PRO & CONTRA CO-Abhängigkeit

  • Hallo Ihr Lieben,


    ... "vorweg möchte ich mich nochmal vorstellen, auch wenn mich schon
    einige kennen".
    Ich will mit den Thread Pro und Contra Co-Abhängigkeit mal versuchen, eigene Verhaltensweisen genauer unter die Lupe zu nehmen, um vlt. dran`was zu ändern, oder wenigstens zu überdenken.

    Ich freue mich, wenn ihr mir auch von euren Erfahrungen schreibt, aber wirklich in Bezug aufs eigene Benehmen.
    Bisher habe ich ja viel in Kontext zu meinen Partner geschrieben, da möchte ich probieren, das sein zu lassen. Nur zu leicht sieht man halt das, was uns beim anderen stört, doch ich weiß, dass genauso meine
    Verhaltensmuster öfters überdenkenswert sind.

    Ich kann nicht glauben, dass ich Co-Abhängig bin, denn bin wie auch mein HA meint `gsund, normal gewichtig, habe ideale Blutwerte,
    eine realiv ausgeglichene Stimmungslage, bin enorm freiheitsliebend; :wink:

    (Und hab`s bestimmt nicht vergessen, dass alles schon mal völlig
    anders war: :cry: )

    Andererseits fallen mir an mir Verhaltensweisen auf, wie z.B. dass ich
    - nicht gerne im Mittelpunkt stehe
    - das Wohl meines Partners über meins stelle
    - mich wenig durchsetzen kann
    - ein häuslicher Typ bin
    - im realen Leben nicht gerne Hilfe annehmen mag;


    Mal schaun, vielleicht gelingt es mir und lerne mich auf diesen Weg noch selbst besser kennen.
    Wer bin ich??? Wie werde ich wahrgenommen??
    Wohin gehe ich?


    Schönen Abend
    EMMA

  • Liebe Emma,

    ich finds gut, dass Du wieder hier schreibst.
    Was willst Du mit Pro und Contra für Dich beantwortet haben, was Du nicht schon weißt/spürst ?
    Ich dachte auch lange "ich bin die Ausnahme" "ich erreich ihn noch"
    "wenn Er nur merkt, wie sehr ich um ihn kämpfe" "ich bin doch nicht doof"....
    Und Du merkst doch auch, dass sich nichts geändert hat in den Jahren.
    Sie wollten nicht ändern, konnten nicht ( sie sind aber die einzigen, die das können)
    und so haben wir schön unsere Verantwortung für unser Leben abgegeben > mussten wir ja für andere da sein.
    Aber das reicht nicht, Emma, das ist keine Entschuldigung.
    Also müssen wir nun nach uns schauen, und bei nach dem "warum".
    warum bin ich mir selber nicht so wichtig, dass ich mich um das Leben und das Leiden anderer kümmern muss.
    Und "was" versuch ich damit bei mir zu verbergen ? Unsicherheit ?
    Wer mich kennt, denkt alles andere, ausser das nici unsicher ist.
    Und doch ist da was, was mich hat zum Aussenseiter in meinem eigenen Leben werden lassen.
    Klar, kein Thema, ich hatte Kontakt, war unterwegs, hatte Freude,
    - ich hab mich nicht daheim eingeigelt - trotzdem hab ich ein Leben geführt mit zerstörerischen Zügen, für mich und auch für ihn.
    Mit viel Pro und wenig Co

    LG nici

  • Hallo n i c i,

    Zitat

    Was willst Du mit Pro und Contra für Dich beantwortet haben, was Du nicht schon weißt/spürst ?

    Zum Beispiel: Ein ganz alltägliches Geplänkel! Er fragt mich: Naa, was gibst es denn heute zum Mittag.
    Meine Antwort: Weiß ich noch nicht. Was möchtest du denn?

    ER: Wieso fragst du mich, wenn ich dich gefragt hab`.

    Also ist mir aufgefallen, dass er damit recht hat. Ich hätte ja auch antworten können, dass ich mir dieses oder jenes gut vorstellen kann, oder habe einen Gusto auf....

    Wer erwartet denn, dass ich mich in mit meine Wünsche hinten anstelle, er bestimmt nicht. Also woher hab ich das?


    ...... melde mich später wieder. Es hat gerade an der Tür
    geläutet, ......


