Verändert Alkohol unser Wesen?

  • Guten Abend liebe Forengemeinde!

    Ich habe vorhin im Co Bereich etwas aufgeschnappt, was mich doch zum
    Nachdenken gebracht hat.

    Verändert Alkohol das Wesen eines Menschen? Also kann es mich zu einer anderen Person machen, welche ich ohne Alkohol gar nicht bin?

    Oder lässt er Hemmschwellen soweit fallen, dass Charaktereigenschaften, welche
    dieser Mensch schon immer in sich trägt und in ihm schlummern zum Vorschein kommen?

    Mich interessiert eure Meinung

    LG Leo

  • Hallo Leo
    ja das glaube ich-der letzte Absatz von deinen Beitrag ist meine Überzeugung.
    Ich glaube auch das die Characktereigenschaften schon bei der Geburt festgelegt sind,und Erziehung demzufolge bedeutet die positiven wie negativen Eigenschaften des Nachwuchses zu erkennen und in den richtigen Bahnen zu lenken.Schwer genug wie ich finde.
    Im übrigen denke ich auch das der Mensch von seinen Trieben gelenkt und beeinflußt wird,ohne das er was dazu kann.Kommt noch eine Suchterkrankung hinzu,kann sich das nur negativ auf sein Wesen auswirken,wenn das Gehirn nicht voll funktionstüchtig ist.Gruß Kay

  • glück auf leo

    Zitat von Leopold79

    Verändert Alkohol das Wesen eines Menschen? Also kann es mich zu einer anderen Person machen, welche ich ohne Alkohol gar nicht bin?

    Oder lässt er Hemmschwellen soweit fallen, dass Charaktereigenschaften, welche
    dieser Mensch schon immer in sich trägt und in ihm schlummern zum Vorschein kommen?

    ich denk das is es gerade. ohne alk hab ich natürliche / gesunde hemmungen (selbsterhaltung, arterhaltung und und) so bin ich "unfähig" zur gewalt anderen menschen gegenüber und gegen mich selbst. unter alk kann ich aber z.b. lustig in n auto steigen und n unfall baun bei dem ich mich und andere gefährte (ich hab glück gehabt und niemand wurde verletzt - nur s auto war schrott).

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Leo,

    ich weiß noch, dass ich die ersten Tage da total drüber rumgegrübelt hab- über all die Sachen, die ich so im Suff angestellt habe und in wieweit ich nun dieser Mensch bin, zu dem ich unter Alkohol immer wieder mutierte.
    Ich fand diese Frage sehr belastend.
    Ich denke, dass der Alkohol Schranken im Kopf kaputt macht und das zwanghafte Weitertrinkenmüssen hat ja nix mit meinem Charakter zu tun. Enthemmung ist ja das Wesen des Alkohols und weil jeder Mensch natürlich auch Destruktives in sich trägt, kann das bei so fortgesetzten Enthemmungen auch zum Vorschein kommen.
    Für mich ist wichtiger, herauszufinden, wie ich jetzt ticke, was mich in Gefahr bringen könnte, wieder zu trinken und wie ich mein Leben jetzt ohne Alkohol gestalte. Schwierig genug. Wenn Alkoholismus eine Krankheiit ist, hab ich mich unter Alkohol krankhaft verhalten- dieser Gedanke hilft mir, nicht mehr wenn ich mich ertapp, bei Selbstvorwürfen zu landen.

    LG,

    Mark

  • Ups,
    da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Gemeint war:

    Zitat

    dieser Gedanke hilft mir, wenn ich mich ertapp, bei Selbstvorwürfen zu landen.

    Gruß,

    Mark

  • Servus Leopold,

    Zitat

    Verändert Alkohol das Wesen eines Menschen?

    Ja.

    Alkohol ist eine psychotrope Droge, die mannigfaltige Veränderungen (auch irreversible!) des Wesens eines Menschen nach sich ziehen kann.

    Das hat auch nichts mit "glauben" zu tun, das ist seit Jahrzehnten nachgewiesen.

    LG
    Spedi

  • Hi Leo!

    Sehr interessante Fragen....

    Ich für meien Teil habe mich komplett neu gefunden/ erfunden, so wie ich jetzt bin nach knapp 2 Jahren Trockenheit war ich noch nie bewusst zuvor in meinem Leben, ausser mein Helfer Syndrom das ist geblieben....

    Liegt daran das ich mit Alk. aufgewachsen bin, Vater, Mutter, Onkel, alle waren bzw. sind noch Alki, so lernte mein kindliches Hirn schon Alki Verhaltensweisen, von Anfang an....

