• Hallo Jutte! Gut, dass du dich hier angemeldet hast! Du hast ja auch schon ein bisschen gelesen, stimmts? Du wirst sehen, alleine der Austausch hilft schon ganz enorm.

    Ich weiß auch nicht, ob die Alkoholiker wissen, was sie ihrer Umgebung antun. Bzw.: Da die meisten ja Meister im Verdrängen sind, schieben sie das wohl auch einfach so weg. Meine Mutter (die momentan gerade trocken ist) sagt: "Ja, ich habe mich dafür gehasst, wenn ich getrunken habe. Ich habe mich dafür gehasst, dass ich das mit euch Kindern eben nicht so gut hingebracht habe." Naja. Ich weiß nicht, ob sie realisiert, dass ich mich jetzt seit 30 Jahren mit ihr quäle und herumschlage und sie mein ganzes Leben prägt.

    Mittlerweile glaube ich, dass viele Alkoholiker auch einfach gar nicht die Kraft dafür haben, an etwas anderes als an ihre Sucht, die Vertuschung ihrer Sucht und die Aufrechterhaltung ihrer perfekten Fassade zu denken. So ist das jedenfalls bei meiner Mutter.

    Jedenfalls hast du sehr viel Mut bewiesen, als du dir hast helfen lassen. Das verdient größten Repsekt. Natürlich macht deine Mutter dir dafür Vorwürfe. Aber SIE hat getrunken, nicht du!! Du ahst ihr auch nicht die Flasche an den Mund gehalten. Sie hat ihr Leben zerstört und deines mit hineingezogen, udn nciht umgekehrt. Aber genau mit diesem Muster, an allem schuld zu sein und sich dementprechend für alles verantwortlich zu fühlen, werden wir alle groß. Und es ist einfach genau andesherum!!! Und das zu erkennen, ist der Anfang für eine Wende, denke ich.

    So, das war jetzt ganz schön viel! Tschuldige, aber villeicht konnte ich dich damit ein bisschen trösten? Viele liebe Grüße, tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Hallo Jutte,
    da Du, wie Du eingangs schriebst, Deine Frage an alle "Trockenen" richtest, schreibe ich Dir auch ein paar Zeilen.

    Mein Vater ist Alkoholiker, ich war auf dem besten Weg dorthin, habe aber dann mittels professioneller Hilfe "die Kurve gekratzt", kann Dir jetzt aber ein paar Dinge dazu sagen.

    In meiner aktiven Zeit ist es mir nicht aufgefallen, was ich meinem Umfeld - vor allem der Ehefrau und den zwei Kindern - antue. Man ist in dieser Zeit in einer Art Suchtkreislauf, d. h. man ist nicht fähig, auf Kritik zu reagieren und ich glaube auch, dass wenn Deine Mutter je mit dem Trinken aufhören würde und einige Zeit trocken wäre, Ihr sehr viele Dinge leid täten. Man schiebt in der Trinkerphase immer die Schuld anderen zu, oft glaube ich, man kann ja nicht anders, weil man in diesem Kreislauf gefangen ist.
    Diese Zeilen sollen jetzt kein Mitleid für Deine Mutter erzeugen.

    Wie ich gelesen habe, hast Du selten Kontakt zu Deiner Mutter, ich habe auch zu meinem trinkenden Vater selten Kontakt und ich sage für mich, das ist gut so. So tue ich mir am leichtesten, er soll sein Leben so weiterleben und meines wird er damit nicht (mehr) beeinflussen.


    Denn ein Trinker wird erst aufhören - wenn überhaupt - , wenn er irgendwann komplett am Boden zerstört ist oder sich irgendetwas "einschneidendes" für ihn ereignet.

    Aber wie gesagt, manche hören nie auf, und trinken sich ins Grab, kenne einige Fälle - ich kann Dir sagen, ein sehr trauriges Ende.

    Freue mich, wieder von Dir zu hören.

