• Hallo zusammen,
    ich bin der Oliver und habe mir für den Jahreswechsel vorgenommen, mit der Sauferei aufzuhören.
    Ziel: 1 Jahr ohne Stoff und die Hoffnung, das mir das so gut gefällt, das es dabei bleibt.
    Ich werde jetzt 40 Jahre, verheiratet, guter Job, Haus, alles toll.
    Im Elternhaus war Alkohol ein Dauerthema, bzws. auch nicht, da es einfach selbstverständlich war, zu trinken.
    Ich selbst habe dann so mit 15 angefangen.
    Es ging von Anfang an immer um die Wirkung, nicht um den Geschmack(wobei mir das Zeug mittlerweile schon gut schmeckt, klar).
    Gleiches galt für Zigaretten, später noch diverse ander Drogen, davon hat sich das Gras am hartnäckigsten gehalten.
    Einen maßvollen Umgang mit Genussmitteln kenne ich nicht.
    Wenn ich die Möglichkeit habe, schütte ich mich zu, bis nichts mehr geht.
    Seit über 10 Jahren sind Drogen kein Thema mehr, sogar die blöden Kippen bin ich seit 4 Jahren los.
    Ich konnte mit allem ohne Probleme aufhören, es hat immer nur der richtige Wille im Kopf da sein müssen.
    Beim Alkohol ist das irgendwie anders.
    Schon einige wenige male hab ich versucht aufzuhören, hab mich in der Zeit immer unheimlich gut gefühlt, konnte endlich wieder richtig durchschlafen!
    Und einfach so war ich dann an einem Abend wieder besoffen und alles war wieder beim Alten.
    Länger als 2 Wochen hab ichs nicht geschafft, es ist aber dann einfach so passiert, also nicht das ich Suchtdruck habe oder so.
    Aktuell gibt es überhaut keine trinkfreien Tage mehr.
    Jeden Abend gibts mind. 1 bis 1,5 Liter Wein, können auch mal 3 werden.
    Ich merke wie mir das zusetzt, kann mich zunehmends schlechter konzentrieren, artikulieren, denken.
    Ich habe die letzten Jahre viel an mit gearbeitet, mein Leben verändert, Essen, Sport, Zigaretten, Freizeitgestaltung usw.
    Letzt Baustelle Alkohol!
    Am liebsten wäre mir kontrolliertes Trinken, aber das kann ich vergessen.
    Ganz oder garnicht, das ist mir klar.
    Mein Freundeskreis wird wenig verständniss haben, da habe ich mich aber auch schon stark zurück gezogen.
    Meine Frau wird mich unterstützen und würde sich unendlich freuen, wenn ich das durchziehen kann.
    Also:
    Hallo an Alle hier :D
    Ich hoffe ich kann mir hier ein wenig Motovation für mein Vorhaben mitnehmen.

  • Hallo Oliver,


    herzlich willkommen bei uns im Forum, in unserer Onlineselbsthilfegruppe.

    Zitat

    und habe mir für den Jahreswechsel vorgenommen, mit der Sauferei aufzuhören.


    Der Entschluß ist erst einmal nur zu begrüßen, aber
    einfach so aufhören funktioniert nicht. Du würdest in einen kalten Entzug steuern, der lebensgefährlich werden kann.
    Dein Hausarzt wäre die 1. Anlaufstelle umd das weitere Vorgehen zu besprechen.
    Wenn du magst, lies mal hier:
    https://alkoholiker-forum.de/g…usteine-der-nuechternheit



    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo und Danke für deine Antwort :)

    Zitat

    Du würdest in einen kalten Entzug steuern, der lebensgefährlich werden kann


    Hmm....ich bilde mir ein, das es bei mir nicht soweit kommen würde :?:
    Ich hatte ja immer wieder mal ein paar trockene Tage, auch mal eine Woche.
    Außer den ersten 1-2 Nächten, an denen ich Probleme mit dem Einschlafen hatte, habe ich eigentlich nichts gemerkt.
    Danke für den Link!
    Wenn ich mir das alles durchlese, schleicht schon wieder die Frage ein:
    "Ist es bei dir überhaupt sooo schlimm?"
    "Das kriegst du doch alleine hin, hast doch alles andere auch geschafft."
    Ja...alles andere, aber hier kom ich nicht weiter.
    Aber alleine es vor der Familie,Bekanntenkreis,Kollegen auszusprechen, liegt für mich noch so unglaublich weit weg.

