Carl Friedrich - Diesmal wird es klappen

  • Hallo C.F,

    Dir noch ein Frohes Neues Jahr.

    Die Impfstoffsache sehe ich ebenso kritisch wie Du...und sicher nun auch schon viele andere...
    Leider wurde wieder offenbar vieles verpennt.
    In meiner Stadt ist man seit dem 15.12.2020 impfbereit gewesen, alle Vorkehrungen waren zu dem Zeitpunkt abgeschlossen!
    Und nun läuft es derart schleppend an, das man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. :roll:
    Neulich kam doch sogar schon die erste Werbung im TV zum Thema Impfen.
    Da kommt man sich doch glatt völlig veralbert vor! :evil:

    Zitat


    Würde mich mal interessieren wie viel Geduld die Erkrankten mit ernsthaften und schweren Verläufen aufbringen, wenn sie sich ausmalten, dass sie womöglich nicht erkrankt wären, wenn unsere Verantwortlichen rechtzeitig genügend Impfstoff organisiert hätten. Als Erkrankter käme ich mir wahrscheinlich irgendwie verschaukelt vor.

    Och, das kann ich Dir gern beantworten.
    Jemand aus meiner Familie war vor wenigen Wochen schwer erkrankt, lag ca. 14 Tage komplett flach mit schweren Symptomen. Und hat heute noch mit den Folgen der Infektion zu kämpfen, da ist längst nicht alles überstanden.
    Die Betroffene ist übrigens erst Anfang 50.
    Sie ist stocksauer, das die Impfungen so schleppend voran gehen, sie hätte gern auf diese schlimmen Tage verzichtet und sie weiß nicht mal, ob sie wirklich wieder ganz fit wird.
    Und sie ist mittlerweile nicht der einzige Fall, den ich persönlich kenne... und wo es Folgen der Infektion gibt.

    Und nun kommen sie nicht mit dem so lange ersehnten Impstoff an Land. :roll:
    Ich sehe uns noch lange mit den Masken herumlaufen...und rechne auch mit einer Verschärfung der Maßnahmen.
    Vielleicht werden die auch nötig, weil die Bevölkerung einfach nicht mehr mitspielen wird und es leid ist, auch noch ein Impfdesaster mit zu tragen.
    Dafür sind nämlich andere verantwortlich, die wieder gepennt haben und lieber was anderes gemacht haben, als das, wofür sie gewählt wurden.

    Es hakt auch an andern Stellen gewaltig, so vieles wurde einfach immer noch NICHT geregelt, ich höre und lese nix davon, wo und wie nun die Kinder betreut werden sollen, wenn der Lockdown noch wochenlang weiter gehen wird?
    Die Eltern werden wieder im Regen stehen gelassen, nicht jeder kann im Home-Office arbeiten, oder soll der gesamte "Laden BRD" still stehen?
    Die Kinder werden wieder zu einem großen Teil den Großeltern aufgedrückt (die ja eigentlich geschützt werden sollen aufgrund ihres mitunter fortgeschittenen Alters), weil die Verantwortlichen nicht ihren Job gemacht haben!
    Ich sehe mich auch schon wieder mit unseren Enkelkindern die Hausaufgaben abarbeiten, denn es gibt für meine Tochter beispielsweise bisher keine Regelung oder gar Angebot, ihre Kinder unterzubringen, da in ihrem Beruf kein Home-Office möglich ist.

    Ebenso warten viele auf die versprochenen finanziellen Unterstützungen, auch da hakt es an vielen Stellen.
    Ich möchte mal wissen, wovon die ihre Familien versorgen sollen, wenn sie keine Möglichkeit mehr haben, ihr Einkommen zu erwirtschaften und sich die versprochenen Zahlungen so verzögert einstellen?

    Ich hatte echt Verständnis, das die Verantwortlichen, sprich vor allem unsere Politiker, erstmal mit einer Situation klar kommen müssen, vor der wir alle noch nie standen.
    Aber wir sind nun über schon ein Dreivierteljahr in dieser misslichen Situation und andere Länder machen uns vor, wie es besser gehen könnte.
    Aber das hoch entwickelte Deutschland ist nicht mal in der Lage, seine Bürger zeitnah mit ausreichend Impfstoff zu versorgen, wo er da ist.
    Mich interessieren dabei auch nicht irgendwelche EU-Beschlüsse, die keinen Sinn machen.
    Wenn Impfstoff da ist, dann soll auch bitte geimpft werden, und nicht erst ab einem bestimmten Termin, was soll dieser Blödsinn?

    Naja, ich reg mich schon wieder auf. Auch aus persönlicher Betroffenheit. :evil:

    LG Sunshine

  • Hallo Sunshine!

    Danke für deinen Beitrag, den ich so unterschreiben kann.

    Der Virus wird uns noch etliche Monate massiv schädigen. Klar läuft mal was schief, aber bei der Impfstoffbeschaffung haben sich die Herrschaften der EU völlig verzockt. Könnte es sein, dass dem großen französischen Sanofi-Konzern dann weniger Impfdosen abgekauft wären, als der bis dahin relativ unbekannten deutschen Bude Biontech. Und wo steckt Sanofi? Die haben wohl nichts Gescheites im Angebot.

    Warum wurde das Biontech-Angebot über mehrere Hundert Mio zusätzliche Dosen ausgeschlagen? Dieses kam zu einem Zeitpunkt, als sie schon die 3. Erprobungsstufe erfolgreich durchlaufen hatten. Sie lagen in der Forschung um Längen und mit Riesenvorsprung vor der Konkurrenz. Zu dem Zeitpunkt brach Sanofi die Erprobung bereits ab. Aber der Länderproporz. Da geht es um gewaltige Summen. Kann man ja mal hochrechnen. Setzen wir mal ca. 10€ pro Dose an. Das ist ein netter Auftrag für ein Unternehmen.

