• :( Genau in diesem Augenblick sitze ich hier und habe mehrere Gefühle gleichzeitig. Zum Einen bin ich sauer auf mich, weil ich nach 3 Jahren !! zufriedenerTrockenheit vor einem Glas Wein sitze. Zum anderen bin ich traurig, weil ich nach nicht mal 6 Monaten Ehe einsehen muß. daß meine Frau ihre "immerpräsente" Mutter so sehr vermißt, weil jetzt aufgrund Alzheimer im Pflegeheim, das ihr Interesse an unserer Ehe gleich Null ist.D.h., sie ist nur noch in der Wohnung Ihrer Mutter und schläft und schläft und schläft. Weil derjenige, der schläft, ja keine Sorgen, Ängste und Nöte hat. Alles andere wird einfach verdrängt. Wobei ich ja eigentlich dankbar sein muß, das sie das Trinken aufgegeben hat. Jetzt fange ich Idiot damit an.
    Sollte jemand hier den Zusammenhang vermissen, den gibt es sehr wohl, aber es ist eine sooooooo lange Geschichte mit so vielen Höhen und Tiefen. Und einige davon waren wirklich extrem schwer verdaulich. Und trotzdem haben wir alles zusammen gemeistert. Ich dachte immer, und war auch fest davon überzeugt, das ich der Part von uns Beiden bin, der das Ruder hält. Und wenn ich mich jetzt so ansehe, ....... Ich sehe unsere Ehe, all das, für das wir über Jahre hinweg gekämpft haben, dahingehen. Habe ich so dermaßen versagt? Wie gesagt, es scheint zusammenhanglos, aber es ist sooooo viel mehr. Ich weiß nicht mehr weiter.

    Der weg aus der Sucht ist EIN Schritt nach vorn. Du mußt ihn nur gehen. Clean seit 08.04

  • Hallo Mich1,

    ich bin Michael, war 4 Jahre Trocken, habe die Hölle in meiner Ehe erlebt und nicht angefangen zu saufen, weil ich meinen Stolz hatte und mir gesagt habe: Jetzt erst recht nicht. Nach 4 Jahren fing ich ohne Grund und nur weil ich mich einsam fühlte wieder an zu saufen. Ich habe 1,5 Jahre gebraucht jetzt seit einigen Tagen meinen Fehler zu korrigieren.

    Du ast also einen viel besseren Grund wieder anzufangen wenn DU das wirklich willst. Als Trockener kennt du die Folgen ja schon sehr gut. Du wirst dir und deiner Frau keine Hilfe mehr sein. Wirst zur Belastung für dich und andere und irgendwann wars das dann.

    Andererseits habe ich gerade deinen ersten Post gelesen.
    Du schreibst

    "Es gibt keinen, aber wirklich keinen Grund zu trinken!!!"

    Was ist aus diesem, einzig Sinnvollen Vorsatz geworden? Das Leben kann ziemlich Fies aber auch mächtig schön sein. Was heute unerträglich ist, kann schon Morgen ins Gegenteil umschlagen.

    Ich bin sicher im Moment nicht der richtige um tolle Ratschläge zu geben. Kämpfe jeden Tag mit mir und der verdammten Sucht.
    Weiß nicht wie ich reagieren werde, wenns mich mal wieder richtig runter zieht.
    Dir Wünsch ich die richtige Wahl. Du weißt genau, wie die aussieht.
    Schmeis die Jahre nicht weg wie ich es gemacht habe.
    Es wird dir nicht besser gehn danach. Aber das weißt du längt.

    Ich wünsche dir alles Gute und starke Gedanken

    Michael

  • Kipp doch erst einmal das Glas Wein weg (natürlich nicht durch den Hals).

    & dann schließt du die Bude ab & gehst zu einem guten Freund, der nicht trinkt, dein Alkoholproblem kennt & schüttest ihm dein Herz aus.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • @ Kater: Zuerst einmal finde ich es toll, das Du es 4 Jahre ausgehalten hast. Und die Hölle war und ist meine Ehe nicht.Wir haben lediglich einen filmreifen Start zu dieser hingelegt. Mit grollendem Ex-Ehemann, Polizei, Staatsanwalt, Morddrohungen, Anzeigen, Mordversuchen, Geschwistern, die alle dagegen waren, Anzeigen wegen allem möglichen, usw.usw. Ich habe mich dabei, meine jetzige Frau zu beschützen sehr oft am Rande der Legalität bewegt und darüber hinaus. Und gerade deswegen ist es mir so eminent wichtig, all das, wofür wir gekämpft haben, aufrecht zu erhalten. Ich weiß auch, daß ich heute und hier und jetzt kläglich versagt habe, aber auch meine Kräfte sind irgendwann am, Ende. Wie die Wahl, die Du ansprichst, aussieht, weiß ich letztendlich selber, aber sie ist nunmal meine einzige, große Liebe. Und die einfach gehen lassen?
    Mein Job ist ein kein leichter, und ich habe mal zu Ihr gesagt, wenn es soweit ist, das Du über mein Leben zu entscheiden hast, dann bin ich tot, weil Du es verpennst. Und ich würde das ertragen. Nicht, weil ich ich hörig bin, oder von ihr abhängig, sondern weil es sie wert ist, für sie zu leben. Lebe ich im falschen Zeitalter?

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  • Dante
    Wein ist weg, das mit Bude abschließen und so, das zuckt nicht. Da gibt es noch eine Hund, der mich über alles liebt und den ich nicht alleine lassen will, (der liebt mich so, wie ich bin) und ich habe nur einen Freund, der mein Problem kennt, und der muß genauso wie ich um 3e wieder raus. Und mein Herz ist momentan entweder eine Baustelle oder eine Mördergrube. Oder zerbrochen?

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  • @ Yorkie:
    keine heroischen Taten. Nur Selbstverständlichkeiten. Und weißer Ritter? Eher der Ritter von der traurigen Gestalt?!? Und verpflichtet fühlen soll sie sich zu nichts!! Was ich gebe, gebe ich gerne. And for free!!! Ich erwarte nichts. Aber sie ist viel zu schade für mich um sie aufzugeben. Der Wein ist wohl eher ein Eingeständnis an mich selbst, etwas Grundlegendes falsch gemacht zu haben. Aber was? FRagen über Fragen. Anscheinend bin ich doch nicht stark genug. Und Hund gut!! Der kann meinen Kummer nachvollziehen.
    Klare Gedanken? Meine Gedanken sind bei meiner Frau und meiner Ehe. Sie ist für mich das Wertvollste überhaupt.
    Kraft? Ich habe mein Leben lang kämpfen müssen. Nur beginne ich mich langsam zu fragen für was? Irgendwann war es mal für Geld, dann für eine ruhmreiche Nation, jetzt für eine Ehe. Wo ist das Ende der Kraft? Bei mir selbst? Beim Willen? Bei der Angst vor der Leere?

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