• Guten Tag,

    ich weis überhaupt nicht wie und wo ich anfangen soll. Ich werde 28Jahre alt und fühle mich zur Zeit als ob ich 50Jahre alt bin. Dieses Gefühl, dass ein LKW auf mir parkt, verursacht rückenschmerzen(oder das rumsitzen den ganzen Tag in meinem Beruf:-)

    In der Kindheit erlebt und fürs Alter geprägt.

    Mein "Vater" ich nenne Ihn Erzeuger ist bzw.war bis vor kurzem Alkoholiker und meine Mutter war nicht abhängig von Drogen an sich, sondern ist eher psychisch belastet. Sie ist ein Mensch der alle Krankheiten hat (so erzählt sie) also was tatsächlich stimmt, sie ist Diabetikerin,süchtig nach anderen Männern und sie raucht am Tag 3schachteln Zigaretten mit Ihren Schwestern Hungert sie zur Zeit um die Wette und dafür das Ihr Leben nicht so ist wie Sie es sich gewünscht hat bin ich schuld.

    Zur Zeit ist wieder einiges auf mich zugekommen und ich habe das Gefühl, dass alles von der Kindheit wieder hochkommt.

    In meiner Kindheit musste ich genau wie viele andere Kinder einiges in meinem "trauten Zuhause" miterleben.
    Mein Erzeuger (darf ich das hier so sagen? Ich habe die Meinung, dass sich nicht jeder Vater oder Mutter nennen darf. Einfach nur Kinder zeugen und nichts dazu beitragen das die Kinder wohlbehütet aufwachsen heisst für mich nicht das die sich einfach Vater oder Mutter nennen dürfen)

    Seit dem ich denken kann hatte mein Erzeuger eine Bierflasche nach der anderen in der Hand. es gibt wohl verschieden Alkoholiker, er war der agressive. sobald der Alkoholpegel anstieg wurde er beleidigend,agressiv also richtig handgreiflich. Das schlimme war nur das die Familie seitens meines Vaters auch da war und die auch ordentlich einen weggekippt haben. Also stand ich als Kind da und konnte mir anschauen wie sich plötzlich "die Erwachsenen" gegenseitig angeriffen haben. Schlägereien waren jedes WE angesagt. Also wie Ihr euch denken könnt war regelmässig die Polizei bei uns zu Hause.

    Nun diese agressiven übergriffe gingen leider auch auf mich über. Vorallem war es schlimm wenn ich das ganze mitbekommen habe,habe ich angefangen zu weinen und statt das mich meine Mutter oder "Vater" (in einer intakten Familie genannt) in die Arme nimmt, wurde ich verprügelt. Meine Mutter ist auf mich sauer gewesen und hat mich beschimmft als schlimmes und nicht gutes Kind weil ich weine.

    Diesen ganzen Alkoholexzesse führten dazu das ich mit meiner Mutter immer wieder in diesen Frauenhäusern die Nacht verbringen mussten.

    Mein Erzeuger hat immer wieder geweint und meine Mutter versprochen nie wieder einen Tropfen Alkohol zu trinken. Doch leider hat er dies nie eingehalten und irgendwann als ich 6Jahre alt war hat sich meine Mutter dann von Ihm getrennt. Als ich 9Jahre alt war, war die Scheidung durch und ich lebte mit meiner Mutter von nun an fast allein.

    Sie hatte einen festen Freund, den ich als meinen Stiefvater gleich akzeptiert und respektiert habe. Er hatte einen angesehen Beruf als Ingenieur, war hobby-koch und konnte einfach. Er konnte Stricken (damit hat er sich quazi damals teilweise sein Studium finanziert) , nähen, Autos reparieren, am Haus rumwerken, lustig sein, er war also ein sehr grosses Vorbild für mich und ich bin froh und sehr dankbar an seiner Seite aufwachsen zu sein. Durch Ihn habe ich gelernt das wenn man umgeworfen wird immer wieder aufstehen soll und seinen Weg gehen soll, auch wenn es mal länger dauert (dann nehme ich ein xxx ) entschuldigt aber in meinem Leben darf Humor eigentlich nicht fehlen nur zur Zeit ist es wieder bisschen schwer.

    Nach der Scheidung: wie das so ist bin ich auch ab und zu zu meinem Erzeuger gegangen und jedesmal ist es eskaliert. Mitten in der Nacht hat er sich mit seiner Freundin gestritten und sogar geschlagen, so das ich in der Nacht meinen Stiefvater anrufen musste um mich abzuholen. Mein Erzeuger hat mich immer voll als küchenhilfe einbezogen...mach mal dies,mach mal das...hol dies hol das...usw.das ganze Haus war immer voll und er neigte auch dazu mich zu beleidigen,mich anzuschreien und wenn ich mal gesagt habe ich möchte jetzt keinen Kaffee kochen für die ganze Mannschaft dann hat er mich angeschrien und wollte mich verprügeln. Er ist schon mit allem möglichen auf mich zugerannt, sei es mit nem Holzbeil, nem Gürtel,Kochlöffel usw.alles was ihm in die Hände kam. Ich war nicht oft bei Ihm , aber wenn ich da war,war es meistens der Horror.

    Mit meiner Mutter habe ich mich insoweit arrangiert.

    Mit meinem Erzeuger ist das leider nicht der Fall.Nachdem ich Ihm versucht hatte schon vor Jahren aus dieser Alkoholsucht zu helfen,habe ich irgendwann gemerkt das es mich selbst sehr stark im Leben runter zieht somit habe ich meinen Anker geworfen und Ihn sich seinem Schicksal selbst überlassen.Ich habe auch gelesen das ein Alkoholiker meistens erst tief fallen muss um zu merken das was schief läuft. Das ist aber nie passiert,er hatte immer jemanden der ihn bemittleidet hat.das schlimme ist ja auch das er immer angefangen hat zu weinen und ihm geht es so schlecht und er ist alleine, aber wenn ich da war hat er immer eine nach der anderen getrunken und immerwieder wurde er beleidigend indem er mich mit unschönen Worten betitelt hat.

    Jetzt werde ich 28Jahre alt und habe mich wirklich noch nicht damit beschäftigt mal meine Kindheit aufzuarbeiten.Was mich zur Zeit schwer belastet.

