Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Hallo Carl,

    momentan läuft es ja wirklich prima bei Dir!

    Gut, das Dein Körper noch rechtzeitig von Dir geschützt wurde und keine Schäden entstanden sind!

    Ohja, die Anfangseuphorie darf nicht unterschätzt werden!

    Fordere Dein Glück nicht heraus, indem Du Dich derzeit dem Dunstkreis des Alkohols aussetzt!

    LG Elly

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Wenn es läuft, dann läuft es. Auch in der Ambulanten wurde noch noch ein Platz frei und mit mir aufgefüllt. Die Gruppe selbst, einige waren entschuldigt, ist sehr gemischt, von älteren Omis bis zu recht jungen Müttern, von Langzeitarbeitslosen über Geschiedene mit familiären Problemen bis hin zu Leuten, wo zumindest nach außen hin alles in Ordnung zu sein scheint. Bis auf die obere gesellschaftliche Schicht, die sich eher in teuren Privatkliniken (ab 500€/tägl.) therapieren lässt, eine Art Spiegelbild der Gesellschaft. Mal schauen, wie ich mich dort einlebe.

  • Hallo Carl!
    super, dass es so gut läuft, dass Du einen Platz bekommen hast! Wenn sich die Dinge so fügen, dann sehe ich diese als Zeichen, die mich unterstützen, weiter den richtigen Weg zu gehen. Ich hab leider keine Gruppe, aber auch etliche therapeutische Einzelgespräche haben mir schon sehr geholfen. Und Ihr alle im Forum:-)))
    Viele Grüße
    Calida

  • Hallo Calida!

    Eine Gruppe kann ich bislang unter Berücksichtigung der 9 Wochen in der Vor-und Orientierungsgruppe nur empfehlen. Dort sieht und fühlt man unmittelbar, dass auch andere Sorgen und Nöte haben und unverkennbare Parallelen zu meiner Trinkgewohnheiten zu Tage treten. Hinzu tritt, dass es nicht gerade wenigen deutlich schlechter geht, als mir, angefangen von der vorhandenen Familie, über den Job bis hin zum Führerschein. Letzteres soll bitte nicht falsch verstanden werden, dass ich mich denjenigen überlegen fühle. Das wäre entschieden der falsche Ansatz.

  • Das erste Viertel Jahr ist rum, bin weiterhin topmotiviert. Suchtdruck tritt nur selten auf und ist nur ganz schwach ausgeprägt. Der verging zuletzt binnen Sekunden. Zu den Kassikern wie große Mengen Wasser trinken o.ä. musste ich gar nicht erst greifen. Die Abstände werden zudem immer größer.

    Zur Therapie: Der Therapeut, der mir jetzt zugeteilt wurde, strahl viel positive Energie und ein hohes Maß an Kompetenz aus. Man spürt förmlich, dass er genau weiß, wovon er spricht.
    Die Therapiegruppe ist in der Zusammensetzung so "la-la". Ich muss mich da erst noch einfinden. Mit gut der Hälfte kann ich rein gar nichts anfangen, da wir viel zu weit auseinanderliegen. Aber vielleicht bessert sich das ja noch. Leider hören in Kürze mehrere Leute auf -nach 1 bzw. 1 1/2 Jahren-, die ich für symphatisch halte und mit denen ich sofort auf einer Wellenlänge lag. Mal schauen, wer nachrückt.

    Drücke allen Mitkranken die Daumen und wünsche ein schönes und sonniges Hochsommerwochenende.

  • Hallo Carl Friedrich,

    auch von mir noch ein herzliches, wenn auch sehr verspätetes Willkommen hier bei uns. (Ich treibe mich hauptsächlich im erweiterten Bereich herum, daher liest du mich hier draußen nicht so oft.)

    Glückwunsch, dass das mit der Therapie so flott geklappt hat, und ich wünsche dir, dass du bald das Gefühl hast, die Gruppe bringt dich weiter. Ich erinnere mich aus einer Gruppentherapie, dass manchmal gerade die Leute, mit denen ich scheinbar "nichts anfangen" kann, wichtige Erkenntnisse für mich bereithalten. :)

    Wann geht es denn in den Urlaub, von dem du anfangs schriebst?

