Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Guten Morgen Carl Friedrich,

    Gute Planung ist wichtig. Du hast ja an vieles gedacht.
    Sehr gut.
    Im übrigen lass dir den Urlaub nicht von Ängsten vermiesen, genieße ihn.
    Konzentrier dich auf die schönen Dinge, die du unbeschwert mit deiner Familie genießen kannst.
    Ohne dicken Kopf, ohne Kater, ohne schlechtes Gewissen.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Carl Friedrich!
    Ich wünsche Dir einen wunderschönen trockenen Urlaub!!!
    Du hast wirklich gut vorgeplant. Ich wünsche Dir, dass Du Dich nicht vom Teufel besiegen lässt!!!
    Ich war im August schon weg. Und deisen Druck hab ich nur kurz nach der Ankunft verspürt. Da war es etwas hektisch, bis wir den Zimmerschlüssel hatten und di eKoffer ausgepackt waren. In solchen Situationen habe ich dann gerne mal ein Entspannungsbier getrunken. DAs habe ich überwunden:-) Und danach war alles gut!
    Also: halt die Ohren steif! und bis bald!
    Gruß
    Calida

  • Danke für die Wünsche.

    Bin nur überrascht, dass bis dato und wenige Stunden vor Abflug alles ruhig und ohne Suchtdruck bei mir ist. Habe gerade die Koffergurte umgeschnallt und dass nüchtern. Früher hatte ich um die Zeit schon eine gewisse Schräglage.

    Das lässt sich ja schon mal gut an.

    Und Calida, unser Apartment ist morgen Mittag, wenn wir hoffentlich pünktlich eintrudeln, schon frei, so unser Vermieter. Und Auspacken lässt mich die Ehefrau nicht und dass aus guten Gründen.

    Gruß Carl Friedrich

  • Jetzt sind ein halbes Jahr sowie der erste Urlaub rum. Hat gut geklappt. Dank konsequenter und umfassender mentaler Vorbereitung auf mögliche Drucksituationen hielt sich der Suchtdruck sogar in Grenzen. Ich hatte ihn wesentlich schlimmer, aggressiver und hartnäckiger erwartet. Sogar an meinem Geburtstag ließ er mich in Ruhe, obwohl ich mal überschlagen habe, seit wie vielen Jahren ich diesen Tag das erste Mal wieder komplett nüchtern begangen habe. Bin auf 36 gekommen, sofern ich mich noch recht erinnere.

    Was mir jedoch auffiel war, dass es in gehobeneren Speiselokalen irgendwie erwartet wird, dass dort zum Essen dem Alkohol, genauer dem Wein zugesprochen wird. Wir sind ein paar Male in einem Lokal für gehobene Ansprüche eingekehrt und ich war von allen erwachsenen Gästen zumeist der einzige, der konsequent nur Wasser und zum Schluss noch einen Espresso trank. Da wird einem klar gemacht, welchen Stellenwert der Alkohol mittlerweile in der westlichen Welt hat. Als Abstinenzler wird man zu einer Art Exot, aber das hat weder mich, noch meine Frau gestört, die sich regelmäßig zum Essen ein Glas (0,2 l) Wein gegönnt hat, das jedoch außerhalb meiner unmittelbaren Griffweite positioniert wurde.

    Ich werde weiter berichten.

  • Hallo Carl Friedrich,

    und nachträglich alles Gute zum Geburtstag und zum zurückgelegten halben Jahr.

    Sicherlich gibt es zu einem gehobenen Essen auch eine gehobene "Trinkkultur". Eine die dem Gastronom dann auch eine gehobene Spanne beschert.

    Ich sehe das aber auch so mit dem "es gehört gefühlt fast zwangsweise dazu".
    Heute darf ich aber auch ganz beruhigt so etwas puristisches wie Wasser dabei genießen.

    LG Martin

  • Hallo Carl Friedrich,


    Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag.
    Alles gute auf deinem erfolgreichen Weg. :D

    Der Umsatz in der Gastronomie wird mit Getränken erzielt.
    Auch an dem italienischen edelsprudel wird noch genug verdient.