    LG

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • hallo jutte

    ich kann dir nur schreiben was ich glaube, weiß aber net ob es auch stimmt.

    ich denke den meisten alkoholikern ist schon klar, dass sie ihren angehörigen viel mit ihrer sucht antun - das volle ausmaß werden sie aber auch wenn sie trocken sind nie verstehn - das muss man einfach selber erlebt ham. is ja umgekehrt genauso, egal wieviel wir lesen, reden etc. richtig nen alkoholiker verstehn wern wir wohl net.

    meine mutter hat mal betrunken zu meinem kleinen bruder indirekt gesagt, dass er schuld ist an ihrer trinkerei. paar tage später als sie nüchtern war, hab ich ihr das gespräch wiedergegeben, sie war total geschockt davon und hat sich bedankt, dass ich es ihr gesagt hab. hab dann von meinem bruder erfahren, dass sie mit ihm geredet hat, ihm gesagt hat das er keine schuld hat, nur sie selbst und ihm auch angeboten mit ihm zu nem kinderpsychologen zu gehn, wenn er will (er will natürlich net).

    aber wenn der drang zu trinken wieder da ist, dann ist ihr alles egal, hauptsache sie hat ihren stoff.

    liebe grüße

  • Hallo Julia,

    für Dich würde ein Brief an Sie sicher auf gewisse Weise "Befriedigung" verschaffen und zwar deswegen, weil Du damit "ein bisschen Dampf ablassen" kannst für erlittene Qualen in der Vergangenheit. Natürlich wirst Du ihr Dinge vorwerfen, aber wenn Du das Ganze sachlich angehst, wirst Du ihr sicher die eine oder andere Frage stellen. Bedenke auch, dass es Ursachen für den Alkoholismus gibt. Sehr oft sind diese in der Kindheit zu finden.

    Das soll jetzt nicht als Ausrede gelten, dass man dem Alkohol zugeneigt ist.

    Mich würde auch interessieren, dieser Punkt ganz unten Deiner Mutter, vielleicht geht´s Dir diesbezüglich dann besser, sind eh alle anonym hier.

    Nochmal zum Brief:

    Ein aktiver Alkoholiker, ich war´s auch, kann den Brief, den Du schreiben (wirst), nur realisieren, wenn er zwischendurch mal eine Zeit lang nicht trinkt und einen klaren Kopf hat, denn dann kann er nachvollziehen, was die Gedanken eines Angehörigen sind. Dabei wirst Du auch einen wunden Punkt treffen - mit Recht - ich bin aber auch der Meinung, das Deine Mutter das nicht verkraften wird und so oder so wieder zum Glas greift.
    Hier brauchen wir uns nichts vormachen, auch wenn man es nicht wahrhaben will, der Alkoholismus ist eine verdammte Krankheit!

    Mir fällt dazu immer die Geschichte vom kleinen Prinz ein, ich erzähl´ sie Dir:

    "Warum trinkst Du?" fragte der kleine Prinz den Säufer.
    "Um zu vergessen", sagte der Säufer.
    "Um was zu vergessen?" erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte.
    "Um zu vergessen, dass ich mich schäme" gestand der Säufer und senkte den Kopf.


    LG k.k.

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Hallo Jutte,

    Zitat

    Oh je, schon wieder so viel über mich geschrieben


    Über wen solltest Du denn schreiben, wenn nicht über Dich? Und was die Menge angeht bzw. die Länge nur keine Hemmungen. Ich hab auch keine, wie Du jetzt feststellen wirst. :lol: Ich brauch halt immer ein paar Worte mehr um auszudrücken, was ich sagen will. So what……?

    Wenn Du für Dich glaubst ein Brief könnte helfen, ob nun Dir oder ihr oder Euch beiden, dann schreibe ihn. Was dabei rauskommt kann Dir wohl keiner sagen.

    Ich habe meiner Mutter einige Briefe geschrieben. Ich habe ihr geschrieben, was für einen Menschen ich damals gesehen habe, als sie noch nicht getrunken hat oder später als Spiegeltrinkerin, die mit sehr geringem Pegel ausgekommen ist und was ich aktuell gesehen habe, wo sie sich mittlerweile zur Rauschtrinkerin entwickelt hatte. Was das bei mir auslöst, wie ich mich fühle wenn ich das mit anschaue. Ich habe über meine Ängste in Bezug auf sie geschrieben usw. Ich habe diese Briefe in der Ich-Form geschrieben, ohne sie in irgendeiner Form anzugreifen. Das alles ist bei ihr angekommen, es hat ihr wehgetan und es hat ihr leid getan, dass ich so unter ihrer Sauferei leide. Ich weiß, dass sie mich geliebt hat, dass ich ihr wichtig war, aber der Alkohol hat mehr gezählt. Es hat genau bis zum nächsten Schluck gehalten, das schlechte Gewissen, dann wurden die Gefühle wieder ertränkt. Der Alkohol, die Sucht danach war einfach stärker. Sie hat die Briefe auch aufgehoben, ob sie sie noch mal gelesen hat, weiß ich nicht. Doch selbst wenn, geändert hat es nichts an ihrer Sauferei.