    Warum musste der Stoff über die EU beschafft werden? Gesundheitspolitik ist Länderangelegenheit. Durch die Zwischenschaltung der EU wurden die Entscheidungswege deutlich verlängert, weil ja jedes Land mitreden wollte. Das Ergebnis dürfen wir jetzt mit der geforderten Geduld erleiden.

    Wir hangeln uns jetzt von Lockdown zu Lockdown. Wie hat es der Virologe Streek so schön formuliert: "Zweite Welle? Dauerwelle nennt sich das!" Und zwar so lange bis durch Impfungen und überstandene Krankheiten die Herdenimmunität erreicht ist.

    Neben den Benachteiligungen für Familien und Jugend (Schulen und Universitäten in einer Art Dämmerschlaf) noch die gewaltigen Kosten, die erst mal kreditfinanziert werden. Kredite müssen aber auch mal getilgt werden. Wer steht dafür gerade? Das werden noch unsere Urenkel sein.

    Gleichzeitig schreien die Südeuropäer fortlaufend nach deutscher finanzieller Unterstützung. Mir wird langsam schlecht.

    Ein wenig Hoffnung macht mir die Überlegung, die nötige zweite Impfdosis zu strecken, damit möglichst viele schon mal Nr.1 intus haben, in der Hoffnung, dass zum Sommer/Herbst hin mehr Impfstoff da sein wird. Nr. 1 soll angeblich auch schon ein gewissen Schutz bieten.

    Es bleibt spannend.

    Nüchtern ist das Chaos besser zu ertragen als im trunkenen Zustand.

    Daher, lasst uns weiter vorsichtig sein und abstinent bleiben.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Kleiner Nachtrag: Der Sanofi-Rückzieher folgte wohl erst etwas später, ändert aber nichts an meiner Kritik. Im Sommer'20 schon deckten sich die USA und GB flächendeckend bei Biontech ein, als diese schon deutlich in Führung lagen. Warum hat Deutschland nicht gekauft? Warum hat die EU dort nicht geordert?

    Hätten wir zuviel Impfstoff erworben, hätten wir den Überhang als Ausdruck sozialer Verantwortung an ärmere Länder als eine Art Entwicklungs- und Aufbauhilfe abgeben können. Die Kosten für den Stoff sind niedriger als die gigantischen Wirtschaftsschäden, die uns durch die lockdowns und dem späteren Anspringen der Wirtschaft bei verzögerter Herdenimmunität zur Last fallen. Länder, die schneller immunisiert sind, kommen da deutlich besser und schneller aus den Startlöchern.

    So, das musste mal sein, etwas Dampf ablassen. :wink:

  • Hallo Carl-Friedrich,

    das finde ich auch wirklich schade, wobei die Kritik am Ende konstruktiv und nicht ganz unberechtigt geübt wurde. Ich finde es etwas untypisch und habe nicht damit gerechnet, dass er geht.

    Carl-Friedrich: Vieles, was Du beim Dampf ablassen zur Corona-Situation schreibst, kann ich so unterschreiben!!

    LG Cadda

  • Fortsetzung:

    Mein heutiges positves Erlebnis: Ich führte ein Gespräch mit einer jungen Mutter von 2 Söhnen ( 4 und 6 J.). Kindergarten und Schule beide zu.

    Der große Bruder ist bei der Oma, die ihm als Rentnerin (die hat es wenigstens mal gelernt) jetzt das Schreiben und das 1x1 beibringen darf. Der Kleine ist bei der anderen Omi, da er den Großen nicht in Ruhe lernen lässt, sondern permanent zu ihm will.

    Das tägliche Logistikpensum ist herausfordernd. Dann steht noch die Endkontrolle des Lernpensums durch die Eltern an und gleichzeitig werden online die nächsten Aufgaben besorgt.

    Beide Kinder sind erkennbar nicht ausgelastet: Es fehlen die Spielkameraden im Kindergarten und der Klassenverbund der Grundschule. Sie können sich auch nicht im Kreis Gleichaltriger in Pausen und in der Sporthalle austoben, das holen sie dann nachmittags und vor allem daheim lautstark nach.

    Ich spüre zwar auch eine lockdown bedingte Einschränkung meiner Lebensqualität, insbesondere im Freizeitbereich. Aber mir geht's im Vergleich zu der o.a. jungen Dame verdammt gut. Ich höre von Gleichaltrigen oder noch Älteren viel Gejammer über Corona, bemerke jedoch sofort, es handelt sich zumeist um reine Luxusprobleme.

    Abgesehen davon, dass für einen Herrn im fortgeschrittenen Alter ein Gespräch mit einer jungen Dame eine erfreuliche Abwechselung ist :wink: , hat sie mich mit wenigen Worten auf den Boden der Tasachen zurückgeholt.

    Am Ende des Gesprächs habe ich mich bei ihr ausdrücklich bedankt und ihr mitgeteilt, wie gut mir Ihre Ausführungen getan haben, und wie klein im Vergleich zu ihr, die Einschränkung meiner Freizeitqualität ist.

    Es schadet sicher nicht, sich das einfach mal vor Augen zu halten.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    da stimme ich dir zu!
    Ich habe schon manches Mal in letzter Zeit gedacht, dass ich die jungen Eltern in dieser Zeit wirklich nicht beneide. Ich bin froh, dass ich diese ganzen Problematiken nicht mehr lösen muss.