  • Hallo Oliver,
    wenn Du es ernst meinst, dann mache lieber gleich Nägel mit Köpfen, anstatt immer weiter rumzueiern.
    Mal weniger trinken, dann sich wieder die volle Breitseite geben, das kennen wir doch nur zu gut, nicht wahr?
    Ist doch typisches Alkoholiker-Verhalten, weil wir eben NICHT kontrolliert trinken können, wie Du ja auch schon bemerkt hast.


    Zitat

    Einen maßvollen Umgang mit Genussmitteln kenne ich nicht.


    Ich glaube, uns "Suchtbolzen" mangelt es überhaupt sehr oft an einem maßvollen Umgang, nicht nur mit Genussmittlen.
    Ich bin zwischendurch in meinem trockenen Leben schonmal in ne Sportsucht abgeglitten, ebenso in eine Reiswaffel-Sucht,
    bitte nicht lachen :lol:
    Aber das bekomme ich wirklich allein wieder in den Griff, jedenfalls war es bisher immer so.


    Nicht allein in den Griff bekommen habe ich meine Alkoholsucht.
    Mir war aber lange nicht klar, das sowas auch kaum möglich ist, ich hielt mich sehr lange für eine Versagerin.
    Erst mit einer professionellen Entgiftung im KH und mit dem Rückhalt und Rat meiner Hausärztin hatte ich da überhaupt erst ne Chance.
    Meine Familie stand nach der Entgiftung auch hinter mir, auch da hatte ich Unterstützung.
    Und in dieser online-SHG bin ich nun auch schon viele Jahre.


    Zitat


    Wenn ich mir das alles durchlese, schleicht schon wieder die Frage ein:
    "Ist es bei dir überhaupt sooo schlimm?"
    "Das kriegst du doch alleine hin, hast doch alles andere auch geschafft."


    Tja, ganz besonders schnell schleicht sich diese Frage ein, wenn man geraten bekommt, sich beim Arzt vorzustellen und um Hilfe zu bitten, nicht wahr? :wink:
    Bloß nicht da hin, denn damit macht man sich auch selbst einige Hintertürchen zu, die man lieber noch offen halten möchte?


    Ebenso hiermit:

    Zitat

    Aber alleine es vor der Familie,Bekanntenkreis,Kollegen auszusprechen, liegt für mich noch so unglaublich weit weg.


    Ja, auch mit der Offenbarung der Krankheit macht man sich Hintertürchen zu, weil die dann ja was sagen könnten oder gar meckern oder einen ernsthaft ins Gebet nehmen würden, wenn man wieder säuft :wink:
    Sooo sehr möchte man dann doch nicht im Mittelpunkt stehen, richtig? 8)


    Ich sag Dir mal, wie ich darüber denke:
    Ich habe meinen Angehörigen und Freunden lange genug was vorgelogen, ihre Wahrnehmung in Abrede gestellt et.pp
    Das wollte ich schon nach meiner Entgiftung keinesfalls so weiter machen.
    Also bin ich da ganz ehrlich gewesen, und viele wissen meist sowieso, was los ist.
    Bei mir ahnten es zumindest einige, weil ich öffentlich nicht auffällig geworden bin, meinem Job nachging, noch Auto und Führerschein hatte und auch sonst alles.
    Ich möchte anders herum auch nicht von meinen Liebsten und Freunden belogen werden oder meine Wahrnehmungen in Frage stellen lassen.
    Also handele ich lieber nach dem Motto: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu"


    Zitat

    Ja...alles andere, aber hier kom ich nicht weiter.


    War bei mir ganz genau so!


