Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Danke für die Glückwünsche.

    Pellebär : Es stimmt, ich lasse mich nicht beirren und habe meinen Weg gefunden, der nicht deckungsgleich mit den hier propagierten Grundbausteinen ist. Jedoch ist er mit meinen ehemaligen Therapeuten und Suchtmediziner abgestimmt. Zwar wurden mir deswegen hier und da in diesem Forum Vorhaltungen gemacht. Aber die interessieren mich nicht. Ich weiß, wer ich bin, woher ich komme, wo ich nie wieder hin will und was ich kann. So einfach ist das :wink:

    Mittlerweile stehe ich auf dem Standpunkt, es gibt mehrere individuelle Wege aus der Sucht, die m.E. nur dann von Erfolg gekrönt sein können, wenn sie folgende Grundregeln beachten:

    a) das erste Glas stehen lassen;

    b) nicht dem Alkohol hinterher zu rennen;

    c) sich gedanklich von ihm zu lösen, dass nicht noch irgendwo im Hinterstübchen des Hirns noch klandestin der Gedanke vorhanden ist, irgendwann gehe doch noch mal was mit der Droge;

    d) sich ausreichende anderweitige Beschäftigungen zu suchen, die einen ausfüllen.

    @sunshine Ja, Familien mit schulpflichtigen Kindern haben es ungleich schwerer als ich, das stimmt schon. Eltern können die Lehrer häufig nicht ersetzen. Mir hat es mal ein ehemalige Mathe-Lehrer meines Sohnes erklärt: "Ich kann meinen Kindern keine Nachhilfe erteilen. Das geht nicht." Warum? Eltern sind emotional zu nahe an den Kindern dran. Der Lehrer ist es als Außenstehender gerade nicht.

    Und den Kontakt zu Gleichaltrigen benötigen die Kinderlein auch in ihrer Entwicklung. Den können Geschwister nur z.T. ersetzen.


    Ansonsten sehe ich mit Spannung dem 06.05. entgegen, wenn die Obrigkeit sich zu räuspern gedenkt, ob und ggf. welche Lockerungen sie uns generös einräumen. Glücklicherweise machen ihnen hier und da schon die ersten Gerichte einen Strich durch die Rechnung. Wohl gemerkt: Ich bin als erwachsener Mensch, der seine Sinne zumindest halbwegs beisammen hat, in der Lage, die Risiken einer Tröpfeninfektion intellektuell zu erfassen und mich entsprechend distanziert und hygienisch einwandfrei zu verhalten, um die Risiken auf ein für mich erträgliches Maß zu reduzieren.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    nachträglichen Glückwunsch zu deinen 5 Jahren :D

    Zitat

    Ich bin als erwachsener Mensch, der seine Sinne zumindest halbwegs beisammen hat, in der Lage, die Risiken einer Tröpfeninfektion intellektuell zu erfassen und mich entsprechend distanziert und hygienisch einwandfrei zu verhalten, um die Risiken auf ein für mich erträgliches Maß zu reduzieren.

    Du ja, andere nicht, deswegen ist es so schwierig die richtige Entscheidung zu treffen. Besonders bei den Kneipen sehe ich es problematisch. Saufen entfernt alle Sinne und man verhält sich eben nicht nach den Regeln.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!


  • Du ja, andere nicht, deswegen ist es so schwierig die richtige Entscheidung zu treffen. Besonders bei den Kneipen sehe ich es problematisch. Saufen entfernt alle Sinne und man verhält sich eben nicht nach den Regeln.

    Danke Hartmut.

    Ja, der Alkohol, den hat ja auch der bay. MP offen als Problem für ein distanziertes Verhalten genannt, so erst letzte Woche. Und bei den Öffnungen habe ich auch nicht die Kneipen im Blick :D

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    verspätet zwar - aber immerhin - sende ich meine herzlichsten Glückwünsche zu Deinem fünften Jahrestag. Ich finde Deine Beiträge immer sehr anregend. Vielleicht auch, weil sie nicht immer den Mainstream abbilden. Unser Kopf ist rund. Und diese Tatsache lädt einfach dazu ein, immer mal wieder die Denkrichtung zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Das macht uns alle so herrlich individuell und unverwechselbar. Ich liebe die Vielfalt.

