Ist eine Trennung unumgänglich ?

  • Erstmal hallo zusammen und hier meine Geschichte:Erst einmal ganz schlicht : hallo an alle.

    Ich fange einfach mal an zu schreiben: ich bin 36 verheiratet und habe mit meinem Mann zusammen 3 Kinder . Der Alltag ist stressig, aber eigentlich sollte es und gut gehen: wir haben ein schönes Haus mit Garten, beide ein gutes geregeltes Einkommen und einen Hund. Nach außen hin das pure Familienglück. Aber der Schein trügt leider schon seid einiger Zeit.

    Angefangen hat alles ca vor 2 Jahren. Aus dem ab und zu mal ein Bier trinken meines Mannes wurde ein tägliches trinken von 1-2 Bier und mich störte das sofort . Ich bin selber kein Unschuldsengel und hab sicher in meinem Leben schon oft mal einen über den Durst getrunken oder in Gesellschaft getrunken auch mal abends ein Glas Wein usw. aber das trinkverhalten meines Mannes bereitete mir schnell sorgen. Ich bin ein sehr impulsiver Mensch und ich befürchte vielleicht auch oft nicht feinfühlig genug und so hab ich ihn damals oft angeschnauzt: musst du schon wieder was trinken ? Geht es nicht mal ohne Bier ? Usw usw ... ich befürchte damit habe ich den bisher größten Fehler meines Lebens begangen, denn ich habe einen Teufelskreis ins laufen gebracht : mein Mann hat angefangen heimlich zu trinken : er trank vor meinen Augen alkoholfreies und heimlich in der Garage oder im Keller noch 1-2 helle dazu. Irgendwann wurde ich misstrauisch: begann zu kontrollieren, fand Indivizien, wurde belogen und ich entwickelte eine regelrechte Kontrollsucht. Ich überprüfte sogar sein Telefon immer wieder. Mein Vertrauen schwand und schwand. Irgendwann hätte ich die Schnauze gewissermaßen voll : er solle zu einer Beratungsstelle gehen sonst würde das mit uns nicht mehr weitergehen . Das machte er dann auch . Er ging zur Caritas Beratung und erzählte mir relativ wenig davon deswegen kann ich nicht viel darüber berichten: er meinte aber sein Problem wäre noch nicht dramatisch und er trank danach auch erstmal lange Zeit nichts mehr. Für mich war das Thema abgehackt und wir hatten den „Deal“ er darf nicht mehr heimlich trinken. Gerne vor mir, aber eben nicht mehr heimlich . So lief das einige Zeit „meiner Meinung nach „ auch gut. Dann um Weihnachten rum wirkte er immer wieder stark alkoholisiert. Als ich ihn ansprach beteuerte er immer wieder er habe nichts getrunken. Ich war hin und hergerissen: wir haben wirklich viel Stress und ich dachte: vielleicht ist er wirklich nur müde und kaputt . Aber er lallte und seine Augen waren glasig . Typische Anzeichen von Alkohol ? Ich begann wieder alles zu durchsuchen : ich fand .. nichts ... meine Zweifel wuchsen... klar haben wir auch Alkohol im Haus : ich trinke ab und zu mal ein Glas gin Tonic oder einen Vodka mir red Bull. Aber die Flaschen waren unverändert (dachte ich ) ich dachte an Diabetes .. Schlaganfall .... er weigerte sich zum Arzt zu gehen : da ist nichts ! Wir stritten , nein ich stritt: ich würde zur Furie : immer Irrer : ich fing an ihn zu beschimpfen wenn er sich betrunken aufführte, verlor jeden Respekt vor ihm .. ich wurde rasend vor Wut, dann weinte ich wieder und flehte ihn an mir zu sagen was los ist, ein paar mal bin ich so ausgerastet dass ich handgreiflich wurde und auf ihn losging. So ging das immer weiter. Er beschimpfte mich : ich sei paranoid und bilde mir das ja wohl ein. Ich zweifelte wieder an mir selbst... doch ich wurde immer öfter von Freunden und Verwandten auf seinen Zustand angesprochen: da zweifelte ich wieder an ihm . Da war doch noch eine Flasche Sekt ? Wo ist die plötzlich hin ? Wieso ist der gin leer. Mein Verdacht konkretisierte sich immer mehr : doch umso mehr ich ihn drängte mir die Wahrheit zu sagen, umso mehr machte er dicht. Dann reichte es mir : ich fotografierte alle Flaschen: am nächsten Tag die bittere Erkenntnis: 2 Sektflaschen weg, und im Vodka und im gin war plötzlich deutlich mehr Inhalt als zuvor. Ich konfrontierte ihn mit den Bildern . Wieder belog er mich. Diesmal offensichtlich und mir reichte es : ich hab ihn rausgeworfen. Vor 3 Tagen kam er wieder und erzählte mir alles ... er hat wohl ständig Vodka und gin nachgekauft und meine Flaschen aufgefüllt . Unter der Woche trank er wohl täglich 2-4 Bier abends aber am Wochenende fing er morgens schon an . Auch eben Schnaps : alles aus der Flasche. Ich stehe teils unter Schock, weil ich mit dem Ausmaß nicht gerechnet habe: ich habe ihn noch niemals im vollsuff erlebt: er hat geschwankt und gelallt , aber so richtig richtig betrunken war er eben nie . Andererseits bin ich erleichtert: endlich die Wahrheit. Ich bin im Moment von Schuldgefühlen zerfressen: ich glaube ich habe ihn irgndwie dahin getrieben. Ich war so oft unfair und gemein. Auch ich fühle mich im Alltag mit Arbeit und drei Kindern plus Haus oft überfordert: im Prinzip mache ich alles: Kinder und Hausputz und Garten: er geht morgens mit dem Hund . Aber er arbeitet wirklich sehr viel :
    er geht um 7 aus dem Haus und kommt nicht vor 19:00 zurück : oft ist er viele Tage auf Geschäftsreisen. Danke euch fürs lesen und fürs zuhören. Ich musste das denke ich vor allem einmal nieder schreiben:

    Der erste Schritt ist gemacht : er hat nächste Woche einen Termin bei einem Arzt und der wird dann wohl sagen wie es weitergeht und wie es überhaupt im Moment um seine Gesundheit steht (ich finde er ist im letzten Jahr um 10 Jahre gealtert) ich habe ihn hier wieder aufgenommen unter der Bedingung mich nicht mehr anzulügen und sich Hilfe zu suchen und diese auch anzunehmen. Ich schaffe persönlich auch Rückschläge in Punkto trinken, aber das lügen macht mich völlig kaputt.

    Ich habe beschlossen selbst erstmal keinen Alkohol auf unbestimmte Zeit zu trinken und heute alles aus dem Haus geschafft. Außerdem möchte ich ihm mehr Freizeit schaffen. Wie kann ich sonst helfen und bitte haut gerne drauf was ich alles falsch mache. Ich werde ihn ab heute nicht mehr kontrollieren. Ich kann es sowieso nicht . Ich konzentriere mich mehr auf die Kinder und mein Leben . Soviel zu den guten Vorsätzen ....


    Ist jeder Partner automatisch co ??? Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht wirklich so. Meine Kinder und ich selbst stehen für mich tatsächlich an erster Stelle. Ich befürchte ich bin sowieso eher ein egoistischer Mensch und habe schon immer viel für mich gemacht und habe auch nicht nicht vor das aufzugeben. Ich räume auch nicht viele Chancen ein, was meinem Mann sicher bewusst ist und ich denke was leider auch der Grund für das heimliche trinken war.

    Ich lese hier im Forum erst seit zwei Tagen und ich lese überall eine Trennung wäre quasi unumgänglich??? Gibt es dazu auch andere Geschichten?
    Mein Mann hat übrigens jetzt seit 2 Tagen nicht getrunken / er will nüchtern sein bis zum arzttermin nächste Woche.

  • Liebe Mira,

    auch hier noch einmal herzlich willkommen!

    Es muss nicht immer Trennung sein! Ich kenne viele Paare, die zusammen geblieben sind. Aber da ist der Alkoholiker auch trocken geworden.

    Ich kenne auch viele Paare, auch aus meinem engen Familienkreis, da hat keine Trennung statt gefunden aber der Alkoholiker ist nicht trocken geworden. Und das war die Hölle! Diese Menschen waren immer mein "Vorbild", wie ich nie enden wollte, sie waren mit der Anstoß, dass ich mich trennen konnte. Denn so wollte ich nicht enden.

    Es ist also eine Frage, wie es weiter geht bei euch. Ob dein Mann bereit ist, sein Leben zu verändern und abstinent zu werden. Ob da noch Liebe und Vertrauen zwischen euch ist, all das. Und vor allem - nicht nur der Alkoholiker braucht einschneidende Lebensveränderungen für ein trockenes und zufriedenes Leben, auch der Partner, der Coabhängige, muss was tun.

