Tappe ich in die gleiche Falle wie schonmal?

  • Hallo Aky.

    Ich fang mal mit einem Zitat an:

    Zitat

    was er sicher nicht sei, wenn er täglich Alkohol trinke und sein Bier brauche um abzuschalten

    Was für ein Widerspruch in sich. Solche Sprüche hab´ich in meiner nassen Zeit zur genüge losgelassen.

    Leider ist es nach meiner Erfahrung wirklich so, daß es Menschen gibt, die süchtige Partner förmlich anziehen. Das sind genau die Menschen, die ich mir während meiner Saufzeit auch als Partner ausgesucht habe. Es lebte sich so schön ohne ständige Vorhaltungen und es reichte ein Augenaufschlag und ein kleines Argumentchen aus meinem unerschöpflichen Alkoholiker-Repetoire, um diese Partnerinnen trotz Suff an mich zu binden.

    Natürlich kommt von mir jetzt der Ausspruch: trenne Dich. Zum einen, damit Du Dein Leben genießen kannst ohne vom Alkohol beeinträchtigt zu werden, zum anderen, weil es Deinem Partner dadurch vielleicht eher gelingt, vom Alk wegzukommen. Meine letzte Ehefrau hat kurzen Prozeß gemacht. Ohne Ultimatum war sie weg und ich saß mit meinem Selbstmitleid alleine da. Allerdings hat mich dieses Loslassen nach kurzer Zeit auf den richtigen Therapie-Weg gebracht.

    Mach Dir klar, daß Dir Deine Lebenszeit durch die Sucht eines anderen beeinträchtigt wird. Mach Dir auch klar, daß Du und Deine Liebe niemals der Grund für Ihn sein werdet, den Alkohol stehen zu lassen. Erst wenn er merkt, daß sein nasser Weg nicht der Deine ist, wird er vielleicht auf Deinen Weg überwechseln.

    Wicki

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der. (Wilhelm Busch)

  • hallo aki und willkommen im forum,

    eigentlich brauchst du kein ultimatum mehr, er hat sich schon entschieden.
    wenn er sein bier braucht, mußt du auch über eine abhängigkeit nicht mehr nachdenken.
    ich glaube dir, daß es schwer ist zum zweiten mal seinen partner an den alk zu verlieren.
    ich würde an deiner stelle mal eine gruppe für co-abhängige besuchen. das ist nicht schlimm, im gegenteil du erfährst mehr über die zusammenhänge und kannst dich das nächste mal, wenn du einen partner findest besser schützen.
    ein nasser alkoholiker sucht und findet immer eine co-abhängige.
    ich kann nur hoffen du findest deinen weg, du solltest es dir wert sein.

    pass gut auf dich auf.

    liebe grüße

    schorni

  • Hallo nur mal eine Zwischenfrage:

    Gibt es auch Fälle bei denen ein AlkoholikerIn nach Therapie etc. wieder zu seiner PartnerIn zurückkehrt oder die/der Partner/In zu ihr/ihm?

    Alles was ich hier gelesen habe deutet darauf hin, dass eine Alkohohol-Beziehung an sich überhaupt oder fast keine Chance hat.
    Sie besteht aus einem Grund:

    Damit erkannt werden kann, dass eine Trennung das Beste ist für den Kranken und die Co-Abhängigen, damit durch sterbende Liebe geholfen werden kann.

    Mich erschüttert das sehr.

    Grüße

    SRCD

  • ich hoffe ....oft zu viel?

    ich hoffe dass ich jemanden finde, dass ich ihn fürs Leben gefunden habe

    ich dachte er ist es, ich denke er ist es....

    aber das Einzige, was uns derzeit verbindet ist

    unser Kind in meinem Bauch....