    Ich denke manchmal, wer von den anderen Gästen wohl abends nach Hause geht und den Konsum in einem Trinktagebuch festhält. (oder es geflissentlich vergisst).
    Weil er oder sie an der Mär von dem kontrollierten trinken festhält.

    Wir leben in einer alkoholischen Hochkonsum Gesellschaft, da bin ich gern Exot.


    Liebe Grüße
    Hans

  • Danke für die Glückwünsche.

    Klar macht der Gastronom seinen Schnitt am ehesten und am schnellsten an den Getränken. Er muss sie ja bloß ohne weitere intensive und teure Vorbereitung ausschenken.

    Ja Hans, auch ich bin gerne ein Exot. Man muss sich ja irgendwie von der breiten Masse unterscheiden. Und verblüfft hat mich immer wieder die Erkenntnis, wie sehr sich das Verhalten der Menschen und Alkoholeinfluss verändert. Das mal als nüchterner Außenstehender mitanzusehen hat schon was. Und dann noch zusätzlich der Gedanke, dass man sich selbst früher auch in vergleichbarer Weise aufgeführt hat, furchtbar.

    Es gibt aber noch eine Begebenheit, die ich erst heute mit meinem Therapeuten besprechen wollte, bevor ich sie poste. Dazu hat er mir ausdrücklich geraten.

    Nach einem besonders guten Essen bot ich meiner Frau an, einen bestimmten spanischen Weinbrand der "besseren" Sorte zu ordern. Früher haben wir den gerne mal im Urlaub nach dem Essen getrunken. Da sie auch in bester Laune, gesättigt und zufrieden war, ließ sie sich darauf ein. Nachdem der Weinbrand mit der nötigen Zeremonie direkt vor mir serviert wurde -der Kellner dachte, er sei für mich bestimmt- ergriff ich das bauchige Glas und zog mir seinen Duft durch die Nase. Einen Trinkvorsatz hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht. Nach ca. 2 Sekunden reichte ich es dann an meine Frau weiter.

    Sogleich war mir klar, das es eine sehr gewagte und leichtsinnige Nummer war, von der ich jedermann abrate. Ich habe es anschließend mit meiner Frau besprochen, dass es einem Griff in die Schlangengrube gleichkam, ich aber glücklicherweise nicht gebissen wurde.

    Mein Therapeut riet mir, auf Essen und Veranstaltungen, auf denen getrunken wird, mindestens eine Armlänge Abstand vom Alkohol zu wahren, ihn nicht anzusehen, anzufassen oder auch nur weiter zu reichen, geschweige denn an ihm zu schnüffeln.

    Warum habe ich so gehandelt? Das war das Suchtgedächtnis, dass mir einreden wollte, riech mal dran, um mich dann womöglich zu animieren, ihn auch zu trinken. Ich habe als Genusstrinker begonnen, in schönen und angenehmen Situationen gehörte der Stoff wie selbstverständlich dazu. Und wenn es besonders schön war, wurde ein vermeintlich edler Tropfen konsumiert. Uns ging es in der Situation zu gut. Wir waren von Trinkern umgeben. Das hat auf mein Hirn und meine Psyche eingewirkt. Da war die Gefahr der Abstinenzbeendigung exorbitant hoch.

    Ich habe mir fest vorgenommen, den Ratschlag meines Therapeuten zu befolgen, so wie ich es bei weiteren Restaurantbesuchen ohnehin schon getan habe. Ein Glas Alkohol gehört nicht in die Hände eines alkoholkranken Menschen. Das habe ich in meine privaten Ergänzungsbausteine übernommen. Ich muss trotz meiner bisherigen Fortschritte noch mehr auf Risikoprävention bedacht sein.

    Jetzt nach dem Urlaub stehen erst mal keine Restaurantbesuche an und die demnächst startenden Weihnachtsmärkten steuere ich dieses Jahr gar nicht erst an.