    Oliver, lange Rede, kurzer Sinn:
    Geh zum Arzt. Belüg Dich nicht selbst weiter oder verharmlose doch wieder alles.
    Ansonsten wirst Du noch viele Jahre an den Alk verschenken. Möchtest Du das?
    Am Ende vielleicht sogar elendig dran verrecken, weil Du Dir nicht helfen lassen wolltest?
    Jeder Arzt hat alkoholkranke Patienten, das ist doch nix Neues für die, die haben damit täglich zu tun.
    Mit bekennenden, Trockenen ebenso wie mit nassen Alkoholikern, wovon es viele wahrscheinlich nicht mal wahr haben wollen.
    Mach Du es besser und hör auf, wieder alles unter den Teppich kehren zu wollen.


    Und ob und wann Du es Deinen Leuten sagst, das ist Dir ja ganz allein überlassen. Man muss nicht alles an einem Tag machen, alles braucht auch eine gewisse Zeit.
    Ich habe mich halt für Offenheit im Umgang mit meiner Krankheit entschieden, Gründe siehe oben.
    Ein anderer mag sich anders entscheiden.


    Hast Du Dir schon die "Grundbausteine" durchgelesen? Da steht auch viel Gutes drin.
    Und hier kann man Dich auch sehr gut auf Deinem weiteren Weg begleiten.


    LG an Dich
    Sunshine

  • Hallo und sorry, das ich mich so lange nicht gemeldet habe.
    Ich habe meinen Vorsatz bisher durchgehalten.
    Seit 01.01.2021 gabs nicht einen Tropfen!!!!!
    Mir gehts extrem gut damit, bin geistig fit wie lange nicht mehr.
    Ich schlafe wahnsinnig gut, auch wenn sich das Einschlafen teilweise etwas hinzieht (aber bei weitem nicht so schlimm,wie von mir befürchtet).
    Es gab natürlich immer wieder Situationen, bei denen ich hätte schwach werden können.
    Momentan ist das aber alles kein Problem, aber diese Anfangseuphorie wirkt natürlich nicht ewig, das ist mir klar.
    Im Bekanntenkreis gibts natürlich komische Blicke.
    Meinen engsten Freunden hab ich aber gesagt, was abgeht, denen war das aber sowieso klar, sind ja zum Teil selbst nicht besser.
    Ich meide nichtmal gezielt Situationen, was aber durch den Lockdown auch keine Kunst ist.
    Schauen wir mal wie das weitergeht.

  • Hallo Oliver,
    Gut, das Du bisher nicht wieder gesoffen hast.


    Du bist leider mit keinem Wort auf meinen Beitrag eingegangen.
    Nicht gelesen oder kein Bock dazu gehabt?
    Ich frage einfach nochmal:
    Wie sieht es denn nun mit einem Arztbesuch aus? Mal durchchecken lassen und dabei Deine Alkoholkrankheit ansprechen?


    Zitat

    Im Bekanntenkreis gibts natürlich komische Blicke.
    Meinen engsten Freunden hab ich aber gesagt, was abgeht, denen war das aber sowieso klar, sind ja zum Teil selbst nicht besser.
    Ich meide nichtmal gezielt Situationen, was aber durch den Lockdown auch keine Kunst ist.


    Ich lese dabei heraus, das Deine "Freunde" ebenso Alkoholmissbrach betreiben wie Du es gemacht hast?
    Dann ist das in Zukunft ziemlich sicher das falsche Umfeld für Dich.
    Wirst Du denn nach der Corona-Pandemie gewisse Situtionen meiden wollen, die Dich gefährden?
    Welche weitere Hilfe wirst Du Dir holen?
    Denn nur nicht mehr zu saufen allein wird nicht ausreichen.


    LG Sunshine

  • Hallo zusammen,

    Ist verdammt lang her,das ich mich hier blicken gelassen habe.

    Das Jahr 21 und 22 war mit vielen Höhen und Tiefen gepflastert. .....länger als 1Monat hab ich es nie geschafft.

    Gegen Ende 22 hab ich mental meine Einstellung zum Saufen irgendwie verändert.

    Ich hab dann wieder den 1.1.(23) als Startschuss genommen und aufgehört.

    Ich sehe es aber nicht mehr als Qual an, eher als Befreiung.

    - edit -

    Und NEIN, eine Arzt habe ich nicht konsultiert.....ich sehe dazu einfach keinen Bedarf.