    Emma

  • Hallo Emma,

    Zitat

    PRO & CONTRA CO-Abhängigkeit

    wer noch abwägt hat die Krankheit noch nicht für sich angenommen oder verstanden. Nach meiner Erfahrung als Alkoholiker dreht ich mich gerade deswegen jahrelang im Kreis.

    Das ein zigste was da positiv (PRO) sehen würde , ist die uneingeschränkte Erkenntnis krank zu sein . Denn erst ab da kann Heilung erfolgen

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat

    Wer erwartet denn, dass ich mich in mit meine Wünsche hinten anstelle, er bestimmt nicht. Also woher hab ich das?


    Ich weiß nicht woher Du das hast, aber selbst wenn Du das rausbekommst,
    Du weißt es, Du merkst es, und jetzt kannste entsprechend anders handeln.
    Und auf das Handeln kommt es an, liebe Emma.

    Zitat

    ...er bestimmt nicht..


    bisher hab ich auch bei keinem Co gelesen, das der Süchtige erwartet hat, dass man zur Co wird.
    Die meisten haben nur das Programm dankend angenommen weils bequem und einfacher war.

    LG nici

  • liebe emma,

    wenn er das von dir erwartet hätte, das du zum co wirst, hättest du wenigsten jemanden, den du dafür verantwortlich machen kannst, oder wie meinst du das?

    auch die frage, woher du das hast ist das gleiche , abschieben auf andere.

    DU bist coabhängige, nimm das doch einfach so an und akzeptier das, vielleicht gehts dir damit dann auch besser. wenn du dich so dagagn sträubst, dann kommst du da nie raus und wirst noch ewig so weiter machen, wie du es tust.

    auch komisch, das du der meinung bist, das du beim hausarzt mit ner blutabnahme ne diagnose coabhängigkeit bekommst. ich als co habe das nicht im blut.

    du weisst wie ich das sehe, hab ja auch schon bei dir geschrieben. jetzt versteh ich auch die frage nicht, wie du das meinst mit pro und contra co. es gibt schliesslich auch nicht halber alkoholiker oder ganzer alkoholiker. entweder du bist co, also bist du es, oder nicht. dazwischen gibts eben auch nichts! zudem glaube ich nicht, wenn du schreibst dir gehts gut. wenns dir gut ginge würdest du es nicht in frage stellen und dir gedanken darüber machen pro co contra co.

    dann würdest du das machen was du tust und dich damit gut und zufrieden fühlen.

    lieben gruß melanie

  • Grüße Dich Hartmut,


    Zitat

    Das ein zigste was da positiv (PRO) sehen würde , ist die uneingeschränkte Erkenntnis krank zu sein . Denn erst ab da kann Heilung erfolgen


    Das ist aber schon ne recht steile Antwort. :D Nachdem ich mir mittlerweile abgewöhnt habe, immer das letzte Wort haben zu wollen, lass ich`s mal lieber so stehen.

    Und du schreibst, wer abwägt hat die Krankheit noch nicht verstanden!
    Da muss ich jetzt nachhacken und bitte dich, mir ein paar Sätze zu schreiben, damit ich das auch kapiere.

    Zu einer Krankheit zählen eindeutige Symptome. Welche Symptome
    gehören denn deiner Meinung nach zur Co-Abhängigkeit?

    Laienhaft stelle ich mir da jemanden vor, wie z.B meine Schwägerin. Mein Bruder ist ein totaler Workaholik und hat noch dazu eine Neue.
    Sie, meine Schwägerin ist total niedergeschlagen, weint viel, sehr depressiv, mit den Kräften am Limit, wartet und wartet und redet Tag für Tag auf ihn ein, wie verantwortungslos mein Bruder ist, wie falsch doch seine Neue ist, u.s.w
    Sie kämpft um ihn (Danke Nici für das Stichwort) mit allen verbalen Möglichkeiten. Sowas nenne ich Co-Abhängigkeit.

    Aber ich kenne auch die andere Seite. Mein Mann ist Alkoholiker und Co-Abhängig. Denn eigentlich kontrolliert er mich, sucht meine Anerkennung und Nähe, telefoniert rum wo ich denn schon wieder bin, ist nach außen eine starke Persönlichkeit, aber wenn er nicht mehr weiter weiß, schüttet er bei mir sein Herz aus.

