• Die Worte dieser Person können darauf hindeuten, dass sie selbst ein Problem mit dem Alkohol hat. Sie wäre gut beraten, mal über ihren eigenen Konsum und ihr Verständnis vom Alkohol nachzudenken.


    Lass Dich nicht von Leuten beirren, die von der Abstinenz nichts verstehen und denen evt. ein Saufpartner weggebrochen ist.


    Du bist auf einem guten Weg. Es ist Dein Weg, nicht der eines Dritten. Weiter so.

  • ..............und denen evt. ein Saufpartner weggebrochen ist.

    Oh darüber habe ich ja noch garnicht nachgedacht!!!!!!! :shock:

    Ja klar, mit ihm hab ich mir in der Vergangenheit eigentlich bei JEDEM Treffen sprichwörtlich die Hucke vollgesoffen.....bis nichts mehr geht.

    Ok, wenn ich mich jetzt mal umgekehrt in die Situation versetze...hm....ich weis nicht, ob ich nicht sogar ähnlich reagieren würde.

    Klar, jemand kommt zu mir, ich rechne damit: Heut gibts!!

    Dann kommt derjenige und trinkt Wasser und wenn ich mich jetzt alleine betrinke sieht das blöd aus.

    Auweiah ||


    Zitat

    Du bist auf einem guten Weg. Es ist Dein Weg, nicht der eines Dritten. Weiter so.

    DANKE!!!!!!

  • Zu Leuten, mit denen ich früher heftig gebechert hatte, habe ich heute nach mehr als 8 Jahren keinerlei Kontakt mehr.


    Ganz zu Beginn meiner Abstinenz habe ich mal im Netz gelesen: "Und später ist nichts mehr so wie es mal war." Da ist viel Wahres dran. Ich tummel mich nicht im Umfeld von starken Trinkern. Da gehöre ich nicht (mehr) hin und die halte ich auch im Kopf nicht mehr aus. Das Bindeglied war der Suff und genau der ist weggebrochen.

  • Zu Leuten, mit denen ich früher heftig gebechert hatte, habe ich heute nach mehr als 8 Jahren keinerlei Kontakt mehr.


    Ganz zu Beginn meiner Abstinenz habe ich mal im Netz gelesen: "Und später ist nichts mehr so wie es mal war." Da ist viel Wahres dran. Ich tummel mich nicht im Umfeld von starken Trinkern. Da gehöre ich nicht (mehr) hin und die halte ich auch im Kopf nicht mehr aus. Das Bindeglied war der Suff und genau der ist weggebrochen.

    Anfang des Jahres war das noch ein Thema, das mir mit am meisten Angst gemacht hat.

    Mittlerweile, so nach und nach, ergibt sich das einfach von selbst.

    Ich merke wie mich die Gespräche von Menschen im Suff langweilen, das ich mich lieber über andere Themen unterhalten will.

    Auch verlagern sich die Interessen noch mehr wie sowieso schon, seitdem ich vor ein paar Jahren angefangen habe, mein Leben umzubauen.

    Ich merke immer mehr, wie einige auf der Stelle treten und in der Vergangenheit leben....so wie ich eben auch damals.

    Es wird eigentlich von Tag zu Tag spannender :)

  • Guten Morgen :)


    Geschichten aus dem Alltag


    Ich habe mich mit jemanden Unterhalten, ein nicht allzu naher Bekannter.

    Ich weis nicht mehr genau, wie es zur Sprache kam, aber ich sagt ihm, das ich keinen Alkohol mehr trinke.

    Er meint darauf verwundert:

    "Warum das denn? Wenn jetzt jemand ein Problem mit Alkohol hat, klar...der sollte besser mal aufhören.

    Aber bei DIR ist das überhaupt kein Thema!"

    Da sieht man mal, wie es nach außen wirkt.

    Solange man den Schein wahrt, fällt man nicht auf :cry:

    Vermutlich muss erst dass klassische Bild vom abgewrackten Säufer vorherrschen ......

  • Jupp. Bei mir waren auch alle von den Socken.

    Als ich es meinem Chef eröffnet habe, dachte er nach und stellte dann nur fest, dass er dachte, ich bin eben ein Morgenmuffel.

