• Hallo Uwe,

    zunächst wegen der Hüften möchte ich Dir sagen, dass ich Fälle kenne, bei denen nach der OP wieder uneingeschränkte und schmerzfreie Bewegung auch unter sportlichen Gesichtspunkten (Bergwandern, Fernwandern) möglich wurde. - Informationen zu unterschiedlichen Methoden und zu guten Operateuren halte ich im Vorfeld für sehr sinnvoll.


    Bei mir war es so, dass ich mich quasi ohne jeglichen Überbau und ohne viel Theorie und sozusagen autodidaktisch auf den Weg begab. Ob ich nicht im Nachhinein therapeutische Begleitung usw. vermisse: Nein! Mir sagte niemand "Geh raus in die Natur, beweg' Dich". Mir sagte niemand "Räum' die letzten Flaschen aus Deiner Wohnung" usw. Aber doch, ich sagte mir das, ich selbst war das.

    Von Anfang an konzentrierte ich mich auf mich und meine Ressourcen, meine Fähigkeiten und erfreute mich an meinen neuen bzw. wiedergewonnenen Errungenschaften. Sport und Natur. Klarer Kopf. Innere Ruhe. Beweglichkeit. Alles ganz konkret und nah und greifbar. Das war das, was mir Kraft gab. Damit verbunden auch das Gefühl, mich wieder auf mich verlassen zu können.

    Ich konzentriete mich auf mich und meine Fähigkeiten, nicht auf einen Defekt. So halte ich es im Übrigen auch in meinem beruflichen Alltag.

    Ich habe mich sozusagen aus mir selbst heraus, aus meinem eigenen Antrieb und aus eigener Motivation heraus und unter Nutzung meiner Ressourcen wiederentdeckt und entwickelt.

    Später kam der Austausch hinzu und das war und ist auch wichtig und gut. Auf Einmischungen habe ich von Anfang an verzichtet, ich habe von meinem eigenen Weg berichtet und konnte mir von Erfahrungen anderer Menschen etwas mitnehmen, von denen, die auch von ihrem eigenen Weg berichteten.

    Dass sich aber wirklich Langzeittrockene auch nach über zwanzig oder dreißig Jahren zum Austausch versammeln und nicht vergessen, dass sie einen Defekt haben, der bei Wiederausbruch fatale bis tödliche Folgen haben kann, das war für mich anfangs phänomenal, jetzt aber völlig normal und klar. Dies wurde mir erst nach knapp vier Jahren Trockenheit in solcher Deutlichkeit bewusst und deutlich und wichtig.

    Das sind so meine Gedanken zu diesem gerade präsenten Thema und zu Deinem letzten Beitrag.

    Liebe Grüße, zerfreila

  • Hallo Zerfreila
    Wenn ich Deine letzten Posts so lese, stellt sich Dir die Frage: warum werden auch langjährig abstinent Lebende rückfällig (wenn sie es doch so viel besser wissen müssten)?
    Meine erlebten Erfahrungen mit Menschen, die eine Jahrzehnt andauernde Abstinenz aufs Spiel gesetzt haben, hatten sich den Fragen ihrer veränderten Lebenssituation im Alter nicht gestellt.
    Wie vermeide ich Vereinsamung? Wie gehe ich mit körperlichen Schwächen um? Welche Ziele sind für mich noch relevant? Etc.
    Doch die meisten, die ich kenne, vermitteln mir ein Gefühl von Geborgenheit, Gelassenheit und Vertrauen. Gerade in der Sucht-Selbsthilfe (Manfred, Matthias und Old Flatterhand sind ja auch hier gute Beispiele dafür).
    Die Vermeidung des Alkohols spielt dabei nicht mehr die zentrale Rolle. Dass das geht, haben sie sich bewiesen. Ein „Rückfall“ wird, wie ich erfahren konnte, ganz anders behandelt, als in Selbsthilfegruppen mit „jünger abstinenter“ Struktur. Direkter und ergebnisorientiert (ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck). Mit abstinenter Lebenserfahrung brauch ich ihnen ja nicht kommen – die haben sie.
    Gruß – Uwe.