    (Ups, habe schon wieder zu viel von ihm geschrieben.)
    Was ich eigentlich schreiben wollte.
    A) will ja hier im offenen Bereich nicht so ins Detail gehen. Aber es gehen halt dann schon einige wichtige Aspekte verloren, die vlt. ein anderes
    Licht auf meine Postings geben würden.

    B) mein Leidensdruck hält sich soweit in Grenzen, sodass ich derzeit mit den offenen Bereich gut klar komme.

    C) zudem bin ich eine, die sich ihren psychischen Ballast immer schnell von der Seele redet, auch auf die Gefahr hin, dass manchmal meine Telefonrechnungen katastrophal sind


    Derzeit denke ich ganz viel über mein Dasein nach. Und stelle fest, dass ich nicht so bin, wie ich mir vorstelle, sein zu wollen.
    Geht es euch auch manchmal so?

    z.B. bin ich sehr musikalisch, aber wenn mich jemand zum Tanzen auffordert, habe ich Komplexe.....

    Was ist das....?


    Liebe Nici, danke für deine Zeilen, hast mir schon wieder was zum Nachdenken serviert. Ich lese gerne in deinem Thread und wünsche dir,
    dass du auf jeden Fall jemanden kennenlernst, dem du ein bisserl was von deiner Kraft abgeben darfst.


    Emma

  • Verstehen, wie es kommt, hilft mir persoenlich mich besser zu verstehen, verstaendnisvoller und fürsorglicher mir gegenueber zu sein. Fehler machen ist menschlich und ich darf mir meine Fehler verzeihen, auch dann, wenn ich mehrere Versuche brauche, um es gut zu machen und selbst dann. wenn ich es einfach niemals lerne. Es geht um Liebe und bei Co's im speziellen um Selbstliebe!
    Ich kann mich nicht verurteilen oder abwerten, weil ich bereit war so viel Leid auszuhalten. Ich wusste es nicht besser. Und ich kann die Alkoholiker, die mich begleiteten nicht verurteilen, weil sie süchtig wurden. Auch sie wussten es nicht besser. "jedes Leid, dass wir auf uns nehmen, schützt uns vor einem noch groesseren Leid" und wenn ich mich mit meinen Gefühlen und Bedürfnissen gut verstehe, dann kann ich auch gut für mich sorgen.

    Und da ich als Co gerne dazu neige mich abzuwerten, finde ich die Idee gut, nach dem Pro meines Tuns zu blicken. Und da gibt es eine Menge, auf das ich stolz bin und das ich mir erhalten mag, vielleicht hier und da ein wenig modifiziert oder mit neuem Maß! Orlando

  • Hallo Emma

    bin ja bekannt für meine etwas "steile" Antworten ;) Kennst du diesen Link CO ABHÄNGIGKEIT schon?

    Da stehen schon mal Symptome drinnen .

    Solange ich es für mich nicht akzeptiert hatte erkrankt zu sein und mir was vor machte , doch nur ein Missbrauch zu betreiben oder alles noch im Griff zu haben . Mich mit anderen verglichen hatte , das ich doch noch nicht soweit wäre usw.. Solange war ich in meiner Sucht gefangen und konnte auch nicht trocken werden . Also musste ich es erst mal , für mich verstehen und erkennen erkrankt zu sein . Akzeptieren das es sich nur noch um mich handelt und nur um mich. Erst ab dieser Erkenntnis konnte ich gesunden. Ich denke das diese bei der CO Abhängigkeit auch das wichtigste ist.

    Ich ging bei meiner Post auch davon aus, das du CO Krank bist :oops: .

    Siehst du dich denn als CO Abhängig?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallöchen,

    jetzt, mit einem Alkoholiker als Partner, habe ich mein bisheriges Leben mal Revue passieren lassen. Wenn ich von mir ausgehe, dann ist meine Co-Abhängigkeit in vielen Belangen meines Lebens da gewesen. Das war immer schon so. Im Beruf, bei meinem Exmann, der kein Alkoholiker war, bei meinen Eltern.

    Ich fange langsam an zu realisieren, dass ich vieles gemacht habe, nur um es anderen Recht zu machen, auf alles reagiert habe, was man mir vorwarf, falsch gemacht zu haben.

    Orlando, Du hast es gut auf den Punkt gebracht. Fehler sind erlaubt, auch mehrfach, auch immer wieder die gleichen. Das mache ich mir gerade sehr bewußt

    Ich weiß nicht, wie es euch geht. Sucht ihr (oder habt gesucht) immer wieder die Bestätigung von anderen, alles richtig gemacht zu haben? Das Heichen nach Lob oder Anerkennung?

