Die Gesellschaft und der Alkohol

  • Ich rede oft mit Freunden wie man junge Menschen vom Alkohol fern hält.
    Es fällt mir schwer jugendliche auf die Gefahren von Alkohol hinzuweisen,
    wenn der Alkhol überall zu haben ist und von Erwachsenen tolleriert wird.
    Wärend der Wiesezeit wird im Bayrischeb Fernsehen täglich von der tollen Bierstimmung auf der Wiesn berichtet. Oft machen die Reporter auch noch einen Angetrunkenen Eindruck.
    In den meisten Filmen wird ständig Alkohol konsumiert.
    Auf Festen bei uns auf dem Land, trinken die Väter fleißig und ermutigen oft die Jugendlichen auch zu trinken.
    Bei vielen Arbeitgebern wird Alkohol am Arbeitsplatz tolleriert, solange der Arbeitnehmer funktioniert oder bis etwas passiert.
    Immer öfter ist der Leistungsdruck an Schulen und Arbeitsplatz so hoch, dass viele Menschen glauben ohne Hilfsmittel es nicht zu schaffen.
    Ich weis nicht wie, aber wir müßen in unsere Gesellschafft umdenken.
    LG
    Wolfgang

  • Ich halte die momentane Entwicklung auch für erschreckend.

    Klar, früher haben wir auch in Schulzeiten abends oder am Wochenende relativ heftig getrunken, aber es war primär Bier.
    Jetzt will ich den Alkohol nicht einordnen und harmlosen Alkohol von gefährlichem Alkohol unterscheiden. Alkohol ist Alkohol.

    Allerdings sehe ich schon einen Unterschied darin, wenn 16jährige am Abend im Rahmen einer Party Bier trinken oder sich bereits, wie ich es immer öfter sehe (große Stadt) am Freitag um 18Uhr zum "Vorglühen" reinen Vodka hineinkippen und das teilweise in Mengen, die jegliche Zurechnungsfähigkeit im Laufe des Abends deaktivieren wird.

    Alkohol hat mittlerweile wieder einen Coolness-Faktor unter Jugendlichen, er gehört einfach dazu. Und dies wird meiner Meinung nach stark durch die medialen Vorbilder beeinflusst.
    Denn die als richtig coolen Stars angesehenden Promis (diverse Sängerinnen, A-Promis aus den USA) bauen deren Image unter anderem auch mit einem hohen Alkohol- und Drogenkonsum auf.
    Ein Entzug wird geradezu als Gütesiegel angesehen.

    In Alkohol wird keine Gefahr gesehen. Man muss sich nur mal einige Videos auf Youtube und die Kommentare der User ansehen. Videos über Alkoholexzesse werden als cool und lustig bewertet.

    Ein weitere Aspekt ist die Alkoholwerbung. Spitzensportler und Vereine (Biathlon, Fussball) machen in den Werbepausen Bierwerbung. Um das zu verharmlosen und dem Sport gerecht zu machen, wird natürlich "alkoholfreies" Bier beworben.
    Die deutschen Biathleten, deren Hauptsponsor eine bekannte Biermarke ist, trinken bei der Siegerehrung Bier aus großen Stiefeln.
    Ich frage mich, was das soll und weshalb die Sportler nicht ein wenig mehr Moral vermitteln.
    Klar, das Geld stimmt eben.

    Was kann man machen?
    Schnaps-trinkende Jugendliche ansprechen und ruhig auf die Gefahren hinweisen?
    Das bringt nichts.

    Die deutsche Gesellschaft ist von der Alkohol-Industrie dermaßen eingenommen, dass eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema undenkbar ist.
    Es wird eben lieber über Doxin in unseren Eiern diskutiert als über den hochprozentigen Alkohol, der literweise in die Köpfe von Deutschlands Kindern fließt.