    Lieber Gruß
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo CF,
    ich hatte beim Lesen Deines Beitrages erst gedacht, ob Du wohl mit meiner Tochter gesprochen hattest? :shock::wink:

    Denn genauso wie Du es beschreibst, läuft das momentan bei uns ab...und bei vielen anderen!
    Nur das wir 3 Enkelkinder haben, also meine Tochter 3 Kinder im Alter von knapp 5, 7 und knapp 10 Jahre hat.
    Und dabei noch arbeiten gehen muss, denn Homeoffice ist bei ihr unmöglich, es gibt auch ja auch noch Menschen, die nicht ihren Job vom
    PC aus machen können.
    Das Angebot der "Kinder-Krankschreibung" hilft übrigens da auch nicht weiter, denn es ist ein "vergiftetes Geschenk", wie es neulich, ich glaube, im Spiege*, genannt wurde.
    Denn dann gibt es nur 67% des letzten Gehaltes, und damit könnte meine Tochter dann nicht mehr ihr Haus abbezahlen.
    Viele Menschen haben ja Raten für Häuser abzuzahlen, und besonders junge Familien müssen da oft mit jedem Euro rechnen.
    Für diese Menschen ist Corona auch eine Farce, aber das nur mal am Rande. Wer weiß, wo das noch endet...

    Und was passiert dann?
    Eigentlich genau das, was NICHT passieren sollte, weil man ja gerade die älteren Menschen schützen will.

    Zitat

    Der große Bruder ist bei der Oma, die ihm als Rentnerin (die hat es wenigstens mal gelernt) jetzt das Schreiben und das 1x1 beibringen darf. Der Kleine ist bei der anderen Omi, da er den Großen nicht in Ruhe lernen lässt, sondern permanent zu ihm will.

    Sehr ähnlich läuft es bei uns ab, die Enkelkinder geben sich hier auch die Klinke in die Hand, mal ist das eine Schulkind hier, dann das andere.
    Das ist für mich SEHR anstrengend,denn wie Du schon schreibst, ist es nicht nur die Betreuung, die Schulaufgaben müssen ja auch erledigt werden.
    Und das ist mitunter schon nicht wenig, was sie da aufhaben.
    Das wird nun alles auf die Eltern abgewälzt, UND auf die Großeltern !
    Denn welche Eltern schauen schon gern dabei zu, wenn die Kinder alles verlieren, was sie sich mühsam aufgebaut haben, ein Haus beispielsweise.
    Also hilft man doch, wo man kann als Eltern/Großeltern.

    Ich bin jedenfalls an manchen Tagen fix und fertig durch die Schulkindbetreuung, Haushalt muss ja auch gemacht werden, Essen kochen, etc.pp.
    Oftmals schlafen die Kinder dann auch 2-3 Tage hier, und das ist dann schon ein Schlauch.
    Sowas sollten eigentlich Großeltern nicht mehr leisten müssen.
    Ich liebe meine Enkelkinder, habe sie auch gern hier, aber momentan ist alles einfach zu viel, was den Familien zugemutet wird!

    Und ich sehe auch, das nicht nur wir betroffen sind, ich beobachte täglich bei Nachbarn, das dort auch morgens die Enkelkinder abgegeben werden, und die Nachbarn sind teilweise nochmal 10 Jahre älter als ich.
    Manche Politiker (Frau Merkel eingeschlossen), die gewisse Entscheidungen treffen, scheinen mir mitunter völlig weltfremd zu sein, haben entweder keine eigenen Kinder oder hervorragende Betreuungsmöglichkeiten, Privatlehrer etc.

    Zitat


    Das tägliche Logistikpensum ist herausfordernd. Dann steht noch die Endkontrolle des Lernpensums durch die Eltern an und gleichzeitig werden online die nächsten Aufgaben besorgt.


    So ist es.
    Auf meinem Tablet habe ich mittlerweile die Lern-Apps der Kinder, und mein Laptop wird auch oft benötigt. Wir haben noch Glück, das wir so gut ausgestattet sind.
    Und die Kinder brauchen auch öfters Hilfe bei den Aufgaben, Eltern und Großeltern sind aber keine Pädagogen, und das merke ich selbst auch stark.

    Zitat


    Beide Kinder sind erkennbar nicht ausgelastet: Es fehlen die Spielkameraden im Kindergarten und der Klassenverbund der Grundschule. Sie können sich auch nicht im Kreis Gleichaltriger in Pausen und in der Sporthalle austoben, das holen sie dann nachmittags und vor allem daheim lautstark nach.
    Es schadet sicher nicht, sich das einfach mal vor Augen zu halten.

    Ganz genau so ist es!
    Den Kindern ist fast das ganze soziale Leben genommen worden, und das wird Auswirkungen haben.
    Es geht weitaus nicht nur ums Lernen in der Schule, es geht um den gesamten sozialen Umgang miteinander, und wie sehr der fehlt, merke ich an jedem Tag, wo ich die Kinder hier habe.
    Ich sehe immer zu, das die Kinder wenigstens 1-2 Stunden an die frische Luft kommen, wo sie sich austoben können. Spielplatz, irgendwo Klettern gehen, etc.
    Aber auch das ist kein vollständiger Ersatz für ihren Fußballverein, den Zumba-Kurs etc., oder auch nur den Sportunterricht.
    Leider haben wir hier seit Wochen wettertechnisch fast nur grau-in-grau, und wenn es dazu noch stark regnet, hocken wir zuhause, auch mal vor dem TV.
    Wie sehr den Kindern dann das Draussen-Sein fehlt, merkt man sofort, denn dann gehen die über Tisch und Bänke.
    Kinder müssen ihren Bewegungsdrang ausleben können. Auch das ist sehr wichtig für sie.
    Und sich auch immer wieder mal mit anderen messen können.

