• Also sie fährt "nur" in ihr Elternhaus, keine Tanten, keine Onkels, keine Oma, kein Opa, just Mama, Papa und zwei Brüder.
    Ich hoffe da wird sie keiner Gefahr unterlaufen aus genau dem Grund, da sie nur im Elternhaus ist und sie alle Bescheid wissen, wenn sie auch selber trinken, in welchem Maße auch immer.
    Ihre mütterliche Tante kommt also erst wieder im Dezember dazu, wenn überhaupt denn ansich zieht sich Sabine von allen die Bescheid wissen ein Stückchen zurück, sie wollte hier weder mit den nachbarlichen Freunden, noch mit meiner Mutter Kontakt haben, bis sie bemerkt hat, das es nicht immer und einzigst um ihren Konsum gehen wird, sondern ansich gar nicht, war es dann plötzlich doch alles okay.

    Klar mag die Frau ihr einiges ähnliche gesagt haben, ist halt immer die Frage wie man es auslegt und vor allem wiedererzählt. Abgesehen davon habe ich Sabine kennengelernt, da hatte sie noch kein Suchtproblem, wenn ich die Frau wiederhaben könnte, wäre das so wunderschön, das ich der wohl glücklichste Mann auf Erden wäre. Wenn sich die Wiedererzählung dem gleicht, was sie mir vorher schon "angedroht" hat, dann macht mich das natürlich stutzig bzw nervt mich, was ich natürlich nicht zum ausdruck bringe. Ich habe nur gesagt "warten wir mal ab wie sich das alles so entwickelt, nach der ersten Sitzung ist es vielleicht ein wenig früh Prognosen zu ziehen". Heute morgen wie gesagt das Ding mit dem Auto, was völliger Blödsinn ist. Ich bin wirklich der letzte der sie kurz halten möchte. Wenn wir auf einem Dorf wohnen würden, sie würde die ganze Woche zuhause sein und auf ein Auto angewiesen sein um irgendwo hinzukommen, wäre das nicht das Problem, aber irgendwie muss man ja auch schauen was man sich alles leisten kann, immer kaufen kaufen kaufen is easy, aber nciht immer die schlauste Weg.
    Ich würde auch gerne mal wieder ein neues Auto haben, aber es geht halt nicht immer so wie man gerne möchte und daran muss man sich letztendlich auch ein wenig halten.

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Hi,

    ich denke auch, dass sie da etwas falsch interpretiert hat, aber vielleicht ist das auch die erste Euphorie. Vielleicht denkt sie aber immer noch, dass du Schuld an allem bist!!!! Obwohl ich mir das eigentlich nicht vorstellen kann, denn in ihrem Beitrag gibt sie ja zu, dass sie mit 15 angefangen hat zu trinken!! Irgendwie widersprüchlich, aber wie gesagt - kann mit ihrer Wahrnehmung zusammenhängen!

    Redet doch noch einmal über das Gespräch, das sie hatte. Hinterfrage doch einfach mal, lass sie erklären, wie die Dame darauf kommt, dass sie jetzt ein Auto bräuchte etc. Vielleicht sieht sie das ja dann auch schon anders oder denkt zumindest nochmals darüber nach. Wenn man sich natürlich kein Auto leisten kann, dann geht es eben nicht..... selbst wenn ihr jemand dazu geraten hätte! Egal um was für ein Thema es sich handelt - was nicht geht, geht nicht.

    Wünsche dir ganz viel Glück.

    Viele Grüße

    Aileen

  • Hallo Blandi-Blubb,

    zur Zeit erlebe ich meine Mutter leider überwiegend betrunken. Dann badet sie entweder in Selbstmitleid oder sie schlägt mit ihrem angetrunkenen Selbstbewusstsein in jeder Beziehung über die Stränge, kann alles, weiß alles und stößt jeden vor den Kopf, der ihr etwas „Falsches“ sagt. Oder aber sie liegt nicht ansprechbar im Bett. Im Grunde will sie nichts anderes als in Ruhe gelassen werden und trinken. Mehr fordert sie von ihrer Umwelt nicht ein. Die Gründe dafür kennt nur sie allein. Jedenfalls ist sie nicht sie selbst, sich ihrer selbst nicht bewusst. Ich denke mir, daß es mehr oder weniger bei jedem nassen Alkoholiker so aussieht, auch bei Deiner Freundin.

    Es gab aber auch andere Zeiten in den letzen Jahren. Die Zeiten während und noch einige Zeit nach Entgiftungen und Therapien. Unabhängig davon, dass sie ansprechbar war habe ich ganz andere Dinge bemerkt, die nass nicht da waren. Sie fing wieder an, sich um sich zu kümmern, sich selbst, ihr Äußeres, ihr ganzes Wesen wieder zu pflegen, wahrzunehmen. Sie war unsicher, vieles was sie vorher weg getrunken hat, hat sie nun bewusst erlebt und konnte nicht mehr richtig damit umgehen. Oft hat sich diese Unsicherheit in Streit entladen, weil auch ich nicht daran gewöhnt war und damit umgehen konnte. Mein coabhängiges Verhalten ging plötzlich nicht mehr. Was ich gut meinte und solange funktioniert hatte, wurde plötzlich nicht mehr gewollt.
    Sie fing an etwas für sich einzufordern, sie war nicht mehr damit zufrieden einfach nur in Ruhe gelassen zu werden. Auch wenn ich mich darüber sehr gefreut habe, denn diese lethargische Mutter war nicht die, die ich kannte, konnte ich nicht damit umgehen. Ich habe gedacht, sie kriegt sich schon wieder ein, das normalisiert sich schon. Ich habe nicht gesehen, dass der „Fehler“ bei mir lag, dass auch ich etwas tun musste, damit das wieder mit uns beiden funktioniert.
    Bis so etwas wieder „normal“ läuft müssen alle Beteiligten hart an sich arbeiten und es wird auch nie einfach so und von heute auf morgen klappen. Es gibt jede Menge Auf’s und Ab’s, da ist Geduld und langer Atem gefragt. Diese Erkenntnisse über ihre trockenen Phasen habe ich allerdings erst im letzten Jahr gewonnen, nachdem ich angefangen habe etwas für mich zu tun.