    Gruß

  • gutes thema: das problem hab ich auch . sobald ich mit meinen kindern , tochter 22 ,sohn 19 über alkohol , zu reden beginne : höhre ich nur ,aber du , oder aber, du früher . und : nur weil du jetzt gerade ein paar monate nichts trinkst , willst du uns was erzählen . nein ,ich laufe jetzt nicht mit dem erhobenen zeigefinger herum . ich sage zb ,wenn sie feiern gehn (so nenen sie das heute) muss das denn immer mit soviel alkohol verbunden sein ? und dann kommen diese antworten wie oben. ich sag dann , stimmt ich habs ,derbe übertrieben, sogar , aber muss es denn erst soweit kommen? dann kommt: lass uns mal wir sind erwachsen.wir wissen schon was wir machen. aber mehr als reden ,auch mal mitlesen lassen wenn sie hier sind ,geht ja nicht. die wohnen nicht bei mir. das ich viel zu spät aufgehört habe weiss ich selbst . gott sei dank haben sie zumindest die letzten 11 jahre nicht alles mitbekommen , solange bin ich getrennt lebend.schickte meiner tochter ,übriegens einen link von einem schönen alkohol aufklärungs film. dehn würd ich hier evt auch mal gerne hier reinstellen . und zu hoppegarten , also was da so steht ,mit vorglühn und so , ich sag es mal so: das sogenannte koma saufen ,was jetzt immer so durch die medien geht, ist für mich absolut nichts neues . das praktezierte ich auch schon 1976 im alter von 14 jahren , und das mindestens jedes 2 wochenende wenn nicht öfter:war bei uns schnaps saufen auf einer alten müllkippe ,da fand uns keiner , und das waren grausame exesse. aber was kann man tun? wir hatten dieses tehma auch , vorschläge wie zb mit jugentlichen reale entzüge zu zeigen , bei leuten die sich evt dabei zeigen würden, wurden nicht für gut befunden , weil auch das ,genau das gegenteil bewirken könnte ,als das was man eigentlich erreichen möchte. gruss ecki.ps: ich hätte noch so viele fragen dazu , die das ganze überhaupt betreffen

    gebe die hoffnung nicht auf, trocken zu werden

  • glück auf alle

    ich denk die infos über alk sind insgesammt zu wenig + wenn imformirt wird guckt keiner hin
    ich hab (so mit 13jahren) an einem 1. mai 35 flaschen bier (von 8:00 bis 20:00) gesoffen < dann war ich stollz das ich der einzige von meinen freunden war der noch stehen konnte
    wir haben jeden ausgelacht der kotzend nach hause gewankt oder gekrochen is + uns eingebildet das uns das nich passiert - ich hatte eben "keine ahnung"

    glück auf ecki

    Zitat von pueblo

    ich hätte noch so viele fragen dazu , die das ganze überhaupt betreffen

    frag nur

    schönen sonntag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Die GESELLSCHAFT - WIR - sind doch so eingestellt:

    Wenn es UNS nicht direkt betrifft - sprich ALKOHOLKRANKHEIT - hören wir doch nur halbe hin.
    Wollen es ja auch nicht anders, denn sonst käme vlt. MAN - jemand anderes - auf die Idee, zu denken, dass WIR damit ein Problem haben.
    Und damit wären WIR sofort zum Aussenseiter abgestempelt.

    Wer will das schon sein???

    Geburtstag feiern ohne wenigstens ein Sektlein zum Anstossen...???
    Noch dazu ein runder!!!!..........
    Da biste doch mehr wie aussätzig! :wink:

    usw. usw. usw.

    WIR können es immer nur versuchen.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • @ pueblo

    Hi,

    ich glaube schon, dass das "Koma-Saufen" zwar nicht unbedingt vollkommen neu ist, aber in der Häufigkeit deutlich zugenommen hat.

    Ich meine, für viele Jugendliche oder viel mehr noch Kinder gehört es einfach dazu, sich jedes Wochenende in die Bewusstlosigkeit zu saufen.
    Auch die Krankenhäuser verzeichnen immer mehr und immer jüngere Menschen mit schweren Alkoholvergiftungen.
    Sowas war in der Masse vor 10 Jahren und vor allen noch früher nicht vorhanden.

    Noch was anderes: Schlimm finde ich auch dieses gesellschaftliche Einführungsritual.
    Da nimmt sich ein Vater auf einer Feier seinen 14jährigen Sohn und sagt ihm: "Komm Junge, jetzt trinkst du mit deinem Vater mal dein erstes Bier".

    Dies zeigt ja auch, dass Alkohol stark mit der männlichen Identität in der Gesellschaft verbunden ist.
    "Als richtiger Mann hat man eben gut was zu vertragen" ist doch ein weit verbreiteter Gedankengang.
    Und vor allem in den Köpfen von jungen Männern ist dieser Gedanken weit verbreitet, weil eben eine gewisse Erfahrung fehlt, oft auch die falschen Vorbilder vorhanden sind.