    Wir sehen zumindest zu, das sie auch außerhalb der Schule regelmäßig ihre Freunde treffen können, auch wenn das jeweils nur ein Kind kann aufgrund der Kontaktbeschränkungen.
    So ist also auch hier das Mama-bzw. Oma-Taxi gefragt, das kommt auch noch dazu. Aber ist eher das geringere Problem.

    Zitat

    Es schadet sicher nicht, sich das einfach mal vor Augen zu halten.

    Nö, schadet sicher nicht. Manche Menschen klagen echt auf sehr hohem Niveau... die wirklich Leidtragen sind allerdings die Kinder und die Eltern (in diesem Falle meist die Mütter, auf denen nachweißlich das meiste lastet) und die alten Menschen.
    Manche reden ja schon von einer "verlorenen Generation" bezüglich der Kinder. Das halte ich allerdings echt für Unsinn. :roll:
    Kinder sind flexibel (auf jeden Fall flexibler als Erwachsene :lol: ), können das Verpasste auch wieder aufholen, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen und ich hoffe sehr, das die Regierung wenigstens DAS auf Reihe bekommt.
    Aber je länger das ganze dauert, desto größer wird halt auch der Schaden.
    Unsere Kinder sind unsere Zukunft, haben aber leider keine wirkliche Lobby, ich hoffe, sie werden nicht ganz vergessen, denn dann können wir anderen auch die Zukunft vergessen.

    Ich erlebe momentan übrigens sehr nahe, wie sehr viele Eltern betroffen sind und echt nicht mehr können, besonders wenn beide Elternteile berufstätig sind.
    Und dahinter steckt nicht finanzielle Gier oder Mega-Konsum-Wünsche, sondern oft ist es einfach notwendig, weil beispielsweise in sozialen Berufen wenig bezahlt wird.
    Ich kenne Mütter, die in der Altenpflege oder in KH arbeiten, und zusätzlich noch die ganze erschwerte Kinderunterbringung managen müssen, inkl. Kita-und Schul-Notdienst, wofür auch noch mehrere Formulare ausgefüllt werden müssen, um das überhaupt in Anspruch nehmen zu können.
    Und oftmals klappt das auch nicht, weil die Gruppen so wieder zu groß werden würden.
    Die sitzen dann schon oft Abends vor Erschöpfung weinend da, wenn die Kinder dann mal endlich im Bette liegen, sie können einfach nicht mehr.
    Und das sind sicher keine Weicheier, sondern sehr stronge Frauen, die es gewohnt sind, einen anstrengenden Job zu machen, und das nicht nur körperlich, sondern auch mental.

    Es dauert nun alles schon viel zu lange, und ich bin entsetzt über das krasse Impfstoff-Beschaffungs-Management.
    Seitdem das auch noch derart versemmelt wurde, habe ich auch so ziemlich komplett das Vertrauen in die Politiker verloren, außer vielleicht in den Ministerpräsidenten meines Bundeslandes und ein bis zwei anderen Ausnahmen.

    Zitat


    und wie klein im Vergleich zu ihr, die Einschränkung meiner Freizeitqualität ist.

    CF, ich habe hier im engeren und weiteren Umfeld auch Nachbarn, die keine kleinen Enkelkinder haben, Rentner sind und sonst nix zu tun haben außer ihr Unkraut täglich zu zupfen aus ihrem englischen Rasen und auch die kein Interesse an Reisen oder Urlauben haben.
    Die haben all diese erwähnten Probleme gar nicht und fordern auch gern noch härtere Maßnahmen.
    Weil sie nämlich Null davon betroffen sind.
    Da platzt mir dann echt immer die Hutschnur, denn wenn man nicht wirklich betroffen ist, kann man leicht so daherquatschen.
    Denen möchte ich manchmal schon ihre bigotte Brille runter reißen, ärgern tut es mich allemale.
    Aber hilft auch nix, von daher halte ich mich da besser fern, denn das Ärgern kostet mich Kraft, die ich so gar nicht mehr habe.
    Ebenso halte ich mich von kinderlosen Freundinnen momentan fern, die für konsequente Schulschließungen bis zum St.Nimmerleinstag plädieren, denn die wissen gar nicht, wovorn sie wirklich reden.
    Also, einfach mal die Klappe halten über Dinge, von denen man keine Ahnung hat.
    Und ich höre mir sowas auch gar nicht mehr an.
    Mit denen tausche ich mich vielleicht mal wieder NACH Corona aus, vielleicht aber auch nicht... schaun wir mal...

    Was mir persönlich am meisten fehlt, ist übrigens das Reisen-Können.
    Das macht mich echt traurig.
    Momentan sehe ich nur noch die ganze Belastung, die mich auch ausbrennt...ich hatte so auf die Impfungen gehofft und etwas mehr Normalität damit einhergehend...und nun noch dieses Versagen.
    Mir fehlt das Licht am Ende des Tunnels, was immer mal wieder suggeriert wurde, aber dann auch immer wieder brutal ausgetrampelt wurde.
    Auch aufgrund von Unfähigkeit und Versagen in der Politik.
    Mir fehlen auch die kleinen Highlights, die das Leben lebenswert machen :-|

    Sorry, ist doch etwas länger als beabsichtigt geworden :wink: aber Dein Beitrag berührte mich, weil es genau so wie von Dir beschrieben abläuft, lieber Carl Friedrich.
    Und bei vielen vielen anderen auch...

