50 plus und ziemlich ratlos ....

  • Hallo Shalimar und herzlich willkommen

    Hast du schon mit deinem Mann über sein Problem geredet? Wenn nicht, dann mach ihm klar, dass er nicht nur sich körperlich, sondern auch dich seelisch fertig macht. Das musst du allerdings mit ihm bereden wenn er nüchtern ist, betrunken lässt er sich sowieso nichts sagen.

    Wenn er einsieht, dass er zuviel trinkt und damit aufhören will, dann macht sofort einen Termin beim Hausarzt und am besten auch bei der Suchtberatung. Da er schon sehr abhängig ist, ist eine Entgiftung im Krankenhaus ratsam. Ein plötzlicher Entzug zuhause kann zu schweren Entzugserscheinungen führen, wogegen sein morgendliche zittern nur ein kleiner Anfang davon ist. Im Krankenhaus kann er Medikamente gegen die Entzugserscheinungen bekommen, die das ganze erträglicher machen. Eine Entgiftung allein reicht aber nicht aus, denn er muss auch sich und seine Gewohnheiten ändern. Deshalb ist anschließend eine Therapie, ambulant oder stationär zu empfehlen. Diese wird von der Suchtberatung beantragt. Dort werdet ihr auch beraten, welche Art von Therapie für ihn in Frage kommt.

    Wenn er aber nichts ändern will und so weitermacht wie bisher, dann kannst du dir auch bei Suchtberatung Hilfe holen, denn die sind auch für die Beratung der Angehörigen da. Mach dich dann schon mit dem Gedanken vertraut, dass du dich von ihm trennen musst, ob für immer oder nur zeitlich begrenzt wird sich zeigen müssen.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Shalimar

    Das Zittern kommt davon, wenn zu wenig Alkohol im Blut ist. Es kommt dann zu Entzugserscheinungen wie zittern und auch morgendlicher Brechreiz gehört dazu. Wenn er nüchtern bleibt, dann vergehen diese Symptome nach einiger Zeit, oft schon nach etlichen Tagen. Woran es liegt, dass er so schnell erschöpft ist kann ich von hier nicht beurteilen. Der Alkohol wird schon seinen Teil dazu beigetragen haben, denn es wird nicht nur die Leber, sondern auch alle anderen Organe angegriffen.

    Mehr als wie mit ihm reden kannst du nicht. Wenn er keine Hilfe will, zwingen kannst du ihn nicht. Jetzt musst du erst einmal nach dir selbst sehen. Co-Abhängigkeit ist auch eine Krankheit, die man nicht unterschätzen sollte. Da du bereits im ersten Beitrag geschrieben hast, dass du ziemlich unten bist, solltest du dich nicht genieren, dir selbst Hilfe zu holen. In jeder Stadt gibt es den Psychosozialen Dienst, der dich beraten wird und der dich auch bei der weiteren Vorgehensweise unterstützen wird.

    Es ist zwar leichter geschrieben als getan, aber versuche immer dann, wenn er getrunken hat, dich von ihm zu distanzieren. Vor allem aber richte dein Leben nicht nach ihm ein, sondern nach deinen Wünschen. Lass es nicht zu, dass sein trinken dein Verhalten so beeinflusst, dass du aus Rücksichtnahme für ihn, dein eigenes Leben vergisst.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo shalimar,
    ich bin in der gleichen Situation wie Du. In der Woche wird direkt nach Feierabend getrunken, am Wochenende nach dem Frühstück. Ich bin auch immer "hin- u. her gerissen". Fast ein Jahr lang war ich bei al-anon und habe dort viel dazu gelernt. Außerdem habe ich eine Gesprächstherapie bei einer sehr guten Therapeutin gemacht. Das Wichtigste, was ich dort gelernt habe, war, dass ich nicht für seine Sucht verantwortlich bin, denn das wurde mir immer wieder suggeriert! Trotzdem falle ich zwischendurch immer wieder in tiefe Löcher. Eine Trennung kommt für mich im Moment aus mehreren Gründen noch nicht in Frage, aber ich denke schon länger darüber nach. Ich habe einfach begonnen, mir "Gutes" zu tun, ich pflege alte Freundschaften wieder, besuche am Wochenende allein Freunde, walke, mache lange Spaziergänge mit meinem Hund und lerne dabei nette Menschen kennen. Zeig ihm, dass es ohne ihn geht, mach Dich unabhängiger. Bei al-anon lautet ein Spruch, dass man einen Alkoholiker "in Liebe fallen lassen soll"! Das ist sicherlich sehr schwer, aber ich denke, diese Menschen müssen wirklich "am Ende" sein, um zu begreifen. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut!
    Liebe Grüße
    Kassandra

    Sage nie: Ich kann nicht, sage immer: Ich will.

  • Hallo Shalimar!
    Wenn er ganz unten ist, soll vielleicht heißen, wenn er z.B. mit Blaulicht ins Krankenhaus kommt.
    Da ja schon einer seiner Freunde an den Alkoholfolgen gestorben ist, kann ihn meine Geschichte wohl auch nicht mehr schocken.
    Ich kann mir vorstellen, das die Erschöpfung durch die ramponierten Organe kommen, meine Mann war die letzten Wochen abends nach der Arbeit auch sehr müde, google doch mal nach "Leberzirrhose" oder "hepatorenales Syndrom" ( Beteiligung der Nieren).
    Die Psyche würde ich sagen, ändert sich schon mal alleine durch den Alkohol.
    Die Tipps oben zur Unabhängigkeit oben finde ich wichtig, wenn Du nicht die Kraft hast, Deinen Mann zu verlassen, was ich trotzdem nachvollziehen kann, dann versuche, Dich ein weinig auf eigene Füße zu stellen.
    Das wird Dir eines Tages zu Gute kommen, so oder so.
    Wenn mein Mann das überlebt, heißt das für mich auch, die nächsten 5 Monate alleine zu leben, das ist nach so viel Jahren sehr, sehr ungewohnt, aber man hat eben keine andere Wahl.