    Denke auch das es darauf ankommt in welcher Entwicklungs Phase das saufen begonnen wird, ich für meinen Teil musste und wollte alles neu lernen, eviola nun bin ich da....

    greets Zimbo....

  • Hallo Leo!

    Des bin ich sicher!
    Und Spedi begründet es ja.

    Ich hatte manchmal das Gefühl der Alkohol fördere alles Ungute in mir zum noch schlechterem.Im Nachhinein glaube ich das war echt so,manchmal.

    Nach meinen vielen,vielen AlkoholJahren bin ich aber sehr glücklich und dankbar, dass eine "Restauration" stattfindet,dass ich mich selber wieder finde und ins Gleichgewicht bringen kann.

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Leo
    Für mich stellt Suchtverhalten das Krankheitsbild eines „kranken“ Geistes/Seele und der daraus resultierenden Verhaltensweisen dar.
    Ich habe denn Alkohol (seine psychotropen [wesensbeinflussenden] Eigenschaften) also eingesetzt, um zu „funktionieren“. Natürlich löste er nur kurzfristig meine inneren Konflikte. Er hat nicht meine Person, sondern mein Wesen verändert. Ich habe mir unter Alkoholeinfluss Dinge gestattet, die ich ohne, nicht zugelassen hätte (z.B. Gefühle, wie Wut und Ärger, Trauer und auch Freude zeigen). Der Alkohol war das Ventil, das mich gewissermaßen enthemmt hat, um zu überleben und um nicht zu „platzen“.
    Heute lerne ich mich meinen inneren Bedürfnissen zu stellen und angemessen mit ihnen umzugehen. Gewissermaßen will ich nunmehr nüchtern erreichen so zu sein, wie ich zwischen der achten und neunten Weinschorle sein wollte, aber es nie erwirkt habe.
    Das mag eine etwas unkonventionelle Art und Weise sein, die Dinge zu sehen, doch sie genehmigt mir einen besseren Zugang zu mir selbst.
    Gruß Uwe.

  • Guten Morgen und vielen Dank für die vielen Meinungen!

    Mit dem Einen oder Anderen kann ich mich anfreunden...
    Ich habe mich in meiner letzten Ausbildung etwas mit der Soziologie beschäftigt.
    Ich bin auch der Meinung, dass jeder Mensch mit einer gewissen genetischen
    Veranlagung auf die Welt kommt. Jeder bringt also von Geburt an eine Palette
    an Fähigkeiten mit sich. Jedoch erst durch die Umwelt werde ich als soziales Wesen
    geformt. Dabei übernehmen verschiedene Gruppierungen Schlüsselrollen. Zum
    Anfang ist es ganz klar die Familie... später dann die Schule... und dann irgendwann
    mein restliches soziales Umfeld. In diesen Phasen der sozialisierung werde ich zu
    dem, was ich heute darstelle. Wenn in mir ein Talent "schlummert"... es jedoch nie
    gefördert und gefordert wird... dann werde ich diese Fertigkeit nich entwickeln.
    Ab einen gewissen Alter wird sich der Mensch nicht mehr oder nur noch sehr schwer
    prägen lassen. Wir sind in unserem Wesen zu stark gefestigt. Das ist ja auch gut so.
    Denn das stellt unseren Charakter dar. Und jetzt kommt der Alkohol ins Spiel.
    Alkohol vermindert die Hemmschwelle...wenn ich also im normalen Alltag mich über
    sagen wir meinen Chef aufrege und ihm am liebsten ins Gesicht sagen würde,
    was ich von halte.. hällt ich meine erlernte Selbstbeherrschung davon ab.
    Im alkoholisierten Zustand... auf zum Beispiel einer Weihnachtsfeier kann es sein,
    dass ich ihm sage, was für ein Ars...och er doch ist.
    In diesem Fall war die Eigenschaft es ihm zu sagen auch im nüchternen Zustand
    bereits vorhanden. Der Alkohol hat zugelassen, dass ich "aus mir raus komme".

    Nun habe ich aber Dinge im Suff erlebt (oder auch nicht, weil ich mich nicht erinnern kann)
    Wo ich zu einem völlig anderen Menschen wurde.

    Ein ppar frei erfundenen Beispiele, welches das verdeutlichen soll...

    Jemand, der absolut antirassistisch ist beschimpft einen Afroamerikaner im Suff
    als Kanacke...