    Gruß

  • Hallo,

    wie Karsten schon geschrieben hat, kann die Gesellschaft für unsere Krankheit nichts. Ich würde sogar noch weiter gehen. Es wird in einer Gesellschaft immer Ereignisse und andere Sachen geben, die zwei Seiten (gut - schlecht) für verschiedene Leute haben. Ohne eine Wertung für (oder gegen) den Alkohol in der Gesellschaft abgeben zu wollen, würde es nach einem möglichen Verschwinden des Alkohols aus ihr einen neuen "Aufreger" geben, der Vor- und Nachteile für Einzelpersonen oder gesellschaftliche Gruppen auslöst, mit denen wir uns arrangieren müssen. Ein Alkoholverbot, bzw. andere Reglementierungen, wären für mich kein Ausweg aus dem momentanen Zustand. Ich bin nun mal der, den es getroffen hat und muss das akzeptieren. Ein ständiges Hadern mit meinem Schicksal bringt mich auch nicht weiter.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Was ich eigentlich sagen wollte war, dass die Veränderung der Gesellschaft mit meiner Veränderung beginnt. Wenn ich versuche Schuld und Verantwortung in Richtung Gesellschaft zu verschieben bin ich wieder beim großen selbst Belügen angekommen.
    Und für mich ganz wichtig: Ich ändere nichts, indem ich große Reden schwinge. Aber auch nichts wenn ich mich selbst für die vermeintliche Änderung aufgebe. Das heißt für mich, dass ich einen "sicheren Stand" haben muss und dann auch daraus handeln kann.
    Und man muss die Veränderung auch nicht immer groß und heroisch betrachten. Ändere ich z. B. nicht schon etwas, wenn ich jemanden einen Denkanstoß gebe und er sich dadurch verändert? Aber andererseits sind das ja normale Vorgänge, wenn einige Menschen zusammen sind.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo,

    Die ganze Welt kann ich ja nicht ändern aber ich als trockene Alkoholikerin kann zumindest in meinem persönlichen Umfeld zur Aufklärung beitragen und meinem eigenem Kind, Familie, Freuden, Alkoholfreies Leben vorleben, meine Bedürfnisse äußern und mal Mut haben zu sagen dass ich mich in einem Umfeld in dem Alkohol konsumiert wird nicht bewegen will.
    Es geht ja nicht darum dass jeder ein Alkoholiker sein muss, sondern auch darum dass unter Alkohol ein Mensch sich ja verändert und dass viele ja Alkohol einfach nur benutzten weil sie ja eine künstliche Freude erzeugen wollen, ihren Stress ertränken wollen sich einen Partner schön trinken wollen.

    Wenn ich aber nur jetzt als Beispiel hier ja im Forum lese, wie viele selbst ja Alkoholiker sind , und sich eigentlich mit Füssen und Händen dagegen wehern, etwas in eigenem Leben, in den Familie oder auch im Freundeskreis zu verändern wenn es um Alkohol geht Grillfeier, Kneipen, Geburtstage usw. selbstverständlich mit Alkohol weil das ja selbstverständlich ist und das lebt man ja den Kindern vor, wundert mich ja auch nicht dass sich ja nichts ändert und sich ja auch nicht ändern wird, solange Alkohol im Schrank oder Kühlschrank wie Wasser behandelt wird und nicht als eine Substanz die zur Sucht führen kann.

    So meine Gedanken

    Gruß
    maria44

  • Zitat von Karsten

    aber möchte mal gern wissen, warum man sich jetzt Gedanken darüber macht, wo man ohne Alkoholkonsum lebt?


    Weil ich damit beschäftigt war, für mein vermeintliches Wohl, sprich Beschaffung, Konsum und Erholung des/vom Suchtmittel, zu sorgen. Ich war mehr oder weniger isoliert und merke nach den Jahren der Trockenheit immer mehr eine mir vorher unbekannte Integration in die Gesellschaft, ein Gefühl der Zugehörigkeit - und daraus folgt auch, dass ich Verantwortung im Rahmen des vorher beschriebenen übernehme.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • gut hoppgarten ,das du das mit dem 14 jährigen , das wäre meine nächste frage gewesen. die ich im vorfeld schon für mich, mit nein beantworte , aber andere meinungn dazu. die cliqen ,sind ja altersmässig sehr gemischt heute. da geht es von zb 14 bis halt 18 oder älter. soll man jetzt zb einen 18 jährigen anzeigen ,wenn es offensichtlich ist ,das er für die jüngeren alkhol mit einkauft. mündlich verwarnt worden ,ist er schon. ich sage aus dem grunde nein , weil sich die 14 jährigen das dann eh von einem anderen besorgen lassen würden. angebote zb sich endlich einen anderes umfeld ,sportverein etc wurden von dehm jüngeren abgelehnt . will halt dazugehören. also was tun? gruss ecki

    gebe die hoffnung nicht auf, trocken zu werden

  • Verbote bringen wohl wirklich nichts. Strafen auch nicht.