    Gedanken an den Anderen

    und der selbe DSL Anbieter....

    ich hatte noch nie eine gute Partnerschaft und weiß nicht mehr was ich noch tun soll...

    ich bin wohl zu schwach

  • Hallo,

    mich würde auch interessieren, ob eine im Alkoholismus begonnene Beziehung auch nach einer erfolgreichen Therapie noch Bestand haben kann. Ich für mich hoffe wenigstens darauf....zumindest lasse ich es auf einen Versuch ankommen. Aber wissen tue ich es leider auch nicht.
    Allerdings bei einem bin ich mir recht sicher. Eine Sucht, die aus Liebe zu einer anderen Person überwunden wird, kann auch schnell wieder in einem Teufelskreis enden.....denn was ist, wenn die Beziehung irgentwann nach erfolgreicher Therapie doch kaputt geht. Geht dann alles von vorne los?!
    Eine Sucht sollte aus Liebe oder Verantwortung sich selbst und seinem eigenen Leben gegenüber überwunden werden.

  • @scrd

    Natürlich ist es möglich, nach der Abkehr von der Sucht wieder zusammen zu finden.

    Aber wenn ich mich selbst nicht liebe, kann ich auch keine Liebe geben. Ich war zerfressen von Schamgefühlen und Selbsthass.An Eigenliebe war nicht im Entferntesten zu denken. In meinem Gefühlschaos nach der Therapie war kein Platz mehr für für jemand anderen. Ich habe drei Jahre gebraucht, um überhaupt wieder Interesse am anderen Geschlecht zu finden. Aber das war gut so.

    Ich erlebe meine heutige Partnerschaft ( meine Frau ist keine Alkoholikerin ) umso intensiver, da ich sowohl Liebe annehmen aber vielmehr auch Liebe geben kann.

    Das einzige, was ich während meiner nassen Zeit geliebt habe, war der Alkohol. Und ich Maße mir an zu behaupten, daß dies bei jedem nassen Alkoholiker der Fall ist.

    Wicki

    Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der. (Wilhelm Busch)

  • Ja das glaube ich Dir Wicki nur mein Problem ist, dass er der erste Mann ist, den ich will und liebe.

    Ich bin 36 und entsetzt, das es anscheinend aus ist und ich keine Hoffnungen habe jemals einen Mann zu finden, weil es mir von Gott so befohlen wurde.

  • Hallo SRCD,

    ich denke das gibt es nicht, dass es einem von Gott befohlen wurde, keinen Mann haben zu können.

    Kann es sein, dass es bei Dir eher die Angst ist, das Baby in Deinem Bauch allein großziehen zu müssen und nicht mit ihm zusammen in einer Familie?
    Ich möchte Dir damit nicht zu nahe treten.....aber zumindest ist das bei mir der Grund für viele wirre Gedanken in meinem Kopf.

  • Also ich bin nicht militant gläubig. Sprechen wir doch lieber von Schicksal.

    Ich stelle mir es o.k. vor wenn ich unser Kind allein groß ziehe. Sicher habe ich ein paar Bedenken wegen der Finanzierung der Kaution für die größere Wohnung, die ich in diesem Jahr noch beziehen werde, aber ich bin da sehr zuversichtlich. Nein lin, ganz im Gegenteil alleine fühle ich mich sicherer als mit ihm in seinem Zustand, sonst hätte ich ja wie schon geschildert nicht so extrem reagiert.

    Ich bin sehr traurig, weil ich an ihn und uns glaube und so viel gegenteiliges hier höre oder schon unbewusst ahne, dass derzeit nichts zu machen ist und ich auch nichts machen will, weil es ihm und mir schadet.

    Er ist der erste Mann dem ich mich ganz anvertrauen konnte und jetzt die Kehrseite.

  • Hallo SRCD,
    Sicher wird es Fälle geben, aber wird die Regel ist nicht.
    Ich kann Dir nur empfehlen, sich den Respekt und die Achtung vorander bewahren.
    Dein Partner wird sich verändern, nach einer Therapie, Du wirst Ihn auch mit anderen Augen ansehen, und Du selber änderst auch Dich. Gefühle ändern sich immer, nichts ist unsicherer, als sich darauf zu verlassen.
    Es ist sicher bitter, so entäuscht zu werden, aber denk an das werdende Leben, das Du trägst...das sollte Anlaß genug sein, vorne schauen, ohne sich in Träumen zu verlieren.