    Mittlerweile habe ich 4 Monate geschafft!

    Ich meide keine Situation.

    Ich schauhe den Leuten im Umfeld zu wie sie sauen und empfinde einfach Mitleid.....aber keinen Suchtdruck.

    Dumme Sprüche jucken mich nicht.

    Verbindlichkeit habe ich in sofern geschaffen,das ich als Ziel "ein Jahr keinen Alkohol" jedem gesagt habe,der fragt.

    Ich komme mit diesem Weg aktuell sehr gut klar,was natürlich nicht bedeutet, das ich damit so einfach den Suff hinter mir lassen kann.......mal schauen.

    Und bei euch so? :lol:

  • Hallo Oliver,

    gut daß du wieder angefangen hast mit dem Aufhören. Schon krass, da gehen Jahre um...


    Bei uns ist es immer noch so, daß wir keine Reklame für gewerbliche Anbieter machen, daher nehme ich den einen Satz oben raus. :wink:


    Außerdem ist es auch immer noch so, daß wir vom Kalten Entzug abraten. Jeder kann und sollte zum Arzt gehen. Aber was der Einzelne macht, ist ja seine Verantwortung.


    Du schreibst, du schaust den Leuten im Umfeld beim Saufen zu und empfindest Mitleid, aber keinen Saufdruck. Bist du im selben Umfeld geblieben? Oder hast du für dich einige Dinge im Alltag verändert?


    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Oh sorry......dachte bei einem frei zugänglichen Podcast wäre das kein Problem, aber es gibt von dem Anbieter tatsächlich auch ein kostenpflichtiges Programm.

    Im Prinzip hab ich den Bekanntenkreis nicht verändert, aber ich bin (schon letztes Jahr) sehr auf mein eigenes Ding fokussiert......und jetzt, wo mich der Alk nicht mehr bremst, hab ich wenig Zeit, um mich mit Freunden zu treffen.

    Ich starte beruflich gerade durch, hab zu Hause endlich mit den ganzen Baustellen am Haus angefangen, was ich vorher immer vor mir hergeschoben habe.

    Ich lese wieder Bücher,anstatt mich dumm vor die Glotze zu hocken.

    Sport ist ja seit ein paar Jahren schon ein extrem wichtiger Teil meines Lebens.....und ohne den,wäre es vermutlich überhaupt nicht soweit gekommen, das ich aufhöre.

    Damit starte ich auch nochmehr durch.....alleine schon deswegen, weil mein Körper ohne Suff viel besser regeneriert und Leistungsfähiger ist.


    Ich bin mir aber schon bewusst, das so ein Höhenflug auch irgendwann nachlässt....das WIRD kommen.

    Nur ist wie gesagt mein Mind-Setting dieses mal ein ganz anderes.

    Ich hab das schonmal erlebt.....mehrfach.

    Es hat sich in der Birne was verändert und ich hab die Drogen sein lassen, Jahre später dann die Kippen, nochmal Jahre später eine krasse Umstellung von Ernährung und dem Beginn, wieder Sport zu treiben.

    All das ist bisher geblieben.

    Und ich hoffe das klappt mit dem Alk jetzt auch.....

  • Lieber Oliver,


    hallo zurück. Ich hab mal von Anfang an gelesen und das ist mir aufgefallen:

    Und einfach so war ich dann an einem Abend wieder besoffen und alles war wieder beim Alten.
    Länger als 2 Wochen hab ichs nicht geschafft, es ist aber dann einfach so passiert, also nicht das ich Suchtdruck habe oder so.

    Es gibt kein "einfach so". Entweder du minimierst die Risiken, oder eben nicht. Der Wechsel im "Mindset" ist ja schön und gut. Den sehe ich aber aufgrund deiner Zeilen nicht.

    Ich meide keine Situation.

    Ich schauhe den Leuten im Umfeld zu wie sie sauen und empfinde einfach Mitleid.....aber keinen Suchtdruck.

    Alles wie immer, also. Was willst du denn diesmal anders machen? Ist dein Umfeld alkoholfrei? Zuhause? Wenn nicht, dann ist das "einfach so" nicht verwunderlich.