    In diesem Sinn alles Gute
    Correns

  • Danke Correns!

    Mal Dinge kritisch zu hinterfragen, ist nie verkehrt, sei es im Hinblick auf die derzeit grassierende Seuche, die Politik im Allgemeinen oder aber unsere gemeinsame Krankheit.

    Wir sind alle so unterschiedlich, in den Genen, der Sozialisierung, der Begabung, der Bildung, der körperlichen Gegebenheiten, der wirtschaftlichen und finanziellen Situation, da kann es niemals nur eine allein richtige Antwort geben.

    Im Hinblich auf unsere Sucht habe ich das in den letzten Jahren gelernt, anfangs war ich da engstirniger.

    Ich werde weiterhin ab- und an hier kommentieren :wink:

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    Zitat

    Ich werde weiterhin ab- und an hier kommentieren

    Das finde ich gut. Wenn es um die Sache geht finde es immer bereichernd.

    Es gibt leider aber auch Menschen die konträre Erfahrungen als persönlichen Angriff ansehen . Obwohl mein Opportunismus sicherlich nicht ausgeprägt ist, hatte ich bei dir nie das Gefühl, das du es persönlich nahmst oder wurdest.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!


  • Es gibt leider aber auch Menschen die konträre Erfahrungen als persönlichen Angriff ansehen . Obwohl mein Opportunismus sicherlich nicht ausgeprägt ist, hatte ich bei dir nie das Gefühl, das du es persönlich nahmst oder wurdest.

    Hartmut : Danke für die Blumen.

    Das ist halt ein Problem unserer Gesellschaft, das nichts mit unserer gemeinsamen Krankheit zu tun hat.

    Es gibt bekanntlich 2 Ebenen der Diskussion, die sachliche (gerne auch emotional und emphatisch) und die persönliche. Es ist nie gut für alle Beteiligten, wenn sachliche Argumentation durch persönliche Angriffe ersetzt wird.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Hansjuergen,

    nicht ganz,jedoch Respekt von einander. Aber danke für einen nichtssagenden Beitrag. Bist du als Troll unterwegs? Es kommt bisher, außer einzelne Worthülsen, nichts besonderes.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ach Hansjürgen,

    lass mal gut sein. Ich versuche hier einen möglichst respektvollen -da hat Hartmut genau das richtige Wort gewählt- Umgang mit den anderen Mitgliedern. Mit dem einen klappt's besser und mit anderen weniger. So ist nun mal das Leben. Aber bloße persönliche Angriffe entsprechen nicht meinem Niveau und daher möchte ich nicht näher auf deinen Einwurf der "Beweihräucherung" eingehen.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    das hast du unter anderem zum Thema: Nach der Alkoholentgiftung, geschrieben.

    5.) Endlich zu dem Punkt gelangen, dass die eigene Abstinenz alternativlos ist und ihr absolute Priorität im Leben eingeräumt wird. Dazu gehört insbesondere, dass nicht noch irgendwo im Hirnstübchen der Gedanke herum geistert, irgendwann geht doch noch mal was mit dem Alkohol. So lange es im Kopf nicht "Klick macht", wird es nichts geben mit einer zufriedenen Abstinenz. „

    Dem kann ich nicht so ganz aus meiner heutigen Sicht zustimmen. Auch nach mehr als 9 Jahren Abstinenz geistern bei mir noch Gedanken , nicht im Hinterstübchen, sondern ganz bewusst , die immer wieder mal ein Ausloten der Trinkmöglichkeiten in Zukunft anvisieren. „Klick“ gemacht
    hat es schon sehr lange. Aber immer wieder kommt der Gedanke an ein „normales trinken“ auf.
    Was ich immer dabei mache, ist die Überlegung ob ich heute denn wirklich was vermisse. Ja, manchmal. Die verschiedenen Situationen in meinem Leben sehen auch heute noch die schönen Stunden mit dem Alkohol. Leider waren sie nicht all zu viele.
    Nun warum schreibe ich dir zu deiner These ?