    Nun sie hat wieder aufgehört an sich zu arbeiten und den Alkohol vorgezogen. Ich habe angefangen und werde weiter machen an mir zu arbeiten. Mir ganz allein zu Liebe. Wenn sie irgendwann vielleicht wieder einsteigt, werden wir vielleicht beide etwas davon haben. Wenn nicht werde ich dadurch aber trotzdem etwas haben, ein eigenes und zufriedenes Leben.

    Wenn sie das durchzieht trocken zu werden, wirst Du nicht mehr die Frau haben, die Du jetzt hast, aber Du wirst auch nicht mehr die bekommen, die Du zu Anfang Euer Beziehung hattest. Menschen verändern sich und auch sie wird sich verändern. Glaube nicht, dass sie „nur“ aufhören muß zu trinken und alles ist wieder wie früher, alles nett und schön. Du hast Dich auch verändert mit ihrem zunehmenden Alkoholkonsum, auch Du musst an Dir arbeiten. Das Eure Beziehung funktioniert, wenn sie trocken wird und bleibt ist nicht allein ihre Aufgabe.

    Das was Du jetzt erlebt hast ist, denke ich, ihre Anfangseuphorie. Die Freude über den rettenden Strohhalm, über einen Weg aus dem Teufelkreis. Es kommt noch viel auf sie und auf Euch beide zu. Wenn sie dran bleibt, wird es auch andere Phasen geben, aber es kommt ein massiver Umbruch.

    Auch wenn Du es als Quatsch ansiehst, dass sie ein eigenes Auto möchte, kann das durchaus ihr Bedürfnis sein. Vielleicht ist es eine Laune aus der ersten Euphorie, vielleicht aber auch nicht. Sie verdient ihr eigenes Geld und somit sollte sie auch bestimmen dürfen, wofür es ausgegeben wird. Wenn ihr aus einem Topf wirtschaftet sollte es eine gemeinsame Entscheidung sein, aber keinesfalls nur Deine. Sie ist eine erwachsene, eigenständige Frau, die für sich selbst bestimmen und entscheiden kann. Also solltet ihr auch gemeinsam darüber reden und nicht Du solltest allein bestimmen, dass das Quatsch ist. Mir würde es z. B. nicht passen immer auf andere angewiesen zu sein, wenn ich irgendwo hin möchte. Auch wenn mein Auto z. B. im Urlaub mal nicht gebraucht wird. Ich weiß es ist da, ich kann wenn ich will, fahren. Das würde ich mir nicht einfach nehmen lassen. Wenn gute oder notwendige Gründe dafür sprechen würden, dass es abgeschafft würde, dann könnte ich damit leben, aber nicht nur weil mir jemand nur sagt das das so ist.

    Du hast vieles erledigt, für sie übernommen, weil sie zu betrunken war, weil sie es nicht mehr richtig auf die Reihe bekommen hat. Wer sollte es auch sonst tun. So etwas gibt einem das gute Gefühl gebraucht zu werden und wie sollte man es auch anders aushalten, diesen täglichen Horror, ohne gute Gefühle. Das weiß ich selbst nur zu gut. Ich habe mich selbst zum Teil darüber definiert, was ich doch für eine gute Tochter bin und wie toll ich bin, dass ich den ganzen Sch… doch schultern kann. Schließlich hat mir das ja auch immer wieder jemand bestätigt und mich dafür bewundert. (Im nachhinein ein ziemlich hohles Gefühl) Aber…… das gibt einem auch ein Gefühl von Macht, Macht über einen anderen Menschen und das ist mehr als schädlich für einen selbst und für den anderen. Hat man die Macht zu lange „genossen“ wird es verdammt schwer sie wieder aufzugeben. Zudem wird sie früher oder später zur unerträglichen Last und es tut dem Charakter allgemein nicht gut Macht über einen anderen Menschen zu haben. Der Abhängige, jetzt trocken, mag nicht mehr über sich bestimmen lassen, denn trocken hat er keine Vorteile mehr davon. Er wird sich wehren und das ganz massiv. Wo das hinführen kann, kannst Du Dir sicherlich selbst ausmalen.

    Aus diesem Verhalten musst Du Dich lösen, sonst klappt das alles nicht. Schlimmstenfalls kann es passieren, dass sie trocken ist und Eure Beziehung dann am Ende. An einer Beziehung müssen immer beide arbeiten auch in diesem Fall. Es ist schön das Du zu ihr stehst und nicht einfach aufgibst, das weis sie sicherlich auch zu schätzen, aber das allein reicht nicht.

    Ich hoffe, Du nimmst mir meine Offenheit nicht übel, aber ich lese aus Deinen Beiträgen ein ziemlich coabhängiges Verhalten heraus. Ich wünsche Euch beiden Erfolg und eine glückliche Beziehung, aber das wird nur wenn auch Du an Dir arbeitest, an Deiner Coabhängigkeit und nicht nur sie an sich und an ihrer Abhängikeit.

    Viel Glück…..
    Skye

  • Ich danke Dir für Deine ausführlichen Worte von ganzem Herzen, ohne wenn und aber!!