    LG an Dich und alle Mitleser
    Sunshine

  • Hallo Sunshine!

    Danke für deine Ausführungen, ja uns geht es noch verhältnismäßig gut. Ich halte es mir täglich vor Augen, nur so komme ich halbwegs durch den Lockdown.


    Und die Kinder brauchen auch öfters Hilfe bei den Aufgaben, Eltern und Großeltern sind aber keine Pädagogen, und das merke ich selbst auch stark.

    Mir erklärte es mal eine Mathepauker von meinem Nachwuchs: Er könne seine eigenen Kinder nicht unterrichten und hat einen Kollegen für Mathe-Nachhilfe angeheuert. Warum? Er ist emotional zu nahe dran, es fehlt ihm die nötige sachliche Distanz und das merken die lieben Kleinen sofort und reagieren entsprechend. Oder wie heißt es bei den Juristen: "In eigener Sache ist man der schlechteste Anwalt."

    Zur Politik und der Verantwortung für das Impfdesaster: Da möchte ich eigentlich gar nichts mehr schreiben, außer: Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte. Da steht die wichtigste Entscheidung der letzten Jahrzehnte für unser Land an und man verzettelt sich im kleinen Karo in der EU. Man sieht es schon in einer Eigentümergemeinschaft einer Wohnungsanlage. 27 Eigentümer ( 27 Staaten) unter einen Hut zu kriegen, das ist 'ne aufwendige, zeitintensive und kniffelige Angelegenheit.

    Und jetzt wird gejault, aber Engländer, Israel und Amerikaner haben schon im Juli ihre Hausaufgaben erledigt, die EU bestellte erst im November. Man kann es mit einem Restaurant vergleichen. Die EU kam als Letztes in das gut gefüllte Restaurant, ergatterte den letzten freien Tisch und bestellte nach ausgiebiger und langatmiger Diskussion. Dann wird lautstark reklamiert, dass der Kellner zunächst die Gäste bedient, die früher gekommen sind.

    Ich schaue schon abends keine Politiksendungen mehr, weil mir das nicht gut tut. Ich habe auch meine Frau gebeten, mich abends nicht mehr mit Politik zu belästigen.

    Ich mache das jetzt wie zu Beginn meiner Abstinenz nach der 1-Tagesmethode: Ich halte mir morgens vor Augen, das es mir im Vergleich zu vielen anderen noch gut geht.Ich schaue auf mich, ich habe Arbeit, mein Geld kommt pünktlich und mit dieser Einstellung komme ich einigermaßen durch diese schwere Zeit

    Ja, das Reisen. Es fehlt mir auch, ich kann nicht mal den studierenden Nachwuchs besuchen fahren. Andererseits war ich einfach mal "mutig" und habe für den August ein Häuschen am Meer reserviert. Ich mache mir jetzt noch keine Gedanken, ob das auch klappt. Falls nicht, dann ist es halt so.

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Zitat

    Ja, das Reisen. Es fehlt mir auch, ich kann nicht mal den studierenden Nachwuchs besuchen fahren. Andererseits war ich einfach mal "mutig" und habe für den August ein Häuschen am Meer reserviert.

    Das war aber echt mutig :wink:

    Wir hatten im letzten Jahr wenigstens noch 2 tolle Urlaube in Italien, die übrigens sehr gute Hygienekonzepte hatten.
    Da waren die Italiener Deutschland meiner Meinung nach weit überlegen.
    In JEDEM Laden, egal welcher Größe, gab es Handdesinfektionsgeräte, und zwar fast überall die gleichen.
    Auch nicht unwichtig, denn so wußte jeder aus dem ff, wie sie funktionieren, und sie wurden vor allen auch benutzt.
    Hier in D habe ich beim Discounter um die Ecke vor einigen Wochen einen leeren Kanister mit Draht befestigt bei den Einkaufswagen vorgefunden, im Wind baumelnd.
    Und ähnliches auch woanders. Meist musste man sogar danach suchen, während man in Italien geradezu in jedem Eingang drüber stolperte.
    Manchmal überlege ich da schon, in was für einem "hochtechnisiertem" Land ich lebe, wenn im Grunde so einfache Schutzmaßnahmen so schlecht funzen? :roll:

    Von dem anderen Mist wie der fehlenden Digitalisierung und die Makos in den Schulen, wo man doch den gesamten Sommer verpennt hat, fang ich besser erst gar nicht an. Reg ich mich nur wieder auf. :evil:

    Zurück zum Reisen, ich hatte gestern nach Flügen außerhalb der EU geschaut, werden auch viele angeboten.
    Denn wir haben noch eine Wohnung außerhalb der EU, die nun schon bald seit einem Jahr leer steht.
    Hätte auch gern was gebucht, um endlich zurück zu können, aber macht ja keinen Sinn, wenn nun auch der Flugverkehr so gut wie gestrichen wird :?
    Dann werden auch dorthin ja keine Flüge stattfinden in den nächsten Monaten.
    Kann die Maßnahme aber auch verstehen, keiner möchte, das die mutierten Viren hier noch mehr eingeschleppt werden.
    Aber wie lange wird das alles noch so weiter gehen, das unsere Grundrechte derart eingeschränkt werden?
    Wie lange ist da noch eine Akzeptanz in der Bevölkerung, ehe es völlig kippt?
    Die Unzufriedenheit über die politischen Entscheidungen wächst nachweislich...
    Und nun können wir auch noch dabei zusehen, wie der hier mit entwickelte Impfstoff (unterstützt mit hohen Fördergeldern!) in anderen Ländern lustig verimpft wird, und wir bekommen kaum was ab davon, nicht lustig! :?

