Kloane - Endlich ist es soweit...

  • Nun ist der Moment gekommen dem Alkohol lebewohl zu sagen.
    Habe es Jahre vor mir hergeschoben, natürlich weil die Sucht stärker war als ich, was wir wohl alle kennen.
    Im Hinterkopf hatte ich immer den Gedanke, dass es nicht gut ist was ich mache. Aber da es mir relativ gut ging gab es
    überhaupt kein Grund aufzuhören (Ironie aus), auch der Hinweis des Kardiologen es besser sein zu lassen, hat mich nicht dazu bewogen.
    Am 5.11. wurde ich wegen eines Darminfekts in die Klinik eingewiesen und diesen Moment nahm ich zum Anlass endlich dem
    Monster Alk tschüss zu sagen. Ich bekam 3 Tage ein unterstützendes Medikament und bis jetzt geht es mir sehr gut.
    Vorsichtshalber habe ich mich gleich hier mal vorgestellt und hoffe im Bedarfsfall auf eure Unterstützung.

    Liebe Grüße von der Kloanen

  • Hallo Kloane,
    herzlich willkommen im Forum :D

    Du trinkst jetzt seit dem 5. November nicht mehr, dein Mann weiß Bescheid und du liest hier fleißig mit. Was hast du noch verändert und was möchtest du bald umsetzen?

    Lieben Gruß,
    MieLa

  • Hallo Kloane,

    ich stehe genau wie du noch am Anfang der Abstinenz.
    Mir persönlich hilft es sehr, hier viel im Forum zu lesen und von den "alten Hasen" zu lernen.

    Wie erging es dir denn bisher in diesem Zeitraum?
    Machst du Dinge anders als noch zu Trinkerzeiten?
    Ich frage danach, weil es mich auch persönlich sehr interessiert.

    Aber schön, dass du den Entschluss gefasst hast.
    Hast du schon positive Veränderungen an dir bemerkt seitdem du nicht mehr trinkst?

  • @ Twizzler

    Danke für dein Interesse.
    Das Lesen hier hilft mir auch, muss aber gestehen, dass ich vorher seltener an Alkohol gedacht habe.
    Mir geht es natürlich viel besser ohne, morgens keinen verkaterten Kopf, das Aufstehen fällt mir viel leichter. Jedoch habe
    ich die letzen 3 Tage große Einschlafprobleme. Liege 2-3 Stunden wach mit einer komischen inneren Unruhe. Ich denke das wird
    sich auch wieder legen. Trotz manchmal nur 5 Stunden Schlaf fühle ich mich tagsüber viel wacher und konzentrierter.
    Die Mengen, die ich weggesoffen habe hätten mich sicherlich bald umgebracht. In der Woche waren es täglich 6 Bier, am WE viel mehr, da ich teilweise schon morgens angefangen habe. Ich schäme mich sehr dafür!
    Bis jetzt hatte ich wenig Saufdruck....bis zu meiner Vorstellung hier hatte ich sogar nen Sixpack stehen an dem ich öfter vorbei musste. Aber den habe ich nun entsorgt; ich möchte einfach nicht an Alk erinnert werden.

    Werde mich später mal deinem Thread widmen....wünsche allen eine schöne, trockene Zeit,

    liebe Grüße

  • Die ersten Tage (Wochen?) wollte ich vom Thema Alkohol ehrlich gesagt auch gar nichts wissen und habe es in meinem Kopf einfach zu verdrängen versucht. Zu groß wäre der Druck dann bei mir gewesen.
    Nach ca. 3 Wochen Abstinenz habe ich mich dann hier registriert und angefangen vorsichtig zu lesen.
    Jetzt nach 8 Wochen bin ich fast täglich hier im Forum und lese unheimlich viel.

    Vielleicht werden jetzt einige LZT aufschreien, dass man sich mit der Krankheit beschäftigen muss, aber für mich fühlte es sich in dem Moment richtig an und ich fühle mich jetzt auch schon gefestigter als in den ersten paar Tagen.

    Unsere Trinkerfahrungen ähneln sich ein klein wenig. Nur dass ich morgens nie angefangen habe, sondern immer nachmittags.
    Unter der Woche waren es dann zwischen 6 und 7 Bier, am WE auch schon mal 8.

    Das mit dem Sixpack war aber ne ganz schön gefährliche Sache. Ich muss sagen, dass ich es im Moment noch komplett vermeide Alkohol in meinem Alltag zu begegnen.
    Wer weiss denn, was da innerlich mit mir macht? Nicht nur in dem Moment, sondern vielleicht noch Tage später.
    Dafür fühle ich mich einfach noch nicht bereit.

  • Am WE gab es Tage, da wurden es auch mal 12 aber frage mich nicht nach dem Tag danach. Auch wenn der Tag danach sehr anstrengend war hat es mich nicht davon abgehalten gleich nach betreten der Wohnung das Erste zu öffnen denn danach wurde es gleich besser. Heute sage ich "ekelhaftes Verhalten".
    Zu dem Sixpack: ich dachte da muss ich durch denn man kann nicht jede Situation wo einem Alk begegnet meiden....war natürlich falsch gedacht.
    Wenn alles so einfach wäre hätte ich mich hier nicht vorstellen brauchen/müssen. Es ist eben nicht so einfach wie es im ersten Moment scheint.
    Mein Rückfall nach 5 jähriger Abstinenz zeigt ganz deutlich, dass man nie leichtsinnig werden darf und immer auf der Hut sein muss.