    Das schlimme ist,finde ich das andere also seine Familie (ich nenne Sie nicht mein weil ich nicht dazu gehöre) und seine Exfreundin auf mich immer wieder versuchen einzureden und mich immer runter ziehen mit diesen Worten "aber er sei ja mein "Vater" ich mein gibt es diesen Menschen das Recht mich so damit zu attakieren? So ist es tatsächlich. Ich bin ja die schlechte Tochter und Herzlos usw. was ich mich frage,hm, wo waren diese Leute wenn man mich durch Prügelei durch die ganze Wohnung geschleudert hat? usw.Wieso haben diese dann meinen Eltern oder meinem "Vater" gesagt hey das geht so nicht? Ich sehe mich nicht in der Aufgabe mich nach so langer Zeit für mein Verhalten rechtferigen zu müssen. Sehe ich das falsch?

    Oje, das kommt alles so depressiv grad rüber,oder? also ich bin normal ein Lebensbejahender Mensch und liebe es zu lachen. Nur zur Zeit ist es etwas schwer weil mir sovieles durch den Kopf geht. Man stellt sich hald wirklich so die Frage, war man als Kind vielleicht wirklich kein gutes Kind? Ja das beschäftigt mich sehr.


    Also ich bedanke mich schon mal fürs lesen

    ganz liebe grüsse an alle die ich noch nicht kenne
    moxx Smilie

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Moxx,

    habe zuerst Deinen Beitrag in meinem Thread gelesen und beantwortet und jetzt Deinen gefunden.

    Dein Gefühl sagt Dir das absolut Richtige!
    Es ist völlig normal, dass man sich nach solchen Erlebnissen, die auch irgendwann einmal aufgearbeitet werden möchten, bleischwer fühlt.
    Je früher man damit anfängt desto besser - aber letztendlich weiss jeder selbst, wann der beste Zeitpunkt ist, anzufangen etwas zu ändern.
    Ich habe zuerst mein Studium durchgezogen, bin dann noch parallel in den Beruf eingestiegen und habe begonnen mit der Selbstfinanzierung. Die Aufarbeitung lief 'nebenher', aber erst wirklich intensiv nach dem Studium.

    Es ist immer wieder schockierend für mich zu lesen, was Kindern in Alk.Familien angetan wird. Soweit ich es erkennen kann, hast Du Dich ja mit einem eigenen Beruf soweit in die finanzielle Unabhängikeit begeben können, fehlt noch die emotionale. Ein Opfer ist man als Kind, später, im Erwachsenendasein hat man ja die Möglichkeit, selbst so gut man es eben vermag, für sich selbst zu sorgen.
    Der Umgang mit einem Aggressiven verletzt und macht fertig. Sch...egal, was die andern sagen!! Sie leben alle von dem 'schwarzen Schaf' (es gibt verschiedene Rollenverteilungen innerhalb einer Suchtfamilie, Clown, Schw.Schaf... findest Du im Internet bestimmt).
    Dass Du Depressionen von dem, was auf Dich einstürmt, bekommen hast, kann ich gut verstehen. Hilf Dir oder lass Dir helfen, es gibt so viele Möglichkeiten. Letzten Endes ist es denen, die Dir Gewalt antaten oder antun wollen, egal, wie es Dir geht. Das ist Dein Part, auf den Du achten musst. Mir ist regelmässig die Hutschnur geplatzt, wenn ich aggressives Verhalten gegenüber meiner Schwester mitbekommen habe. In dem Ausmass wie Du es erlebt hast, muss es Schäden hinterlassen! Macht vielleicht auch eine Selbsthilfegruppe für Dich Sinn?

    Es gibt jedenfalls keinen Grund sich zu rechtfertigen geschweigedenn sich dieses widerliche Verhalten reinzuziehen!! Egal wer der Mensch ist, der Dir das antun möchte - so habe ich es irgendwann für mich beschlossen. Es war grimmige Entschlossenheit. Und glaub mir, Entschlüsse wirken Wunder und sind seeehr heilsam! Man hat wohl eine irgendwie veränderte Ausstrahlung ;) und keiner traut sich mehr so wirklich an einen ran...
    Kein gutes Kind kann jedenfalls - erst Recht nicht bei einem Alter von 28 - niemals die Anschuldigung sein, die Eltern zu äußern haben!!
    Und Alkis müssen tief fallen - das siehst Du sehr richtig. Meine Mutter war irgendwann so fertig, dass sie rumpöbelnd völlig von Sinnen von der Polizei geholt wurde, da die Nachbarn nicht mit ihr fertig wurden. Auch Ausnüchterung, Trockenlegen und Konfrontation haben ihr nicht ausgereicht. Sie soff munter weiter.
    O.k., ihre Entscheidung.
    Aber wie Du bereits schriebst: Eltern, die ihr Leben lang keine Eltern waren muss man nicht Eltern nennen.
    Die Krankheit ist in unserer Familie seit mindestens zwei Generationen auf beiden Seiten meiner Eltern vorhanden. Früher wurde dem Trinken keine so große Bedeutung beigemessen... Aber letzten Endes ist es vor allem ein Nicht-Hinsehen-Wollen und ein Verharren in alten Strukturen, das den Alki zu dem macht, was er ist. Trocken oder nass.
    Es gibt keine Rettung, es sei denn, derjenige rafft sich auf - das muss man sich ganzganz fest auf den Spiegel schreiben, in den man jeden Tag hineinschaut.
    Hätte selbst nie gedacht, dass ich das einmal so durchziehen würde - aber bis jetzt hat es nur Heilung gebracht!! Jedes NEIN und DOCH und JETZT ERST RECHT hat mir weiter geholfen und immer wenn ich mich habe klein machen lassen, ging nichts mehr.
    Wie sagte meine Schwester mal sehr besorgt, aber auch sehr bestimmt, als ich völlig deprimiert war: DU DARFST RUHIG MAL RICHTIG WÜTEND WERDEN! Das hat mir schon sehr oft sehr geholfen!!!

    Pack sie aus, die Wut, die Dich gerade depressiv macht.
    Wie wär's mit Joggen, Kickboxen, einem Selbstverteidigungskurs, Schreien im Wald oder Schreiben ;) ??

    Nur Mut!