    Der allgemeine Umgang und die Einordnung des Alkohols als Droge, legale Droge, aber dennoch Droge, wäre schon mal ein guter Anfang.

    Werbeänderungen in Zusammenhängen mit Sport, Freizeit und Medien wäre auch eine sinnvolle Sache.
    Es geht ja auch schon in die Richtung. Im Kino wird regelmäßig ein Spot über die Gefahr von Alkohol ausgestrahlt. Vor einigen Jahren lief noch die Werbung einer bekannten Rum-Marke.

    Die Gefahr wird also erkannt, aber meiner Meinung nach inkonsequent angegangen.
    Der Alkohol ist normal und gehört zum gesellschaftlichen Leben dazu.
    Ich denke, dass Aufklärung in Schulen, wie Karsten es sagt, sinnvoll ist.
    Ansonsten geht nicht viel, weil die Alkohollobby zu mächtig ist.

    Ich sehe es auch so, dass man im privaten Umfeld durchaus etwas bewirken kann, aber ein Missionieren ist geradezu unmöglich und belastend.

    Gruß

  • Zitat von Karsten

    nämlich das Wort Extremverhalten.


    Du meinst jetzt von einem Extrem in das andere, also Suchtverlagerung? Das kann ich nachvollziehen und kenne die Gefahr.

    Zitat von Karsten

    das klinkt nach kleinen Schritten nach längerer Zeit, was ich auch gut finde.


    Ich halte es da mit der Chaostheorie - Schmetterlingseffekt. Bloß ich meine nicht das Wetter. :lol:

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Zitat von Karsten

    Nicht unbedingt als Suchtverlagerung, sondern eher als missionieren.


    Ist für mich der gleiche Prozess, eben der Hang zu allen Extremen. Mag auch was damit zu tun haben, dass irgendwo das schlechte Gewissen nagt und ich deswegen unterbewusst von mir ablenken will. Ich finde, dass daran gut zu erkennen ist, ob ich meine Sucht wirklich angenommen habe und mich mit mir beschäftige, um etwas zu ändern. Ich kann zwar durch das aufmerksame Beobachten des Umfeldes lernen, wenn ich aber neu erworbene Erkenntnisse unbedingt auf Andere übertragen will, obwohl sie noch nicht wirklich bestätigt sind oder nur einen Teil treffen, dann bringt das nicht für alle Beteiligten.
    Andererseits kann ich nur durch Beteiligung lernen. Und deshalb finde ich die Regeln für SHG's wichtig. Vor allem bei mir zu bleiben, also von mir und meinen Gefühlen zu reden und das auch zum Ausdruck zu bringen. Beispiel: Statt zu sagen "Du darfst keinen Alkohol zu Hause haben." einfach "Ich halte mich an die Grundregel und habe keinen Alkohol zu Hause." Das bringt mich selbst und vielleicht auch den/die Gegenüber weiter. Auf Leute, die aus einer SHG eine Bühne für sich selbst machen, habe ich keine Lust und brauche sie auch nicht begleiten.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Bei mir war nicht die Gesllschaft schuld an meiner Sucht.
    Ich will auch nicht missionieren, aber ich will vor allem jungen Menschen zeigen, dass Alkohol auch gefährlich sein kann.
    Beim rauchen gibt es harte Gesetze, beim Alkohol geschieht nicht viel.
    Es gibt Gesetze, beim kaufen, unter 18 keine harten Alkoholika. Leider habe ich beim Einkaufen schon oft gesehen, dass Erwachsene den Alk. für die Jugendlichen gekauft haben.
    Bei Zigaretten ist mir das noch nicht aufgefallen.
    Ich kenne sehr viel Menschen die Alkohol trinken können ohne Angst haben zu müßen, abhängig zu werden. Ich gönne allen den Genuß vom Alkohol und beneide sie. Den sie können trinken ,ich halt nicht.