    Mir ist klar das nicht nur sie diejenige ist und sein wird, die was an sich ändern muss; mir ist auch bewusst, das diese Zeit mit die schwerste sein wird, die wir je hatten und ich bin bemüht und gewillt, alles erdenkliche beizutragen, was in meiner Macht steht, sei es, von nun an wieder alle Entscheidungen durchzusprechen oder einfach nur auch mal auf ihre Ideen oder Pläne zu hören. Das habe ich übrigens auch während der Konsumphase getan, denn es gab ja immer wieder Zeiten, wo alles okay war und sie durchaus in der Lage war Pläne zu schmieden. Sabine war nicht und nie täglich betrunken, bei ihr war es ein andauerndes Up & Down. Ich muss nur an unsere gemeinsamen Urlaube denken, da hat mein Schatz durch die Bank alles geplant, was wir unternommen haben und mich stets in ihre Vorschläge einbezogen. Mir ist an mir selber nicht erst heute, gestern oder letzte Woche aufgefallen, das ich schnell Entscheidungen alleine gefällt habe, weil es zu gewissen Zeiten auch nicht anders funktionierte, ich hoffe dieses Verhalten auch wieder ablegen zu können...
    Um das Thema Auto aufzugreifen: ich glaube behaupten zu können, das ich nicht der Typ bin der einfach NEIN sagt, ich mache mir, offen gesagt alleine, immer Gedanken darum ob eine Sache sinnvoll ist oder nicht. Wir hatten das Thema Fahrzeug schon mal auf dem Tisch, gar nicht so lange her, aber ein zweites Auto ist momentan einfach nicht drinnen, da wir noch genügend andere laufende Kosten haben, die erst mal "erledigt" werden müssen bevor man weiter denkt. Was dann ist, darüber kann man meines Erachtens auch "dann" reden.

    Ich kann Deine Worten gut nachvollziehen, sie haben mir auch viele kleine Äuglein geöffnet, die ich versuchen will auch weiterhin schauen zu lassen. Heute Abend werden wir essen gehen, einfach mal um alleine irgendwo zu sitzen und ein wenig zu reden, im Restaurant ist es ein ganz anderes reden als zuhause oder während einer Autofahrt.

    Ich hoffe inständig, das sie UND ich das alles in den Griff bekommen.

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Ansich hatten wir ja gestern Abend folgendes geplant:

    Zitat von Blandi-Blub

    Heute Abend werden wir essen gehen, einfach mal um alleine irgendwo zu sitzen und ein wenig zu reden, im Restaurant ist es ein ganz anderes reden als zuhause oder während einer Autofahrt.


    Dies jedoch wurde kurzfristig abgeblasen, da Sabine mich schon angetrunken von der Arbeit abgeholt hatte.
    Ich habe sie kurz zuhause rumgefahren und bin dann meinerseits weiter gefahren, da ich keine Lust auf einen weiteren bedrückenden Abend habe wo ich mir wieder anhören muß, wie schlecht ich nicht bin und wieviel Schuld ich an allem habe, ich brauchte einfach mal einen Tapetenwechsel für den Abend und so bin ich erst wieder um 23.30 Uhr daheim gewesen.
    Sabine lag schon im Bett, allerdings hingegen meiner Vermutung nicht mit noch mehr Promille, sondern ebenso, wie ich sie wohl auch "abgeliefert" hatte.
    Heute morgen hat sie sich aus dem Haus geschlichen, kein "tschüss" kein nichts. Ich fand einzigst einen kleinen Zettel das die Tiere schon versorgt sind So macht sie sich ansich nicht aus dem Staub, so würde ich das auch nicht machen.

    Endlich Wochenende :?

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Seit dem damaligen Tag kann ich aktuell nichts negatives berichten, was mich natürlich freut.
    Ihr Besuch in der Heimat ist wohl, zumindest soweit ich es mitbekommen kann, gut verlaufen und sie hat nichts getrunken. Der Besuch galt nur ihrem Elternhaus, wo man sich wohl auch schon so seine Gedanken machte, obwohl mich bislang niemand gefragt hat wie es ausschaut (was ich wiederum bedenklich finde).

    Heute war Sabine den ersten Tag wieder alleine zuhause... ich bin noch am arbeiten und bin zur Zeit etwas nervös, da wir über ICQ kommunizieren (sie hat da Spaß dran..) und mir ihr Verhalten ein wenig komisch vorkommt, aber das kann auch Einbildung sein. In 30 Minuten weiß ich mehr...

    Sie hat ihre erste Sitzung bei der Boje bereits vor Wochen hinter sich gebracht, die auf heute angesetzte Therapierunde ist nach ihren Angaben zwei Wochen nach hinten verschoben worden und auch einen weiteren Termin bei der Boje gibt es momentan angeblich nicht.
    Ich überlege ob ich da morgen mal anrufe und nachfrage, letztendlich muss ich ja wissen ob sich alles auf dem Weg befindet, der mir zuhause mitgeteilt wird. Ich mag zwar diese Fragerei überhaupt nicht und es liegt mir ansich fern, aber ich denke das ich es zumindest morgen mal hinterfragen soll, bevor ich anfange mir eine angehende heile Welt vorzumachen...

    Drückt mir bitte allesamt die Daumen das kein Jojo-Effekt eintreten wird!!

    Danke für's lesen!

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • So,

    leider hat der Abend mir das beschert, was ich schon erwartet hatte. Ich kam nach Hause, Sabine lag auf dem Sofa und blinzelte mich an... Festtagsbeleuchtung in der ganzen Bude... Mülltüte im Flur... nasse Wäsche halb aufgehängt, die trockene halb zusammengelegt und vom Wäschezimmer bis Wohnzimmer rumliegend :(
    So hatte ich erst mal etwas zu tun, Wäsche aufhängen gehört zu meinen Lieblingsbeschäftigungen Abends um neun Uhr :evil:
    Ich habe mich kurz zu ihr gesellt und sie gebeten doch ins Bett zu gehen, da ich enttäuscht war und mich nicht wirklich mehr mit ihr unterhalten wollte. Ich teilte ihr noch kurz mit das ich mich morgen mit der Boje in Verbindung setzen würde und erwähnte das ich es scheiße finde das sie mich mal wieder belogen hatte, den ich hatte kurz vorher noch gefragt ob sie fit sein würde, welches sie natürlich mit JA beantwortete... aber was will ich noch erwarten?!? Sie ist dann Tatsache ins Bett gegangen (obwohl sie laut ihren Aussagen den halben Nachmittag mit schlafen verbracht hat), kam aber kurze Zeit später wieder zu mir gewankt, sichtlich bemüht nicht zu sehr zu torkeln. Sie hat sich offensichtlich geschämt, ansich das erste Mal das cih so eine Anwandlung mitbekomme, früher hat es immer nur Vorwürfe gehagelt. Nachdem sie aber von dem Film, den ich gerade in englisch schaute, nciht viel mitbekommen hat, ist sie wieder von Dannen gezogen - ins Bett, wo sie auch jetzt noch liegt.