    Ciao,
    Lavandula

  • Hallo Lavandula,

    zunächst vielen Dank für dein Ohr, em in dem Fall dein Auge:-) (fürs lesen meines Beitrages)

    meine Wege waren ziemlich lang und habe immer gekämpft und für mein Lebensunterhalt schon früh sorgen müssen. Nur ich glaube die ganze Zeit über habe ich es einfach verdrängt statt meine Kindheit aufzuarbeiten. Irgendwie holt es mich immer wieder ein und ich versuche es einfach wegzudenken,weil mich das doch sehr belastet.

    Jetzt ist ein Fall eingetreten der mich wieder zurückgeworfen hat. Mein "Erzeuger" ist verstorben und ich kann weder Trauern noch kann ich meine Ruhe haben,weil seine Geschwister und seine Ex-Freundin meinen mich ständig für alles verantwortlich machen zu müssen und dann auch meinen das mein Verhalten nicht richtig sei. Ich habe mehrere Jahre keinen Kontakt gehabt mit Ihm. Einfach weil es mich immer runtergezogen hat und ich starke Bauchschmerzen bekommen habe.

    Situationen wie: Seine Freundin, ihre 2Kinder und ich waren bei meinem Erzeuger zu besuch. Mein Erzeuger hat allen ein Glas zum trinken gegeben und Wasser oder Saft eingeschenkt nur mir nicht. Mich hat er nicht einmal angeschaut. Ich habe mich sehr gedemütigt gefühlt. Bis heute geht mir das nicht aus meinem Kopf.

    nächste Situation: Er ist im Krankenhaus, ich habe mich verabredet mit seiner Freundin und deren Tochter um ihn im Krankenhaus zu besuchen. Als wir ins sein Zimmer kommen hatte er noch anderen Besuch da. Seine Freundin und Ihre Tochter haben sich mit Ihm begrüßt und als ich zu Ihm Hallo sagen will sagt er "Was macht das Stück Sch...hier?!" Ich konnte es nicht verbergen und bin weinend rausgerannt.

    Dies waren nur zwei Beispiele von dem was er durchgezogen hat immer und immer wieder. Und seine Freundin (sie war jetzt kurz vor seinem Tod nicht mehr seine Freundin,sie hat sich von ihm getrennt) kommt mir jetzt von wegen ich müsse Ihm verzeien und müsse mich um seine Beerdigung und den Rest kümmern. Was ich extrem krass fand als Ihr Kind mich angerufen hat um mir zu sagen das er verstorben ist ,bin ich gleich zu seiner Wohnung gefahren, das erste was kam nach den Worten "mein Beileid" war, das ich alles Zahlen müsse. Auch von seinen Geschwistern kam gleich das ich mich um Ihn kümmern müsse usw. Ich habe mich gleich aufgeregt und hab gesagt nein das muss ich mit sicherheit nicht. Die haben gemeint das ich herzlos sei. hm,das komische nur das er 3Geschwister hat. Einer war garnicht gekommen und die anderen beiden wollten mir ein schlechtes Gewissen einreden.

    Ich muss sagen ich hab überhaupt kein schlechtes Gewissen,nur Wut ist in meinem Bauch.

    Es sind die letzten Ereignisse die mir schwer zu schaffen machen und alles wieder hochkommt. Leider funktioniert das momentan nicht so gut mit den Joggen und auspowern. Da ich früher schon mal hier auf der Seite war habe ich den mut mal gepackt und gesagt komm vielleicht hilft es dir. Also schreibe ich jetzt hier meine Gedanken. Ich muss auch sagen es tut gut von DIR zu lesen:-)

    "schwarzes Schaaf" hm und über diese Rollenverteilung muss ich wirklich mal was lesen. Danke für diese Gedächtnisstütze:-)

    Was mich schockiert ist einfach die Tatsache,dass die wo mitbekommen das ein Kind geschlgen wird usw.nichts unternehmen. Viele Kinder wachsen in agressiven Verhältnissen auf und alle schauen weg oder ich sag mal die meisten.

    LG
    Mo

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Moxx!

    Seine Kindheit wegdenken kann man nicht. Ich habe das jahrelang gemacht. Hatte meine Familie, meinen Beruf, und trotzdem immer wieder depressive Phasen und wusste nicht, woher das kommt. Bis sich vor einigen Jahren mein Leben grundlegend geändert hat und mir klar wurde, dass ich mich mit meiner Kindheit auseinandersetzen muss. Es hat aber nochmal bis vor ein paar Wochen gedauert, dass ich endlich ganz verstanden habe, warum ich so bin wie ich bin. Jetzt bin ich in Therapie, weil ich weiß, dass ich es alleine nicht schaffe. Und ich habe mich hier angemeldet, um mich mitzuteilen und auszutauschen. Und diese beiden Schritte waren genau das richtige.

    Das Verdrängen nützt gar nichts, es holt einen immer wieder ein. Man muss sich damit auseinandersetzen.

    Und eigentlich sollte sich kein Kind die Frage stellen müssen, ob es ein gutes Kind war oder ist. Schon gar nicht die Kinder von Alkoholikern, die immer nur um ihr seelisches Überleben kämpfen müssen. Da sollten sich die Eltern fragen, ob sie gute Eltern sind. Wir Kinder wurden schließlich da hineingeboren und mussten oder müssen zusehen, wie wir damit leben können.

    Deine Wut und Verletztheit sind nur zu verständlich. Ich wünsche dir die Kraft, die du brauchst, um ein glückliches Leben zu führen.

    LG Sonnenschein

  • Hallo Moxx,

    die Dinge, die Du da beschreibst, sind, wie schon weiter oben geschrieben, schauderhaft.
    Es kostet sicher viel Kraft, nein zu sagen. Aber wenn es schonmal soweit ist, dass alle offen diese Art der Behandlung durch Deinen Vater akzeptieren, ist es Zeit, das Weite zu suchen, sonst nichts.
    Und lies viell. nochmal den Thread 'Merkmale der EKAs' weiter oben - da steht einiges drin, wo sich die meisten wieder finden und was die Augen öffnet für eigenes Verhalten und eigene Prägung.

    Wut hört sich jedenfalls erstmal gesund an! Diese neuerlichen Demütigungen sind einfach krass - jetzt ist es nur noch die Frage, wie Du Dich wehrst und Dir Unterstützung holst, finde ich.