    Sebastian

  • Wie kann ich ihm etwas Gutes tun ohne mir und ihm zu schaden?

    Ist es das Beste sich komplett zurückzuziehen oder welche Art der Kontaktaufnahme ist positiv?

    Gar keine?

    Ihn in Ruhe lassen?

    Wie soll ich reagieren, wenn er mich per Email nach dem Befinden unseres Kindes im Bauch fragt?

    Kurz angebunden?

    Soll ich ihm Briefe schreiben und wenn ja wie?

    Soll ich gar nicht auf Ihn zugehen?

  • Wie kann ich ihm etwas Gutes tun ohne mir und ihm zu schaden?

    Ist es das Beste sich komplett zurückzuziehen oder welche Art der Kontaktaufnahme ist positiv?

    Gar keine?

    Ihn in Ruhe lassen?

    Wie soll ich reagieren, wenn er mich per Email nach dem Befinden unseres Kindes im Bauch fragt?

    Kurz angebunden?

    Soll ich ihm Briefe schreiben und wenn ja wie?

    Soll ich gar nicht auf Ihn zugehen?

  • Hallo SRCD,

    ich weiß nicht ob Dir das hilft, aber ich kann Dir nur sagen wie es bei mir und meinem Freund gelaufen ist....

    Sein Alkoholkonsum war immer ein Thema zwischen uns. Allerdings habe ich das immer nur als Problem gesehen, so wie man das hier auch von den anderen oft liest. Mal ließ er es dann für ein paar Tage sein, dann fing er wieder an.
    Als er von meiner Schwangerschaft erfuhr, sagte er mir jetzt würde sich alles ändern......doch im endeffekt hat sich gar nichts geändert.
    Vor vier Wochen kam dann der riesen Streit, wo ich ihm gesagt habe, dass es so nicht geht und ich kein Kind so mit ihm zusammen großziehen kann. Danach habe ich jeglichen Kontakt abgebrochen. Nach ein paar Tagen kam dann der erste Versuch seinerseits auf mich zuzugehen. Ich habe ihm freundlich aber äußerst reserviert geantwortet und bin dabei meinem Standpunkt, im Zweifelsfall alles allein durchzuziehen, treu geblieben.
    Danach vergingen zwei Wochen ohne Kontakt und dann mit einem Mal eine mail von ihm, dass er einen Termin bei der Drogenberatung hätte. Jetzt steht sein stationärer Entzug an.
    Zur Zeit haben wir allerdings keinen Kontakt......

    So ist es bisher gelaufen......aber was daraus werden wird, weiß ich nicht.

    Ich denke Du mußt ihm klar machen, dass es unter den Umständen für Dich nicht geht. Aber ob sich bei Ihm ein Schalter umlegt, das hängt allein von ihm ab. Ich würde es erst mal mit Reden versuchen, falls Du das nicht schon 1000ende Male erfolglos versucht hast. Ansonsten würde ich es mit Distanz ausprobieren.

  • Hallo lin, hallo alle,


    vielen Danke für Eure schnellen und hilfreichen Antworten.

    Ich fühle mich erleichtert und ruhiger wenn ich hier schreiben und Euch lesen kann.

    Ja lin, es liegt an ihm. Mit dem Schmerz muss ich jetzt selbst klar kommen, mich um mich kümmern und distanzierter bleiben, sonst nimmt er mich ja gar nicht ernst und sich auch nicht.

    Ich habe es noch nicht das 1000mal versucht, und bin auch sehr froh darüber, dass ich es vergleichsweise zu meinem früheren Verhalten eher geschafft habe, mich anders zu orientieren.

    Ich habe es selten aber deutlich angesprochen und er hat darauf nichts geändert, bis ich dann nicht mehr konnte, weil ich mich um unser wachsendes Kind immer mehr Sorgen machte.

    Jetzt ist es wichtig durchzuhalten (komme mir vor als wäre ich im Entzug, aber in einem anderer Art)

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