Schritt für Schritt und Tag für Tag

  • Guten Morgen,

    heute bin ich wieder zuversichtlicher. Ich höre Musik, schlürfe Kaffee und genieße.

    Danke Carl Friedrich und Dante für eure Worte, die mir echt geholfen haben. Habe mir jetzt eine Strategie zurechtgelegt und miste über Ostern die Wohnung aus :mrgreen: Weg mit dem ganzen alten Kram, der schon länger nicht mehr zu mir passt. Die Seele wird da gleich mit sortiert, entstaubt und aufgeräumt, und das brauche ich.

    Der Rasen könnte dann morgen auch mal seine erste Mähung gebrauchen :lol:

    Insgesamt tut es mir sehr gut, Strukturen zu schaffen. Die haben schon sehr gefehlt. Und so kleine Alltagsaufgaben können richtig Freude machen und nicht nur lästige Pflicht sein.

    Ich lass mir jetzt nicht von den Feiertagen meine Nüchternheit stehlen, wo ich schon so weit gekommen bin, nee nee, vergiss es, Suchtgedächtnis, hier, setz dich und nimm dir nen Kaffee :P

    Schöne Ostertage euch allen und bleibt gesund

    Mari

  • Hallo liebe Mari,

    Du hast die richtigen Ansichten und Gedanken. Am Anfang war es für mich auch so, dass ich solche Feiertage mit Saufen verknüpft habe. Das wird weniger. Nach noch nicht mal 4 Jahren hab ich keinen Neid, was das Feiern angeht. Klar kann das auch nochmal kommen, also Suchtgedanken. Aber zur Zeit bin ich davon verschont.

    Das Leben ist so toll ohne das Trinken. Nicht immer und grundsätzlich. Aber eben lebenswerter!

    Ich wünsche Dir schöne, nüchterne Ostern mit viel Entspannung und guter Laune und gutem Kaffee natürlich :)

    Cadda

  • Hallo zusammen!
    Mir geht's ähnlich. Bin schon in einem anderen Thread unterwegs. (... ohne Therapie/Selbsthilfegruppe...).
    Habe im Febuar 2020 erste längere Auszeit geschafft, dann leider zwei Rückfälle. Nun wieder 8 Wochen clean. Diesmal soll es klappen. Körperlich geht es mir richtig gut. War vor allem Stresstrinker aber auch an WE gegen die Langeweile-Trinker. Irgendwann Dauertrinker mit heftigen Entzugserscheinigen damals.
    Arbeit: Versuche mich mehr abzugrenzen, nicht so sehr unter Druck setzten zu lassen. Bin in Schulleitung an einer großen Schule, da habe ich oft schlecht geschlafen, viele Probleme mit nach Hause genommen.
    In der Freizeit habe ich das Laufen entdeckt. Tut gut. Sorgen machen mir meine Freizeitgruppen in der Nach-Coronazeit (Skattruppe, Fußball-Oldies). Traditionell immer sehr Alk-Lastig.
    Wenn ihr nichts dagegen habt, schreibe ich hier auch ab und zu...
    Schöne Ostertage

  • Hallo Mari,

    ich hatte ein paar Tage selbstauferlegten PC-Entzug. :mrgreen:
    Über die Ostertage und jetzt im Urlaub bin ich etwas seltener am PC.

    Die Entschleunigung funktioniert bei mir ganz gut. Yoga habe ich aber leider sträflich vernachlässigt die letzten Tage. Genau wie die Meditation morgens und abends.
    Heute Morgen habe ich das mal wieder gestartet.

    Deine Gedanken und Maßnahmen finde ich richtig gut. Auch das Bewusstsein darüber, was dich triggern könnte. So kannst du solchen Situationen am besten entweder aus dem Weg gehen oder eben etwas anderes planen. Klasse. :D

    Bei mir sind es gar nicht so sehr die Feiertage oder an sich bestimmte Tage die mich triggern. Ich habe das Trinken nie an "besondere Ereignisse" geknüpft. Ich habe halt immer getrunken wenn ich wollte. Ob Feiertag oder ganz normaler Wochentag war mir dabei egal.
    Natürlich ist es an Feiertagen aber etwas schwieriger, da man ja ziemlich viel Zeit hat.