    Von daher ist das klasse, dass du hier bist, für dich.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,
    Danke dir nochmal für deine Antwort. Ich habe mich ehrlich gesagt mit dem Thema einfach viel zu wenig beschäftigt bis eben der große Knall hier kam.
    Ich kann mich im Moment bis auf das kontrollieren nicht wirklich mit der co Abhängigkeit indentivizieren. Eventuell verdränge ich das aber auch. Ich habe bei uns eher das Gefühl, ich hätte mich einfach zu wenig um ihn gekümmert und immer nur um mich und die Kinder, das Haus und den Hund. Er blieb wirklich oft auf der Strecke: ich bin oft ausgegangen und habe einige Hobbies denen ich nachgehe. Ich hab ihn wirklich oft angemotzt und angepampt, wenn er mir mal wieder was nicht recht machen konnte. Deswegen hab ich gerade den Gedanken ich könnte der Auslöser des ganzen sein. Aber ich befürchte auch ich mache das ganze nicht lange mit: er hat seine Chance die er jetzt nutzen kann, aber ich liebe mein Leben und ich bin mir ehrlich gesagt zu schade dafür es wegzuwerfen! Das klingt jetzt hart. Ist es wohl auch . Ich liebe ihn ! Das steht ganz klar fest und deswegen bin ich auch gerne dafür bereit das mit ihm durchzustehen und ihm den Fehler mich angelogen haben zu verzeihen. ( ob ich ihm das nicht immer Vorhalte, kann ich aber noch nicht sagen) ich bin bereit mit ihm zusammen nichts mehr zu trinken. Bin bereit ihn zu Therapien zu begleiten und auch sonst zu unterstützen, aber wenn er dabei nicht mitspielt wird er schauen müssen wo er bleibt. Liebe hin oder her. Ich fühle mich selbst schuldig, weil ich sondiere Gedanken habe: aber ich will so auf keinen Fall auf Dauer leben.

  • Im Moment trinkt er ja nichts: er ist ein wenig blass um die Nase, ich hab ja schon ein bisschen Panik ob so ein Entzug auf eigene Faust gut für ihn ist, aber ich hab ihm gesagt er darf hier nur noch nüchtern wohnen. Aber er meint er kann nicht ohne uns.

  • Hallo Mira,

    Zitat

    ich hab ja schon ein bisschen Panik ob so ein Entzug auf eigene Faust gut für ihn ist,


    Was ermacht ist ein kalter Entzug, und der kann lebensgefährlich werden.

    Eines ist sicher, du bist nicht schuld an seiner Trinkerei. Es sollte in einer guten Partnerschaft durchaus drin sein, das jeder etwas für sich unternimmt.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Mira,

    du schreibst:

    Zitat

    Ich habe bei uns eher das Gefühl, ich hätte mich einfach zu wenig um ihn gekümmert

    .

    Aber er ist doch erwachsen! Warum musst du dich dann um ihn kümmern? Er müsste ja in der Lage sein, das selbst zu tun und auch einzufordern, wenn ihm in der Partnerschaft was fehlt oder nicht gefällt. So wie Morgenrot das auch schreibt. Eine gute Partnerschaft macht so was alles mit!

    Dass du ihn unterstützen möchtest ist gut und auch wichtig. Es ist nur wieder die Gefahr, dass du dich um ihn kümmerst und er machen lässt... es muss aus ihm selbst kommen! Es ist wichtig, ihm seine Eigenverantwortung zu lassen. Das ist auch für sein Selbstwertgefühl wichtig.

    Es gibt keinen Grund, dass du dich für deine Gedanken schuldig fühlst... es geht ja um dein Leben.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Weil man sich meiner Meinung nach in einer Ehe auch uneinander zu kümmern hat. Zumindest hätte es mir ja mal auffallen können das er Probleme hat. Das werde ich mir vor. Er ist seit 4 Tagen nüchtern. Können da jetzt noch schlimme Einzugserscheinungen kommen ?

  • hallo Mira,

    Zitat

    Er ist seit 4 Tagen nüchtern. Können da jetzt noch schlimme Einzugserscheinungen kommen ?


    das kann dir hier niemand beantworten, da wir alle keine Ärzte sind.
    Meine Meinung, er sollte auf jeden Fall zum Arzt gehen, was hindert ihn daran?
    Er ist erwachsen und sollte für sich klar und deutlich sagen könnnen, wann er wo, welche Hilfe braucht.
    Da muß kein Kümmerer 24 Std, rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
    Denk auch mal an dich, und pass auf dich auf.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Mira,

    in einer Beziehung ist es ein Nehmen und Geben, das stimmt. Das mache ich freiwillig, nicht weil es sich so gehört. Jetzt, in meiner zweiten Ehe, die ich als erste richtige und normale Beziehung sehe, die ich habe.