  • Hallo Uwe,

    ich hatte ja nach 4-jähriger Abstinenz auch einen Rückfall - was waren die Gründe?

    Ich habe meine Krankheit vergessen/verdrängt - wollte nicht wahrhaben, dass ich Betroffene bin. Zumal ich mich an der Selbsthilfe nach 1,5 Jahren so gut wie gar nicht mehr beteiligt habe. Sowas kommt vor - ich denke auch bei länger Trockenen (10 +), so habe ich es jedenfalls schon von Betroffenen gehört. Man steckt ja nicht im Anderen drin. Und ich hinterfrage sowas auch nicht mehr - ist eben so.


    Grüßle

    BC

  • hallo zusammen

    vielleicht etwas weithergeholt.. trotzdem denke ich erwähnenswert..

    wenn man bedenkt von wo der ursprung des wortes "abstinenz" kommt.. und zwar vom lateinischen.. im französischen "s'abstenir" gleich auf deutsch "auf etwas verzichten" oder "sich etwas vorenthalten".

    wenn ich keinen alkohol trinke.. sehe ich das als verzicht oder als bereicherung?

    halte ich mir etwas vor, wenn ich keinen alkohol trinke?

    vielleicht eine wortspielerei.. aber trotzdem steckt was dahinter..

    frage.. wenn heute dein letzter tag auf erden wäre.. du müsstest niemandem rechenschaft abliefern.. es wäre eh alles vorbei.. würdest DU trinken?

    verzichten ist für die meisten nicht schön.. verzicht wird als leistung gesehen.. somit denken sicher viele nach jahren.. hmm.. jetzt habe ich wohl so lange verzichtet.. jetzt langts.. jetzt sollte es reichen um wieder normal trinken zu können.

    für mich steht die bereicherung im vordergrund.. und der verlust der freiheit wenn die sucht wieder greifft.

    gruss jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • Hallo Jamor
    Ich halte das gar nicht für weit hergeholt.
    Begrifflichkeiten zu hinterfragen, selbstständig denken und die sprachlichen Gewohnheiten kritisch zu betrachten, halte ich für eine selbstbestimmte Lebensweise für erforderlich. Die Fragen, die sich dabei stellen: Was genau bedeutet (mir) das? Und auch nicht unwichtig: Woher weiß ich das?
    So geht es mir auch mit dem Wort „Abstinenz“. Sicher hat es eine ursprüngliche Bedeutung (der Duden gibt auch Askese, Enthaltsamkeit und Genügsamkeit als Synonym an), doch entscheidend sind die Vorstellungen, welche ich damit verbinde und wie ich diese wiederum Erlebe. Selbst wenn ich es für mich jemals als „Verzicht“ übersetzt hätte, bleibt mir die Einsicht:
    Jedes „Nein“ erschließt für etwas anderes ein „Ja“!
    Die (Un)Vernunft wird dann sogleich eine Gewinn – Verlustrechnung aufmachen. So wie Du es für Dich beschrieben hast.
    Ich habe irgendwann Abstinenz mit den Worten „dauerhaft“, „selbstbestimmt“, „zufrieden“ kombiniert und es im engeren Sinne einer „Nüchternheit“ übersetzt.
    Damit erübrigt sich für mich selbst auf dem Sterbebett ein Schwanken. Ich hätte nichts gewonnen.
    Gruß – Uwe.

  • glück auf uwe

    Zitat von uwe.rothaemel

    entscheidend sind die Vorstellungen, welche ich damit verbinde und wie ich diese wiederum Erlebe.

    wie schafst du s blos sooo klar zu formulieren, was ich denke?