  • Guten Morgen Carl Friedrich,

    Das war haarscharf......
    Für mich fäng das damit an, dass du deiner Frau den Alk ordern willst.

    Kann sie sicherlich selbst, wenn sie es möchte.

    Ganz sicher war der Vorsatz, wieder Alkohol zu trinken in dem Moment schon gefasst.
    Nicht von dir, nicht von der Ratio, sondern von der Suchtperson.
    Im Nachhinein hättest du es dir schön reden können: war ja nur höflich gemeint, ich wollte ja gar nicht, .....

    Wir müssen uns vor uns selbst schützen. Gar nicht so leicht.
    Wir sind doch so schlau und haben unser Leben doch eigentlich im Griff, oder?

    Ich habe ca. 1 Jahr überhaupt keine Gaststätte besucht, jedenfalls nicht abends. Zum Selbstschutz.

    Ich finde es klasse, dass du die Situation hier geschildert hast.
    Danke für deine Offenheit.

    Liebe Grüße
    Hans

  • Dann lege ich mal nach:

    Heute stand in der Gruppe das Thema Weihnachtsmarkt an. Klares Fazit der beiden Therapeuten: Dort haben wir als Kranke nichts zu suchen. Punkt aus.

    Ein eindeutiger Standpunkt, den ich grundsätzlich teile. Es gibt bei uns in der Nähe eh keinen wirklich schönen, sondern flexibel austauschbare mit einem hohen Anteil an "Saufbuden" und Imbissen.

    Und das Risiko ist schon enorm. Man trifft diesen oder jenen, die man selbstverständlich schon ewig kennt, aber eine Zeit lang nicht gesehen hat und plötzlich ordert einer 'ne Runde und plötzlich wird einem ein Glühweinbecher in die Hand gedrückt. So war es früher, weshalb sollte es jetzt auf einmal anders sein? Und dann noch der Hinweis des Spenders: "Ach hab Dich nicht so, einen kannst Du ja ruhig mittrinken".

    Daher wehre ich den Anfängen. Ist besser so, nachdem ich schon im Urlaub die eine oder andere heikle Situation überstanden habe, muss ich das Schicksal nicht noch zusätzlich herausfordern. Jetzt muss erst mal Ruhe einkehren und zwar gründlich.

    Gruß Carl Friedrich

  • Mit was der Suchtteufel alles seine Versuche tätigt. Meine Frau meinte heute partout, sie müsse in Anlehnung an frühere Zeiten für den mittlerweile volljährigen Nachwuchs gewisse Joghurts im 6er Kleinpack (Name lasse ich weg) einzupacken. Dessen Reaktion: "Oh die schmecken wie früher". Sogleich klingelte es im Oberstübchen: "1 Weißbier würde jetzt genau so gut wie damals schmecken." Aber ich konnte ohne Probleme widerstehen und der Gedanke an den Stoff war schnell verflogen.

    Für mich heißt es, im Gedächtnis muss bei Äußerungen "schmeckt wie früher" und das an Orten, an denen ich früher getrunken habe, die Verbindung zum Alk überschrieben werden. Ich habe es auf dem Schirm.

  • Jetzt sind mehr als 7 Monate meines neuen Lebens rum. Ich genieße es, bei klarem Verstand ohne morgendlichen Kater zu sein. Die Vorweihnachtszeit lässt mich (noch) kalt. Auch die zahlreichen Spezialangebote in den gängigen Prospekten berühren mich nicht. Ich staune nur, wie hoch der Anteil an alkoholischen Getränken in denen ist. Keine Sorge, ich blättere stets rasch weiter und merke, noch mehr von dem Zeug. Früher hätte ich ausgiebig verglichen, um mich dann im Übermaß einzudecken. Was ich da so alles einspare, kaum zu glauben. Ich schätze mal, allein im Dezember 2014 habe ich mindestens 400€ für Stoff ausgegeben. Den Betrag habe ich gleich mal zur Seite in die Urlaubskasse gesteckt.