    Ein Mann, der aus tiefster innerer Überzeugung gegenüber Frauen ein Beschützerverhalten
    hat, schlägt seine eigene Ehefrau... obwohl er sie über alles liebt

    Ein heterosexueller, welcher absolut keine Neigung zum eigenen Geschlecht hat,
    wacht mit genau dem zusammen im Bett auf

    Es gibt da noch so manche Beispiele... meine Frage ist.. wie kann das sein?
    Ist der antirassit doch rassistisch?
    Schlägt der Mann seine Frau, weil er im doch nicht so überzeugt ist?
    Hat der Hetero eine homosexuelle Neigung von der er nichts wusste?
    Oder hat der Alkohol einen völlig anderen Menschen.. ein anderes Wesen aus denen gemacht

    LG Leo

  • Hallo Leo,
    Alkohol verändert dein Wesen auf der seelischen Ebene immens und das über Jahre schleichend.Es ist und bleibt ein Gift.
    Das merkst du selber wen du dich über längere Zeit der Trockenheit reflektierst, das dauert, gib dir Geduld.Lass dich überraschen was in deinem Wesen so drinsteckt.Du hast erst die Chance trocken überhaupt irgendwas klares über dein Wesen zu sagen, was du willst, wie du bist. Alles andere ist doch in all den Jahren weggesoffen worden.
    Und hier sind soviele die mit 40, 50, 60, 70 egal, trocken werden, und dann ihre Talente wiederentdecken und das was in ihnen schlummert, und was so noch geht, das zeigt die Erfahrung ist Alterunabhänigig, lass dir da nix erzählen.
    LG
    Jürgen

  • hallo leo,

    mich spricht das nun an, weil ich als aussenstehende mir darüber eben auch schon meine gedanken machte, warum bei mir meiner mutter eben so ist, sich so entwickelt. fazit für mich. erstens wirkt alkohol eben im gehirn. es ist ein nervengift und zerstört dort nervenzellen. das ist bewiesen. mit der zerstörung dieser nervenzellen beginnt ein prozess des abbaus, schneller wie beim normalen alterns und wenn du dir mal alte manschen anschaust, dich mit diesen ausseinandersetzt, ein demenzkranker verändert auch seine persönlichkeit. das ist so.das ist genau ds gleiche weil die ursache zwar eine andere ist aber die auswirkungen die gleichen sind.

    zu dem was du hier aufschreibst meine beobachtungen. meine mutter eine früher sehr aktive frau mit eine extrem sozialen einstellung. kämpfte um die rechte eben von minderheiten auch offizielle durch ehrenamtliche tätigkeiten. im laufe der zeit un zunehmendem alkoholkonsum wurde diese einstellung dazu immer weniger, meine beobachtung. irgendwann sass diese frau nur noch vor dem fernsehapparat und liess sich berieseln. sie isolierte, hatte keine freunde, keinen sozialen kontakt mehr nach aussen, wo sie begann sich ihre welt aufzubauen. eventuell spielt da auch der gehirnabbau eine rolle, doch geprägt von selbstmitleid und depression über diese furtbare welt in der sie lebt begann sie die parolen zu äussern die ihr gerade recht waren und in den medien eben die meisste aufmerksamkeit brachten. was ich noch beobachtete ,zu der zeit eben die rechte szene und plötzlich fing sie an diese parolen nach zu sagen, um wenigstens irgendwo noch dazu zu gehören zu einer gemeinschaft, ich war erschrocken konnt das allerdings eben so mir erklähren. wenn du dir dann noch diese szene anschaust, die ja bekannt ist dafür eben menschen zu mobilisieren deren selbstbewusstsein im keller ist, die sich wenigstens noch irgendwo zugehörig fühlen wollen ist das auch für mich zuerklären warum das so bei ihr wirkte. es hätte in dem fall jede andere gruppierung sein können, das war ihr strohhalm und ist es heute noch um irgendwo dazu zu gehören.die hemmschwelle ist eben bei ihr inzwischen so niedrig, das sie sich da in der hinsicht schon nicht mehr selbst wahrnimmt.nun diese frau ist alkoholikerein im fortgeschrittenen stadium, endstadium und ihr wille ist so weiter zu leben. ein beispiel mehr nicht.

    du für dich kannst dich zufrieden schätzen das du ausgestiegen bist, vieleicht hilft es dir das zu lesen was hätte kommen können um dir bewusst zu werden was du so nicht erleben willst.