    Zitat von uwe.rothaemel

    Damit erübrigt sich für mich selbst auf dem Sterbebett ein Schwanken. Ich hätte nichts gewonnen.

    genau - wozu die letzten stunden vermiesen?

    is es dabei geblieben? morgen geht s an die hüfte?

    daumen gedrückt

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Uwe,

    ich bin auf Deine letzte Antwort an mich in meinem Thread eingegangen, da ich dort gleichzeitig für mich ein Resümee gezogen habe.

    Danke nochmal für Deine Ausführungen. LG zerfreila

  • Hi
    Na wunderbar. Es geht vorwärts. In den nächsten drei Wochen zu den Eigenblutspenden und danach zur OP. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal auf einen Krankenhausaufenthalt freuen würde. Auch der Kostenträger hat kein Vetorecht mehr, um mir ein neues Hüftgelenk zu verwehren. (Das war vor fünfzehn Jahren, bei der rechten Seite, der Streit, welcher meine Zweifel für diesmal genährt hat.)
    Ein Guter Tag - weil erst einmal meine Vorstellungen (trotzdem, dass es nicht in meiner alleinigen „Macht“ stand) in Erfüllung gehen.
    Das macht Mut, dass die Vorstellungen für die zukünftigen Gedankenspiele (die weitaus mehr, vom persönlichen Wollen und Handeln abhängen) auch zu verwirklichen sind.
    Gruß – Uwe.

  • Hallo Uwe

    Da ist eine Stimme in mir die es natürlich bedauert
    das du jetzt voraussichtlich nicht zu Eulenspiegelschen
    Genesungspulver verarbeitet wirst (ich hätte dann ja
    meinen Anteil erhalten, der mir meine entgültige Heilung
    gebracht hätte), doch dein tiefes Durchatmen heute, wo
    spürbar wurde wie die Fesseln der Anspannung abfielen
    da das lange und nervige Elfmeterschiessen jetzt endlich
    zu deinem Gunsten entschieden ist haben mich nun doch
    überzeugt Dir zu deinem Etappenziel zu gratulieren.

    Einen entspannten Feier Abend noch

    OF

  • Danke Old Flatterhand
    Das Plumpsen des Gemüts-Steines muss wohl weithin zu hören gewesen sein.
    Ich habe den Abend mit einer Thermokanne Kaffee auf einen Baumstumpf im Wald verbracht. Nachdenken über die berufliche Zukunft. Der Phantasie einfach mal freien Lauf lassen, den Gedanken „Das geht nicht!“ keine Chance geben.
    Da bist Du mir eingefallen. Du scheinst mir hier seit längeren als eine Art erwachsen gewordener Peter Pan unterwegs zu sein. Im Gegensatz zum Original hast du nichts vergessen und mehr Verantwortungsgefühl. (Man kann nicht alles haben).
    Jedenfalls beflügelst du meine Einbildungskraft. Eine kindliche Eigenschaft, die ich wohl in Nimmerland verloren geglaubt hatte. Als vor fünfzehn Jahren (durch die Beine) und vor viereinhalb Jahren (wegen Alkoholismus) mein Kellner-Dasein auf dem Spiel stand – und „alle die sich damit auskannten“ meinten, dass ich nicht wieder im Restaurant arbeiten werde – habe ich aus Trotz und weil ich mir nichts anderes vorstellen konnte, weiter gemacht. Das ist diesmal eigentümlich anders. Es gibt nicht nur Gedankenexperimente, sondern konkrete Alternativen. Vielleicht ein kreatives Abenteuer im Erwachsenwerden. Eh ich sentimental werde – Gute Nacht und nochmal Dank – Uwe.