    Liebe Grüße von
    Elfriede
    _______________________________________

    Wir können die Uhr nicht zurückdrehen, aber wir können sie neu aufziehen!

  • Wie wäre es wenn du in ein Frauenhaus gehst? Dort kommst du zur Ruhe, dir wird geholfen, deine finanzielle Situation zu regeln und eine Whg zu finden! Du kannst dir deine Sorgen von der Seele reden und wirst mit Sicherheit auch auf Frauen in der gleichen Situation treffen. Vor allem - du wirst angstfrei leben!

    So kanns nicht weitergehen - du gehst mit ihm unter und was noch schlimmer ist: deine Tochter auch!!!!!!!
    Es reicht doch, wenn er sein Leben zerstört, eures auch noch?

    Viel Kraft

    Grüße
    Heike

  • Hallo Shalimar,

    welchen Preis bist Du bereit zu zahlen für die finanzielle Absicherung? Und was hat das für Folgen für Deine Tochter?

    Von Deinem persönlichen Ich-Gefühl und Deiner Psyche spreche ich da noch garnicht.

    Du fragst ob man einem so kranken Menschen überhaupt vertrauen kann?
    Er ist ein anderer Mensch und die Sucht ist übermächtig.
    Solange er sich nicht helfen lässt und der Alkohol Nr.1 in seinem Leben ist kannst Du darauf vertrauen das es Euch immer schlimmer geht.

    ---solange nichts wehtut habe ich Spass....

    nach dieser Aussage solltest Du einsehen das jeder Versuch ihn vom Trinken abzuhalten sinnlos ist.
    Das werden vermutlich noch nicht mal die Ärzte schaffen.

    Nachdem die Sache mit der Wohnung "aufgeflogen" ist hat sich das wieder zerschlagen oder besteht die Möglichkeit noch?

    Was Pott geschrieben hat ist die schnellste Lösung um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
    Du kannst auch zur Suchtberatung gehen, die stehen in jedem Telefonbuch. Caritas wäre eine Möglichkeit. Da bekommst Du Deine Möglichkeiten genauer aufgezeigt. Und es gibt reale Selbsthilfegruppen für Angehörige......in Deinem Fall gibt es überall Hilfe, auch finanziell.
    Darüber kannst Du hier auch sehr viel erfahren.

    Das geht jetzt schon so lange bei Dir und Du meldest Dich nur dann wenn Du völlig verzweifelt bist.
    Du bist hier willkommen Shalimar, also schreib uns doch öfter.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo shalimar
    Du kannst an deinem partner nichts ändern, was er selbst nicht möchte aber du kannst an dir was ändern.
    Dein partner trinkt weil er trinken muss denn sonst würde er nicht mehr funktionieren. Jetzt kommst du und sagst er solle doch aufhören zu trinken. Das weiss er selber aber ihn macht es wütend weil du ihm einen spiegel vorhälst.
    Schon ist streit vorprogrammiert und er hat einen grund weiter zu saufen.
    Alkoholismus ist eine familienkrankheit, denn der eine säuft ihn und der andere hat ihn im kopf.
    Es dreht sich alles um den betroffenen und man versucht mit allen mitteln ihn vom saufen wegzubringen. Wer lässt sich schon gerne was wegnehmen.
    Man übernimmt verantwortung für ihn, und macht dinge die er eigentlich erledigen müsste.
    Man hält alles von ihn fern was ihn belasten könnte. Man nimmt ihn ganz aus der verantwortung.
    Man bettelt, man droht ihn zu verlassen, man macht alles für ihn, man liebt man verflucht ihn, man hasst ihn usw.
    Man steht dem ganzen hilflos gegenüber und ist genauso gefangen in der sucht wie der betroffene
    Denn man hält ja nicht ein was man sagt.
    So wäre der betroffene doch blöd mit dem saufen aufzuhören, denn er denkt es geht ihm doch gut dabei.
    Man hat als angehöriger keine chance den trinkenden von der pulle zu bringen denn das kann er nur selbst.
    Man kommt nur heraus wenn man an sich was ändert. Übernimm keine verantwortung mehr für ihn. Mach das was dir gut tut auch wenn es dir schwer fällt. Sage ihm wie weit er bei dir gehen kann. Zeige ihm seine grenzen. Endschuldige sein verhalten nicht länger. Sage ihm, er könne sich entscheiden zwischen seiner geliebten (alk ) und dir. Sage ihm das dir an ihm was liegt aber ohne alk. Übernimm für dich verantwortung und gehe in eine beratungsstelle und hole dir dort informationen. Gehe in eine SHG, dort wirst du erfahren wie man mit einem alk umgeht.
    Lass los von den gedanken ihn helfen zu wollen, denn das verlängert nur euer leiden.
    Der alkohliker kann sich nur selbst helfen, dafür muss er aber erst tief genug in der sch***se liegen bis er unternimmt.

    Es (das Loslassen) löst uns nicht von den Menschen,
    um den wir uns Sorgen, sondern von der Qual der
    der Verstrickung.

    die krankheiten die dein mann hat kommt von seiner trinkerei,sein morgendliches zittern sind entzugserscheinungen,so das er trinkren muss um seinen spiegel zu bekommen.

    Es grüsst dich recht herzlich heinrich Alk und CO-Alk

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

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