    War ja auch anstrengend genug, dass nach Kräften zu verbergen.


    Jetzt kann ich endlich ein ausgiebig langes Gesicht ziehen, wenn ich mich nicht gut fühle. ^^

  • Guten Abend zusammen :)


    Ich mag solche Feststellungen von Anderen nicht. Am Anfang meines nüchternen Weges hab ich dann erklärt, wie schlimm es eben doch schon war und habe Beispiele genannt, als ob ich es beweisen müsse, wie bescheuert im Nachhinein betrachtet.


    Inzwischen machen mich solche Feststellungen aggressiv, wenn ich ehrlich bin.


    Ich hatte dann später nochmal so eine Situation, wo Jemand meinte „Ach komm, soooo schlimm war das doch nun auch nicht“.


    Ich hab dann gefragt, ob das jetzt echt sein Ernst ist, dass er denkt, ich wüsste selbst nicht am besten, ob ich Alkoholikerin bin oder nicht…


    Zu sagen „Oh. Hätte ich nicht gedacht“ ist eine Sache.


    Aber zu sagen: „Bei DIR ist das doch überhaupt kein Thema“ find ich unmöglich.


    Ich würde mir wünschen, dass da die Menschen vorsichtiger mit solchen Äußerungen sind. Dieses Schön-Reden kann wackelige Kandidaten durchaus zum Umfallen bringen.


    LG Cadda

  • Ich denke mal die Leute meinen es ja nicht böse......oder aber sie wissen selbst, das sie ein Problem haben und wollen das deswegen kleinreden.

    Ich rechtfertigte mich nicht mehr großartig, ich sage das es mir so aktuell super geht, das reicht.

    Die,die dann am meisten nachbohren, sind (so meine bescheidene Erfahrung) die, die selbst "gerne" trinken.

  • Die,die dann am meisten nachbohren, sind (so meine bescheidene Erfahrung) die, die selbst "gerne" trinken.

    Genau so habe ich es auch erlebt. Für Wenigtrinker ist es offenbar nicht von Relevanz.

    Ich rechtfertigte mich nicht mehr großartig, ich sage das es mir so aktuell super geht, das reicht.

    Gut so. Ich schulde niemand eine Erklärung, außer meinem engsten Kreis. Dazu gehören Bekannte, Arbeitskollegen, Hinz und Kunz sicherlich nicht.

  • Hallo zusammen,


    mittlerweile habe ich über ein halbes Jahr geschafft.

    Und soll ich euch was sagen: Es ist unglaublich, WIE einfach das war.


    Es war ein sehr intensives halbes Jahr....warum?

    --> Weil ich mich noch an jede Minute erinnern kann!!! :)


    Klar, Feiern und Feste, da gehe ich hin, hab auch kein Stress damit, wenn die anderen trinken.....aber ich klink mich bei solchen Veranstaltungen dann früher aus.


    Vor kurzem haben wir den Geburtstag meiner Frau zu Hause gefeiert.

    Es gab Essen vom Grill und wir haben auch Getränke für die Gäste gekauft, darunter auch Wein und Sekt.

    Wir haben das, was meine Frau nicht mag, einfach am Schluss den Gästen mitgegeben, eine Flasche süßer Secco ist jetzt noch da....interessiert mich aber nicht.


    Im Bekanntenkreis ist es mittlerweile weitestgehend akzeptiert, ab und an wir noch gefragt, ob ich jetzt wirklich dabei bleiben will....aber das wird seltener.


    Es gab NATÜRLICH auch die ein oder andere Situation, da dachte ich: Hm, mit 5 Bier im Kopf würde das jetzt mehr Spaß machen.

    Aber dann meide ich eben solche Situationen einfach, bzw. meiden ist das falsche Wort: Ich gehe da nicht hin, weil uninteressant.


    Meine Frau trinkt jetzt noch deutlich weniger als früher sowieso schon, vermutlich weil wir jetzt weniger Veranstaltungen besuchen, an denen getrunken wird.

    Macht aber nichts, wir bauen unser Leben gerade gemeinsam um, planen Aktive Reisen, zu Fuß, mit dem Rad.....früher wollte ich das nicht, weil ich befürchtete, Abends nichts zum saufen zu bekommen.