    das gehirn ist ein ganz kompiziertes komplexes organ. es hat viele gehirnzellen die als ersatznervenzellen einspringen. wenn du aufhörst zu trinken, erholt sich dieses organ wieder und die ersatzzellen fangen an zu lernen. jeh mehr du übst um so mehr mobilisieren die sich wieder und es erholt sich der organismus auch wieder. jeh früher man damit aufhört mit der zerstöhrung durch deine trockenheit um so mehr die chance sich zu normalisieren.ich schreibs extra in meinen worten auf, weils echt ziemlich medizinisch und unverständlich erklährt werden kann, muss allerdings nicht sein um das wichtigste zu verstehen.das wird alles wieder möglich sein, da ist dann wieder die willensbereitschaft gefragt. aufhören mit lernen tun wir nie, da ist genug kapazität da und leistungsfähigkeit, selbst im hohen alter lernen menschen noch dazu, obwohl da auch schon eher ein abbau stadtfindet. was eben bewiesen ist das nerven im gehirn eben die grundlagen unserer wahrnehmung, körper geist und seele sind und wir da echt drauf aufpassen sollten, was wir ihnen an schaden zufügen und dem eher eine positive aufmerksamkeit schenken.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Leo
    Ich denke nicht, dass es so einfach ist (auch wenn dann eine „Schuldfrage“ galant gelöst wäre: Der „Alkoholteufel“ ist schuld! Er hat mich verwandelt!).
    Alle Neigungen sind schon vorhanden. Ich habe sie lediglich durch meine moralischen Überzeugungen, meine Prägungen und erlernten Einstellungen, auf bewusster Ebene nicht ausgelebt. Doch tief verwurzelt, unbewusst, versuchen genau diese Wünsche und Regungen einen Weg, an die Oberfläche zu kommen. Der Alkohol hat den gedeckelten Anlagen die Gelegenheit gegeben, dass sie mich nicht „auffressen“. Wie soll es auch denkbar sein, meine Person auszutauschen, ein ganz anderer zu werden?
    Es sind die Eigenschaften, Triebe und Bedürfnisse, welche mir auch heute gelegentlich Angst machen, die das „schlechte“ Gewissen verursachen, die so gar nicht kontrollierbar sind, wenn ich sie nicht beachte – mir nicht die Gelegenheit gebe, mich damit auseinanderzusetzen.
    Wenn ich meinen Ärger und meinen Zorn nicht die Möglichkeit gestatte, ab und an regulierend einzugreifen, werden meine Gefühle irgendwann eskalieren. Die Reaktion auf eine vermeintliche Kleinigkeit ist dann, wenn ich es lange genug aufgestaut habe, der Situation nicht mehr gerecht. Das gilt genauso für Freude, Liebe, Hass und andere Emotionen. Es entsteht der Eindruck, „nicht mehr ich selbst zu sein“ - stimmt nicht; ich handel nur unter Überdruck, also unangemessen.
    Ich brauche mich nüchtern nicht „neu zu erfinden“ – wie auch? Ich versuche heute nicht mehr, die Rolle auszufüllen, welche mir „zugeteilt“ wurde, sondern die Talente zu leben, die meiner Natur entsprechen. Das braucht Zeit, ist ein Prozess und wird bis zum Lebensende andauern – ist aber spannend und macht mir Freude, weil alles anscheinend neu ist.
    Alles, was ich für ein erfülltes Leben brauche, ist bereits in mir angelegt. In diesem Sinne –
    Gute Zeit – Uwe.
    P.S. Sven, wer lebt schon seinen „Ruf“? Daher unkonventionell – mutig und unbeschwert.

  • Hallo Ihr,

    ich beschreib es mal so, wie ich es erlebt habe: Meine Mutter ist ein toller Mensch. Als nasse Alkoholikerin war sie ne verbale Furie. Mein Schwager hat das mal treffend beschrieben. Es war, als würde ein Schalter umgelegt. Zwei völlig verschiedene Menschen.
    Sie war halt auf ihren Stoff angewiesen, davon abhängig und wenn ihr da einer in die Quere kam, sei es indem gefundene Flaschen entsorgt wurden oder weil wir uns ihrer Sucht nicht unterordneten oder oder oder, dann war ihr jedes (verbale) Mittel recht. Dazu gehörten sich selbst und andere zu belügen, andere zu beschimpfen, andere zu manipulieren...Dieses Wesen hatte mit meiner Mutter nix mehr zu tun.

    Alkohol verändert definitiv das Wesen.

    Gruß Gela

  • als ich zum ersten mal einen gichtanfall hatte,
    (1997)war bei meinem hausarzt,
    ein junger assistensarzt mit in der praxis.

    der machte praktikum da oder was auch immer.
    der sprach mich auch schon damals auf ,
    mein trinken an.
    (aber da hatte ich ja kein alkoholproblem)

    wörtlich sagte er:
    sie wissen noch gar nicht ,
    was der alkohol alles anrichtet .
    und glauben sie mir:
    wer trinkt entwickelt sich zu einem arschloch.

    recht hat er behalten,
    brauch nur ans lügen denken(also den partner belügen)
    nur damals dachte ich:
    was hat der den für probleme

    gebe die hoffnung nicht auf, trocken zu werden

  • Hallo Leo!