    LG,
    Lavandula

  • Hallo Sonnenblume und lavandula,

    vielen dank für eure Worte, diese stärken mich sehr, auch darin mich wirklich auch mal näher mit allem zu befassen. Bis jetzt hab ich alles wirklich immer weggeschoben...meine Gedanken vor allem wie es früher war, diese Bilder habe ich immer promt weggeknipst, die dann immer wieder zurückgekommen sind. Jetzt packe ich sie an.

    Die "Merkmale der EKA´s werd ich mir mal durchlesen. danke für diesen Hinweis.

    LG Mo

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    denke, es wissen alle hier, wie schwer es sein kann, für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche einzustehen uns sein Leben Stück für Stück zu verbessern.
    Ich bewundere Dich für Deine schöne Partnerschaft und wünsch Dir/Euch alles Gute der Welt :)

    Mein Erzeuger ist der Co-Abhängige in der ehemaligen Ehe meiner Eltern - aber er verleugnet das Thema bis heute. Genauso wie die alkoholsüchtige Mutter selbst.
    Also habe ich keinene Kontakt mehr zu ihr. Zu ihm nur sehr selten. Nachdem ich im Frühjahr mal wieder gut gelaunt einen Versuch des Kontakt startete (er ist eigentlich immer der Beleidigte, der sagt, um ihn kümmert sich ja keiner), hat er mich zu seiner Hochzeit eingeladen u. will nun auch noch ein Essen in einem Restaurant. Soso.
    Da er ja eh nie mitgeschnitten hat, was mit mir los war (ich bin die Ältere von zwei Schwestern und war immer mehr oder weniger sein Sohnersatz, aber Mädchen sind ja eh nix wert in seiner Welt), habe ich kurze Zeit nach der Einladung aufgehört, mich mal wieder über ihn und seine Ignoranz aufzuregen. Er ist scheinbar völlig unfähig, sich auf Neues oder auch nur auf Anderes als das, was es in seiner Welt gibt, einzustellen. Er fand mich immer 'seltsam' - zumindest habe ich mich so von ihm behandelt gefühlt - und ging einfach über meine Bedürfnisse und Wünsche hinweg. Immerhin sei es ihm ja im Gegensatz zu mir in seiner Kindheit weitaus schlimmer ergangen. Danke auch. Das war die Generalantwort und Ausrede, um sich bloss nicht auf die aufmüpfige Tochter einlassen zu müssen.
    Habe 1.000e von Kämpfen ausgefochten (Schreierei war an der Tagesordnung bei uns zuhause) und irgendwann enttäuscht und traurig das Weite gesucht. Das hat er ja nicht mal gemerkt. Er war ständig nur mit sich beschäftigt, habe bestenfalls einen verständnislosen Blick erhalten nach dem Motto 'was bist Du denn für eine?'. Hach, was soll ich sagen. Meine Vorstellungen waren schon im Teenie-Alter andere als seine und das hat sich niemals geändert.
    Ich lass mich nicht mehr übel behandeln von ihm!!

    Es tut einfach gut, hier schreiben zu können!!

    Liebe Grüße,
    Lavandula

  • Hallo ihr lieben,

    ich habe bisschen über "Merkmale bei EKAs" gelesen. Man findet sich in einigen Sätzen wieder.

    Zur Zeit habe ich ne extreme Zeit mit der ich klarkommen muss,aber nicht mehr weiss wie ich es hinbekommen soll.

    Ich war heute bei meinem Couseng und naja,was ich wieder gehört habe was die Geschwister von meinem Erzeuger so über mich rauslassen finde ich es einfach nur traurig und bin wütend. Was ich nicht verstehe wieso man mich nicht einfach in Ruhe lässt? Ich mein hey tut so als ob es mich nicht gibt,aber bitte hört auf über mich Lügen zu erzählen (würd ich sie am liebsten anschreien mit diesem Satz) Haben diese Unmenschen nix besseres zum sch...! Ihr versteht? Mein Erzeuger ist verstorben und ich hab mir überlegt so eine Art Abschiedsbrief zu schreiben,was meint Ihr dazu? hm,als er gelebt hat hat er nie zugehört was ich zu sagen hatte...

    Man kann sich die Familie nicht aussuchen in die man hineingeboren wird...aber muss man nur weil es nun bluttechnisch so ist alles über sich ergehen lassen? Muss man einem Menschen seine taten wirklich verzeihen,wenn diese Sterbe? Es ist ein schwieriges Thema, aber für mich ist das so,er wollte sich seinen Fehlern nicht stellen und hat mit seinem zu Tode trinken es sich so einfach gemacht. Ich mein es ist die Letzte Instanz. Danach gibt es nichts mehr. Man ist weg. Weg vor all dem Grauen das man angestellt hat. Weg von seinem Gewissen? hm,...

    Heute habe ich einen Brief vom Amt für öffentliche Ordnung bekommen, in dem Geschildert ist das ich die nächste Angehörige bin und ich seine Beerdigungskosten tragen muss, was ich komisch finde seine Familia hat sich seine Sachen unter die Fittiche gekrallt, sie wollen aber nichts zu den Kosten der Beerdigung beitragen...Ich hab von meiner Familie erwartet das man auf mich zukommt und zu mir sagt hey wir sind deine Familie , wir sind für dich da. Aber was kam stattdessen? Die haben mir gleich an die Ohren geknallt ich müsse alles zahlen und mich um alles kümmern. Mir geht es nicht an sich ums Geld. Aber als ich gefragt habe wieso können wir uns als Familie nicht zusammensetzen? Ich hab dann meinen Wunsch geäussert das ich für ne Feuerbestattung bin. Seine Schwester wollte das patu nicht, sondern sie wollte eine Erdbestattung. Nun als ich Ihr dann sagte das würde mich finanziell in den Ruin stürzen, weil die gleich eine Bestattung von minimum 8.000,-Euro wollte war ihr das egal. Ich hab dann gesagt dann kann sie die Kosten für alles tragen. Es ist schlimm, aber die erzählen zur Zeit soviel Lügen rum die ich nie gesagt habe, und das macht mich echt wütend...wo bin ich da hineingeboren worden...oh mann...grrr....könnt echt an die Decke gehn.