    Ich stehe der Sache momentan ziemlich Emotionslos gegenüber und weiß nicht ob das ein gutes Zeichen oder ein schlechtes sein soll :?

    Vor zehn Tagen war ich ja die vier Tage alleine daheim, das hat mir gezeigt, das ich auch ohne Partner ganz gut klargekommen bin und das ich sie ansich auch gar nicht vermisst habe, immerhin gab es zu dieser Zeit keinen Streit, keine Enttäuschungen und dumme Diskussionen über Lügen und Sucht (die hängen mir ehrlich gesagt nämlich langsam zum Halse raus).
    Wie ich vorher schon irgendwann mal erwähnte, möchte ich keine große Energie mehr ins Ärgern investieren, da es für mich als selbstständigen wichtigere Sachen gibt um die ich mich kümmern kann, man stumpft ja auch mit der Zeit ein wenig ab... vieleicht ganz gut so.

    Schade das es alles weiter so läuft, aber es war ja auch nicht anders zu erwarten, da ich der Meinung bin, das sie alleine aus dem Schlamassel nicht mehr rauskommen wird und Hilfe nimmst sie ja ansich nicht wirklich in Anspruch - weder von mir, noch von ihrem Hausarzt, noch ihrem Neurologen oder sei es nur hier im Forum....

    Für mich muss ich zusehen, wie ich mein Leben ggf gestalten werde, alleine möchte ich dies weiss Gott nicht tun. Für nächstes Jahr hatte ich paar Sprachkurse eingeplant, englisch aufpolieren und auch spanisch hätte ich Bock... aber das is ja alles noch ein wenig hin.... schauen wir mal was bis dato noch so passierenwird...

    Gute Nacht :(

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Heute morgen bin ich neben Sabines Bettseite in etwas feuchtes getreten, natürlich wollte ich wissen was das ist und habe ihren Schrank aufgemacht... habe eine leere Flasche Vodka gefunden, Restbestäne in eine kleine Plastikflasche Vodka abgefüllt. Damit ist für mich wieder ein Stückchen klarer geworden, das sie entgegen meiner Vermutung, das sie in den letzten 10 Tagen fit gewesen war, dem wohl doch nicht so gewesen ist.

    Gestern Nacht hatte ich ihren jüngeren Bruder in meinem Messanger und habe dem erstmal mitgeteilt, wie hier der aktuelle Stand der Dinge ist. Hat ein wenig gedauert bis er begriffen hat wo das Problem liegt, am Ende meinte er dann zu mir, das sich Sabine in Wien auch jeden Tag ziemlich merkwürdig verhalten hat und das er es auf die Antidepressiva schiebt. Ich habe ihm erstmal versucht klar zu machen, dasman von Antidepressiva ansich nciht anfängt zu torkeln odereinen unsicheren Gang bekommt, woraufhin wir dann beide zu dem Ergebnis gekommen sind, das sie wohl auch in Wien getrunken haben muss, was sich ja mit meinem Fund heute morgen bestätigt. Sie hat es keineswegs zwei oder auch nur eine WOche ohne Alk ausgehalten, sie trinkt wohl täglich weiter, spätestens wenn ich im Bett liege und schlafe wird sich wohl die Flasche an den Hals gehalten.

    .... und wieder bricht eine kleine Welt der Hoffnung zusammen :(

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Die Tage werden dunkler, nasser, kälter.... das beschreibt momentan ganz gut die Stimmung die zuhause herrscht. Ziemlich ungemütlich, ich fühl mich in meinen eigenen vier Wänden nicht mehr wohl, ich mag nicht mehr zuhause sein, ich mag meine Freundin nicht mehr sehen, nicht mehr mit ihr reden :cry:

    Donnerstag Abend kam ich nach Hause, sie hatte mich 30 Minuten vorher noch im Messanger angeschrieben und mir versichert das alles in Ordnung sei. Im Grunde wusste ich es eh besser, einsilbige Antworten verraten mir wie der Stand der Dinge ist. So machte ich also die Wohnungstür auf und schaue aus lauter Angst gar nicht erst ins Wohnzimmer, da ich sowieso schon nicht begrüßt wurde. Kurz die Jacke an den Nagel gehängt (da, wo auch schon unsere Beziehung baumelt) und doch ins Wohnzimmer. Da lag sie also, schlafend, obwohl sie vor 25 Minuten doch noch wach gewesen war, obwohl der gestrige Abend so beschissen gelaufen ist, das ich hätte an ihrer Stelle nicht schlafen können, aber egal, da ist wohl jeder verschieden...
    Ich muss zugeben ich bin nicht sanft mit ihr umgesprungen (nicht falsch verstehen, damit ist keine Gewalt gemeint) und habe ihr ein Wohnzimmerkissen an den Kopf geworfen... keine Reaktion.... ich habe sie geschüttelt.... keine Reaktion.... Decke weggezogen.... null Reaktion.... Ich gestehe, ich war gekränkt, der zweite Tag lief also genauso wie der vorherige, ich habe einen Waschlappen nass gemacht und ihr ins Gesicht gerieben, da hat sie dann die Augen aufgemacht und ist kurz aufgestanden um gleich wieder auf das Sofa zu plumpsen, weswegen muss ich kaum betonen. Sie ist trotzdem aufgestanden und ich habe sie gebeten, bzw. sie ins Schlafzimmer geschoben, das sie mir aus den Augen gehen soll und bitte im Bett bleibt. Natürlich hat sie das nicht getan und mich lallend gefragt "wieso - weshalb - warum". Was sollte ich entgegnen, natürlich weil sie getrunken hat, welches sie natürlich sofort leugnete.... tja, das alte Spielchen, ich habe ihr gesagt das es jetzt wirklich nichts mehr bringen würde zu lügen und das sie es doch zur Abwechselung mal mit der Wahrheit versuchen solle, worauf sie mir dann gestanden hat, das sie sich Korn oder Vodka hinter die Binde gekippt hatte... in der U-Bahn und im Bus auf dem Heimweg...