    Meine Wut und Vorwürfe habe ich mündlich abgeliefert, im ersten Moment war es eine Befriedigung endlich mal alles (?) gesagt zu haben, aber die hat nur sehr kurz gehalten. Was bringt es, einem zu zeigen, dass man wütend und verletzt ist, wenn man genau weiß, es prallt ab, es kommt nicht wirklich an. Damit es ankommt, hätte sie trocken sein müssen, im Grunde hätte ich das ganze auch einer Wand sagen können, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen. Ich habe mich ausgelaugt gefühlt nach solchen Runden und gebracht hat es nichts nur Kummer und Erschöpfung für mich. Für sie sicherlich auch, aber geändert hat sich dadurch nichts, weder bei ihr noch bei mir. Ich hätte es mir sparen können und meine Kraft für mich besser gebraucht.

    Was nutzen Vorwürfe, es ist wie es ist, sie ändern ohnehin nichts. Es sind die Karten, die das Leben mir zugeteilt hat. Wie die Folgen für mich auch sind, und die sind wie bei jedem Alkoholikerkind nicht ohne, es ist jetzt an mir das Beste aus dem Blatt zu machen. Vorwürfe helfen da nicht weiter. Sie sorgen nur dafür, dass das Thema weiter in meinem Kopf präsent ist und ich mich nicht auf mich konzentrieren kann.

    Irgendwann ist mir mal der Kragen geplatzt nachdem sie mir zum X-ten Mal ihre Version ihrer Alkoholikerkarriere erzählt hat, die sich deutlich von meinen Erlebnissen unterschied. Gemäß Ihren Angaben waren es nur 5 bis max. 7 Jahre, nach meinen Erlebnissen könntest Du das noch + 10 nehmen. Ich habe dann mal meine Version erzählt, wann ich die ersten Vorräte überall in kleinen Flaschen verteilt gefunden habe, wann ich sie das erste Mal habe zittern sehen usw. Die Antwort war typisch. „Warum hast Du mir das nicht schon mal eher gesagt, dann wäre ich nicht soweit abgerutscht.“ Ich habe mir den Schuh nicht angezogen, wenn ich auch erstmal ziemlich gebügelt war von der Reaktion.
    Es ist immer einfacher anderen die Schuld zu geben, wenn man selbst nicht in der Lage ist etwas zu ändern, man selbst nichts ändern will. Außerdem hieße das sich seiner Krankheit stellen, zugeben das man sein Leben nicht im Griff hat, zugeben das man Alkoholikerin ist und den Absprung nicht schafft. Die Schuld bei sich selbst zu suchen, hieße in der Konsequenz etwas gegen die Sucht zu unternehmen und allein der Gedanke den Alkohol zu verlieren löst Panik aus.

    Genauso verhält es sich mit den emotionalen Misshandlungen und Vernachlässigungen. Solange ein Alkoholiker nicht trocken ist kann er nicht sehen, wie sehr sein Kind leidet und will es auch nicht sehen. Denn auch das hieße eingestehen, dass etwas nicht stimmt und das hieße den guten Freund und Seelentröster Alkohol zu verlieren. Das gilt es zu verhindern.