    Irgendwie musste das gerade raus. werd bisl raus gehn,weil mich das grad sehr belastet...mal sehn ob joggen oder spazieren gehn hilft...

    Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben wie und was?

    oh mann der Tag hat so schön angefangen...wisst ihr ich bin es langsam leid das man mir diese Kräfte abverlangt...natürlich bin ich wieder soweit mich zu fragen: Habe ich vielleicht fallsch gehandelt? bin ich ein schlechter Mensch? Oh mann die Ratschläge die ich anderen gebe, das hilft bei mir nicht...komisch was man bei anderen glasklar von weitem sieht, das sehe ich bei mir umso verschwommener...

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    es geht um Eigenverantwortung und Grenzen abstecken, ganz klar. Und um Respekt und Würde.
    Es geht eben nicht ständig um die Wünsche der andern. Lässt man solche Leute gewähren und mit einem umspringen, tun sie es auch. Warum lässt Du Dir das alles gefallen? Weh tut alles doch sowieso schon genug.
    Aber es hört sich nach einer schon länge währenden Familienkatastrophe an.
    Verbundenheit und Zusammenhalt ist von einer solchen Familie eben nicht zu erwarten, so hart es klingt. Aber man muss jedenfalls nicht rein in das Chaos, so habe ich für mich beschlossen.
    Das Verzeihen tut einem selbst gut, was der Alk.Kranke sich für ein Leben hingeschustert hat hier auf Erden, liegt allein in seiner Verantwortung und hat erstmal nichts mit dem Gegenüber zu tun. Daher ist es auch seine Sache, ob sein Leben gut war oder nicht. Die Schmerzen, die man erfahren hat, sich natürlich real - aber man hat die Wahl, darauf entsprechend zu reagieren.
    Du brauchst nicht anderer Zeche zu zahlen und Dich als Sündenbock hinstellen zu lassen. Es sind simple Verhaltensweisen, jemanden in diese Ecke drängen zu wollen. Klar, sie sind mehr - aber Du bist stärker ;)

    Nun ja, auch dieses Chaos wirst Du hinter Dir lassen können.
    Mit Briefeschreiben habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, das tut gut und entlastet.
    Mit wem kannst Du denn über Deine momentane Situation reden? Hol Dir Unterstützung!

    LG,
    Lavandula

  • Hallo Moxx,

    wie sieht dein Tag heute aus ?
    ich hoffe ein bischen besser.

    Mit Verwandschaft ist das immer so eine Sache und auch bei mir ein ständigs Problem.

    Meiner Meinung nach:
    Es stimmt das du als Kind die nächste Angehörige bist "du erbst" oder schlagst das Erbe aus.
    Auf der Beerdigung bleibst du allerdings hängen
    aber dafür entscheidest du wo und wie beerdigt wird.
    Am besten rufst du beim Amt an und sprichst mit denen (noch besser du gehst vorbei, melde dich dann aber vorher telefonisch an) die können dir genauer sagen wie es rechtlich aussieht.
    Zu den Sachen von deinem Vater du bist Erbe somit gehören sie dir es sei den du schlägst das Erbe aus.

    Ich finde übrigens nicht das du ein schlechter Mensch bist und laß dich blos nicht ins Boxhorn jagen.

    Ich geh dir nur den Rat dich von "Profis" beraten zu lassen (Ordnungsamt, Amtsgericht, Rechtsanwalt)

    Nicht das du hinterher mit einem Berg Schulden aus der Sache rausgehst.

    LG
    Marina

  • hallo moxx

    ich kann mich marinas rat nur anschließen. geh sofort zum anwalt. es gibt da auch gesetze die es ausschließen das du für alles aufkommen mußt wenn sich dein erzeuger dir gegenüber mieß verhalten hat. keine ahnung wie sich das genau nennt, aber ein anwalt weiß das. wehr dich. anscheinend ist es deine sippe gewohnt dir den schwarzen peter zuzuschieben, den mußt du aber nicht behalten. such dir einen anwalt für familien und erbrecht, die anwaltskammer kann da helfen. da gibts einiges. umgekehrt können angehörige auch vom erbe ausgeschlossen werden wenn sie sich als "erbunwürdig" gezeigt haben. lass dich da beraten. sooo geht das jedenfalls nicht.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Ihr LIEBEN:-)

    Vielen Dank für eure Beiträge, tut wirklich gut diese zu lesen.

    marinajako heute geht es mir soweit gut. hatte zwar wenig geschlafen aber bin immernoch fit. und durch eure Beiträge fühle ich mich stärker und etwas sicherer als vorher. merci:-)

    Heute war mein Putztag, hab Frei und dachte ich könnte den Tag mal zum Fensterputzen nutzen. Solange ich am Fensterputzen war,schien auch die Sonne:-)

    Meine Schwiegermutter (bin net verheiratet aber es hört sich immer komisch an wenn man sagt "die Mutter meines Freundes" ) Sie hat mir gesellschaft geleistet. Sie hat mir geholfen. Ist echt schön wenn jemand da ist für einen und einem seine Hilfe anbietet und danach auch keine Vorwürfe kommen. Wenigstens hab ich da endlich mal Glück.

    Sehr gute Freunde werden mich unterstützen wenn ich zum Amt gehe. Die kennen meine Situation und das mit der Familie. Mit Ihnen kann ich mich ausschwätzen,hm,ausschwätzen das Wort hab i au noch net gehört...mit dene kann ich quatschen

    Das Problem ist,dass ich zur Zeit mega angespannt bin und innerlich unruhig bin. Dieses ungeduldige ist in mir drin. Ich würde alles am liebsten gleich gelöst haben. lieber gestern als heute. So schlimm war das noch nie. Aber ich versuche klaren Kopf zu bewaren. Ich krieg das auch noch hin. bin ein Stehaufmännchen em frauchen:-)