    LG,

    Kintsugi

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Für einen alkoholiker gibt es kein „für ein Jahr“ warum sagst du nicht allen denen du es gesagt hast wie es ist ? Ich bin alkoholiker und starte wieder einen Versuch der lebenslangen Abstinenz?


    Was soll diesmal anders sein als die Versuche davor ? Ich wünsche dir eine dauerhafte Abstinenz

  • Zu Hause hab ich noch das,was ich zu kochen brauche......wobei ich eigentlich seit diesem Jahr keinen Alkohol mehr zum kochen verwende.

    Ansonsten kaufe ich für Gäste nach Bedarf etwas ein.


    Was ich mit Mindset meine,kann ich nur sehr schwer erklären, es ist aber einfach JETZT anders, wie es die letzten zig Jahre war, was meine Ansichten über den Alkohol betreffen.


    Für einen alkoholiker gibt es kein „für ein Jahr“ warum sagst du nicht allen denen du es gesagt hast wie es ist ? Ich bin alkoholiker und starte wieder einen Versuch der lebenslangen Abstinenz?


    Was soll diesmal anders sein als die Versuche davor ? Ich wünsche dir eine dauerhafte Abstinenz

    Ich weis,das ist auch mehr eine Antwort, um mir lästige Diskussionen vom Leib zu halten, um mich nicht rechtfertigen zu müssen.


    Ich handhabe das auch nicht so,das ich mich "öffentlich " hinstelle und sage: Ja,ich bin Alkoholiker!!

    Da hab ich nichts von.

    Ich sage: Es geht mir soviel besser ohne, ich bin alkoholfrei!

    Es ist ein anderer Weg,der abweicht von dem,was bei den AAs so gängig ist.

    Ich hab mir diesen Podcast angehört und hab mich darin einfach 100% wiedergefunden!

    Eine Folge ging um einen Trockenen, der sich selbst mit dem Hintertürchen, "nur" ein Jahr lang nichts zu trinken, den Weg in die dauerhafte Abstinenz ermöglicht hat......hat mir gefallen, das nimmt mir den Druck.

  • Eine Folge ging um einen Trockenen, der sich selbst mit dem Hintertürchen, "nur" ein Jahr lang nichts zu trinken, den Weg in die dauerhafte Abstinenz ermöglicht hat......hat mir gefallen, das nimmt mir den Druck.

    Kenne ich von meinen Trinkpausen. Sich Zeiten setzen, wo man abstinent bleibt. Der Druck kommt eben dann, wenn die bestimmte Zeit rum ist. Wer immer wieder das tut, was er immer getan hat, kommt auch immer zu demselben Ergebnis. Schon mal darüber nachgedacht?


    Ich weis,das ist auch mehr eine Antwort, um mir lästige Diskussionen vom Leib zu halten, um mich nicht rechtfertigen zu müssen.

    Keiner muss sich rechtfertigen, aber wir führen hier einen Austausch und keine Monologe. Was war denn deine Motivation, dich wieder hier zu melden?


    Ich sage: Es geht mir soviel besser ohne, ich bin alkoholfrei!

    Das geht jeden so. Nur, ist nicht jeder süchtig.

    Gruß Hartmut

    ---------------------


    Wer will findet Wege , wer nicht will, findet Gründe !

  • Damals hab ich mich angemeldet, weil ich natürlich den Gedanken hatte,aufzuhören.

    Es war für mich aber ein brutaler Schritt.....zum Arzt zu gehen....mit ihm über Sucht zu reden....im Bekanntenkreis auszusprechen, das ich Alkoholiker bin und so weiter.

    Ich hab ja schon zig mal aufgehört....und wieder angefangen.

    Versucht,kontrolliert zu trinken.....und doch wieder hemmungslos gesoffen.

    Ich suchte den Austausch mit Gleichgesinnten......also immernoch.......

    Mein Scheitern hat mich dann davon abgehalten, mich zu melden.....hatte ja versagt.

    Jetzt....nachdem ich 4 Monate geschafft habe und noch dazu frei von Suchtdruck bin, fand ich den Weg wieder hierher zurück.