    Am meisten ärgert mich, das die Politiker da so versagt haben bei den Bestellungen, aus falscher Sparsamkeit oder auch einfach Dummheit.
    Nun werden wir wohl lange warten müssen, bis wir durchgeimpft werden können, also werden die Einschränkungen auch noch ebenso lange gelten.
    Von daher, mutig, das Du gebucht hast, CF... aber ich sehe da doch ziemlich dunkelgrau. :?
    Ich mag auch nicht mehr hören, das man den Politikeren nicht die alleinige Schuld geben kann, das tue ich auch nicht.
    Aber in vielem haben sie DOCH versagt, und sie SIND auch verantwortlich, sie werden schließlich sehr gut bezahlt für ihren Job, also bitte auch anständig machen!
    Ich glaube, wir brauchen nun wirklich noch einen sehr langen Atem...und viele weitere unverschuldete Pleiten werden damit einher gehen. Auch wegen der versemmelten Impferei... :-|

    LG Sunshine

  • Hallo sunshine!

    Bis August ist noch ein halbes Jahr hin. Da fließt noch viel Wasser den Rhein runter, wie man in unseren Breiten so schön zu sagen pflegt.
    Da das nun mal die Hauptreisezeit in ganz Europa ist, haben wir uns für eine frühzeitige Buchung entschieden, aber mit Reiserücktrittkostenversicherung. Und wir nehmen das Auto und bleiben auf dem Festland. Ich halte es für ein kalkulierbares Risiko.

    In die Region eurer Zweitwohnung traute ich mich in dieser Zeit und ohne vorherige Impfung auch nicht.


    Ich glaube, wir brauchen nun wirklich noch einen sehr langen Atem...und viele weitere unverschuldete Pleiten werden damit einher gehen. Auch wegen der versemmelten Impferei...

    Ja, das stimmt, obwohl Pannen meistens doch einen Schuldigen/Verantwortlichen haben, der diese natürlich von sich weist und schön zu reden versucht. :wink:

    Gruß
    Carl Friedrich

  • Fortsetzung:

    Da bin ich sehr überrascht über die Renovierung dieses Forums.

    Mein Dank gilt Karsten und seinen Mitstreitern, die sich unermüdlich für dieses Forum eingesetzt und zu dem gemacht haben, was es ist: das beste deutschsprachige Forum zu dieser Krankheit.

    Eine prima Idee ist es, an alte Traditionen anzuknüpfen, und den internen Bereich wieder von der Zahlungspflicht zu entkoppeln und damit mehr Betroffenen die Möglichkeit des direkteren Austauschs zu eröffnen.

    Ansonsten geht es mir den äußeren Umständen der grassierenden Seuche entsprechend. Ich kann das Thema schon nicht mehr hören.

    In einem Hamburger Magazin las ich: "Ich bin in eine neue Pandemiephase eingetreten: den verschont-mich-mit-den-Einzelheiten-Lockdown". Das gefällt mir.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Lol.. ich hab mich dem "Meinungsfasten" angeschlossen, seit der Fastenzeit. Das Thema (ihr wisst schon welches) ist mittlerweile ziemlich ausgelutscht, ja.

    Na auch sonnige Grüsse, und ein schönes Wochenende.

  • Fortsetzung:

    Dann ziehe ich diesen thread mal etwas nach vorne, da ich in den letzten Monaten primär im geschützten Bereich unterwegs war.

    Mir geht's gut.

    Ich bin jedoch überrascht, wie leichtsinnig einige Neulinge hier vor sich herumwurschteln und jeden vernünftigen Rat von länger Abstinenten beiseite wischen.

    Da ist jemand als ehemalige Weintrinkerin mächtig stolz, dass der Partner jederzeit zugänglich einen Weinkeller bevorratet, der ja für sie völlig ungefährlich sei, da die eingelagerte Weinsorte nicht ihrer Farbenwahl entspräche.

    Der nächste teilt mit, wie der bewusste regelmäßige Gang zu Wein- und Spirituosenregalen in Supermärkten nebst eingehender Betrachtung der Objekte doch abhärte und sich das Alkoholproblem so in die Schranken weisen lasse. Die Frage nach der Reaktion des Suchtberaters zu diesem ungewöhnlichen Hobby, wird erst gar nicht beantwortet, warum auch.

    Ich weiß, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, sich aus dem Griff des Alkohols zu lösen. Sich permanent in Schlagdistanz zum Stoff zu begeben oder gar zu leben, gehört sicherlich nicht zum Standartrepertoire der Abstinenz.

    Sich selbst maßlos zu überschätzen und das eigene Suchtgedächtnis nebst Gefahren des Alkohols notorisch zu unterschätzen, dürfte diese Eigenstrategien besser und zutreffender kennzeichnen.

    Mal schauen, ob und wann es zum Rückfall kommt und ob die Herrschaften dann die nötige Courage haben, es hier einzuräumen.

    Ich kann Neulingen nur nachdrücklich empfehlen, sich in den ersten Monaten mal deutlich zurückzunehmen und dem Alkohol, insbesondere trinkenden Zeitgenossen -so gut es eben geht- aus dem Weg zu gehen und dem Alkohol nicht noch hinterherzulaufen.

    Das gründliche Befassen mit dem Suchtgedächtnis und seinen Tücken sei ihnen wärmstens ans Herz gelegt. Aber wer eh alles besser weiß, weil es bei ihm/ihr alles komplett anders sei, den dürften selbst lichtvolle Ausführungen in diesem Forum nicht wirklich erreichen.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo Carl Friedrich,

    nun wird auch gerne geschrieben.