    Was das Erbe angeht habe ich es ausgeschlagen(direkt beim Notar). Soweit ich mich durchgelesen habe, ist das so das wenn der eine die Erbschaft ausschlägt,geht es auf den nächsten Angehörigen über. Ich war auch beim Anwalt der ist auch net so toll gewesen. Ihrgendwie hat er keine Ahnung obwohl das sein Fachgebiet ist. Beim ersten Gespräch,meinte er ja ich müsse nix zahlen und beim zweiten Gespräch meinte er ich müsse doch zahlen. Jetzt weiss ich nochweniger wie vorher. Was die anderen angeht, so wie ich mitbekommen habe,haben die sich das Zeug von Ihm(meinem Erzeuger) unter den Nagel gekrallt. also soweit ich verstanden habe,selbst wenn diese nun vom Erbe auch zurückgetreten wären,wäre es in diesem Moment nichtig,weil die ja damit das sie sein Zeug mitgenommen haben quasi das Erbe angenommen haben und demnach müssten die für die Kosten belangt werden. Aber das sind nur Spekulationen die ich mir so zusammengelesen habe. Sicheres erfahre ich wohl nur beim Amt. Das Problem ist, das man einen nicht belangt muss ein sexualler missbrauch stattgefunden haben, meinte mein Anwalt. Und ich habe gelesen das es dem Staat egal ist was man mit den Eltern für eine schlechte Beziehung hatte, das des nicht von den Bestattungskosten entbindet. Boa,da soll mal einer schlau werden...

    Lavendula: "Klar, sie sind mehr - aber Du bist stärker" vielen Dank. das tut wirklich gut und gibt mir tatsächlich Kraft:-)

    dorothea hm,wenn die sich das Zeug von Ihm gekrallt haben...hm,wär das ein Grund Sie als erbunwürdig zu titulieren? eigendlich ist das einzige was ich möchte,meine Ruhe von dieser Familie.

    Ich war gestern und heute spazieren und es tut wirklich gut:-)

    und wie geht es euch? was habt ihr heut schönes gemacht? Wie war euer Tag?

    Liebe Grüße
    Mo

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    na, das hört sich doch schon besser an - bin auch an dem Thema interessiert, da ich nicht weiss, wie es um meine Mutter steht...
    Sag mal, kannst Du nicht einfach zu einem anderen Anwalt gehen? Das hört sich echt nicht so prickelnd an.
    Was sagt denn Dein Freund zu der ganzen Geschichte? Unterstützt er Dich?
    Das alles hört sich echt schrecklich an - aber manchmal kann man nicht einfach seine Ruhe haben vor so einer Familie. Das ging mir auch schon oft so. In einer solchen Phase wird noch klarer, dass man das Weite suchen und sich abgrenzen möchte von - ich hab für mich beschlossen es 'eine solche Lebensweise' zu nennen... Da ist einfach nur Kampf und Leid und kein Frieden zu finden.
    Wenn diese Phase vorbei ist, hast Du bestimmt umso mehr Deine Ruhe. Auch weil Du Dich erneut behauptet hast.

    Liebe Grüße,
    Lavandula

  • Hallo Ihr lieben,

    so meine Wut ist fast ganz draussen... heute habe ich mit der Frau vom Amt telefoniert,nun sieht es so aus da ich die Tochter bin,am leben,und dadurch die nächste Angehörige ist es in BW so gesetzlich festgelegt das die Kinder für die Verstorbenen Eltern aufkommen müssen. Da ich vom Erbe zurückgetreten bin,hätte ich die Möglichkeit quasi das Geld für die Bestattung von den Geschwistern gerichtlich einzufordern. tja,mir geht es zwar nicht ums Geld,sondern ums Prinzip. tja diesmal wird die Gerechtigkeit nicht siegen,denn meine Gesundheit ist mir wichtiger!!! Es lohnt sich für mich nicht,also die Zeit die dabei verlohen gehen würde, um vors Gericht zu gehen und das Geld von Tante und Onkel zurückzufordern.

    So ich war voller Wut und habe meinen Onkel angerufen, ich habe IHN mit der Wahrheit konfrontiert ich habe zwar angefangen vor Wut zu weinen aber hey ich hab ihm so meine Meinung gesagt...ihr könnt euch nicht vorstellen wie gut es mir dann ging und immernoch geht. Ich fühle mich also ob ich mich irgendwo an den Strom angeschlossen hätte und zack meine akkus vollgeladen hätte. tja, er konnte nix mehr sagen als mich anzugreiffen und zwar echt unterste gürtellinie, und meinte ob mir des meine mutter beigebracht hätte usw.,das meinte er so nach dem Motto ich sei wie sie oder keine Ahnung.Sie ist leider kein guter Mensch gewesen und lebt heute in Ihrer eigenen Welt aber ich habe mich damit arrangiert.aber das er trotz dessen das er sie mindestens 15Jahre nicht mehr gesehen hat ihren Namen in den Mund nimmt und mich und sie schlecht machen möchte,echt krass. boa, darauf könnt ihr euch nicht vorstellen,hab ich erst richtig losgelegt!!!GRRR...ehrlich es ging nicht mehr die Wut musste raus.

    nun ich habe soviel Emotionen im Kopf das ich diese niederschreiben möchte und morgen am liebsten zur Beerdigung am Grab vorlesen möchte. was meint Ihr dazu? also ich würde gerne einen Brief an meinen "Erzeuger" ich würde ihn morgen "Vater" ansprechen und für mich möchte ich einfach erreichen das all die mir schlechtes meinen (die sind ja morgen alle auf einem Haufen) einfach in Ruhe zu lassen. was meint Ihr dazu? es kann sein das ich gerade zuviel Energie in mir habe,aber ich habe das dringende Bedürfnis meine Gefühle freien Lauf zu lassen...

    wisst ihr eigendlich wie es ist bei so einer Urnenbestattung? wie sowas abläuft? gibts da was im internet?

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    das ging aber jetzt schnell mit den Entscheidungen - und ist wohl auch das Ergebnis von vielen Jahren Unordnung in der Familie... Was diese Anschuldigungen betrifft, da stellen sich Deine Verwandten ja erstmal selbst ein Armutszeugnis aus. Und klar - die Wut muss raus, aber das gegenseitige Anschreien ist meiner Meinung nach nicht die Methode, die einem letztendlich hilft. Da macht man ja auch nix anderes als die andern, deren Verhalten man kritisiert... Aber dazu kenn ich Deine Geschichte zu wenig. Es gibt aber jedenfalls Leute, die auf Ansprechen eben nicht reagieren und auf einem niedrigen Niveau versuchen, einen fertig zu machen - gegen die MUSS man sich wehren.