    Das ist jetzt seit dem allerersten Schluck (mit 14?) meine längste Zeit,ohne Alkohol oder irgendeiner Ersatzdroge.....die längste Zeit, KLAR im Kopf.

    Und es wird eigentlich mit jedem Tag besser.

    Vielleicht gibts einfach verschiedene Wege?

    Ich mein.....ist ja nicht so,das das einfach ist, dahinter steckt ein seit mittlerweile 5 Jahren andauerter Prozess, indem ich mein Leben komplett verändert habe....der Absprung vom Alkohol war jetzt "nur" ein Teil davon und das....bisher.....nichtmal der Schwerste.

    Er war nur viel Aufräumarbeit im Vorfeld nötig.....mental.....deswegen glaube ich fest daran, das es dieses mal anders ist und klappen wird.

  • Vielleicht gibts einfach verschiedene Wege?

    Natürlich gibt es das. Ich freue mich für jeden mit, der es schafft. Egal wie.


    Leider funktioniert die Sucht nicht so, wie es das Hirn gerne hätte. Ein Prozess im Kopf zu starten ist ein guter Anfang, jedoch gehören eben auch gewisse pragmatische Änderungen dazu, um die Abstinenz nicht auf Spiel zu setzen. Das zeigen eben die jahrelangen Erfahrungen auf. Rückfälle lügen nicht.


    Möchtest du dich hier weiter darüber austauschen? Dann würde ich deinen Thread an die richtige Stelle verschieben. Denn du befindest dich noch im Vorstellungsbereich .

    Gruß Hartmut

    ---------------------


    Wer will findet Wege , wer nicht will, findet Gründe !

  • Ich habe eher die Erfahrung gemacht wenn ich gleich sage dass ich Alkoholiker bin mir lästige Diskussion sparen warum nur ein Jahr warum nur ein paar Monate, ein Glas geht doch - nur ein Glas.…Es ist ein besonderer Tag…


    Ich renne auch nicht mit Venen fahren durch die Welt habe die Erfahrung gemacht wenn ich es einmal sage das dann auch nicht weiter gebohrt und diskutiert wird sondern sofort akzeptiert. Ähnlich als wenn man sagt ich bin schwanger und trinke kein Alkohol


    Das andere hört sich Für mich bei dir eher wie ein „Hintertürchen aufhalten“an


    Ich verstehe das mit dem Mindset, es ist wie bei den dicken die abnehmen und endlich den Klickschalter finden, die Motivation am Anfang ist immer riesig es ist aber wie einer Diät wichtig dauerhafte Veränderung herbei zu führen um das was man erreicht auch zu stabilisieren Und nicht in alte Gewohnheiten zurück zu fallen

  • Ja das mit dem Hintertürchen stimmt schon......es machts eben einfacher, aber mit dem Risiko am Tag X......wobei ich vorher schon kommunizieren will,das es endgültig vorbei ist.

    In meinem Umfeld erkläre ich auf Nachfrage noch ergänzend, das ich auch wegen meinem Sport nicht mehr trinke......und das stimmt sogar, das ist mit ein Punkt der mich stark motiviert.

    Die dauerhafte Veränderung hab ich hoffentlich schon die letzten Jahre ausreichend gefestigt.

  • Hi Oliver

    Der Anfang ist gemacht. Jetzt ist es wichtig dranzubleiben. Ich sehe in deinem mindset noch Luft nach oben.

    Setz dich weiter mit deiner Krankheit auseinander, vor allem was das suchtgedächtnis angeht.du schwebst meiner Meinung nach in größerer Gefahr als du selbst glaubst.

    An guten und schönen Tagen mag das so ganz gut klappen. Wenn aber schlechte kommen, wie bei jedem Menschen mal und der Stoff steht griffbereit, dann ist es nur ein kurzer Aussetzer, der dich vielleicht umwirft. Was Risikominimierung genau beeinhaltet solltest du dir ernsthaft zu Gemüte führen.

    Ein Jahr ist schonmal ein gutes Ziel. Nutze die zeit, um an Erkenntnissen dazuzugewinnen.

    Wünsche dir das beste auf deinem Weg

    LG Bolle

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