  • Hallo Matthias

    Zitat aus dem Thread „…Nachdenklich“:
    „Stimmt - ich hab`s mir zu einfach gemacht.“

    Nun meine Haltung stellt keinen Vorwurf dar. Letztendlich schreibe auch ich lediglich aus eigener Betroffenheit. Und schon daher nicht völlig wertfrei. Ich denke auch nicht, dass dies in aller Konsequenz notwendig oder durchhaltbar ist.
    Was mich wirklich gestört hat, war die Demagogie der Meinung. Und Jamor bezeichnet seine Aufgabe als Arbeits-Agogiker in der Sucht-Hilfe. Die moderne Übersetzung dafür ist „Führen“, „Anleiten“ und „Begleiten“. Dafür habe ich mehr Achtung gegenüber jenen erwartet, die genau dies brauchen.
    Da jedoch auch in der Pädagogik die Unterscheidung zwischen „führen und verführen“ manchmal schwammig ist, lasse ich meinen „moralischen Zeigefinger“ einfach mal in der Hosentasche. Was ich dazu zu sagen habe, ist gesagt.

    Etwas anderes noch. Da ich für den Bereich: „aktuelle Nachrichten vom Alkoholismus und der Alkoholkrankheit“, Titel: „Mehrere Cola-Getränke sollen Alkohol enthalten“, nicht freigeschaltet bin, mach ich dies mal hier.

    Weil die Diskussion und/oder der Mythos schon länger Bestandteil mancher Hiobsbotschaften ist, habe ich mal etwas regergiert.
    In der ursprünglichen Studie ist von bis zu 10 mg/l die Rede. D. h. auf den Liter, also 0,01Gramm! Da ein Tropfen Flüssigkeit ca. 0,05 Gramm wiegt, und relativ leicht vorstellbar ist, kann ich also konstatieren:
    Das Ergebnis der Proben hat also ergeben, dass auf einen Liter Cola-Getränk maximal Ein Fünftel eines Tropfens, Alkohol kommt. Das lässt sich bei der Herstellung zuckerhaltiger Getränke nicht vermeiden.
    Vorsicht Satire! Um eine wirkliche Verschwörungstheorie im Internet einen fruchtbaren Boden zu garantieren, brauche ich nun Mitstreiter auf die Fragen:
    • Wer verdient an der Studie?
    • Wofür waren ursprünglich die Mittel gedacht?
    • Was haben die französischen Warentester getrunken und leben sie überhaupt noch?
    Schönes Wochenende – Uwe.

  • Nachtgedanken
    Wenn jemand über sich spricht, wird sein Wesen verständlich. Es wird heller für den Zuhörer.
    Wie ist das dann, wenn jemand über sich schreibt? Wenn die Möglichkeiten des Ausdrucks sich erweitern? Die Einschränkungen des flüchtigen Alltags, die Einsparungen durch die hektische Umtriebigkeit und die Einengungen des Konkreten wegfallen?
    Dem Schreiber und dem Leser öffnen sich erweiterte Einblicke in das Fühlen, Wollen und Bestreben.
    Der Stil meines schriftlichen Bilds, ist ein unverkrampftes, phantasievolles und unentbehrliches Mittel zur Selbsterkennung.
    Meine Gedanken entlaufen mir - verfliegen, sind gegenstandslos. Das gesprochene Wort hat in der Schallwelle schon Gestalt und im Echo noch eine kurzzeitige Beständigkeit. Jedoch niedergeschrieben hat es etwas Zeitloses, Unvergängliches. Im geschriebenen Text – durch Wortwahl, Darstellungsweise und Form – entsteht ein Bild von und vor mir.
    Es wird mir (gelesen, wie geschrieben) beim Betrachten zeigen: So bin ich auch!
    Gruß – Uwe.

  • glück auf uwe

    Zitat von uwe.rothaemel

    So bin ich auch!

    und ich kann mich später drann erinnern wie ich, grad in diesem moment, auch war. (wenn ich halt, s geschriebene wort wiederfind).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Uwe,
    Deine Nachtgedanken möchte ich gerne mit meinen Taggedanken ergänzen:

    Zitat

    Im geschriebenen Text – durch Wortwahl, Darstellungsweise und Form – entsteht ein Bild von und vor mir.

    Ich habe mich kürzlich gefragt:
    Wieviel von dem was ich schreibe ist Inszenierung?
    Wieviel Unmittelbares ist in meinen Texten?
    Wieviel ist von mir statt über mich?