    Ich hoffe, ihr könnt mir folgen.

    gruß ovivechen1

  • glück auf

    Zitat von ovivechen1

    Orlando, Du hast es gut auf den Punkt gebracht. Fehler sind erlaubt, auch mehrfach, auch immer wieder die gleichen.

    da will ich mal ganz laut schreien und widersprechen fehler sind erlaubt (nur wer nischt macht, macht keine fehler)- ja - auch 2x der gleiche. aber wer weis, das es n fehler is und den selben fehler trotzdem immer und immer wieder macht ... gehört "verprügelt" !!! (dummheit muß bestraft werden ... bzw. bestraft sich selbst).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • hallo silberkralle,

    bitte nicht gleich hauen :wink: , ich hab mich vermutlich etwas blöd ausgedrückt. Wenn ich weiß, das etwas ein Fehler war, dann mache ich ihn vermutlich nicht noch einmal. Aber ich brauche mich meiner Fehler nicht schämen, das war gemeint.

    Das ist einer meiner Fehler, mich richtig auszudrücken fällt mir nicht immer leicht :). Und das geschieht schon mal häufiger.

    gruß ovivechen1

  • @ ovivechen

    Zitat von ovivechen1

    Das ist einer meiner Fehler, mich richtig auszudrücken fällt mir nicht immer leicht :).

    das wiederum is nu nich gleich n fehler ... eher mangel an übung? :wink:

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

    • Ich danke euch für die Antworten!

    Hallo Orlando,

    Zitat

    Verstehen, wie es kommt, hilft mir persoenlich mich besser zu verstehen, verstaendnisvoller und fürsorglicher mir gegenueber zu sein. Du hast mir mit deinen Worten aus der Seele gesprochen.

    Zitat

    Und da ich als Co gerne dazu neige mich abzuwerten, finde ich die Idee gut, nach dem Pro meines Tuns zu blicken.

    Du hast mir mit deinen Worten aus der Seele gesprochen. An manchen Tagen neige ich dazu mich abzuwerten. Nun, war auch mal ein verwahrlostes keines Mäderl. Meine Mutter hat mit ihrer Mindestpension
    5 Kinder groß gezogen. Da hat es an allen Enden und Ecken zum Leben nicht gereicht.

    Mein Mann hat mich dann irgendwann entdeckt und mir ein facettenreiches Leben ermöglicht. Ich verdanke ihm einiges.

    Alles in allem bin ich mit meinen Leben zufrieden. Mit der Selbstliebe habe ich nicht so das Problem.
    Nur fühle mich in letzter Zeit wie ein Blatt im Wind, hin und her
    geriessen zwischen Liebe, Verantwortung und Einsamkeit.

    Entweder ist das eh nur wieder ein Phase oder es ist der
    Anfang von Wechselbeschwerden.


    EMMA

  • Zitat

    Entweder ist das eh nur wieder ein Phase oder es ist der
    Anfang von Wechselbeschwerden.


    Liebe Emma,
    ich denke das ist es nicht. Sondern eher ein Gefühl stellt sich ein...da läuft was schief !
    Was Du anfangfs hier hast zu verdrängen versucht, meldet sich nun.
    Nein, es ist kein Aufgeben, auch keine Schwäche,
    es ist was ganz Natürliches : es ist das Spüren des eigenen Lebens, der eigenen Gefühle und Wünsche, die wir so lange geopfert haben.
    Die melden sich nun.
    Aber auch der Teufel "Zweifel" ( aber Er brauch mich doch/ Er liebt mich doch... )
    Du hast erzählt, dass Du ihn schon ganz jung kennen gelernt hast.
    Nein, deine Worte waren "Er hat mich entdeckt" "Er hat mir ermöglicht..."
    und daraus resultiert für dich eine Art Verpflichtung, Dankbarkeit zu zeigen, Hilfe zurückzugeben.
    Aber Emma, man muss nichts zurückgeben, Er hat sich Dich ja nicht selbstlos ausgesucht. Ich vermute mal, das war ein Geben und Nehmen.
    Und Er hat sich nicht in dem Mase geopfert, wie Du es jetzt schon Jahre tust.
    Die Schuld wäre abgetragen.
    Du hast ein Recht auf eigenes Leben, unbeschwert, mit Wünschen, Hoffnungen und Zielen.
    Das ihr das nun nicht gemeinsam erleben könnt ist traurig, aber das ist seine - aber auch Deine - Entscheidung.
    Ich hoffe für Dich, dass Du weiterhin auf dein Inneres hörst,
    und es zulässt, dass ein Leben/eine Liebe nicht auf Dankbarkeit und Pflichtgefühl besteht.
    Ich wünsche Dir, dass Du das kennenlernst, bzw. Dir die Chance gibst, es kennen zu lernen.