    Ich bin gespannt, wie das weitergeht!!!!!!! :) :) :) :) :)

  • Hallo Oliver,


    Glückwunsch zum 6monatigem.


    Ich finde es interessant, wie sich der Blickwinkel ohne Alkohol verschiebt. Habe bei mir auch schon in einigen Situationen bemerkt, wie sehr es mich entspannt nicht mehr zu trinken und wie der Alkohol früher doch den Alltag bestimmt hat. Auch wenn ich es damals gar nicht so wahr genommen habe.


    Merke es auch im Alltag. Montage sind gar nicht mehr so schlimm, da ich nicht mehr von Wochenende zu Wochenende lebe.


    Und auch den Urlaub haben wir ganz anders gestaltet. Gab ja keinen Druck mehr in der Planung, weil man nach dem Trinken kein Auto mehr fahren konnte.


    Kann dich nur bestärken weiter abstinent zu bleiben. Genieße euren ersten nüchternen Urlaub. Bin gespannt was du danach sagst.


    LG

    Hope

  • Nichts für ungut, aber werde bitte bloß nicht leichtsinnig, weil es bislang ordentlich lief.

    Es gab NATÜRLICH auch die ein oder andere Situation, da dachte ich: Hm, mit 5 Bier im Kopf würde das jetzt mehr Spaß machen.

    Aber dann meide ich eben solche Situationen einfach


    Klar, Feiern und Feste, da gehe ich hin, hab auch kein Stress damit, wenn die anderen trinken.

    Das meine ich. Wenn Dein Suchtgedächtnis auf so einer feucht-fröhlichen Feier Dir suggerieren möchte, jetzt warst Du so lange brav, da hättest Du Dir doch eine kleine Belohnung in Form der 5 Bierchen verdient, dann wärst Du m.E. gut beraten, Dich im Vorfeld auf so eine spontane Reaktion vorbereiten.


    Du wirkst auf mich euphorisch, wohl gemerkt, so empfinde ich es.


    Wichtig ist, ja nicht den Respekt vor der Krankheit und ihren Tücken zu verlieren, ich meine den Respekt, nicht die Angst. Also Augen auf und weiter Schritt für Schritt gehen und auf einen gewissen Abstand zum Alk zu achten.

  • Danke für deine Antwort 🙂

    Natürlich bin ich euphorisch.....mir gehts ja auch saugut❤️❤️


    Komischerweise sind die Situationen, bei den ich dachte..... jetzt n paar Bier.....das war nicht auf Festen oder Feiern (auch hier nicht falsch verstehen.....so selten wie dieses Jahr war ich nie auf solchen Veranstaltungen.....es kamen nur die letzten Wochen mehrere Terminezusammen).


    Es waren eher solche Pflicht-Veranstaltungen, der abendliche Abschluss von einem Wochenseminar, das gemeinsame Zusammensitzen der Dorfgemeinschaft nach einer Baumpflanzaktion z.B.....aber da muss man ja nicht unbedingt mit.


    Ich denke, da solche Veranstaltungen ja mit " fremden" Menschen sind, hat mir mein Kopf gesagt: Mit Alkohol wärst jetzt lockerer.....ungezwungener.

    Das ist etwas,da tu ich mir tatsächlich sehr schwer....aber wird besser....langsam.


    Auf Feiern bleib ich wie gesagt einfach nicht mehr so lange.

    Wenn gegessen wurde und die Leute dann irgendwann besoffen sind und die Gespräche dementsprechend für mich uninteressant werden.....dann geh ich.


    Ich fühle mich momentan eigentlich ziemlich sicher, ich hoffe das mich mein Gefühl nicht betrügt.

    RICHTIG gefährliche Situation gab es bisher.....so meine Wahrnehmung.....nicht.

    Der Gedanke an....jetzt n paar Bier....ja schon, aber nicht das ich wirklich mit mir gerungen habe....soll ich/ soll ich nicht?


    Wirke ich zu selbstsicher im Bezug auf den Umgang mit Stoff?

    Gab/Gibt es hier im Forum User, die ähnlich von ihrem Start in die Abstinenz erzählt haben?