    Ich weiß von mir, dass ich Sprache auch als eine Art Schutz einsetze. Schutz im Sinne von Abwehrhaltung gegenüber den Gefühlen, die ich nicht wahrnehmen möchte bzw. kann. Oder die ich nicht offenbaren möchte, da ich Angst vor der Reaktion meines Gegenüber habe.
    Im therapeutischen Kontext beispielsweise dauert es manchmal eine ganze Weile bis ich mich ausgesprochen habe. Erst danach komme ich dann nach und nach zu den Gefühlen, die sich hinter all den Worten befinden.

    Kürzlich hatte ich folgende Idee:
    Wie wäre es, wenn wir, die wir hier schreiben, uns einmal treffen würden.
    Keiner hätte vorher ein Bild von einem Anderen gesehen.
    Wir würden uns dann mit ca. 10-15 Menschen in einem Raum treffen.
    Wir wären dort ca. 2 Stunden zusammen.
    Es dürfte nicht gesprochen werden.
    Wir würden ausschließlich über Mimik, Gestik bzw. Körpersprache kommunizieren.
    Das wäre sicher ein spannendes Experiment ;-).

    Ich frage mich das häufiger:
    Folge ich bei meinem Handeln (und auch Schreiben) einem gewissen Bild, das ich von mir habe (und an dem ich, aus welchen Gründen auch immer, festhalte) oder habe ich auch den Mut etwas zu offenbaren, was diesem Bild möglicherweise nicht entspricht?

    Ich freue mich auf einen weiteren Austausch mit Dir.

    LG Manfred

  • Hallo Manfred
    Ich glaube Immer! Wenn etwas von mir geschrieben ist, ist es auch über mich geschrieben. Egal ob sich ein Thema explizit um mich dreht (dann ist es offensichtlich), ob ich über den Anderen schreibe (offensichtlich, meine Reaktion auf mein Erleben damit) und selbst wenn ich eine Geschichte um etwas herum schreibe (denn die Phantasie ist auch die meine; eine Vorstellung des mir [un]-möglichen).
    Ob inszeniert, konstruiert, erdichtet, imitiert, einstudiert oder eben wirklich – es bleibt ein Teil meines Egos. Sicher – manchmal verschwimmt die Grenze zwischen: „So bin ich“, „So wäre ich gerne“ und „So bin ich leider auch“. Genau dafür sind die Eigenschaften nützlich.
    Vertrauen für – „Das es so in Ordnung ist.“ (Weil ich alleine lebe!)
    Mut dafür – „Das ich noch so werden kann.“ (Weil ich auf der Suche bin!)
    Demut dafür - „Das ich unzulängliches akzeptiere.“ (Weil ich nicht einfach bin!)

    Dein Experiment habe ich im Rahmen von: „Wie verhalten sich Gruppen, und deren Mitglieder?“ in abgewandelter Form schon erlebt. Nur durch Sichtkontakt (ohne Sprache, Gesten und Mimik) mit 15 Personen aus Bauklötzchen einen Turm bauen. Faszinierend!
    Den beiden Gruppenbegleitern haben wir später, zur Befriedigung unserer Rachegelüste, die gleiche Aufgabe mit zusätzlich verbundenen Augen gestellt. Entzückend!

    „Folge ich bei meinem Handeln (und auch Schreiben) einem gewissen Bild,…?“
    Immer wenn ich von dir lese, denke ich, machst du genau DAS – konsequent, reflektiert und ehrlich - und das ist gut so!
    Erfreute Grüße – Uwe.

