Hallo liebe Community,
ich bin 42 Jahre und Mami eines kleinen Baby. Mein Mann ist Quartalstrinker, und wie es oft so ist, kann er sein Alkoholproblem nicht eingestehen, denn er kann ja auch längere Zeit ohne und wenn er dann trinkt, liegt es an den anderen. Dass die zuviel Druck oder Stress machen oder ich ihn mit irgendwas verletzt oder beleidigt habe oder oder oder. Nach seinem letzen schlimmen Absturz vor einem halben Jahr dachte ich, er hätte es gerafft, und war dann auch etwas länger abstinent um nun bereits zum zweiten Mal zum üblichen Muster zurück zu kehren. Mir ist es wichtig zu sagen, dass mein Mann ein wirklich liebevoller und gebildeter, anständiger Mensch ist; wenn er denn trocken ist. Das macht es mir umso schwerer, weil ich ihn wirklich aus ganzem Herzen liebe und mein größter Wunsch wäre es, mit ihm meinen Lebensabend zu verbringen. Im Moment zweifele ich aber, ob ich mich trotzdem trennen soll, da ich in den Trinkperioden einfach nicht klar komme. Ich bin psychisch am Ende in diesen Zeiten und in den Trockenperioden ständig mit der Angst beschäftigt, wann es wieder los geht. Auf jedes noch so kleine Zeichen achte ich, nehme es wahr, Rucksäcke lösen bei mir mittlerweile regelrechte Panikanfälle aus ebenso wenn er in den Keller geht oder das Garagentor quietscht. Dann ist die Anspannung sofort da. Aber ich finde es MEGA schwer, sich von jemandem zu trennen, den man so sehr liebt und mit dem man bzw. ich in den trockenen Zeiten wundervolle Momente erlebe. Er ist in der Zeit auch ein wirklich extrem liebevoller und zugewandter Vater. Trotzdem bin ich immer wieder ratlos und taumle zwischen "ich versuche zu lernen, mit den Trinkphasen umzugehen und genieße die guten Zeiten" (was mir bisher nicht gut gelingt) oder ich trenne mich lieber, bin alleine mit dem Baby und habe vielleicht eine Chance auf Glück irgendwann einmal. Obwohl ich dazu sagen muss, dass mein Herz mir immer wieder sagt, dass es das gar nicht will; also keinen anderen Mann kennen lernen.
Ich trage meine Sorgen und Qualen seit sieben Jahren so ziemlich alleine mit mir rum, denn um meinen Mann zu schützen, erzähle ich niemandem in meinem Freundeskreis von unseren Problemen. Ich habe zwar selber eine Therapeutin aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte (die war auch nicht so prickelnd), mit ihr führe ich ab und zu Gespräche darüber, aber wirklich helfen kann sie mir in Bezug auf meinen Mann auch nicht. Nun ist seit fünf Tagen wieder mal eine Trinkperiode, ich wie regelmäßig alle paar Wochen, mit Baby und allem drum und dran auf mich alleine gestellt. Mein Mann klinkt sich dann völlig aus, lebt in seiner eigenen Welt, aber das ist natürlich auch normal bei einem Quartalstrinker.
Ich könnte natürlich noch viel mehr schreiben, aber alles zu seiner Zeit. falls jemand Interesse an einem Austausch hat freue ich mich und berichte gerne mehr. Jede!!! Zuschrift ist mir wichtig.
Es grüßt, Blume52