  • Naja, dass das leichtsinnig war, hast du ja selber schon erkannt. Man hat schon oft genug mit Suchtdruck zu kämpfen in der ersten Zeit. Da muss man sich nicht noch zusätzliche Kämpfe aufhalsen.

    Was waren denn deine Gedanken als du zum ersten Mal nach 5 Jahren wieder zugegriffen hast?

    Vor ca. drei Wochen hat mich richtig Panik ergriffen, dass ich irgendwann vergessen könnte. Vergessen, dass es das eine Glas für mich nicht gibt. Dass ich nun mal nicht in der Lage bin kontrolliert zu trinken weil ich krank bin.
    Ich möchte das niemals vergessen.

  • Noch ein Nachtrag: Ich schaffe es seit acht Wochen ziemlich gut, Situationen mit Alk zu vermeiden. Auch wenn das bedeutet, dass vielleicht einige Menschen enttäuscht oder beleidigt sind. Das ist mir in dem Moment aber egal. Ist ja mein Leben um das es hier geht.

  • Finde ich gut, dass du es für dich so gut schaffst. Ich habe ja auch gemerkt, dass ich mir da gewaltig was vorgemacht habe.
    Ich werde mein Bestes geben.
    Glückwunsch zu den ersten 8 Wochen und ganz viel Daumendrücken für die nächsten 8 Wochen, 8 Monate und ganz viele Jahre

  • Aber du hast es noch früh genug gemerkt.
    Jetzt musst du halt nur aufpassen was das im Nachgang mit dir macht. Hier wird ja oft von den LZT geschrieben, dass das auch noch einige Zeit hinterher triggern kann. Da solltest du jetzt sehr gut auf dich aufpassen.

  • Ja ich werde acht geben.
    Mir ist im Laufe des Tages noch etwas an Veränderung aufgefallen, ich friere neuerdings wieder. Das war jahrelang
    anders. Ist zwar jetzt nicht unbedingt positiv aber tausendmal besser als getrunken. Hat das noch jemand bei sich beobachten können?

  • Twizzler ich sehe gerade, dass ich dir noch ne Antwort schulde.
    Ich habe mir ganz ehrlich keine Gedanken gemacht als ich nach den 5 Jahren wieder zulangte, wollte mich nur wegbeamen.
    Ein Schicksalsschlag war der Anlass. Wegen Wiedererkennungswert nenne ich den Grund jetzt mal nicht.

  • Hallo Kloane,

    mich würde interessieren, wie lange der Zeitraum nach deinem "Wiedereinstieg" bis zum "Wiederausstieg" (also Klinik) war... und falls er länger war: was hat dich davon abgehalten, es gleich nach den Rückfall wieder sein zu lassen, wo du doch schon wusstest, wie es "geht"...?

  • Hallo Feldmaus und @ all,

    so ganz genau kann ich es gar nicht sagen....so etwa 10 Jahre hing ich wieder an der Flasche.
    Da ich mir sicher war jeder Zeit wieder aufhören zu können wollte ich es erst mal gar nicht.
    Im Nachhinein war das ein großer Irrtum, denn es war fast noch schlimmer wie vorher. Auch
    die Menge hatte sich schnell erhöht. Vorher waren es 3 am Abend, am WE auch mal 4. Also es
    war alles andere als einfach, sonst hätte es nicht wieder so lange Zeit gedauert. Das sagt uns
    man ist nie sicher. Ich bin jetzt aber sehr froh, dass ich es jetzt noch mal angegangen bin.

  • Genau das ist der Gedanke, vor dem ich auch so enorm großen Respekt habe.
    Zu denken, wenn man wieder trinkt, man könnte so leicht wieder aufhören. Schließlich hat man das ja schon mal geschafft.
    Es hat bei mir auch einige Jahre gedauert bis der Groschen gefallen ist.
    Nein, ich kann weder kontrolliert trinken noch kann ich so leicht wieder aufhören wenn das erste Glas getrunken wird.

    Aber mit dieser Erkenntnis war es für mich schon ein kleines Stückchen leichter die ersten paar Tage zu überstehen.
    Spätestens nach 14 Tagen hatte mich dieser Druck nämlich vorher immer komplett eingeholt:
    Siehste, hast 14 Tage geschafft, geht doch. Das schaffst du nochmal.
    Nein! Geht nicht! Schaffe ich nicht!

  • Hallo Kloane,

    danke für deine Antwort... ich bin noch (und bleibe hoffentlich) "rückfallunerfahren", daher meine wohl etwas naive Frage... :roll:

    Meine Logik sagt mir: "jetzt hab ich den Schlüssel zum Aufhören gefunden"... aber Sucht folgt leider keiner Logik und der Schlüssel vom letzten Mal passt vielleicht nicht in die nächste Tür... Diese Erkenntnis muss ich unbedingt noch tiefer in meinem Bewusstsein verankern... :-|

  • Feldmaus ich fand die Frage keineswegs naiv, im Gegenteil, konnte gar nicht spontan antworten,
    musste selbst mal gründlich überlegen. Wenn etwas jahrelang präsent ist macht man sich da
    gar keine Gedanken.
    Ich denke du passt schon ganz gut auf dich auf so dass der Schlüssel gar nicht zur anderen Tür passen muss.

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