    In meiner Therapiegruppe sind mehrere Herren, die nach mehreren Jahren Abstinenz rückfällig geworden sind. Warum? Sie waren nicht mehr klar und eindeutig auf ihre Trockenheit fixiert und sind dem Suchtteufel erlegen, der ihnen erfolgreich suggerierte, sie könnten doch mal ab-und an ein Gläschen trinken. Alle schilderten, dass sie rasch wieder bei der alten Schlagzahl und drüber gelandet waren. Warum ist ihnen zumindest jetzt klar: Das ist der Kontrollverlust.

    Der trockene Alkoholiker ist niemals geheilt. Er kehrt nie wieder an den Punkt zurück, an dem er früher stand, bevor er seine "Alkoholkarriere" begann. Sie versicherten mir allesamt und sehr glaubhaft, nach den ersten Gläsern und spätestens nach ein paar Tagen, lasse sich der Konsum nicht mehr stoppen und in kleinen Mengen dosieren. Dank der Unterstützung der Familie bzw. von suchtsensiblen Freunden knüpften sie wieder Kontakt zur Suchtberatung. Erst anschließend konnten sie ihre Re-Abstinenz umsetzen, z.T. mit stationärer Entgiftung bzw. zumindest unter ärztlicher Aufsicht.

    Die Schilderungen dieser Herrschaften habe ich nicht nur in den Ohren, sondern sehe sehe sie auch bildlich vor mir. Ich hoffe, dieses Bild verfestigt sich bei mir als fester Bestandteil der neuen Software auf der internen Festplatte.

    Gruß Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,
    danke für Deine Schilderung vom schnellen Wiederreinrutschen in die Alkoholspirale.

    Die Erzählungen aus der Gruppe passen gut in deinen Notfallkoffer, so kannst du sie bei Bedarf nutzen.

    Ich habe auch schon mal nach einer langen Trinkphase 9 Jahre abstinent gelebt um mir zu beweisen, dass ich den Alkohol im Griff habe, war aber leider nicht so, überhaupt gar nicht! Ich war binnen Tagen nach dem ersten Glas Sekt wieder auf altem Niveau :(.

    Erst als ich mir eingestanden hatte alkoholkrank zu sein, konnte ich den Absprung erneut schaffen.

    Zitat von Carl Friedrich


    Der trockene Alkoholiker ist niemals geheilt.


    Genau! Und ich hoffe Du wirst gut genug gerüstet sein um dauerhaft trocken zu bleiben.
    Quatsch, ich hoffe, dass wir alle hier im Forum durch die Vielzahl an Erfahrungen gut gerüstet sein werden um dauerhaft trocken zu bleiben!

    Eing gutes 2. Adventwochenende wünscht
    step

  • Wir sind am Wochenende am frühen Abend am örtlichen Weihnachtsmarkt vorbeigekommen, da er auf unserem Weg nach Hause liegt. Schon um die Buden am Rand wehte ein deutlich wahrnehmbarer Geruch von Glühwein, nein Gestank ist zutreffender. Der Anblick ließ mich kalt, aber die Ausdünstungen des billigen Fusels waren unerträglich. Dank des Windes mittlerer Stärke wehte es auch ordentlich um alle Hütten herum.

    Mein Therapeut meinte nur, dass trockene Alkoholiker eine verdammt sensible Nase für den Stoff entwickeln. Er hat Recht.

    Wie ließen den Markt links liegen. Suchtdruck löste er nicht aus, nur war mir sofort klar: "Hier bin ich komplett verkehrt". Der Gestank rief innere Unruhe und Unwohlsein hervor. Gleichzeitig wunderte ich mich, dass mir so was früher gar nichts ausgemacht hat.

    Weihnachtsmärkte habe ich in meinem Leben genug gesehen, auf sie kann ich bis auf weiteres gut verzichten.