    Ich habe meine Jacke wieder angezogen und bin vom Schauplatz des Grauens verschwunden, ich wollte mir das nicht geben, nicht schon wieder. War kurz bei den Nachbarn um denen mein Leid zu klagen, ich muss einfach über diese Vorkommnisse reden, ich brauche das, weil mir daheim ja niemand zuhört. Anschließend bin ich weiter gefahren, wollte an sich die Nacht nicht nach Hause kommen, hat sich aber aufgrund von banalen Parkplatzproblemchen anders entwickelt und ich bin wieder in mein gruseliges Heim gefahren, widerwillig. Sabine schlief um halb zwölf schon, war nicht anders zu erwarten, ist die einfachste Methode mir aus dem Weg zu gehen, so läuft das immer.

    Freitag, gestern: nach der arbeit bin ich zu meiner Mutter gefahren, sie war gerade eine Stunde aus dem Urlaub zurück und ich hatte noch eine Kleinigkeit dort zu erledigen, was ich ihr versprochen hatte. Natürlich sprach meine Mutter mich an wie es zuhause ausschauen würde - wie's Sabine geht - was sie so macht. Ich lüge nicht mehr, nicht bei meiner Mutter und bei allen anderen inzwischen auch nicht mehr, sie wissen eh alle Bescheid. Also sprudelte es nur so aus mir heraus, meine Mutter lauschte und wir plauderten ein wenig, bis sie zu mir meinte, das ich es ihr bitte nicht böse sein möge, aber sie möchte Weihnachten aktuell nicht mit uns, bzw. Sabine feiern, da zöge sie es vor alleine daheim zu bleiben.... fuck.... ich hatte in Handumdrehen einen trockenen Hals und obendrein ein Kloß im selbigen. "Meine Mutter möchte nicht mit mir Weinachten feiern, wegen meiner Freundin" - das hat mich hart getroffen, aber ich konnte es verstehen, denn an sich möchte ich mit Sabine auch keine Weihnachten mehr feiern, ich würde mich fast freuen, würde sie ihren Besuch kurz vor Heiligabend bei ihrer Familie in Wien aufs unendliche verlängern.
    Gegen 23.15 Uhr bin ich wieder nach Hause gefahren, Sabine lag, wie immer, schon im Bett, gab vor zu schlafen, für mich kaum vorstellbar, aber sie regte sich nicht. Später habe ich sie geweckt, weil’s im Schlafzimmer auch Sprit gerochen hat, sie entgegnete nur, das sie nichts getrunken hat, ich stellte noch zwei weitere Fragen, bekam aber keine Antwort mehr und sie dreht sich um, um weiter zu schlafen.

    Heute morgen habe ich diese Verhalten dann weitergeführt, ich habe nicht mehr mit ihr geredet, weil ich keinen Sinn darin sah, was sollte ich auch sagen, sie schien mir wieder gelogen zu haben und ich bin es leid, wirklich so leid, das es schmerzt. Sie macht systematisch alles kaputt was kurz zuvor noch heil war, unsere gemeinsame Welt liegt in Scherben.

    Mit meiner Mutter bin ich zu dem Entschluss gekommen, das es wohl das beste ist wenn sie jetzt auszieht. Da sie aus der Wohnung an sich nichts mitnehmen kann, es würde nur der Wohnzimmerschrank bleiben, weil alles andere theoretisch schon vor unserer Beziehung da war, würde entweder eine möblierte Wohnung Sinn machen, oder wir kaufen ihr die nötigen Sachen, damit der Horror zuhause endlich ein Ende nimmt.
    Sie weiß von diesem Gespräch nichts, ich denke hier, an dieser Stelle wird sie es lesen, da sie seit gestern hier wieder online ist. Wir kommunizieren also inzwischen schriftlich - das Leben ist schön... schön beschissen :cry:

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • hallo blandi-blubb,

    hab gerade deine geschichte von vorn bis hinten gelesen, puuuhhh. heftig.

    mir kommt ganz vieles bekannt vor, abgesehen davon, dass mein freund und ich nicht zusammen gewohnt haben. gebrochenen versprechen, lügnen, verleugnen, kaum noch kommunikation, angst vor gemeinsamer zeit, das langsame verstehen, dass es besser ist allein zu sein als mit einem nassen alkoholiker - bei mir hat sich das über ein knappes jahr hochgeschaukelt, bis ich den schritt der trennung vor sechs wochen geschafft habe.