    Aber ich verstehe dich gut. Denn so waren ja meine Gedanken früher, in der Ehe mit meinem ersten Mann, Alkoholiker, nass, auch. Ich habe mich schuldig gefühlt, verantwortlich dafür, dass er immer mehr saufen musste. Er hat mir das ja auch so klar gemacht, ich wäre eine so furchtbare, unzumutbare Person, das könne er nur im Suff ersäufen. Ich würde ihn ja dazu treiben. Das waren immense Schuldgefühle, die ich da hatte. Und ich habe mich falsch gefühlt und mich immer mehr verdreht, um seinem Bild ( und dem Bild das ich hatte, wie ich zu sein hatte) zu entsprechen. Hat nicht funktioniert, denn er hat immer was gefunden und ich habe mich wieder schuldig gefühlt.

    Zitat

    Wir stritten , nein ich stritt: ich würde zur Furie : immer Irrer : ich fing an ihn zu beschimpfen wenn er sich betrunken aufführte, verlor jeden Respekt vor ihm .. ich wurde rasend vor Wut, dann weinte ich wieder und flehte ihn an mir zu sagen was los ist, ein paar mal bin ich so ausgerastet dass ich handgreiflich wurde und auf ihn losging. So ging das immer weiter. Er beschimpfte mich : ich sei paranoid und bilde mir das ja wohl ein. Ich zweifelte wieder an mir selbst... doch ich wurde immer öfter von Freunden und Verwandten auf seinen Zustand angesprochen: da zweifelte ich wieder an ihm . Da war doch noch eine Flasche Sekt ? Wo ist die plötzlich hin ? Wieso ist der gin leer. Mein Verdacht konkretisierte sich immer mehr : doch umso mehr ich ihn drängte mir die Wahrheit zu sagen, umso mehr machte er dicht. Dann reichte es mir : ich fotografierte alle Flaschen: am nächsten Tag die bittere Erkenntnis: 2 Sektflaschen weg, und im Vodka und im gin war plötzlich deutlich mehr Inhalt als zuvor. Ich konfrontierte ihn mit den Bildern . Wieder belog er mich.

    Das könnte direkt von mir geschrieben sein, damals... echt!

    Wenn dein Mann sich also jetzt schlecht fühlt, dann sollte er zum Arzt gehen. Und nicht einen auf Leiden machen, damit du dich wieder verantwortlich fühlst. Ich sage damit nicht, dass dein Mann ein böser Mensch ist oder das absichtlich macht. Oft werden Menschen immer wieder bemuttert, das sind sie so gewohnt. Bei meinem Ex war das so, seine Mutter hat ihn so lange als kleinen Jungen behandelt, ihm alles abgenommen, bis sie ihn in meine Obhut gegeben hat. Nun hatte ich für ihn zu sorgen, was ich auch machte. Er hatte also gar nicht gelernt, seine Dinge selbst zu regeln. Er hat sozusagen nur die Mütter gewechselt.

    Das kann natürlich bei euch anders sein, ich sage dir ja nur meine Erfahrung. Entweder du erkennst da was für dich auch daraus oder ich liege falsch. Sehe es also bitte nicht als Angriff sondern als Möglichkeit, da mal hinzuschauen.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Morgenrot, so hab ich das mit kümmern eben nicht gemeint. Sondern : ich hätte mich mehr für ihn interessieren sollen: ihn vielleicht auch mal fragen wie es ihm so geht und uns mehr um die Beziehung zu kümmern : auch mal wieder was gemeinsam machen usw . Ich hab neben 3 Kindern und allem anderen sicher keine Zeit mich um jemanden 24 Stunden zu kümmern. Ich möchte das eben ab jetzt ändern: meine Eltern passen morgen mal auf die Kinder auf und wir werden mal ein paar Stunden den etwas zu zweit machen: auch mal Zeit zum reden haben usw. er scheint bisher keine entzugserscheinungen zu haben. Beim Hausarzt war er und hat dort auch Bescheid gegeben dass er nächste Woche einen Termin bei einem Facharzt hat und dass er bis dahin auf eigene Faust nichts trinken möchte.

    Ich hoffe das klappt alles und ich hoffe er tut das nicht nur wegen uns sondern sieht ein dass er es für sich und seine Gesundheit tun muss.

    Ich selber bin aber wirklich sehr durch den Wind. Richtig ruhelos und innerlich aufgewühlt.