    Ich habe „nur“ Wein getrunken und das andere Zeug belastet mich nicht. Oder. Ich habe „nur“ Bier getrunken und keine anderen harte Sachen.


    Das mag in den „nassen Zeiten gestimmt“ haben, weil der Nachschub seines „Lieblings Getränk“ meist vorrätig da war. Es war jedoch nur bis zur Abhängigkeit ein „Genussmittel“, danach hat man es wegen dem beinhalteten Alkohol getrunken.

    Was passiert denn, wenn es in der „trocknen Zeit“ zu einem „Saufdruck“ kommt? Ein unweigerliches Verlangen nach dem Stoff“ Greift man da nicht auch zu anderem Alkoholika, was so im Hause rumfliegt und mixt es mit anderen Sachen, bis es erträglich wird?

    Sich selbst was vormachen, sich selbst bescheißen ist ein Teil der Krankheit. Ich kann es selbst heute noch nicht ausschließen, wenn ich Alkohol im Hause griffbereit habe, dass es mich nicht mal überkommt und mir das Zeug reinziehe.

    Ich kann es jedoch ausschließen, wenn ich nichts zu Hause habe. Das Risiko liegt beim Alkoholiker, nicht im Alkohol

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Mir geht's gut.

    Das freut mich sehr. 😀

    Ich bin jedoch überrascht, wie leichtsinnig einige Neulinge hier vor sich herumwurschteln und jeden vernünftigen Rat von länger Abstinenten beiseite wischen.

    …….

    Sich selbst maßlos zu überschätzen und das eigene Suchtgedächtnis nebst Gefahren des Alkohols notorisch zu unterschätzen, dürfte diese Eigenstrategien besser und zutreffender kennzeichnen.


    Mal schauen, ob und wann es zum Rückfall kommt und ob die Herrschaften dann die nötige Courage haben, es hier einzuräumen.

    Ich bin ja auch ein Neuling, fand mich auch nicht in deinen Beispielen (die ich jetzt nicht mit ins Zitat genommen habe) wieder.

    Mag sein, dass manche vor sich „herumwurschteln“ .

    Vielleicht wird sogar mancher vernünftiger Rat von länger Abstinenten „beiseite gewischt“.

    Darauf zu warten, ob und wann es zum Rückfall kommt und ob diese „Herrschaften“ dann die Courage haben, dies hier einzuräumen, finde ich jetzt ehrlich gesagt für niemanden hilfreich.

    Dass sich da manch einer tatsächlich dann nach einem Rückfall hier zurückzieht, kann ich durchaus verstehen.

    Natürlich ist es auch nicht hilfreich, das Köpfchen zu tätscheln, aber so im Vorfeld sozusagen das Ende prophezeien, finde ich auch nicht so gut. Gefahren aufzeigen, ja - auf die Niederlage warten, :/ Ich bin unsicher….

    Das gründliche Befassen mit dem Suchtgedächtnis und seinen Tücken sei ihnen wärmstens ans Herz gelegt. Aber wer eh alles besser weiß, weil es bei ihm/ihr alles komplett anders sei, den dürften selbst lichtvolle Ausführungen in diesem Forum nicht wirklich erreichen.

    Fein 😀 Ich mache mit.

    Ich weiß nicht alles besser.

    Bei mir ist nicht alles komplett anders.

    Mich erreichen lichtvolle Ausführungen in diesem Forum.

    Und ich will alles über das Suchtgedächtnis und seine Tücken von dir lernen.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Zitat

    Ich habe „nur“ Wein getrunken und das andere Zeug belastet mich nicht. Oder. Ich habe „nur“ Bier getrunken und keine anderen harte Sachen.

    Das mag in den „nassen Zeiten gestimmt“ haben, weil der Nachschub seines „Lieblings Getränk“ meist vorrätig da war. Es war jedoch nur bis zur Abhängigkeit ein „Genussmittel“, danach hat man es wegen dem beinhalteten Alkohol getrunken.

    Ich erinnere einen Satz eines ehemaligen Forenmitgliedes, der mir einfach bis heute im Gedächtnis hängen geblieben ist:

    "Am Ende hätte ich auch Bier aus Gullideckeln gesoffen"

    Es gibt Filme, die zeigen, wie schwer Alkoholabhängige Rasierwasser und Parfüm trinken, alles nur erfunden?

    Leider Nein.

    Und es geht auch noch schlimmer und gefährlicher... da muss man nur den Blick mal in osteuropäische Länder richten, wo die Leute sich keinen trinkgeeigneten Wodka oder sonstwas leisten können.

    Da werden dann spezielle Reinigungsmittel bis hin zu Lackablösern getrunken.

    "DAS wäre mir nie passiert"... solche Sprüche kommen dann manchmal...

    Soso, wirklich nicht? Alles nur eine Frage des noch vorhandenen Geldes und der Zeit und dem erreichten Suchtstadium...

    Weißwein gegen Rotwein einzutauschen hat da noch was recht dekadentes...wenn ihr versteht, was ich meine X/

    Diese Umstellung ist so einfach wie nur was bei akutem Saufdruck, es ist dann einfach Hose wie Jacke.

    Und das Zeug im eigenen Zuhause leicht zugänglich zu haben ist einfach nur leichtsinnig, ganz besonders für Frischlinge ist das ein hohes Risiko, was nicht eingegangen werden müsste.