    Trotz den aufkommenden Gedanken an den Alkohol, lebe ich heute sehr zufrieden mit meiner erreichten Abstinenz. Der Alkohol wird wahrscheinlich immer in gewisser Weise ein Bestandteil meines Lebens bleiben. Ich glaube so wird es ganz vielen gehen, sonst würden sich in Alkohol Foren nur Frischlinge tummeln. Die anderen brauchten es ja nicht mehr. Es hat ja „Klick“ gemacht.

    Lieben Gruß
    Nobby :wink:

  • Hallo Nobby!

    Wir sind halt alle etwas anders gestrickt. So lange es nur Gedanken sind, die rasch verworfen werden, ist ja alles im Lot.

    Mit dem Gedanken im hinteren Stübchen meinte ich nur, dass ich nicht überzeugt bin, jemals geheilt zu werden, um wie ein "Normaler" mal was zu trinken. Ich habe keinen geheimen Vorbehalt, mich noch mal dem Stoff hingeben zu wollen.

    Dass gelegentlich dennoch mal der Gedanke z.B. nach einem Glas Weißbier, aufkommt, es bliebe bei mir eh nicht bei einem, dürfte letztlich meinem gut funktionierenden Suchtgedächtnis zu verdanken sein, das halt bei gewissen äußeren Reizen, gerne noch mal anspringt. Das stellt jedoch meine grundsätzliche Entscheidung nicht in Frage.

    Jetzt habe ich meine Taschen und das Auto gepackt, morgen geht's an den Atlantik. Ich hoffe, ich komme einigermaßen durch, insbesondere halbwegs staufrei um Paris herum.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Der Urlaub ist Geschichte. Es war einfach mal wieder schön, den Blick auf die Weiten des Atlantiks und die herrlich langen Strände zu genießen. Da stellt sich bei mir immer ein ganz anderes Gefühl ein als an den deutschen Küsten. Meine Akkus sind geladen und bringen mich hoffentlich gut über Herbst und Winter.

    Der Herbst ist schon gut zu spüren, das Licht hat sich schon enorm verändert.

    Alkohol hat mich nicht beschäftigt. Er hat mich völlig kalt gelassen und nicht gereizt. Meine Frau hat moderat Wein getrunken. Wie gut sie mit dem Suchtmittel umgehen kann, das konnte ich nie. Sie kann problemlos nach einem Glas aufhören, da ging es bei mir erst richtig los. An einer Flasche Wein trank sie im Urlaub mindestens 3 Abende lang.

    So, genug vom Alkohol geschwätzt: Mir geht es gut und es darf gerne so bleiben.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    das Licht im Winterhalbjahr ist wirklich ein komplett anderes. Physikalisch liegt es wohl vor allem daran, dass die Sonne jetzt tiefer steht und deshalb die Strahlen eine wesentlich längere Strecke durch die Atmosphäre zurückzulegen haben als im Sommer. Für die Mittagszeit ist bei uns noch etwas Regen angesagt. Heute Nachmittag soll die Sonne rauskommen. Ich lass mich überraschen. Dass die Tage trüber und dunkler werden, hat keine Auswirkung auf meine (derzeit gute) Stimmung. Meine Stimmungsschwankungen kommen in der Regel aus anderen Anlässen. Manchmal auch ohne dass ich einen Grund sehe. Glücklicherweise ist unser Leben ja nur ein Test. Wäre es schon das richtige, hätte man es uns sicherlich besser erklärt.

    Viele Grüße
    Correns

  • Erst mal Danke Correns für deine Antwort.