    Er ist kaum wieder zu erkennen : als hätte ich meinen Mann wieder. Aber Hoffnungen mach ich mir eventuell nicht zu viele . Ich habe dich arg Angst vor einer Enttäuschung

  • Hallo Aurora, ich fühle mich glaube ich im Moment überhaupt von allen angegriffen. Das liegt sicher nicht an dir. Ich denke meine Seele hat einfach sich gelitten und mein Ego hat einen Knacks abbekommen.
    Bei uns ist es tatsächlich eher umgekehrt : er ist der kümmerer: er ist derjenige der aufsteht und mir alles bringt und derjenige der alles für mich macht. Desweegen hab ich wohl gerade eher den umgekehrten Drang mal was für ihn zu machen. Er hat alles in sich hineingefressen und hat sich geschämt und wollte mich nicht belasten. Er dachte er schafft das alleine. Deswegen will ich ihm jettt zeigen dass er sich auch auf mich verlassen kann. Und ich bin übrigens ein Drache 😂😂😂 also das muss man mir wirklich nicht einreden: ich bin sowas von launisch und zwar schon immer ...

    Aber wir haben uns bis letztes Jahr wirklich immer gut ergänzt und waren meistens sehr harmonisch . Bis wohl der Alkohol kam. Und ich bin fast erleichtert einen Grund zu kennen. Denn sonst hätte ich mich getrennt. So einen Mann an meiner Seite wollte ich nicht mehr haben.

  • Hallo Mira,

    Schrib auf, was dir in den Sinn kommt, das schreiben hier hat mir auch immer geholfen, obwohl ich gerade nicht soviel schreibe.

    Entschuldige, wenn ich dich falsch verstanden habe.


    Zitat

    Aber Hoffnungen mach ich mir eventuell nicht zu viele . Ich habe dich arg Angst vor einer Enttäuschung


    das kann ich gut verstehen, das geht mir genauso. Mein XY trinkt jetzt seit Anfang Oktober nichts mehr, aber ich bleibe skeptisch und warte erst einmal ab.
    Dazu hat er zu lange getrunken.
    Ich spüre aber durchaus Veränderungen und glaube auch langsam, das er es ernst meint. Durch die lange Trinkzeit ist sehr viel an Vertrauen kaputt gegangen und das wird auch noch dauern um es wieder aufzubauen.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Mira!

    Ganz herzliches Willkommen hier angekommen zu sein! Das ist für DICH der erste Schritt und ich wünsche dir, dass ganz viele folgen werden.
    Du schreibst deine Geschichte und sie klingt wie so viele andere hier, wie meine auch! Leider - ich schreibe es auch leider immer wieder - habe ich zu lange zugeschaut, abgewartet und neu gehofft, dass ER sich ändert, etwas an unserer gemeinsamen Situation etwas ändert, sich Hilfe holt, und und und... Deine Gedanken ähneln auch meinen damals, als er mir immer wieder "einreden" wollte, nüchtern zu sein, wo ich glaubte selbst "shizophren" zu sein, ... Ich habe das ganze "Repertoire" mitgemacht und ausgehalten, bis ich eben nicht mehr konnte. Alles aussen herum noch dazu ( hatte ja meine Eltern zu versorgen ) machten mich richtig krank. Dass ich das 33 Jahre ausgehalten habe - für viele ein Rätsel. Aber es war da ja immer wieder die Hoffnung: ab heute keinen Alkohol mehr- alles wegräumen - ich gehe zum Arzt, zur SHG - .... Jedes Mal nur Tage, Wochen, mal vier Monate... ER hat nicht wirklich gewollt, denn die Sucht war stärker.
    ICH bin nach den langen Jahren gegangen. Habe alles zurückgelassen, für mich aufgearbeitet, mich verändert.
    Schuld - fühlte ich lange Jahre. Tief in mir drin wohl auch noch der Kinder wegen, die ich nicht früher aus der Situation geholt habe. Aber manchmal harren Kinder viel lieber in kaputten Ehen aus, als getrennt zu sein. Ist jetzt sowieso egal, denn jetzt sind sie erwachsen und lieben mich noch immer. Das zählt.
    Es gibt leider kein Patentrezept, keine Garantie, dass es dein Mann schaffen wird. Ich wünsche es dir trotzdem! Es gibt ein paar Männer, die es geschafft haben! Aber wichtig ist, dass du für dich jetzt etwas änderst. Hier zu schreiben hilft schon mal! :D
    Vielleicht magst du auch eine Gruppe suchen, und mit Gleichgesinnten austauschen. Persönlicher Austausch ist - finde ich - intensiver, eben "näher", und ich möchte meine Telefonate nicht missen! Es tut einfach gut, Menschen zu haben, die MEIN Problem verstehen. Für die Gesellschaft haben wir kein "Problem".
    Viel guten Austausch hier und einen schönen Tag wünscht dir Gotti!

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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