  • Hi,
    Es nimmt Gestalt an! Ich habe heute meinen Termin für die Hüft-OP. bekommen. Am Do. den 02.08. rück ich ein und am 03.08. komm ich schon unters Messer. Vorher noch die Eigenblutabgabe und die Vorgespräche.
    Ich sehe dem allem recht gelassen entgegen und wunder mich auch nicht mehr deswegen. Da hat sich doch einiges geändert, in der Eigenwahrnehmung.
    Wie schon erwähnt, kann ich mir diesmal, wenn sich alles in etwa nach meinen Ansichten entwickelt, auch eine Berufsveränderung vorstellen. Den Beratungstermin habe ich nächste Woche Mittwoch in Nürnberg. Auch wenn ich mit 45 Jahren nicht unbedingt mehr den „Profil“ des Rententrägers entspreche, dass komplette „Neuerfindungen des Werteganges“ sinnvoll sind – mein Auftreten ist nicht mehr das, eines Bittstellers!
    Ich hatte eine wirklich gute Woche (ICE AGE 4; Django Asül) die ich morgen mit dem Mini-Golf-Turnier der „Freundeskreise“ in Fürth einen gelungenen Abschluss geben werde.
    Ein optimistischer und zufriedener Uwe, wünscht Euch ein angenehmes Wochenende.

  • Hallo Matthias
    So ungewöhnlich und überraschend ist das gar nicht. Selbst die Spannung hält sich in Grenzen. Ich sehe diese Gelegenheit einfach wieder als Chance.
    Warum nicht die eigene Haltung hinterfragen, das Erreichte überdenken und ein gewisses Risiko eingehen, um noch eine Veränderung einzuleiten?
    Zugegeben, vor ein paar Jahren wäre das so noch nicht möglich gewesen. Da wollte ich mir (und einigen anderen auch) noch beweisen, dass ich nicht fliehe. Ich war der Meinung, mich meinen ehemaligen „Schatten“ stellen zu müssen. Das war rückblickend, zu den unterschiedlichen Zeitpunkten, auch in Ordnung so.
    Jetzt ist es anders. Die Erfüllung von Wünschen ist, im Gegensatz zu Hoffnungen, lediglich von meinem eigenen Tun abhängig.
    Erst heute wieder war jemand der Meinung: „Du hast lediglich Glück gehabt, auf die letzten paar Jahre!“ – Mag sein, dass auch ein wenig Glück dabei war. – Doch wenn! - Habe ich es mir auch ein großes Stück weit erarbeitet. Ich bin den Zwängen nicht mehr bewegungslos ausgeliefert, die mich mal als das Opfer der Situation haben erscheinen lassen.
    Ich habe nunmehr Vertrauen in mich und mein Handeln gewonnen.
    Ein Scheitern ist nicht ausgeschlossen – doch es wäre kein Versagen. Wenn es schief geht – ist es nicht alternativlos! Jedoch die Aussicht, aus Phlegma, Selbstmitleid oder Gleichgültigkeit, die Möglichkeiten verstreichen zu lassen, ist keine Option mehr.
    Es ist ja mittlerweile nicht mehr der erste Abschied, den ich überwinde. Und danach kommt notwendigerweise ein Neuanfang.
    Schönen Sonntag – Uwe.

  • Hi
    Hoppla. Ich hatte ja schon erwartet, mit 45 nicht mehr den klassischen Anforderungen für eine komplette Neuorientierung zu entsprechen. Gleich mit den Worten „unmöglich“ und „keine Chance“ konfrontiert zu werden, hat mich dann heute Vormittag aber schon überrascht. Nun gut – angekommen in der Realität. Den Satz über Illusionen, den ich im „Nur Heute“ für OF hinterlassen habe, kann ich somit eins zu eins hier niederlegen.
    Keinen Grund für Trübsal, den Antrag hab ich trotzdem verschickt. Ich sollte mich sowieso erst auf die Genesung konzentrieren. Dann kommen auch wieder andere Gelegenheiten. Die Konfrontation mit: „Zu alt!“, wird aber eine etwas längere Auseinandersetzung erfordern. (Bitte keine tröstenden oder aufmunternden Kommentare – mit meinem Stock sehe ich im Moment aus, wie „Dr. House“ und nach hinten raus wird’s halt auch kürzer).
    Gute Zeit –Uwe.

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