    Diese ganzen abwertenden Bemerkungen Deiner Mutter sind nicht anderes als ihre Reaktion auf ihre eigene Unfähigkeit zu ihren Gefühlen zu stehen, zu ihrer Sucht und damit Krankheit zu stehen und dazu zu stehen was sie bei Dir versäumt hat. Lieber sagen Du hast eine Therapie nicht nötig, sich darüber lustig machen, als sich eventuell eingestehen zu müssen, dass die eigenen Versäumnisse schuld daran sind, dass Du sie nötig hast. Solche Situationen hatte ich auch mehr als genug. Das ist keine Bösartigkeit, das ist der Alkohol und die Angst ihn zu verlieren. Es ist Sucht. Ich sage das nicht damit Du Mitleid mit Deiner Mutter hast, sondern damit Du verstehst und aus dem Kreislauf der Selbstvorwürfe, der Wut und des Hasses kommst. Denn das schadet Dir nur, es verhindert, dass Du Dich um Dich selbst vernünftig kümmern kannst und dass Du weiter kommst. Wenn einer etwas ändern kann dann ist es Deine Mutter, nicht Du. Du kannst nur für Dich etwas ändern. Wenn es Dir ohne Kontakt zu Deiner Mutter besser geht, dann lass es so, was andere sagen interessiert nicht, es ist Dein Leben und Du musst damit klarkommen. Aber dann lass auch los und räume in Deinem Leben auf. Körperlichen gehen und gedanklich bleiben ist als wärest Du noch da. Befreie Deine Gedanken, dann bist auch Du frei.

    Du bist nicht Schuld, dass Deine Mutter trinkt genauso wenig wie ich Schuld bin das meine Mutter getrunken hat und der Alkohol sie letztendlich auch umgebracht hat.

    Die Geschichte die Du erzählt hast ist schon hart. Du musst Dich auch nicht schämen, wir haben alle Dinge getan, die wir besser nicht gemacht hätten. Dabei haben wir es nur gut gemeint. Gut gemeint ist aber leider nicht auch gut gemacht. Gestehen musst Du schon mal gar nichts, Du hast wie jeder andere auch das Recht etwas falsch zu machen. Wenn es Dir hilft rede darüber. Aber gestehen musst Du nichts, wir sind hier in einer SHG und nicht vor Gericht.

    Ich habe mit meiner Mutter auch Dinge erlebt, bei denen jeder mit einigermaßen gesundem Menschenverstand gesagt hätte, jetzt muss sie doch mal wach werden. Weit gefehlt, der längste Zeitraum den sie außerhalb einer medizinischen Einrichtung trocken war, waren 3 Wochen. Der Alkohol war stärker. Sucht lässt sich nicht mit dem Verstand begreifen. Wenn das ginge wäre es nicht so schwer davon los zu kommen.

    Die letzten Jahre mit meiner Mutter waren schlimm für mich, besonders das letzte. Zuzusehen wie sich selbst umbringt, hat mich fast zerrissen. Ihr Tod hat mir jede Chance genommen noch mal so was, wie ein normales Verhältnis zu ihr zu haben. Das Ende unserer Beziehung war nicht harmonisch und liebevoll wie man sich das vielleicht wünscht wenn ein Elternteil geht, sondern von ihrer Sucht geprägt mit allem drum und dran. Verloren habe ich meine Mutter im Grunde schon vor Jahren.

    Mir hat sehr geholfen ihre Sauferei mit allen Begleiterscheinungen als Sucht, als Krankheit zu sehen und nicht als persönlichen Angriff oder auch persönliches Versagen. Das hat mir meine Wut genommen und auch dafür gesorgt, dass ich sie jetzt loslassen kann ohne Bitterkeit. Zwar mit einer unendlichen Traurigkeit, aber ohne Wut und Bitterkeit. Diese beiden Dinge vergällen mir mein Leben nicht mehr.

    Ich habe gelernt es als Krankheit zu sehen an der ich nicht Schuld bin, deren Opfer ich aber leider geworden bin, weil ich ein Kind war und mich nicht wehren konnte. Jetzt gilt es nach vorn zu schauen und das Beste aus meinem Leben zu machen, denn jetzt bin ich erwachsen und muss kein Opfer mehr sein wenn ich nicht will.

    Gruß
    Skye

    P. S. Vielleicht solltest Du Deine Frage noch mal bei den Alkoholikern stellen, hier könnte sie was das Thema angeht etwas untergehen. Da wirst Du vielleicht ein paar Antworten mehr bekommen über die Sichtweise eines Alkoholikers.

  • Liebe Julia,

    meine Antwort zu Deiner Frage, ob sie es hätte schaffen können, wenn Du sämtlichen Alk entsorgt hättest, ist eindeutig - nein.

    Denn wenn Sie wirklich aufhören hätte wollen, hätte sie das Zeug selbst weggeleert oder dich gebeten, es zu tun. Aber sie hat Dich gebeten, ihr eine Flasche zu bringen, also wollte sie nie aufhören.