    Wie ging das weiter?


    Ich bin natürlich verunsichert, weil ich viel gelesen habe vom Kampf der Leute gegen die Sucht und das, was ich erlebe, so garnicht das ist, was ich erwartet habe.

  • Wirke ich zu selbstsicher im Bezug auf den Umgang mit Stoff?

    Nun habe ich deine ganze Suchtgeschichte mal überflogen. Da war auch eine längere Zeit, an dem du trocken warst. Urteile selbst. Wenn du nichts anderes gemacht hast wie in den vergangen "Versuchen" dann wird auch nichts anderes herauskommen.


    Solange ich meine Stärke gegenüber dem Alkohol gestellt hatte, ging es in die Hose.


    Ich bin natürlich verunsichert,

    lieber ein Tick mehr unsicher als selbstsicher . So bin ich gut gefahren

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Zähle nicht nur die trockenen Tage, sorge dafür, dass die trockenen Tage zählen.

  • Hi Oliver, mir ging/geht es ähnlich wie dir. (Meine größte Gefahrenquelle war aber zuhause, da hab ich am häufigsten getrunken.)

    Gesellig und gesprächig war ich immer schon, ohne Alkohol klappt das bei mir genau so gut, wie mit.

    Aber auch ich geh inzwischen auf manche Veranstaltungen gar nicht erst hin oder früher von ihnen wieder heim, weil ich die alkoholgeschwängerten Gespräche nicht mehr ertrage.

    Gerungen hab ich nie mit mir, weil ich mir immer wieder vor Augen halte, wie tief ich am Boden war.

    Aber ein sicheres Gefühl hatte ich auch von Anfang an und hab es immer noch. Dieses 'ganz oder gar nicht' war mir stets bewusst. Jetzt bin ich so ungefähr 14 Monate trocken.


    LG,

    Hera

  • Wenn du nichts anderes gemacht hast wie in den vergangen "Versuchen" dann wird auch nichts anderes herauskommen.

    Der Unterschied ist meine persönliche Einstellung, wie ich damit umgegangen bin / wie ich damit umgehe.....Mindset eben.


    Solange ich meine Stärke gegenüber dem Alkohol gestellt hatte, ging es in die Hose.

    Sorry, steh auf der Leitung, was meinst??


    (Meine größte Gefahrenquelle war aber zuhause, da hab ich am häufigsten getrunken.)

    Danke dir Hera für die Antwort.

    Deine Geschichte kommt mir vertraut vor, das du mittlerweile 14 Monate geschafft hast macht mir Mut.

    Die letzten Monate/1...2 Jahre habe ich mich schon sehr zurückgezogen und auch hauptsächlich daheim getrunken.

    Trotzdem fühle ich mich daheim doch sicher.

  • Sorry, steh auf der Leitung, was meinst??

    Solange ich mich mit dem Alkohol messe. Wie du schreibst, mit einer anderen Denkweise die Sucht unter Kontrolle zu halten, deswegen Risiken eingehst . Die Einstellung nichts mehr zu saufen ist ja nur der Anfang. Nur nichts trinken reicht eben nicht.


    Beispiel


    Es waren eher solche Pflicht-Veranstaltungen, der abendliche Abschluss von einem Wochenseminar, das gemeinsame Zusammensitzen der Dorfgemeinschaft nach einer Baumpflanzaktion z.B.....aber da muss man ja nicht unbedingt mit.

    Einerseits schreibst du, Pflicht-Veranstaltung und im gleichen Satz . Da müsste man ja nicht unbedingt mit. Ich muss nirgends teilnehmen, wenn ich mich in Gefahr bringe.


    Auf Feiern bleib ich wie gesagt einfach nicht mehr so lange.

    Ich brauche nur ein paar Sekunden, um nach einem Glas zu greifen . Die Sucht, sucht ihre eigenen Wege. Nun ist auch nicht jeder Tag gleich. Mal bin ich gut, mal bin ich schlecht drauf. Was immer auch ein Anlass war, sich etwas hinter die Binde zu gießen.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Zähle nicht nur die trockenen Tage, sorge dafür, dass die trockenen Tage zählen.

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