    ich kann zwar nicht sagen, dass es mir GUT geht - scheinbar macht gerade meine psyche meinen körper fertig - aber trotzdem denke und fühle ich, dass es besser so war, dass sich nichts geändert hätte, dass mein freund immer weiter getrunken hätte - und letztlich wäre ich daran (auch) kaputtgegangen. jetzt genieße ich das alleinsein fast, naja, nicht unbedingt das alleinsein, aber ich merke, wie anspannung und sorge mein komplettes leben beherrscht haben, ein bangen, hat er was getrunken, wo hat er es versteckt, kann man gemeinsame verabredungen einhalten, sagt er mir mal wieder ab, weil er getrunken hat uswusw. all das fällt jetzt weg, und bei aller trauer um ihn und das ende der beziehung kann ich jetzt wenigstens diese lichtblicke genießen: oben genannte sorten von katastrophen passieren in meinem leben einfach nicht mehr. und das ist unglaublich erleichternd. kann dir nur die damen drücken und viel kraft wünschen, dass du den absprung findest und endlich wieder ein ruhiges leben leben kannst.

    liebe grüße

    lavendel

  • Hallo Blandi-Blub,

    Es ist wohl tatsächlich das beste, wenn Du Dich aus der Sache zurückziehst.
    Bei dem was Sie konsumiert, und in der Regelmässigkeit, und über diesen Zeitraum gibt es eigentlich nur noch einen Fahrplan.

    Die erste Station wäre eine stationäre Entgiftung und danach unbedingt eine Langzeit-Therapie.

    Aber Sie sieht es nicht ein das Sie überhaupt krank ist, kann es nicht aktzeptieren.

    Sie steht noch ganz am Anfang, und scheinbar geht es Ihr noch nicht schlecht genug.

    Wir konnten uns im Laufe des heutigen Tages ein Bild davon machen, es geht Ihr schlecht, und Sie müsste wirklich zum Arzt, um aus der Spirale rauszukommen. Wir können den Menschen leider auch nur bedingt helfend beistehen, dafür ist eine Einsicht erforderlich, und der Wille nichts mehr zu trinken.

    Beides haben wir zu keinem Zeitpunkt lesen können.

    Mach Nägel mit Köpfen wie Du es vorhast, Du machst es für Dich UND für Sie.

    Evtl. erkennt Sie dadurch das Sie sich helfen lassen muss, je eher desto besser.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • @ Lavendel: danke für den geschriebenen Zuspruch, das weiß ich wirklich zu schätzen

    @ White: ich weiß das ich nur noch den einen Weg beschreiten kann, bzw ich bin mir ziemlich sicher. Man klammert sich ja an Strohhalme, die allerdings jedesmal wegknicken als wären sie nie dagewesen.

    Ich suche mir heute mal bei den AA's einen Termin raus, wo man ggf die WOche einfach mal so einer "Zusammenkunft" beiwohnen kann. Einem Kunden von mir hat das geholfen nach seiner Aussage. Als er gesehen in welch eine Sackgasse das alles führt, hat er wohl keinen Tropfen mehr angerührt, da er schockiert war. Vielleicht bringt das etwas, ich weiß es nicht.
    Ich habe ihr vor einigen Wochen gesagt, das ich ihr bis Ende des Jahres Zeit gebe, sonst fliegt sie hier raus und wenn sie nicht selbstständig geht, dann mache ich das über einen Anwalt, bitter, aber vielleicht unumgänglich.

    Die letzten beiden Posts haben mir ein wenig Mut gegeben, das ich auf jedem Fall auf dem richtigen Weg bin, sowas freut einem dann... in gewisser Art und Weise!!

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • hallo blandi-blubb,

    noch ein tipp: ich gehe seit einem knappen halben jahr auch in eine selbsthilfegruppe (shg), wo ich am anfang genau die bestätigung bekam, die ich brauchte: kann es dir nur empfehlen. (tat) und tut mir immer noch gut, gerade wenn man ins zweifeln kommt, ob der eingeschlagenen weg der richtige ist und war.

    ich gehe zum kreuzbund, die haben ein bisschen ein anderes konzept als die aas, da redet man nämlich miteinanader, bei den aas darf man zwar erzählen, bekommt aber kein feedback. und der kreuzbund trifft sich (zumindest in meiner stadt) wöchentlich, und die grupen sind gemischt: alkis und angehörige. es ist sehr spannend, den weg der (trockenen) alkoholiker zu verfolgen und ihre gedanken (in meinem fall) zu meinem freund zu hören, sie durchschauen ihn nämlich. wenns dich interessiert, im web findest du den kreuzbund mit ansprechpartnern und gruppenterminen. musst du mal googlen. hängt organisatorisch an der katholischen kirche. merkt man aber in den gruppen nicht :wink: . viel glück.

    liebe grüße

    lavendel

  • Wir waren Sonntag in Hamburg also bei einer Zusammenkunft der AA's... haben uns einige Vorträge von Alkoholikern angehört, welches ich sehr interessant fand. Auch hat eine Angehörige (Al-Anon) gesprochen, wo mir fast kurzzeitig die Tränen in den Augen standen, so sehr hat mich das berührt.

    Sabine war recht "angetan" von alledem, sie hat sich eine Menge Infomaterial mitgenommen und zuhause ausgiebig studiert und sich schon die ersten Termine für die ersten Meetings rausgesucht, die ab morgen besucht werden sollen / wollen.

    Noch Samstag Abend, wo ich im Bettchen lag und nicht so recht schlafen konnte, habe ich beschlossen ihre Handtasche mal einer kleinen Diät zu unterziehen.
    So hatte sie noch einiges an Beruhigungstabletten immer täglich dabei und auch ein paar Tropfen die sie einnehmen kann. Diese habe ich genauso der Tasche entnommen, wie die letzten Antidepressiva (AD) und noch ein paar weiterer Dinge, die ich aber, wenn auch erst Sonntag, mit ihr abgesprochen habe.
    Sie wurde jetzt von mir ihrer Konto- und Kreditkarte entledigt und ich habe ihr nur noch einen einstelligen Eurobetrag gelassen. Desweiteren haben wir besprochen, das sie ab sofort nicht mehr einkaufen geht, wenn, dann machen wir das zusammen oder ich alleine vor meiner Arbeitszeit. Sie hatte mir oft bekundet, das sie es einfach nicht schaffen würde im Supermarkt am Sprit vorbei zu gehen, so ist dieses Problem aus meiner Sicht und ein vielfaches gesunken.
    Wohlbemerkt: diverse Geldangelegenheiten haben wir in gemeinsamer Absprache beschlossen, ich möchte ihr durch diese Maßnahme einfach helfen der direkten Sucht vor Ort wiederstehen zu können, indem sie sich dieser nicht mehr aussetzen braucht. Sie empfand das als ok. Zwar kam sie sich ein wenig entmündigt vor, fand aber diese Idee ebenso als das Beste, wie ich.