    Erstaunlicherweise bin ich jetzt im Oktober trotz der nahenden dunklen Jahreszeit gut drauf.

    Mal schauen, was Corona uns noch alles an Zumutungen, Einbußen an Lebensqualität und Belästigungen bringt. Wir sind weiterhin vorsichtig. Ich sehe es wie schon vor Monaten, ich wahre Abstand, achte auf Hygiene und der Rest ist einfach Glück.

    Volle Läden betrete ich nicht. In Restaurants oder Cafes sitze ich nicht im schlecht belüfetetn Innenbereich, sondern nur außen, wo ein Windzug durchgeht. Und wenn's demnächst draußen zu kalt wird, dann fällt der jeweilige Besuch halt aus.

    Ansonsten schaue ich gespannt über den großen Teich wie dort im November gewählt wird, falls die Wahl denn überhaupt stattfindet.

    Ansonsten geht's mir gut.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Einerseits bin ich froh, dass der so ersehnte Impfstoff wohl bald zur Verfügung stehen dürfte, doch die Organisation von Impfzentren, ausreichendem Personal und noch das logistische Problem, dass der Stoff bei mindestens -60Grad transportiert und gelagert werden muss, ist schon eine gewaltige Aufgabe. Es wird weit mehr als 1 Jahr dauern, bis alle Impfwilligen (Doppelimpfung) in D durch sind.

    Mal schauen, ob es mir gelingt, irgendwie in den erlauchten Kreis der Priorisierten vorzudringen, um den Stoff nicht als Letzter zu erhalten.

    Heute war ich mal beim Doc und habe mich durchchecken lassen. Alle Werte richtig gut. Er meinte nur: "Weiter so." :wink:

    Überrascht bin ich nur, dass meine Frau, die ab- und an mal ein Glas Wein/Sekt oder Bier trinkt, einen noch niedrigeren gamma-GT Wert hat als ich :D

    Dann habe ich mir heute Ganzjahresreifen montieren lassen, da ich den 2x jährlichen Wechsel satt bin. Mal schauen, was die taugen.

    Suchtverlangen habe ich keins. Das darf gerne so bleiben.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Durch das Jahr '20 bin ich trotz der allseits bekannten Widrigkeiten gut durchgekommen. Will mir gar nicht ausmalen wie viele Anlässe sich mir zum Saufen geboten hätten, um meinen vermeintlichen Kummer runter zu spülen.

    Jetzt sehe ich erst mal gespannt und vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Wenn nur das leidige Thema Corona und unsere sonderbare Impfstoffbeschaffung und -versorgung nicht wäre. Da las ich heute, in Israel seien schon 1 Mio Menschen geimpft. Mit welchem Stoff? Na klar, mit dem in D entwickelten natürlich. Und wie viele sind es bei uns? :roll:

    Eine schnelle und zeitnahe Abhilfe ist auch nicht zu erwarten, es ist halt eine Art Mangelverwaltung, in ehemals sozialistischen Teilen unseres Landes zumindest der älteren Bevölkerung durchaus noch bekannt :wink: Wenn es nicht so makaber wäre müsste ich konstatieren: Bei uns darf, moralisch gestärkt durch politische Aufforderung zur Geduld, halt weiter gelitten werden. Würde mich mal interessieren wie viel Geduld die Erkrankten mit ernsthaften und schweren Verläufen aufbringen, wenn sie sich ausmalten, dass sie womöglich nicht erkrankt wären, wenn unsere Verantwortlichen rechtzeitig genügend Impfstoff organisiert hätten. Als Erkrankter käme ich mir wahrscheinlich irgendwie verschaukelt vor.

    Bis zur rettenden Spritze wird es halt noch eine ganze Weile dauern. Bis dahin lasse ich weiterhin Vorsicht walten, Stichworte Abstand, Hygiene und ffp2 Maske.

    Allseits ein gesundes Neues wünscht
    Carl Friedrich

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