    Was das Rauslassen der Emotionen betrifft ist ein Brief ganz klar eine gute Sache - aber ob dieser dann bei der Bestattung verlesen werden sollte, ist eine andere Frage. Was genau möchtest Du damit erreichen? Deine Verwandten ändern sich dadurch nicht. Und durch ein Offenlegen Deiner Gefühle wirst Du ihnen viel Angriffsfläche bieten - gerade in einem solchen Rahmen. Sind da nicht auch noch andere Leute anwesend, die nicht zur Familie gehören? Die würden dann ja auch alles mitbekommen. Du kannst ganz sicher durch einen solchen Auftritt nicht erreichen, dass Dich jemand der Verwandten versteht oder respektieren lernt oder Mitgefühl mit Dir hat. Sehr wahrscheinlich werden sie Dinge, die sie als Angriff sehen könnten, auch nicht so stehen lassen, sodass Du erst recht keine Ruhe haben wirst. Was bedeutet denn Ruhe für Dich?
    Du bist sicher vor allem wütend, weil sie Dich so überrumpelt haben mit ihrem Verhalten. Was sagt denn Dein Partner dazu?
    Viel wichtiger als weitere Kämpfe mit Deinen Verwandten ist sicher Erholung für Dich, nach vorne schauen und das Weitergehen und Kraft sammeln.
    Und dann noch die Frage: Musst Du denn wirlich die Bestattung zahlen? Gibt es da nicht eine Möglichkeit, dass Du Dich nicht finaziell so sehr reinhängen musst? (z.B. Konto Deines Vaters?)Zumal Du sagst, Du hast das Geld nicht.
    Hach, sehr unangenehm, wünsch' Dir jedenfalls viel Kraft - und dass Du gefasst bist!! Schreib doch den Brief einfach für Dich. Habe sowas schon sehr oft gemacht, zum Klären von Gefühlen hilft das auch mal 'einfach so' :)

    LG,
    Lavandula

  • Hallo Lavendula,

    also ich werde meinen Brief nur zu ihm ins Grab legen, aber ein paar Worte werde ich ihm auf den Weg geben. Lavendula du glaubst garnicht wie es heute in meinem Kopf sozusagen klick gemacht. Ich habe meinen Onkel jetzt nicht angeschrien wie wenn man sich so streitet ich bin nicht so der Mensch dafür aber es kam über mich und hab ihm ganz klar und deutlich zwar mit erhobener Stimme (wie soll ich erklären weiss net ob ihr das versteht) exakt das gesagt wie ich es denke.

    was die Rede angeht habe ich mich auch schon etwas beruhigt,ich werde zwar eine halten aber werde meine Worte vorher gut studieren. ich möchte nur damit zeigen das ich stark bin und das ich ganz in ruhe mich dort von ihm verabschieden möchte und ihm alles gute in einer anderen Welt wünschen möchte.

    hm,vergessen werde ich mit sicherheit nicht können, aber so wie du es mal gesagt hast verzeihen muss ich versuchen ob ich das hinbekomme...

    ich gehe morgen mit einem bekannten Pfarrer hin.

    was die kosten angeht werde ich euch auf dem laufenden halten. aber es sieht so aus da ich einen Job hab wird es wohl darauf hinauslaufen das ich die kosten zahlen muss. nur wieviel das weiss ich noch nicht.

    emotional ist es schon so eine achterbahn der Gefühle...

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Guten morgen,

    ich bin bisl aufgeregt, hab am Abend meinen Brief an meinen Vater verfasst und hab auch eine Rede verfasst. Im Brief habe ich meine Gefühle klar und deutlich niedergeschrieben,aber dieser Brief kommt zu ihm ins Grab (ich hoffe das man den reinlegen darf ins Grab)...normal müsste das möglich sein oder? ich war noch nie auf einer Beerdigung. weiss garnicht genau wie das so verläuft.

    Meine Rede:also ich habe versucht meine Gefühle mit einzubinden habe jetzt aber niemandem Vorwürfe gemacht in dieser Rede.
    Das schwierige wird sein die Rede zu halten,also ich stottere:-( zwar jetzt nicht so das es heftig ist,aber mir ist das unangenehm. aber ich will auf jedenfall offen eine Rede an ihn halten.

    Ich hab gelesem das die Urnenbestattung um einiges schneller geht als eine Erdbestattung. die Urnenbestattung dauert ca.10Minuten.

    Was ich anderen empfehle bevor sie in diese Situation kommen das einer der Eltern verstirbt ist wenn ihr die nächsten Angehörigen seit (die ersten Angehörigen sind die Ehefrauen) informiert euch schon vorher welche Bestattungsmöglichkeiten es gibt. Ich hab es nicht gemacht und war total aufgewühlt und wusste nicht wie und was ich nun tun soll/muss. Vorallem wenn die Geschwister oder andere Familienmitglieder nicht helfen wollen/oder können...Hier in BW müssen die Kinder auf jedenfall dafür aufkommen.Selbst wenn ihr sagt das ihr mit dem Elternteil garkeinen Kontakt hattet oder absolut nichts damit zu tun haben wollt,empfehle ich euch dem städtischen Bestattungsinstitut mitzuteilen er solle dann anonym Feuerbestattet werden,weil sonst entscheidet es das Amt,und das hat nicht die Aufgabe zu schauen die kosten möglichst gering zu halten,sondern jenachdem was die für richtig befinden kann es auch eine Erdbestattung werden. Und dann kommen die auf die nächsten Angehörigen zu.

    also es gibt die anonyme Feuerbestattung, da wird der Verstorbene verbrannt und in eine Art "Sammelgrab" gelegt. (kosten ca.2.000,-Euro)

    Feuerbestattung mit Urne und Grab für 15Jahre (kostet ca 2.100Euro)

    Erdbestattung kostet mindestens 6.000Euro jenachdem geht es in die Höhe was man für einen Sarg usw.aussucht.

    Bei einer Erdbestattung muss alles ziemlich schnell gehen glaub innerhalb von 96Stunden muss der Verstorbene unter der Erde liegen.

    Bei einer Feuerbestattung ist das so, das der Verstorbene verbrannt wird und meistens findet die Urnenbestattung einige Wochen später statt.