    LG
    Wolfgang

  • Hallo!
    Ist das" Verändern Wollen "des Trinkverhaltens von Jugendlichen nicht auch ein Co-Verhalten.Hier wird immer gesagt ,dass nur der Betroffene
    sein Verhalten ändern kann. Wenn Ich meinem "Nächsten Angehörigen"
    helfen will bin ich co und soll mich auf mich sebst konzentrieren und zusehen das es mir "Gut " geht.Wenn ich wildfremde Jugendliche sehe,dann soll ich aufklären????
    Sorry,das verstehe ich nicht.Hilft die Aufschrift auf den Zigarettenschachteln das "Rauchen Tödlich " sein kann???
    Wie hättet ihr als" Betroffene" reagiert wenn euch wildfremde in eurer
    "nassen" zeit auf euren Alkoholkosum angesprochen hätten????
    Jeder soll und muss seine eigenen Erfahrungen machen.
    Das ist vieleicht eine andere Meinung zu diesem Thema,aberich sehe das so.
    Gruss Harald

  • Wenn von 10 Jugendlichen einer dabei ist, den man zum Denken gebracht hat, dann ist es ein Erfolg.

  • Hallo

    In dem Threadthema geb ich ausnahmsweise Hoppegarten recht.

    Natürlich ist unsere Gesellschaft und ihre Ordnung ursächlich und damit

    auch schuld dass so viele dem Ethanol verfallen sind.Das Zeug ist halt

    Problemlos und in jeder gewünschten Menge überall verfügbar.

    Wieviel alkabhängige gibt's in der Gesellschaft von Saudi Arabien ?

    @kossi

    du darfst die Säufer nicht beneiden du musst sie bemitleiden und

    Happy sein dass du das Zeug nicht mehr reinschütten brauchst.

    der Poster

  • Ich würde das anders beschreiben:

    Eine "Schuld" kann der Gesellschaft nicht zugesprochen werden. Wir Alkoholiker haben uns selbst in diese Situation gebracht und sollten die Schuld nicht bei Anderen suchen.

    Dennoch wurde mir erst im Laufe meiner Trockenheit bewusst, wie extrem die Allgegenwärtigkeit des Alkohols unsere Gesellschaft prägt.

    Ich werfe der Gesellschaft daher keine Schuld an meiner Situation vor, sondern ich werfe ihr vor, dass zu wenig gemacht und aufgeklärt wird, wohin der Alkoholkonsum führen kann.
    Viel mehr werden die möglichen Konsequenzen sogar verharmlost und die Jugend regelrecht hin zum Alkohol geführt.
    Sollten dann keine Eltern mit Verantwortung da sein und auch kein anderer positiver Einfluss, dann kommt es immer öfter zu erschreckenden Berichten und Bildern über das "Komasaufen". Nur als Beispiel.

    Und man sollte auch bedenken: Ein häufiges Trinken von hartem Alkohol in enormen Mengen ist der Supergau für die Entwicklung eines pubertierenden Kindes. Ein derartiger Konsum in diesem Alter prägt und beeinträchtigt das gesamte Leben.

    Ich werfe der Regierung vor, von der Alkohollobby derartig finanziell beeinflusst zu sein, dass eine wirkliche Einführung von Werbung "gegen" übermäßigen Alkoholkonsum nicht mal im Ansatz bedacht wird.
    Und ich verstehe nicht, weshalb diverse Biermixgetränke, die offensichtlich auf die Jugend und Kinder abzielen, immer noch auf dem Markt sind.
    Ich werfe unserer Gesellschaft daher eine Heuchelei vor.
    Eine Droge wird absurderweise zum Grundnahrungsmittel bestimmt.

    Mehr nicht. Ich gebe niemandem die Schuld an meiner Situation, aber ich habe dennoch den Vorwurf, dass nicht genug gemacht wird, um viele heutige Jugendliche vor einer späteren Alkoholkrankheit zu bewahren.

    Und das geht nur durch Aufklärung über die Gefahren.

    Gruß

  • Servus Poster,

    kleiner Einwand zu Deinem "Ländervergleich": dafür haben die arabisch geprägten Länder eine erheblich höhere Abhängigkeitsrate bei Drogen wie Morphium, Heroin, Kokain & Co.

    Wer ein Suchtmittel konsumieren will, wird immer Wege finden. Das hat auch die Zeit der Prohibition gezeigt.
    Es ist ein Trugschluss zu glauben, die freie Verfügbarkeit einer Droge würde die Konsummenge der breiten Gesellschaft massgeblich beeinflussen.

    Dazu gibt es auch Langzeitstudien, die Europaweit und in den USA/Canada seit den 1950er Jahren geführt werden. Diese belegen das sehr eindeutig.

    Lg
    Spedi

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