    LG nici :wink:

  • Nici, ganz so ist es nicht. Ich kenne XY jetzt seit ca. 10 Jahren.
    Wir hatten so wie viele Paare hier ein schwere Zeit miteinander, aber schuldig bin ich nichts. Nun, ich sehe ein, dass ich noch Co-Abhängig meinen Partner die ersten Jahre nicht loslassen konnte.
    Jedoch so nach und nach habe ich das krankmachende Verhalten beiderseits durchschaut und deshalb anders reagieren.

    (Dabei hatte ich einige Male auch die Unterstützung von einer
    adäquaten Therapeutin.) :roll::wink:

    Die letzten paar Jahre habe ich mir recht oft gewünscht, dass er eine Andere findet, und an mir kein Interesse mehr hat.

    Das wir jetzt nach einem Jahr Trennung wieder miteinander leben, sind andere Gründe.
    Meistens fühle mich in seiner Nähe wohl, die großen Drama sind auch
    vorbei.

    Zitat

    Was Du anfangfs hier hast zu verdrängen versucht, meldet sich nun.
    Nein, es ist kein Aufgeben, auch keine Schwäche,
    es ist was ganz Natürliches : es ist das Spüren des eigenen Lebens, der eigenen Gefühle und Wünsche, die wir so lange geopfert haben.
    Die melden sich nun.

    Genauso ist mir. Denn zu lange war ich stets auf seine Probleme fixiert.
    Wie einfach es ist dabei von sich selbst abzulenken.
    Jetzt geht mir langsam ein Licht auf und seh erst, wie sehr ich mich in der Beziehung vernachlässigt habe.
    Und bequem wars: Denn nachdem der Alkoholiker eh schon wieder voll ist, warum sollte ich mich dann nett zurecht machen???
    Statt guter Gepräche, Zärtlichkeiten,..... schläft dieser seinen Rausch aus, warum auch soll ich dann auf ihn eingehen?

    Er hat mir heute vorgeschlagen, ob ich denn nicht mal so richtig schöne und sexy Anziehsachen shoppen gehen möchte.
    Und da wußte ich momentan gar nicht, ob ich mein Herz oder ich einen Eisbblock in der Brust spüre.

    Nici, verstehst du was ich meine? Es ist zu viel kaputt gegangen,
    die Narben der Vergangenheit sind noch längst nicht verheilt.

    Zitat

    Du hast ein Recht auf eigenes Leben, unbeschwert, mit Wünschen, Hoffnungen und Zielen. Das ihr das nun nicht gemeinsam erleben könnt ist traurig, aber das ist seine - aber auch Deine - Entscheidung.

    Ehrlich gesagt, würde ich eigentlich gerne davon laufen und in meiner
    eigenen Wohnung leben, wie ich will.
    Nur dann würde ich eben auch vor Problemen weg laufen, die
    jeder andere Mann auch erwartet.


    Ich fühle mich und sitze wie ein Kaninchen vor der Schlange und warte .....


    Lieben Gruß
    Emma

  • Zitat

    ...passiert leider immer wenn ich neben mir stehe


    ich finde, Du standest noch nie näher bei Dir, Emma :wink:

    Zitat

    habe ich das krankmachende Verhalten beiderseits durchschaut und deshalb anders reagieren.


    genau den Stand hatte ich auch. Wusste ich doch um die unterstützende Wirkung des Co-Verhaltens.
    Also hatte ich kehrt gemacht : aufgehört zu kontrollieren, aufgehört einzukaufen, bin alleine weggegangen und und und
    Ich hatte meinen Wirkungskreis, nein ich war nicht die verschüchterte Ehefrau, die ängstlich dasaß. Ich wusste mir schon zu helfen.