  • Das mit dem Glühweingestank kenne ich auch so, Carl-Friedrich.
    Ich ging auch mal über einen Weihnachtsmarkt, da war ich allerdings schon einige Jahre trocken.
    Ich mache mir nix aus Weihnachtsmärkten, ich wollte zu einer anderen Veranstaltung, um dahin zu kommen, mußte ich aber über jenen Weihnachtsmarkt.
    Als ich den Glühwein roch, wurde mir schlagartig speiübel und ich dachte, ich muss mich übergeben.
    Ich kann diesen Geruch nicht mehr ertragen, es stinkt dermaßen... ekelhaft.
    Früher habe ich dieses Zeug selbst getrunken, und heute könnte ich speien, wenn ich den Geruch nur von weitem rieche.

    Meine Frage ist allerdings:
    Warum bist Du denn überhaupt auf diesen Weihnachtsmarkt gegangen??
    Meintest Du denn, da wärest Du gut aufgehoben?

    Ich finde Dein Verhalten recht riskant, lieber Carl-Friedrich.
    Auch diese Geschichte, wo Du Deiner Frau Schnaps bestellt hast, um selbst dran rumzuschnüffeln.
    Schon merkwürdig... als ob Du das Risiko direkt suchen würdest anstatt solchen Situationen aus dem Weg zu gehen.
    Und danach schreibst Du dann, das Du es heil überstanden hast.
    Wieso begibst Du Dich denn erst in solche Situationen?
    Empfindest Du es als Zeichen von Stärke und Mut, Dich sowas auszusetzen ?
    Und danach kommt dann noch die Erkenntnis, das es nicht besonders schlau war. :roll:
    Dabei kannst Du doch auch sowas hier überall nachlesen.
    Wir hier raten ja auch von solchen Verhalten ab.
    Das machen wir doch nich, weil wir nix besseres zu tun haben.
    Sondern weil einige in genau solchen Situationen schon rückfällig wurden.

    Ich versteh es halt einfach nicht und frage mich einfach, warum tut er das?

    Und was ich jetzt erst lese beim Zurückblättern...
    Du schriebst am 09.11.2015 folgendes:

    Zitat

    Heute stand in der Gruppe das Thema Weihnachtsmarkt an. Klares Fazit der beiden Therapeuten: Dort haben wir als Kranke nichts zu suchen. Punkt aus.

    Ein eindeutiger Standpunkt, den ich grundsätzlich teile. Es gibt bei uns in der Nähe eh keinen wirklich schönen, sondern flexibel austauschbare mit einem hohen Anteil an "Saufbuden" und Imbissen.

    Und das Risiko ist schon enorm. Man trifft diesen oder jenen, die man selbstverständlich schon ewig kennt, aber eine Zeit lang nicht gesehen hat und plötzlich ordert einer 'ne Runde und plötzlich wird einem ein Glühweinbecher in die Hand gedrückt. So war es früher, weshalb sollte es jetzt auf einmal anders sein? Und dann noch der Hinweis des Spenders: "Ach hab Dich nicht so, einen kannst Du ja ruhig mittrinken".

    Daher wehre ich den Anfängen. Ist besser so, nachdem ich schon im Urlaub die eine oder andere heikle Situation überstanden habe, muss ich das Schicksal nicht noch zusätzlich herausfordern. Jetzt muss erst mal Ruhe einkehren und zwar gründlich.

    Und fast genau EINEN MONAT SPÄTER !! schreibst Du von einem Weihnachtsmarktbesuch !
    Obwohl sogar Euere Therapeuten davon abrieten.
    Hier wäre Dir ebenfalls abgeraten worden, oder es ist sogar geschehen, habe nicht alles mitgelesen.
    Das sind Sachen, die verstehe ich halt einfach nicht.
    Muss man denn wirklich jede Dummheit selbst ausprobieren?
    Der Krug geht nur solange zum Brunnen, bis er bricht...

    Ich habe bei Dir das Gefühl, das Du gern alles so belassen möchtest, wie es war und ist.
    Ja unauffällig bleiben, große Angst, sich als trockener Alkoholiker zu outen, soll möglichst keiner wissen... gehst Du deshalb auf einen Weihnachtsmarkt?
    Gehst Du deshalb in ein Restaurant und orderst Schnaps?
    Oder was is da los?