    Ich versuche mir an solchen Tagen möglichst viel Gutes zu tun. Sport, Badewanne, einen schönen Film, Spaziergänge (wenn das Wetter mitspielt) etc. Dann habe ich den ganzen Tag etwas worauf ich mich freuen kann. Und ich muss sagen, dass ich jetzt, wo ich nicht mehr trinke, meinen "Feierabend" richtig zelebriere.
    Dann mache ich mir ein Räucherstäbchen an, gucke etwas schönes im TV worauf ich Lust habe und entspanne auch ganz bewusst. Das ist einfach soo schön. Als ich getrunken habe, hatte ich das nie. Selbst an den Abenden an denen ich mal nichts konsumiert habe, war ich ständig angespannt und nervös. Abschalten ging gar nicht.
    Das ist so eine wunderbare Sache an der Trockenheit. Einfach mal inne halten, durchatmen und entspannen.

    Ganz liebe Grüße

    Twizzler

  • Hallo zusammen,

    sodele, Ostern erst mal wieder vorbei :lol:

    Im Großen und Ganzen habe ich es jetzt ganz gut hingekriegt. Zwar weniger sortiert und ausgemistet als angekündigt, aber immerhin jeden Tag ein bisschen. Und ich habe ja Zeit, der Plunder läuft nicht weg :mrgreen: Möchte mich auf keinen Fall unter Druck setzen oder mir ein "Müssen" auferlegen. Wichtig ist es, meine Grenzen zu spüren und mich danach zu richten. Das Thema Ausmisten wird definitiv eine meiner längerfristigen Strategien bleiben, es tut einfach gut.

    Dann war ich auch viel an der frischen Luft, bin Fahrrad gefahren, habe aber auch gemütlich gelesen, Serien geguckt und außerdem echt viel geschlafen, schönes Hobby :mrgreen:

    Und jetzt ist das ein wirklich gutes Gefühl, die Ostertage nüchtern hinter mich gebracht zu haben. Stärkt mich und rüstet mich schon mal für Pfingsten :mrgreen:

    Liebe Cadda, lieber Peter, liebe Twizzler, ich freue mich ganz besonders über eure Worte, die ihr mir dagelassen habt. Es tut gut, eure Eindrücke und Erfahrungen zu lesen, denn ich profitiere sehr davon, erkenne ich mich doch in vielem wieder. Das hilft mir sehr beim Heilungsprozess und ich danke euch für die Anteilnahme.

    Bin jetzt bei 100 Tagen Nüchternheit, wer hätte das gedacht? :D

    Einen schönen Abend euch und bleibt gesund!

    Mari

  • Liebe Mari,

    du bist dreistellig, wie schön. :D
    Herzlichen Glückwunsch dazu.

    Ich habe für mich lernen dürfen, dass das Ausmisten in der Wohnung auch meinen Kopf aufräumt. Das ist so eine tolle Sache.
    Wenn ich mich mal wirklich richtig schlecht fühle, fange ich an aufzuräumen und mein Kopf ist direkt dabei und wird auch wieder ordentlicher.

    Alles mit der Zeit. Die drei großen G´s. Geduld, Geduld, Geduld.

    Sagt eine der ungeduldigsten Menschen der Welt. :mrgreen:

    Alles Liebe.

    Twizzler

  • Hallo Twizzler,

    jaaa, dreistellig! Danke für die Glückwunsche :)

    In Geduld übe ich mich, bin auch eher ne ungeduldige Person ^^ aber es geht nur mit kleinen Schritten, zu große Ziele und schwupps, da wäre wieder der Druck, und das Scheitern wäre vorprogrammiert.

    Ich mag übrigens dein Woodstock-Bild total :love: Eine schöne Woche dir!

    Mari

  • Liebe Mari,

    das mit der Ungeduld kenne ich soo gut. Ich bin genauso und übe mich noch jeden Tag darin, meine Geduld zu hegen und zu pflegen. ^^

    Bei mir waren es vor allem die ersten Tage der Trockenheit die so langsam vorangingen. Und jetzt steuere ich schon auf die 9 Monate zu. Das geht dann irgendwann schneller als man geradeaus gucken kann. :)

  • Guten Morgen zusammen :)

    Ich wollte mich mal wieder bei euch melden. Ich lese hier weiterhin viel mit und lerne.

    Mein Leben läuft zur Zeit recht ereignislos ab. Es tut sich mehr in meinem Inneren als im äußeren Leben. Das ist für mich o.k., bin ja sehr introvertiert und brauche lange Auszeiten nur für mich. Das schützt mich vor einem Rückfall. Dann gibt es natürlich die kleinen Höhen und Tiefen im Alltag, die ich bis jetzt aber ganz gut hinbekomme.

    Bin auch viel draußen in der Natur und beschäftige mich weiter mit meinem EKA-Thema, lerne mich jeden Tag besser kennen und nehme einfach an, was da so kommt. Das ist nicht immer einfach, aber ich stelle mich.