    Dabei wußte ich garnichts, ich hatte mir eine Scheinwelt neben der meines Mannes aufgebaut.
    In dieser war ich frei vom Thema Abhängigkeit, so dachte ich zumindest.
    Fakt war, ich hatte nicht das Heim, das ich mir wünschte,
    da begann wieder meine Parallelwelt.
    Wie sehr hätte ich mir gewünscht, dass ich auch wie die anderen Frauen nach Hause komme, und der Mann einen liebevoll empfängt.
    Stattdessen lag Er meistens betrunken bereits auf dem Sofa,
    oder saß noch mit dem Bier vor dem PC.

    Ich glaube mich zu erinnern, dass Du wieder zu ihm zurück bist, wegen seinem Gesundheitszustand.
    Aber auch das musst Du nicht, Du bist und warst nie seine Krankenschwester.
    Nun ja, mein XY hätte mir nun gesagt, aber ich will mir von keiner anderen helfen lassen ...hätte auf gemeinsame schöne Zeiten hingewiesen ( > da konnte er sie erwähnen, aber dafür zu kämpfen wollte u./o. konnte er nicht. )

    Ja meistens fühlten wir uns wohl in ihrer Nähe, bei den Erinnerungen,
    aber da waren auch Ihre Fahnen, die Agressivität - bei meinem eher das Phlegmatische - das Desinteresse an meinen Freunden, meinen Erlebnissen, meinen Problemen....es ging sehr viel um Ihn.
    In den Jahren seiner Abhängigkeit wurde Er zum Ego, weil Er einfach der ganze Energiebedarf auf den Alk, die Drogen und den S.. verschlungen wurde. Tja, nun kann ich es mit der Sucht erklären, aber leben kann ich trotzdem nicht mehr damit.
    Ich möchte mehr, ich möchte sein, ich möchte - wenn - dann eine Partnerschaft, wo man gemeinsam Ausflüge plant, gemeinsam Freunde einläd und besucht, gemeinsam Sorgen und Nöten teilt, und nicht den Muffigen spielt,
    der ja über alle Dingen ist, aber doch mit keinem Ding zurecht kommt.
    Ich möchte viel, Emma. Und das "viele" hab ich da nicht bekommen,
    ich bin aber nun nicht mehr bereit darauf zu warten, ich will leben.
    Und das jetzt, ich will nicht mehr warten, unser Zeit rennt auch.

    So nun geh ich schlafen,
    gute Nacht,
    nici :wink:
    wollte meine Rechtschreibfehler wegmachen, aber das Tippex hält nicht auf dem Bildschirm

  • liebe emma,

    ich frag dich mal gnz direkt, was hst du denn anderes erwartet? ds du dein verhalten änderst und er damit sein verhalten ändert? ist doch klar, das das nicht funktioniert, das ist doch wieder ein versuch der mannipulation, zwar schaubst du nicht direkt an ihm aber indirekt. wer sein verhalten ändert um ein anderes verhalten beim anderen zu erzäugen mannipuliert.

    deine therapeutin, sein mir bitte nicht böse, hat warscheinlich keine ahnung von sucht und suchtbeziehungen.
    ich kenn das selbst aus der therapie. meine therapeutin hat mir ähnliches mit auf dem weg gegeben. veränder ich mich verändert sich mein umfeld. das stimmt schon zum teil. doch funktioniert das eben nicht bei suchtkranken, die bleiben stur auf ihrem weg, die ändern sich nicht auch wenn du dich änderst.

    dein dich ändern kannst du für dich einsetzen, geh raus, mach dein leben. dein bedürfnis hast du hier ganz klar dargestellt: am liebsten würd ich mir ne eigene wohnung nehmen und allein leben. mach das,es ist dein gutes recht!

    dein gewissen, einen kranken mann zurrück zu lassen, macht das ganze scheinbar unmöglich. doch die krankheit alkoholismus ist keine gewöhnliche krankheit. sie lässt nur dieses handeln zu. nichts anderes, denn du merkst nun selber, du gehst daran zu grunde, wirst zum emmozionalen eisklotz.

    wie weit willst du gehen, bis du zusammenbrichst und nicht mehr kannst?

    emma wach mal aus deinem alptraum auf und komm zurrück in die normalität, in die realität. was ich bisher von dir gelesen hatte, da sträubten sich mir die haare. wie du dich selbst opfernd in dieser beziehung aufgegeben hast und dann noch meintest, ds wäre alles gut so, normal und richtig. ist es nie gewesen!(meine meinung)

    lieben gruß melanie

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