    Zitat

    Jemand, der absolut antirassistisch ist beschimpft einen Afroamerikaner im Suff
    als Kanacke...

    Ein Mann, der aus tiefster innerer Überzeugung gegenüber Frauen ein Beschützerverhalten
    hat, schlägt seine eigene Ehefrau... obwohl er sie über alles liebt

    Ein heterosexueller, welcher absolut keine Neigung zum eigenen Geschlecht hat,
    wacht mit genau dem zusammen im Bett auf

    Alkoholiker leiden im fortgeschrittenen Stadium an Wahrnehmungstörungen das heisst die entwickeln häufig auch psychische Erkrankungen. Eifersuchtswahn, Verfolgungswahn, Depressionen, Psychosen um einige zu nennen. Häufig ist es so dass auch bei einer gelebten Abstinenz psychische Schäden zurückbleiben und dauerhaft behandelt werden müssen.

    Es könnte sein dass der Mann der seine Frau schlägt denkt sie würde ihn betrügen, der den Afroafrikaner beschimpft denkt dieser hätte ihm die Arbeit weggenommen und wäre schuld an seiner finanziellen Misere. Das sind natürlich nur Mutmassungen oder Beispiele.

    Nasse Alkoholiker sind oft nicht in der Lage realistisch zu denken und machen alles und jeden für ihre Misere verantwortlich. Diese Gedankengänge die sie nüchtern noch unterdrücken können kommen in betrunkenem Zustand oft voll zum Ausbruch.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo Speranza, Hallo Leo,

    Zitat

    Es könnte sein dass der Mann der seine Frau schlägt denkt sie würde ihn betrügen, der den Afroafrikaner beschimpft denkt dieser hätte ihm die Arbeit weggenommen und wäre schuld an seiner finanziellen Misere. Das sind natürlich nur Mutmassungen oder Beispiele.


    stimmt, das sind Mutmaßungen oder Beispiele.
    Fakt ist jedoch, dass Menschen, wenn sie saufen, nicht mehr Herr ihrer Sinne sind. Alkohol ist ein Nervengift. Für mich erledigt sich da jede Mutmaßung.
    Das Bewusstsein verändert sich auch bei Menschen, die nicht süchtig sind und trinken. Die Beispiele von oben könnten ganz "normale" Leute treffen. Nur "brauchen" die dafür u.U. nicht 3,2 Promille, sondern "nur" 1,9.
    Ich habe den Alkohol vor meiner Abhängigkeit von dem Stoff genau deshalb getrunken, weil er mich veränderte. Auch ich habe vor einem Diskoabend "vorgeglüht" oder an Karneval die kollektive Enthemmung genossen.
    Ich habe den Eindruck, dass "ein bisschen besser drauf sein durch Alkohol" allgemein ja ganz ok ist, aber bitte niemand süchtig werden soll. Komasaufen passt nicht ins Bild...
    Mein Problem war, dass der Alkohol bei jedem Rausch seine Wirkung tat und ich nicht wusste (es interessierte mich auch gar nicht), wie ich dann bin. Hauptsache war: Ich sollte anders sein.
    Ob mein Verhalten in mir schlummerte oder ob der Alkohol es war, der neue oder andere Verhaltensweisen bei mir hervorrief, weiß ich nicht.
    Ich bin heute ganz sicher nicht nur deshalb anders, weil mir der Rausch fehlt, sondern auch deshalb, weil meinem Leben die Ausrichtung auf den Alkohol fehlt.

    Gruß Penta

  • Hallo Penta!

    Zitat

    Das Bewusstsein verändert sich auch bei Menschen, die nicht süchtig sind und trinken. Die Beispiele von oben könnten ganz "normale" Leute treffen. Nur "brauchen" die dafür u.U. nicht 3,2 Promille, sondern "nur" 1,9.

    Da gebe ich dir vollkommen recht mit dem Unterschied dass der Nichtsüchtige meistens aus so einer Situation seine Lehre zieht und es ihm in der Regel so schnell nicht wieder passieren wird.

    Als ich noch jung war habe ich ein einziges Mal zuviel getrunken. Ich habe nichts Schlimmes angestellt, nur dummes Zeug geredet und musste von einer Freundin nach Hause gebracht werden.

    Am nächsten Tag war mir totschlecht und ich habe mich fürchterlich geschämt, ich wusste noch alles. Ichfand das Betrunkensein und den Kater am nächsten Tag so schrecklich dass ich nie wieder zuviel getrunken habe.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

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