    Wir haben Sonntag viel geredet, dabei ist u.a. einvernehmlich rausgekommen, das sie nicht mehr zum Neurologen gehen wird um neue Antidepressiva zu bekommen. Der Zeitpunkt in dem sie angefangen hat harte Sachen zu trinken, war wohl in etwa der selbe, wo sie AD bekommen hatte, was für mich logisch nachvollziehbar ist.
    Ich selber habe die Dinger mal ein paar Wochen aus Spaß genommen (schon Jahre her zu meiner BTM Zeit) und weiß daher wie sie (zumindest auf mich) wirken, und zwar enthemmend und fitmachend. Dies in Zusammenhang mit Alkohol müßte demnach heißen, das sie nicht sofort merkt, das sie betrunken ist... oder kann mir da wer anderes berichten?

    Ich habe ihr nun das letzte Mal unmissverständlich klargemacht, das sie aktuell zwei Wege zu Auswahl hat die sich einschlagen kann:

    1) den Weg jetzt und sofort Hilfe in Anspruch zu nehmen, wo ich sie gerne bei unterstütze, wo ich nur kann
    2) den Weg so weiter zu machen wie bislang, dann ist Anfang 2007 vorbei mit Beziehung und sie muss gehen, wenn das erst stattgefunden, gibts kein zurück mehr!

    Für mich war der gestrige Sonntag ein guter Tag, zwar ist noch kein Problem gelöst, aber ich denke sie ist dem richtigen Wege ein gehöriges Stück näher gerutscht!

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Hallo Blandi-Blub,

    Sorry, aber so wird das nix, was du da vorhast. Deine Sabine braucht eine Entgiftung und zwar ganz dringend, da geht kein Weg dran vorbei. Bedenke mal ihren hohen Alk-Konsum, den kann sie nicht von 100 auf 0 runterfahren. Sie säuft Schnaps in großen Mengen, so ein Kalter Entzug ist lebensgefährlich für sie, das geht einfach nicht. Ich hätte so einen Entzug nicht überlebt, und ich hatte einen ähnlich hohen Konsum, eher etwas weniger. Sie muss zum Arzt oder gleich ins KH, glaub mir das bitte.

    Sie tut das nicht, um dich zu ärgern, sie kann nicht mehr anders, Blandi, sie ist ALKHOLKRANK ! Da hilft kein starker Wille mehr, die Sucht ist viel stärker, sie kann es nicht mehr kontrollieren. Kannst Du nicht bitte morgen mit Ihr zum Arzt gehen? Sie sollte aber besser allein mit dem Arzt sprechen, vielleicht schämt sie sich sonst zu sehr.
    Treffen in einer SHG können sie nicht mehr trocken machen, das ist einfach zu viel verlangt. Danach ist das sicher eine gute Unterstützung, aber momentan steht eine Entgiftung an erster Stelle.

    Lieben Gruß an Dich und auch an Sabine, um die ich mir wirklich große Sorgen mache.

    Lilly

  • Hallo Lilly,

    ich habe Deinen Beitrag gelesen und bin natürlich hellhörig geworden, deswegen mal eine genauere Beschreibung meines Schatze "Zustand":

    Sabine "trinkt" seit langer Zeit, jedoch hat sie erst Ende Juni damit angefangen harte Sachen zu trinken. Dies soll nicht bedeuten, das sie dies täglich und den ganzen Tag hindurch getan hat. Es gab Zeiten, da hat sie Whiskey getrunken oder Vodka oder Korn, jedoch zu keiner Zeit täglich und / oder über den ganzen Tag verteilt. Diese Zustände waren bislang immer nur eine "kurze" Zeit, nie länger als etwa drei Tage und dann auch immer "nur" Abends.
    Sabine hat während der gesamten Zeit immer mal wieder 10 Tage (mal mehr mal weniger, aber im schnitt 10) keinen Alkohol getrunken.

    Ich hatte ihr Trinkverhalten auch meiner Ansprechpartnerin bei der Suchtberatung (DieBoje) angesprochen, hier war nie die Rede davon das es für sie schon gefährlich sein würde und wir haben sehr wohl über Maßnahmen gesprochen, zumindest ich mit ihr alleine. Erst letzte Woche hatte ich sie wieder am Ohr und habe ihr die Situation geschildert, auch hier habe ich mich natürlich versichert, ob sich Sabine in einer ernstzunehmenden (Lebens-)Gefahr befindet, was mir verneint wurde.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß Deine Anteilnahme wirklich sehr zu schätzen und freue mich, das Du Dir solche Gedanken und auch Sorgen machst.
    Falls ich auf dem Holzweg bin, schreib mir bitte eine PN, damit wir ggf mal auf anderem Wege kommunizieren können!

    Danke

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Heute ist ein schöner Tag....

    Sabine hat heute ihre erste Gruppe der AA's besucht und ist total happy nach Hause gekommen, da es ihr sehr sehr gut gefallen hat. Natürlich habe ich mich gefreut das es so positiv gelaufen ist und sie auch gleich beim ersten Mal eine Gemeinschaft gefunden hat, in der sie sich wohl fühlt.