    Getrunken habe ich jetzt über vier Monate nichts mehr. Ich hatte mir eine App installiert, die anzeigt, wie viel man durch die Abstinenz spart und wie viele Getränke man in der Zeit ausgelassen hat. Krass, wenn man das mal so schwarz auf weiß sieht 8|

    So, gleich geht's für mich wieder raus an die frische Luft und danach wird was Gutes gekocht.

    Ich wünsche euch einen schönen 1. Mai und bleibt gesund

    Mari

  • Hallo Mari,

    ich freue mich, von dir zu lesen. Und darüber, was du schreibst. :)

    Ich bin ähnlich gestrickt wie du, scheint mir. Auch ich bin viel alleine in der Natur unterwegs, und wenn ich nicht regelmäßige längere Zeiten mit mir selber habe, geht es mir nicht gut. Ich hab ziemlich lange gebraucht, um das an mir zu akzeptieren, (arbeite immer noch dran), weil ich schnell dabei bin, Vergleiche zu ziehen mit anderen, die (vermeintlich!) anders ticken.

    Ich wünsch dir heute einen schönen Sonntag mit der für dich genau richtigen Mischung aus Distanz und Nähe, Rückzug und Austausch.

    Viele Grüße

    Thalia

  • Schönen guten Morgen,

    ich erkenne mich da auch absolut wieder. :)

    Bin auch ein eher introvertierter Mensch und brauche viel Zeit für mich alleine.

    Zum Glück habe ich die auch.

    In deinem Beitrag erkenne ich mich auch sehr stark.

    Alles Liebe

    Twizzler

  • Hallo ihr :)

    genau. Die richtige Mischung aus Distanz und Nähe, Rückzug und Austausch ist für das innere Gleichgewicht so wichtig. Es kann bei mir im schlimmsten Fall darüber entscheiden, ob ich trinke oder nicht.

    Twizzler, ich hatte gelesen, dass du zurzeit auch viel Homeoffice machst, das ist bei mir auch so und ich wäre so glücklich, wenn ich zukünftig weiterhin so arbeiten könnte. Ich schätze meine Kollegen alle sehr und fühle mich wohl. Trotzdem "graut" es mir etwas vor den vielen sozialen Interaktionen, die wieder auf mich warten, wenn ich täglich vor Ort arbeite. Denn ich bin schnell "mehr bei anderen" als bei mir selbst. Nicht gut. Eins meiner klassischen EKA-Themen, die in Alkoholkonsum münden können.

    Es gilt also dranzubleiben und weiter an mir zu arbeiten. Man liest ja immer wieder, dass es nicht ausreicht, nicht zu trinken. Abstinenz ist Arbeit und Selbsterkenntnis. Und ich lerne wahrscheinlich nie aus ^^

    Viele Grüße

    Mari

  • Hallo Mari,

    deine Texte könnten tatsächlich von mir stammen. ^^

    Ich finde mich da total wieder.

    Mir graut es auch schon ein wenig davor, wieder vor Ort arbeiten zu müssen.

    Jetzt ist es bei mir so, dass wir sowieso vorher auch schon die Möglichkeit zum Home-Office hatten, wenn auch nur 5 Tage im Monat. Vielleicht wird das aber aufgrund der guten Erfahrungen noch ausgebaut. Mal sehen. Das werden dann jedenfalls so meine Sozial-Erholungstage ^^

    Und es wird auch noch etwas dauern, bis ich wirklich wieder vor Ort arbeiten gehe. Zur Zeit ist da noch kein Ende in Sicht. Ich wünsche dir da ebenfalls.

    So haben wir noch etwas Zeit uns selber besser kennenzulernen bevor wir wieder auf die Menschheit losgelassen werden. :mrgreen:

  • Hallo ihr,

    ein kurzes Update von mir :) Ich bin weiterhin trocken, es sind jetzt über fünf Monate, und das soll auch so bleiben.

    Leider stecke ich aber momentan in einer privaten Krise und muss da besonders gut auf mich achten, denn die gewohnte Lösung, mich einfach wieder maßlos zu betrinken und im Selbstzerstörungsmodus vom Leben abzukapseln, ist verführerisch. Es ist gerade alles nicht leicht, besonders, wenn man mit Depressionen zu kämpfen hat. Aber das ist eine andere Baustelle. Als EKA schleppt man dann auch noch sein Päckchen mit und strampelt sich ab. Manchmal ist einfach alles zu viel. Aber wichtig ist und bleibt: Ich trinke nichts. Der Rest wird sich hoffentlich regeln lassen.

    Ich wünsche euch alles Gute, bleibt gesund

    Mari

  • Hallo Mari

    ch bin weiterhin trocken, es sind jetzt über fünf Monate, und das soll auch so bleiben.

    Gratulation. Weiter so!