    LG Sunshine

  • Nur zur Klarstellung: Ich war nicht auf dem Markt, ich bin am Rand an ihm vorbeigekommen, da es der kürzeste Weg nach Hause war. Der betreffende Markt befindet sich bei uns auf einem eigens zu diesem Zweck abgesperrten nahezu quadratischen Parkplatz in der Innenstadt. Diesen haben wir gar nicht betreten. Das ist für mich was anderes, als ein Besuch "auf" dem Markt. Da wir zu Fuß unterwegs waren, war es der kürzeste Weg nach Hause, vergleichbar mit der einen oder anderen Kneipe, an der ich vorbeikomme, aber nicht rein gehe.

  • Ach so.
    Hatte gedacht, ihr seid auf den Weihnachtsmarkt gegangen, weil ihr eh grad dran vorbeikamt.
    Dies hier hatte mich wohl irritiert:

    Zitat

    Schon um die Buden am Rand wehte ein deutlich wahrnehmbarer Geruch von Glühwein, nein Gestank ist zutreffender. Der Anblick ließ mich kalt, aber die Ausdünstungen des billigen Fusels waren unerträglich. Dank des Windes mittlerer Stärke wehte es auch ordentlich um alle Hütten herum.


    Das las sich für mich ein bisschen so, als wäret ihr auch an den Buden gewesen.
    Sorry für den Irrtum meinerseits.

    LG Sunshine

  • Irgendwie nervte mich gestern und vorgestern der Suchtdruck. Keine heftigen Attacken, aber er kam immer wieder ab Dämmerung hoch. Dazu der Gedanke 1-2 Bierchen wären doch jetzt genau richtig, dann geht es dir gleich besser. Und verdient hast du sie allemal.

    Woran lag es? Ich vermute an der Kombination aus dunkler Jahreszeit und meinem früheren regelmäßigen heftigen Konsum zu dieser Zeit. Dazu bergeweise Prospekte mit Alk und den mehr als reichlichen Angeboten an Stoff gerade jetzt. Ist halt mein erster trockener Winter seit etlichen Jahren, eher Jahrzehnten.Und die dunkle Jahreszeit mit kühleren Temperaturen bewirkt ein längeres Verweilen daheim und weniger körperliche Aktivitäten an frischer Luft.

    Nachdem ich mir das mal so klar gemacht habe, waren die bösen Gedanken heute verflogen. Dazu noch eine kleine Fahrradtour von 20km und schon ist alles im Lot.

  • Hallo Carl Friedrich,

    mein erster Gedanke heute beim Lesen deines Eintrages war: ob das wohl auch was mit den Düften des heimwegnahen Weihnachtsmarktes zu tun hat.

    Aber du hast ja selbst auch schon Auslöser ausgemacht.

    Kannst du dich noch besser (gerade jetzt in deinem ersten Advent ohne Alkohol) vor Werbeprospekten etc. schützen?

    Ansonsten schicke ich dir noch einen herzlichen Glückwunsch hierzu:

    Zitat

    Ist halt mein erster trockener Winter seit Jahren, eher Jahrzehnten.

    Das ist doch toll. Und der nächste wird leichter!

    Viele Grüße
    Thalia

  • Hallo Thalia!

    Danke für Deinen Beitrag. Klar bei den Prospekten in dieser speziellen Zeit, Super- und Getränkemärkten hilft nur meine alte Taktik: "Tunnelblick". Aber trotzdem bekommt ich alles mit. Die Augenwinkel sehen halt doch noch vieles. Und das Suchtgedächtnis tanzt halt gelegentlich Samba mit mir. Aber ich hoffe, ich kann es weiterhin ins Abseits wackeln lassen.

    Bis nächstes Jahr ist noch eine lange Zeit, erst kommen noch Weihnachten und Silvester. Auf beide Ereignisse bin ich vorbereitet. Alles wurde mehrfach gedanklich durchgespielt.

    Gruß Carl Friedrich

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