    Grüße,
    Thalia

  • Hallo Thalia1913,

    danke der Nachfrage. Die Gruppe ist halt "durchwachsen", aber ich war erst 3x dort. Die Einzelgespräche sind für mich (noch) effektiver.

    Heute wurde auch noch mal das Thema Urlaub erörtert. Wie gesagt, bei strikter Risikovermeidung wie geplant, kein Hotel, alles selber machen, keine Bars und Kneipen, das Ganze außerhalb klassischer Hochburgen, kann es Mitte Oktober losgehen, den Sommer verlängern. Ob ich jetzt daheim bleibe und Risiken vermeide oder im Süden, kann vor dem Blickwinkel der Abstinenz keinen Unterschied machen. Dieser Standpunkt wird hier von einigen jedoch nicht geteilt. Mit meiner Frau ist alles so erörtert und abgesprochen.

    Grüße Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    Zitat

    Ob ich jetzt daheim bleibe und Risiken vermeide oder im Süden, kann vor dem Blickwinkel der Abstinenz keinen Unterschied machen.

    für mich macht das schon einen Unterschied.

    Für mich waren die letzten Urlaube meiner Saufzeit so richtige "Ausnahmezustände".

    Da habe ich noch mehr gesoffen wie zu Hause und das war auch in der ersten Zeit

    nach meiner Entgiftung noch abgespeichert :!:

    Ich habe mir Zeit gelassen und mich dann über den ersten Urlaub ohne Alkoholgedanken gefreut.

    LG Martin

  • Hallo Martin,

    war mir klar, dass sofort Widerspruch beim Thema Urlaub kommt.

    1.) Ich habe strikte Vorkehrungen getroffen und dies als Geschäftsgrundlage mit meiner Frau fest vereinbart.

    2.) Es handelt sich nicht um einen Urlaub, den viele darunter verstehen, also kein Hotel und erst recht kein AI. Alles wird selbst zubereitet. In unserer Anlage gibt es nicht mal 'ne Bar geschweige denn Animationsquatsch oder buchbare Verpflegungsleistungen. Da steigen ruhesuchende Herrschaften ab. Kampftrinkergeschwader nicht. Dafür liegt sie außerhalb und ziemlich ab vom Schuss.

    3.) Was spricht dagegen? Für mich nichts. Warum sollte ich mir mit meiner Frau nicht was Freude gönnen? Ich wüsste nicht, weshalb schöne Tage der angestrebten dauerhaften Abstinenz in meinem Fall im Wege stehen sollten. Ich lebe nicht nur für die Arbeit, sondern arbeite, um mir auch mal ein paar schöne Dinge zu leisten und zu genießen. Nachdenken über mein Problem kann ich auch am Strand oder bei einer Wanderung. Das mache ich auch hier, aber nicht permanent.

    4.) Alkoholgedanken? Die können jederzeit und überall kommen. Auch bei den Langzeiterprobten. Die Frage ist nur, wie man damit umgeht.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Frriedrich,

    Zitat

    war mir klar, dass sofort Widerspruch beim Thema Urlaub kommt

    von mir aus kannst du es Widerspruch nennen, ich habe dir nur meine Erfahrung mitgeteilt.

    LG Martin

  • Habe gerade mal gerechnet: Sind jetzt 100 Tage. Ansonsten rechne ich nur noch in Monaten. Suchtdruck: Einmal heute minimal, als ich mit dem Rad an einer Kneipe mit Außengastronomie vorbei kam und gerade einem Gast ein frischgezapftes 0,4 Pils gebracht wurde. Das sah auf den ersten Blick schon lecker aus. 50m weiter war es schon kein Thema mehr.

    Statt dessen ab nach Hause und einen großen Kaffee aufgebrüht. Wir sind völlig zurück zu Großmutters Zeiten und brühen selbst. Dazu ein vernünftiger Kaffee von einem namhaften Münchener Hersteller, etwas stärker dosiert mit einem großen Schuss erwärmter Vollmilch.

    Ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt, einen Vollautomaten zu kaufen, aber bei den Preisen für ein vernünftiges Gerät und dem damit verbundenen Reinigungsaufwand kehre ich lieber zurück in die Vergangenheit.

    Weiterhin ein schönes WE wünscht Carl Friedrich

  • Bitte um Nachsicht, dass ich im zweiten und dritten Satz etwas als verlockend geschildert habe. Ich möchte durch die Beschreibung keinen in Zwang bringen oder was auslösen. Werde zukünftig genauer hinschauen. Apropos, eine Edit-Funktion wäre nicht schlecht, sagen wir mal für 5 Minuten nach Absendung.

    Gruß Carl Friedrich

  • Ich hab mir deinen Eingangspost durchgelesen und war echt erstaunt wie viel davon auch auf mich zutrifft (Vater mit Alkoholproblemen, kein Kontrolliertes Trinken möglich, "hinunterdosiert" damit man die nächsten Tage nüchtern ist, Stammkneipe meiden usw.)

    Finde es toll von dir dass du es schon so weit geschafft hast und dass bei dir auch gesundheitlich alles so weit im grünen Bereich ist, was ja nach 18 Jahren Abhängigkeit oft leider nicht mehr der Fall ist.


    Ich finde es schön zu lesen dass dich deine Familie so sehr unterstützt, das gibt bestimmt Kraft :)

    Liebe Grüße

  • Hallo Dominik!

    Viel gebracht hat mir neben der Unterstützung der Familie, die hat schließlich den Kontakt zur Suchtberatung hergestellt, weil mir dazu in der nassen Phase trotz Problembewusstsein der letzte Mut fehlte.

    Was mir viel brachte waren insgesamt 3 Bücher, die ich gleich mehrmals gelesen habe: 1.) "Alk" von Borowiak; 2.) "Suchtfibel" von Schneider 3.) "Lieber schlau, als blau" von Lindenmeyer.

    Ich kann die Werke nur wärmstens empfehlen. Man lernt und versteht viel.

    Ich wundere mich immer über so einige Teilnehmer in meiner Therapiegruppe. Die hocken sich da hin und wollen quasi bespaßt werden. In die genannten Werke haben die meisten noch nie Nase gesteckt. Es würde ihnen aber was bringen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hab mir jetzt diese 3 Bücher bestellt und werde sie lesen sobald ich sie bekomme.

    Dass es nicht ohne Eigeninitiative geht ist irgendwie ja logisch und alles was man selbst dazu beitragen kann, ist schon hilfreich und wichtig.

  • Hallo!

    Bücherecke habe ich bislang überlesen. Werde ich mal reinschauen.

    @dominik: Ich würde an Deiner Stelle mit "Alk" anfangen, der liest sich in einem Rutsch und beinhaltet jede Menge Ironie. Danach den Lindenmeyer und erst zum Schluss die Suchtfilbel, die ist nämlich etwas schwerer zu lesen, dort immer nur Kapitel für Kapitel durcharbeiten. Eingangs findet sich eine gute Leseempfehlung des Autorss, womit begonnen werden soll.

    Gruß Carl Friedrich

  • Danke für den Tipp, werde das beherzigen und danach berichten wie ich die Bücher finde. Mit Ironie und einem etwas lockeren Schreibstil kommt man bei mir immer gut an. Dienstag werden die Bücher geliefert, freue mich schon drauf.

    LG Dominik

  • Hallo Carl Friedrich,

    was du bei Kate (sinngemäß) aus der Suchtfibel zitiert hast, liest sich für mich schlüssig und gut auf den Punkt gebracht. Ich kann damit was anfangen.

    Was mir auffällt, ist, dass du wenig von dir selber schreibst. Wie du, Carl Friedrich das erlebst.

    Hilfreicher noch als gute Ratschläge, auch wenn sie aus guten Büchern stammen, finde ich persönlich noch das Teilen von eigenen Erfahrungen. Hier oder (wie in meinem Fall) in der Geschlossenen.

    Wie hast du bei dir deine Entwicklung in den Monaten seit deinem Abstinenzentschluss erlebt?

    Viele Grüße
    Thalia

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