Neu hier!

  • Hallöchen!
    Ich bin jetzt 22 Jahre alt - mein Vater ist seit ca. 10 Jahren trocken, aber durch Ereignisse der letzten Zeit sind die Sachen von früher wieder hochgekommen.
    Ich habe gelernt mit vielen Sachen umzugehen, aber das Gefühl, ihm gleichgültig zu sein verletzt mich sehr.
    Geht es anderen hier genauso?
    Wie geht ihr damit um?
    Gruß Gretl

  • Hallo Gretl, ja auch ich kenne das Gefühl jemanden gleichgültig zu sein. Aber ich kann dir leider auch nicht sagen wie man damit umgehen soll.

    Möchtest du etwas mehr schreiben über dich und deine genauen Gefühle?

    lg cora

    Selbst ein Weg von 1000 Meilen, beginnt mit dem ersten kleinen Schritt.

  • Hallo Cora!
    Ich versuche mal meine Gefühle näher zu beschreiben...
    In der Zeit als mein Vater alkoholabhängig war war der Alkohol wichtiger als ich - nun hat er eine Freundin (die sich ihm gegenüber echt fies war/ist) - und ich bin wieder egal...
    Er meldet sich kaum und ich bin sehr verletzt von seinem Verhalten. Vor allem von dem Hin und Her - von dem melden - nicht melden und so komme ich zu dem Schluss dass ich meinem Vater gleichgültig sein muss... Sonst würde er mich nicht so verletzen...
    lg, gretl

  • Hallo Gretl,

    der Alkohol ist immer der beste Freund des Alkoholikers da kommt man als Angehöriger nicht zwischen es sei den man besorgt im den Alk dann bekommt man auch mal Anerkennung aber sonst halt nicht.
    Bei uns Kindern ist (besonders bei mir) ist es so das man sich ein tolles Familienleben wünscht dieses aber oft nicht bekommt weil Alkoholismus eine Familienkrankheit ist an der auch oft die Angehörigen erkranken (ich meine damit jetzt nicht das die dann auch trinken) es entwickelt sich eine Co Abhängigkeit durch die vieles nicht einfacher wird.
    Bei uns ist es so das ich selber nie gernt habe wie richtiges Familienleben funktioniert und bei meinem Vater ist es so das er es gewohnt ist das sich alle um ihn kümmern die Rollen verschieben sich.

    Wie ist es bei euch ???
    Dein Vater meldet sich nicht dann rufst du eben an?
    Die Freundin deines Vaters hält ihn an der Kurzen Leine? und gibt die Richtung vor?

    Manchmal ist loslassen der Weg um Leute an sich zu binden!

    LG
    Marina

  • hallo marina!
    ich hatte in der zeit in der mein vater mit dem alkohol befreundet war zum glück meine mom, als riesenstütze, sie hat sich dann ja auch scheiden lassen und mir damit riesig geholfen. aber auch jetzt ist es noch so, dass mein vater sich selten von alleine meldet und ich meist die bin, die versucht um den kontakt zu kämpfen.
    seit er seine lebensgefährtin hat ist das immer schwieriger geworden - ich weiß nicht ob sie eine bedrohung in mir sieht oder mich einfach so nicht leiden kann... immer wenn ich mich mit ihm alleine treffen will macht sie theater...
    ich bin grade dabei mich zu befreien und die verantwortung dorthin zu übergeben wo sie hingehört - zu meinem vater.
    aber leicht finde ich das nicht...
    das mit der rollenverschiebung kenne ich auch - die verantwortung, die der vater für´s kind haben sollte ist plötzlich beim kind für den vater - ich habe immer das gefühl ihm helfen zu müssen, wenn er in ne situation marschiert, die ihm eindeutig schadet (wie diese beziehung).
    hast du es denn geschafft loszulassen?
    lg gretl

  • Hallo Gretl,

    ich lasse mehr los aber entgültig losgelassen habe ich auch nicht ich sollte es aber Verstand und Gefühl ist immer so eine Sache.

    Ich habe heute Abstand zu meinen Eltern und dieser Abstand tut mir gut aber unbewust dieser Wunsch nach einer heilen intakten Familie bleibt und ich glaube der wird immer bleiben.

    Aber dadurch das ich schon recht lange im Forum bin hab ich viel gelernt und meine Sichtweise geändert und es tut nicht mehr so weh, zuzuschauen weil ich mehr verstehe.

    Und ich sag mir immer wieder Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich nicht die Kinder für die Eltern.

    Lebe dein Leben.

    LG
    Marina

  • Hallo Marina,
    ich muss zugeben, momentan verstehe ich noch recht wenig von dem was mein Vater da anstellt, aber durch das Forum hier habe ich den Mut gefunden mein Leben zu ändern.
    Ich bin gerade dabei mir eine andere Ausbildung zu suchen, ich hatte Angst sie vorher abzubrechen, weil ich kein Versager sein wollte, aber jetzt hab ich endlich den Mut gefunden das zu ändern, was mich nicht weiterbringt. Ich hoffe dadurch komme ich auch mit dem Auseinandersetzen mit Vater und Vergangenheit voran.
    Lg, Gretl

  • Hallo Gretl,

    zu mir hat mal jemand gesagt
    "Es gibt Situationen im Leben da muß man springen und sich auf dem Weg nach unten was einfallen lassen"

    ist Symbolisch gemeint :)

    was hast du den Beruflich vor in welche Richtung willst du gehen?

    LG
    Marina

  • Hallo Marina!
    Der Spruch ist wirklich gut - und sehr treffend auf meine momentane situation!
    ich mache zur zeit eine schulische ausbildung richtung eventmanagement und möchte jetzt wechseln - bürokauffrau...
    ich finde wirtschaftliche sachen sehr sehr interessant und mit mathe komm ich gut klar - ich bin ab morgen dabei mir einen betrieb zu suchen, der mich noch annimmt...
    Lg Gretl

  • Hallo Gretl,

    dass Dich die Gleichgültigkeit Deines Vaters verletzt, kann ich gut verstehen. Mein Vater ist zwar der Co-Abhängige der Eltern und es ist sicher nicht genau dasselbe, aber diese Abwesenheit habe ich auch zu spüren bekommen.
    Wenn es um mich, um meine Gefühle und Bedürfnisse ging, war er nicht vorhanden. Er hat sich um nichts dergleichen gekümmert. Höchstens wenn ein absolutes Drama passiert war. Sonst war er stumpf.
    Später hat er sich auch eine ganz neue Familie gesucht, die nach seinem Geschmack ist. Seitdem sind wir Geschwister eh abgeschrieben.
    In einer solchen kranken Familie ist alles durcheinander. Mein Vater hat sich auch immer jemand zum helfen genommen, mich oder meine Schwester oder wer gerade da war, weil er nicht allein zurecht kam. Diesen Zwang dabei habe ich unmöglich gefunden, aber es war bei ihm nicht drin, nein zu sagen. Dann war er immer entrüstet und beleidigt. Das sei doch normal, dass man sich helfe. Klar, aber letzen Endes lief es immer so wie er wollte. Durch irgendeine Mitleidstour hat er mich immer dazu gebracht. (Sogar als ich krank war, habe ich mich breitschlagen lassen, seinen Vorgarten mit neu anzulegen... )
    Ich finde es nicht mehr als richtig, sich so gut es geht, seinen eigenen Weg zu suchen und seine eigenen Meinung zu bilden. Dass keine Unterstützung von der kranken Familie kommt, weiss man ja irgendwann. So traurig es auch ist.

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