    Ich mußte das einfach hier mal loswerden, will ja nicht imemr nur schlechtes berichten :D

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • Nach guten Tagen folgen, wenn auch nciht umgehend, schnell mal ein paar schlechte, aber ich will nciht mit der Tür ins Haus fallen...

    Letzte Woche lief sehr gut, Sabine war fit, aufgeweckt und wirkte glücklich. Wir haben ein angenehmes Wochenende verlebt, welches bei uns zwar nur ein Tag ist, aber dencoh war es gemütlich, gerade weils draußen ja nicht so schön war, hat es mir mit ihr daheim sehr gut gefallen. Es lagen zwar ein paar Sachen an wie "Vögel saubermachen" und "mit meiner Mom kurz draußen treffen", aber das war alles nciht der Rede wert.

    Gestern war in Hamburg "Du und Deine Welt", da wollte Sabine hin, sollte sie auch gerne, da diese Veranstaltungen für sie immer was ganz feines sind, ich hingegen langweile mich dort doch mehr als das ich Spaß entwickel. Egal, da sie hier und da gerne etwas kaufen wollte und natürlich auch Eintritt zahlen mußte, bat sie mich ihr ihre Kontokarten wiederzugeben.... ehrlich gesagt habe ich das nicht gerne getan, weil ich irgendwie befürchtete, das acht Tage doch nicht reichen würden, aber was sollte ich machen, immerhin kann ich sie nicht allem entledigen, also habe ich sie ihr gegeben....
    Als ich am Abend heim kam, habe ich gleich gesehen, das sie nicht war wie immer. Ich denke zwar das jeder, der sie nicht so gut kennt wie ich, nichts gemerkt hätte, aber ich habe es gemerkt. Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und fragte erst später... die Antwort war die, mit der ich gerechnet hatte "ICH HABE NICHTS GETRUNKEN"... ich erklärte mit knappen Worten das es nicht ums motzen ginge, sondern nur damit ich Bescheid weiß, wie der aktuelle Stand der Dinge ist, bis dann eine (Halb)-Wahrheit kam: sie war bei einem österreichischem Stand und da gab es ein Glas Wein. Ich glaube ihr das nicht, zumindest nicht das es nur ein Glas Wein war, denn sie hat irgendwie nach Sprit gerochen...

    Schauen wir mal wie das heute weitergeht, jetzt, wo sie ihre Karte wieder hat...

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

  • hallo blandi-blub,

    ja, das tut weh, wenn man hoffnung schöpft, das zusammensein genießt und doch wieder enttäuscht wird. bei mir gings gut drei wochen gut, der liebste und netteste mensch an meiner seite, und dann doch wieder... du siehst daran bei sabine, dass es eben nicht so einfach geht. vielleicht solltest du ihr doch noch mal klipp und klar sagen, dass aa vielleicht in ihrem fall doch nicht reicht.... und dir klarmachen, wie oft du solche "kleinen ausrutscher" tolerieren kannst und willst. denn ich bin fast sicher, dass die spirale sonst wieder losgeht.... mach ihr das klar - und dir auch, und überlege dir deine konsequenzen.

    wünsche dir viel kraft

    lavendel

  • Da es momentan nicht wirklich etwas schlechtes zu berichten gibt, teile ich auch gerne mal positives bzw. meine Erlebnisse der letzten Tage mit:

    Sabine ist heute zum dritten Mal bei den AA's und es gefällt ihr da so gut, das sie schon am Wochenende davon erzählt hat, wie sehr sie sich nicht freuen würde auf heute. Das hat mich natürlich ebenso gefreut, scheint sie doch auf einem guten Weg zu sein.
    Letzte Woche, nachdem ich hier geschrieben hatte, hatten wir noch zwei Tage, wo mir klar war das sie keinesfalls nichts getrunken hat, welches sie jedoch an dem Tage bestritt. Donnerstag kam sie halt zu mir in den laden um mich, wie gewohnt wenn sie ebenfalls bis acht arbitet, abzuholen. Ich hatte gleich gesehen das da was nicht stimmt. Das gleiche am Freitag, wo wir zusammen mit Freunden auf den Hamburger Dom gegangen sind, auch hier hatte sie, wenn auch wenig, getrunken. Samstag waren wir mit meiner Mom verabredet, zum essen gehen. Ich nehme an sie hatte zuviel Angst, jedenfalls hat sie den Tag difinitiv nichst getrunken, was mich sehr erleichtert hatte. Bis heute ist es meiner Meinung nach so geblieben und ich denke schon das ich ein geschultes Auge entwickelt habe in der ganzen Zeit, nicht zuletzt deswegen, weil meine Ex auch Alkoholikerin war, dies aber meines Wissens bis heute nicht einsieht, aber das ist ein anderes Thema....
    Montag hatten wir einen ziemlich ruhigen, gesprächigen Abend, ich hatte nochmal dezent betont, das mir sehr wohl klar war das sie ein Gläschen getrunken hat, worauf sie meinte, das sie in der Firma ein Glas Sekt getrunken habe.... nunja.... ich wills nicht überbewerten, sie weiß das ich auch sowas merke und das ist das, was mir wichtig ist. Sie kann mir nichts vormachen und ich denke das hat sie inzwischen begriffen.

    Ich hoffe ihre Gruppenabende bringen sie wirklich weiter und wir haben das Problemkind Alkohol am Schlawittchen.... natürlich werde ich hier immer fleißig weiterschreiben, einfach, weil es mir persönlich etwas bringt und weil ich auch Freude daran gefunden habe....

    Drückt mir bitte weiterhin die Daumen, das alles glatt weiterläuft....

    PS: Sorry an Monika, die ich bis heute noch nicht zurückgerufen habe, ich sehe zu das ich es die Tage mal schaffe, ist nicht böse gemeint ;)

    Blandi (Co-Abhängiger)

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - In schlechten Zeiten bekommt man nichts geschenkt.

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