    LG
    Mo

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    wie war es denn bei Dir heute? Liest sich recht geordnet, was Du schreibst. Hoffe, es ging Dir nicht zu schlecht!

    Dieses Thema hat mich doch sehr berührt - und irgendwie auch deprimiert. Ob es mir bzw. meiner Schwester und mir auch mal so ergehen wird? Ich weiss es nicht. Weiss nicht, ob meine Mutter sich inzwischen von ihrem 2. Mann hat scheiden lassen und wie schlecht ihre Gesundhei inzwischen ist.
    Wenn ich es recht bedenke, möchte ich es auch gar nicht wissen. Und es macht auch nichts, dass sie nicht mehr in meinem Leben drin ist. Es war ja sowieso nur grausam mit ihr, da sie mich voll vereinnahmt und stets für ihre Zwecke eingespannt hat. Noch heute fühle ich mich manchmal so leer und traurig, auch weil ich bisher keinen schönen neuen Bekanntenkreis aufbauen konnte geschweige denn eine Partnerschaft. Das alles deprimiert mich manchmal sehr. Aber das Warten habe ich zum Glück aufgegeben. Und das Hoffen auch. Mit dem Verzeihen bin ich recht weit, denke ich. Manchmal werde ich schon noch wütend wenn ich merke, wie unfähig ich mich in manchen Bereichen fühle. Das sind die alten Gewohnheiten - Denkgewohnheiten - komplett. Das Nicht-für-sich-einstehen, das Sich-enttäuschen-lassen... Aber das geschieht heute zum Glück nur noch im Kleinen. Manchmal dachte ich schon, so eine Beerdigung wäre eine Erlösung für mich - aber ich kann doch nicht warten, bis die Alk.Mutter unter der Erde ist, bis ich mein Leben führe. Dafür habe ich ja auch schon seit meinem Auszug von Zuhause direkt nach dem Abi - ach, schon früher eigentlich! - zu kämpfen begonnen, für MEIN LEBEN! Auch wenn die Eltern es 1.000 x nicht verstehen oder akzeptieren!!
    Es ist schon krass, heute morgen ist mir mal wieder eingefallen, dass ich nicht die geringste Unterstützung bei meinem Weg bekommen habe - o.k., Geld, das war auch das Einzige (und natürlich bin ich dankbar dafür, keine Frage!). Aber wie teuer musste ich das Geld bezahlen mit meiner seelischen Kraft, die ich zur Verfügung zu stellen hatte....da sonst die emotionale Kälte als Sanktion eingesetzt wurde.
    Solche Menschen sind für mich einfach komplett balla-balla. Schimpfen über die Fehler der anderen und machen tagtäglich dieselben, weil sie keinen Mut haben, in den Spiegel zu schauen.

    Dank Dir für's lesen!
    LG,
    Lavandula

  • Guten morgen Lavandelmaus,

    wir haben wohl zur gleichen Zeit ein statement geschrieben:-)

    Demprimiert: Das bin ich auch oft. Leider viel zu oft. Obwohl ich mir auch oft sage das Leben ist zu kurz um es von der Vergangenheit bestimmen zu lassen. Der Mensch ist glaube ich von Natur aus so,das er lange braucht Erlebnisse zu verarbeiten.

    Wir sind Kinder zweier Menschen die sich mal geliebt haben? Wir sind Kinder die in eine Welt geboren werden und Erlebnisse uns prägen und uns zu dem machen was wir sind.

    Ich habe immerwieder Gefühlsschwankungen. die Höhen und Tiefen wechseln sich dann von jetzt auf sofort. Über die Jahre hat es sich gelegt,aber es gibt Tage an denen kommt es wieder zum Vorschein.

    Ich möchte Euch bestärken. Wir können alles schaffen. Lavendelmaus wenn ich dir eins auf den WEG geben darf,also dir und deiner Schwester verliert nie die Hoffnung. Hoffnung ist was schönes. klar ab und zu schwindet die Hoffnung aber ihr müsst sie wieder in EUCH finden. Glaubt mir manchmal geht die Hoffnung auf und es passiert was schönes unvorhergesehenes.

    Schau mal du hast dein Studium abgeschlossen, das ist schon wirklich eine hoche Leistung, wieviele brechen ihr studium ab? man braucht nicht viele Freunde es reicht einer auch wenn derjenige hier im Net sein sollte,das gibt einem schon die Kraft uns beliebter zu fühlen. Ja es ist schwierig für ander zu verstehen wie wir gelebt haben in Kindheit, jetzt sind wir erwachsen und jetzt können wir uns dagegen währen. Wir sagen NEIN! Wir bestimmen was wir mit unserem Leben anfangen.

    Auch wenn sich das jetzt krass anhört,muss ich sagen ich fühle mich schon erleichtert irgendwo das mein Vater verstorben ist. Ich meine man wünscht niemandem Qualen und Schmerzen. Das einzige was komisch ist,es ist einfach endgültig.

    Du bist stark,genau wie wir alle hier!:-) DRÜCK DICH

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie

  • Hallo Mo,

    zuerst einmal mein Beileid nachträglich zum Tod Deines Vaters auch wenn Eure Beziehung nicht so optimal war!

    Ist denn die Bestattung schon vorrüber? Ansonsten wünsche ich Dir für den heutigen Tag viel Karft!

    Bei uns war es so, ich habe alles organisiert und wußte daher vorher, wie sowas abläuft. Auch die Kosten waren bis ins Detail bekannt. Allerdings konnte ich die Kosten für die Beerdigung allesamt über das bestehende Konto meines Vaters (so ist es hier in Sachsen-Anhalt) abrechnen - mußte nur die Belege bei der Bank einreichen und die haben sich um die Überweisung gekümmert!

    Du schreibst auch von Geschwistern. Die müßten sich doch normalerweise, falls auf dem Konto Deines Vaters kein Geld ist, an den Kosten beteiligen!?

    Mit dem Brief finde ich eine gute Idee! Vor versammelter Verwandschaft seine Meinung sagen wäre sicher nicht so gut gekommen bei einer Beerdigung!

    Liebe Grüße von Katrin
    die den Beitrag leider einwenig spät gelesen hat!

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