    Leider stecke ich aber momentan in einer privaten Krise und muss da besonders gut auf mich achten, denn die gewohnte Lösung, mich einfach wieder maßlos zu betrinken und im Selbstzerstörungsmodus vom Leben abzukapseln, ist verführerisch.

    Nun fängt jeder Rückfall im Kopf an. Was würde es denn an deiner Situation ändern wenn du dich abschießt?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Mari,

    wie schön von dir zu lesen. :)

    Glückwunsch zu 5 trockenen Monaten.

    Leider stecke ich aber momentan in einer privaten Krise und muss da besonders gut auf mich achten,

    In den letzten Monaten habe ich festgestellt, dass mein Körper mir immer sehr starke Signale sendet, wenn es mir zu viel wird. Dann kommen die Depressionen wieder stärker zum Vorschein und ich fühle mich mitunter richtig krank. Als wenn ich eine richtig heftige Erkältung bekomme.

    Die ist dann aber nach einem Tag Ruhe wieder weg.

    Und das gönne ich mir in solchen Momenten der Überforderung auch. Ruhe!

    Das ist ganz wichtig für mich, denn oft kann ich gar nicht richtig einschätzen, wann es mir zu viel wird.

    Mein Körper und auch mein Geist brauchen diese Momente (oder auch Tage) des Auftankens aber. Und ich bin froh, dass ich mich inzwischen gut genug kenne, diese auch wahr zu nehmen und entsprechend handeln zu können.

    Es gibt nichts was das Trinken besser machen könnte.

    Und auf schlechte Zeiten folgen auch wieder bessere. Das Leben ist ein auf und ab und ständige Veränderung. Das können wir nicht ändern.

    Bleib stark. <3

  • Schaff dir einen Ruhepol, Mari.

    Wenn du gerade im Krisenmodus bist, empfiehlt sich eine feste Auszeit.

    Eine Stunde z.B. , wo nichts stattfindet, was dich belastet. Mach dir nen Tee, setzt dich auf den Balkon, irgendwas.

    Bloß keines der Stressthemen behandeln oder überdenken.

    Resete deinen Kopf.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • So, nun ist es ja schon spät, und ich bin ziemlich erschöpft, wollte euch aber wenigstens noch eine kurze Nachricht dalassen und <3   Danke   <3 sagen für eure hilfreichen Worte. Es geht mir jetzt etwas besser :) Gerade bin ich auch einfach nur froh, dass ich morgen ausgeruht und mit klarem Kopf aufwache.

    Nun fängt jeder Rückfall im Kopf an. Was würde es denn an deiner Situation ändern wenn du dich abschießt?

    Leider hat der Suff bei mir den Effekt, dass ich dann endlich mal meinen Kopf abschalten und für ein paar Stunden alles vergessen und loslassen kann. Natürlich zu einem viel zu hohen Preis.

    Nun möchte ich lernen, mich auf gesunde Art und Weise zu entspannen. Mein Plan fürs Wochenende ist also: Reset-Knopf drücken. Ich werd mit meinem Hund durch die Natur streunern, außerdem gönne ich mir viel Ruhe, gutes Essen und Lesen. Dann habe ich hoffentlich auch wieder etwas Kraft für alles, was da kommen mag :)

    Danke noch mal für alles, Gute Nacht und schlaft gut :)

  • Leider hat der Suff bei mir den Effekt, dass ich dann endlich mal meinen Kopf abschalten und für ein paar Stunden alles vergessen und loslassen kann.

    Da spricht die Sucht aus dir. Ein "Nichtabhängiger" würde nicht zum Alkohol greifen. Verstehst was ich meine?

    Nun möchte ich lernen, mich auf gesunde Art und Weise zu entspannen.

    Genau so ist es.

    Es war für mich ganz wichtig, das ich die Zeiten, die ich zum Saufen gebraucht hatte, mit sinnvollen (gesunden) Zeiten zu ersetzen. Mein Hirn musste ja umgeschrieben werden.

    Sport hat mir viel geholfen, da auf natürliche Weise das Belohnungssystem mit der Ausschüttung von Dopamin aktiviert wurde. Es gibt auch Studien die belegen, das nach einer längeren Alkohol Abstinenzphase sich vermehrt Dopamin im Gehirn bildet. Was den Effekt Saufen zu müssen ad Absurdum führt.

    Also ist das schnelle trügerische Entspannen durch Alkohol nur eine Illusion.

    Also gilt/galt es durchzuhalten.

    Ein Tipp, nehme die 24 Stunden Regeln, falls es mal etwas schwieriger wird. Heut bleibe ich standhaft.

    Gruß Hartmut

    ------------------

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