    Ich möchte auch heute nichts alkoholisches mehr im Hause haben. Denn hier trinkt niemand mehr Alkohol.

    Und Gäste wissen das auch. Freunde, die kein Alkoholproblem haben, bleiben deshalb nicht weg.

    Bei uns gibt es immer leckere andere Getränke und wir probieren da auch gern Neues aus.

    Und wie las ich neulich?

    "Wein ist out, Tee ist der neue Wein!"

    Fand ich lustig...und auch gut :) . Ich suche allerdings keinen Weinersatz und trinke deshalb gern Tee.

    Man kann auch gut Geld in tolle Tee-Sorten versenken, wenn man sich von Teebeuteln verabschiedet.

    Ich habe lieber ein ausgefallenes Schwarz-und Grüntee-Sortiment zum Rumprollen als ein piefiges Alte-Leute-Weinregal 8o:mrgreen:

    LG Sunshine

    2 Mal editiert, zuletzt von Sunshine_33 (20. September 2021 um 19:06)

  • Wein ist out, Tee ist der neue Wein!

    Das ist tatsächlich so, zumindest bei mir.

    Ich trinke schon immer sehr viel Tee, aber jetzt richtigen Tee, so ohne Tüte drumherum. Und ich bin ehrlich erstaunt, wie viele schöne Sorten es da gibt und wie viel Geld man dafür ausgeben kann. 🤭

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Bei mir ist es ebenso, Stern ! :)

    Ich habe schon immer gern bestimmte Kräuter-und Früchte-Tee`s getrunken.

    Zu Schwarz-und Grüntee`s bin ich allerdings erst so richtig vor ein paar Jahren gekommen, durch meine Russland-Aufenthalte.

    Russland ist nun mal ein Land der Teetrinker...und es gibt dort so viele verschiedene Sorten, das ich einfach neugierig geworden bin.

    Ich habe dieses und jenes probiert, dabei habe ich herausgefunden, was mir am besten schmeckt und morgens ohne meinen

    geliebten "English Breakfast"-Tee geht gar nicht mehr ^^

    Ich mag gern Assam und Darjeeling geht auch gut.

    Oder auch Ostfriesentee, welcher üblicherweise aus einer Assam und Darjeeling-Mischung besteht.

    Denselbigen natürlich dann auch mit Kluntje und einem kleinen Schuss Sahne.

    Oder gerne mache ich mir auch mal einen grünen Milky-Oolong.

    Mit "Earl Grey" hingegen kann man mich jagen ^^ andere wiederum mögen dieses bergamottige gern ;)

    Tja, und wenn man eine ganz spezielle Mischung von einem bestimmten Hersteller, möglichst in Bio-Qualität möchte, muss man schon Kohle rüber wachsen lassen.

    So, das war jetzt voll off-Topic :P und eine Werbung für Leute, die noch nicht auf den Tee gekommen sind ;)

    LG Sunshine

  • Earl Grey nehmen wir zum Mischen für den Frühstückstee: Auf 1l kommen 5 Teelöffel türkischer Tee und ein knapper Teelöffel Earl Grey. Auf diese Mixtur hat mich ein türkischstämmiger Mitbürger im Laden aufmerksam gemacht. Ist vergleichbar mit 'ner Scheibe Zitrone im Wasser. Pur ist er für mich nichts.

    Unter der Woche, wenn es schnell gehen soll, gieße ich mir eine Tasse grünen Tee auf. Nicht im klassichen Beutel, denn da steckt nur der Abfall aus der Teeproduktion drin.

    Tee als neuer Wein? Wenn er denn pur ist und nicht wie im Winter mit irgendeinem Schnaps gepanscht wird, ist doch alles ok, Nur da glaube ich nicht so recht dran, eher an die besagte Panscherei :wink:

    Stern : Das Suchtgedächtnis schlägt dann zu, wenn Du es gerade nicht erwartest, zumindest in den ersten Jahren. Da kann es einen schon mal heftig durchschütteln.

    Es piesackt einen gerne, wenn man in Situationen kommt, in denen man früher getrunken hat. Da verknüpft das Hirn den jeweiligen Augenblick automatisch mit Alkoholzufuhr z.B. eine Feier, Jubiläum, Treffen mit alten Freunden, Weihnachtsmarkt, Stadtfeste, Sommer-Herbstfeste.....

    Lies dich mal in der Fachliteratur zu dem Problem ein. Eine spannende und zugleich aufschlussreiche Sache.

    So lange man nicht rückhaltlos zu seiner Abstinenz steht und ihr absolute Priorität einräumt, hat es das Suchtgedächtnis verdammt leicht, einen zum Saufen zu bringen. Das beinhaltet auch den Irrglauben, man könne als Alkoholiker irgendwann mal wieder moderat was trinken. Dieser Gedanke muss aus dem Hirn raus, sonst wird es schwer. Mir hat es sehr geholfen, dass ich in meiner ambulanten Therapie mit Rückfälligen zu tun hatte und aus ihren Fehlern lernen konnte.

    Zum Thema Rückfall: Ich habe leider einige beratungsresistente Herrschaften kennengelernt, die so drauf waren wie ich es beschrieben habe. Sie sind alle verunfallt. Aber einjeder hat das Recht, sich tot zu saufen. Können sie gerne tun, nur sollten sie sich besser vorher mal klar machen, dass das Ende dann eher ein elendes Verrecken als ein würdevolles Sterben ist.

    Andere brauchen einen oder mehrere Rückfälle bis sie so weit sind wie ich es als Grundvoraussetzung ansehe (Priorität der Abstinenz).

    Gruß

    Carl Friedrich

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