    Man neigt als Angehöriger dazu, sich die Schuld dafür zu geben, dazu gibt es für Dich keinen Grund.

    Ja, es ist wirklich erstaunlich, was alles passieren müsste, damit ein Trinker seine Krankheit einsieht und sich fachmännisch helfen lässt.

    Wie ich vorher meinte, manche werden es nie einsehen, das ist eben diese heimtückische Sucht.

    Zum Punkt "Hoffnung" noch ein paar Worte:

    Man soll einerseits den Alkoholiker nicht unterstützen, andererseits habe ich in den letzten drei Jahren, in denen ich die stationäre Therapie und anschliessend 2 Jahre an einer Selbsthilfegruppe zwecks Nachbetreuung teilnahm, Menschen kennengelernt, die buchstäblich - bei uns in Austria sagt man - dem Totengräber "von der Schaufel" gehüpft sind. Da waren Menschen, die
    Gamma GT Werte von 1600/1700 hatten in ihren Glanzzeiten (laut Ärzten wäre 1100 bereits tötlich),
    denen dann ihre restlich verbleibende Lebenszeit auf dieser schönen Welt vorausgesagt wurde und sich daraufhin entschlossen, fortan ein Leben ohne Alkohol zu führen. Aber das gibts eben nur vereinzelt, aber doch.

    So gesehen steht einem Brief an Deine Mutter nichts im Wege, aber erwarte nicht zu viel davon,
    das für Dich unabhängigste Leben führst Du, wenn Du weiterhin die Distanz wahrst.

    LG k.k.

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Hallo Jutte,

    die Sauferei meiner Mutter als Krankheit zu sehen ging bei mir auch nicht von heute auf morgen. Das war und ist immer noch ein langwieriger Prozess. Es hat für mich sehr viel damit zu tun mich um mich und meine Bedürfnisse zu kümmern. Mich wieder in den Mittelpunkt meines Lebens zu rücken hat viele meiner Sichtweisen verändert und mich offen gemacht für vieles das mir geholfen hat. Die meisten meiner Probleme im Umgang mit meiner Mutter und dem Verhältnis zwischen uns gingen letztendlich von mir aus. Nachdem ich das gesehen habe, sah ich auch die Möglichkeit Dinge ändern zu können. Vorher habe ich immer gedacht, wenn sie nur aufhört zu trinken, dann wird alles wieder gut. Damit habe ich mein Wohl von ihrem Handeln abhängig gemacht, da konnte das ja nichts werden. An ihr konnte ich schließlich nichts ändern, nur an mir.

    Ich finde mit Deiner Therapie machst Du schon einen großen Schritt in Richtung Dich selbst wichtig nehmen und Dich um Dich selbst kümmern. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

    Ich habe die „Befürchtung“ :roll::wink: es ist eine Lebensaufgabe wachsam mir selbst gegenüber zu sein und nicht zurück zu fallen. Doch es ist eine die sich lohnt……

    Eine gute Nacht wünscht……

    Skye

  • Hi Jutte! Boa, das ist eine Geschichte... Horror!!! Ich kann dir nur eines aus meiner Erfahrung sagen (gegen deine Mum ist meine ja fast eine Anti-Alkoholikerin... 8)): Es nützt leider nichts, wenn man Sachen wegkippt, ausschüttet, versteckt, nicht besorgt, .... Denn sie finden immer Mittel und Wege, wenn sie Stoff brauchen. Deshalb: Mach dir um Gottes Willen keinen Kopf darum, wie groß dein Anteil an Schuld ist. Er ist nämlich 0!!!

    So weit kommt es noch, dass wir uns dafür entschuldigen, auf der Welt zu sein.... Aber darauf läuft es ja im Endeffekt hinaus: Alkis brauchen nämlich immer einen Sündenbock für ihren eigenen Pfusch!!! Und wir Kinder haben den "Vorteil": Wir laufen i.d.R. nicht weg, sind auf Gedeih und Verderb ihnen ausgeliefert!!!

    Ansonsten kann ich mcih nur skye anschließen: Genau so ist es. Genau so habe ich es erlebt und erlebe es noch. Und auch mich macht das unenedlich traurig. Aber ich sehe gerade ein, dass ich sei nicht ändern kann - sie muss es selber wollen. Deshalb ändere ich jetzt mich. Viele leibe Grüße, tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

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