Ich habe zum Schluss nicht mehr gesoffen, um irgendwelche Gefühle zu erzeugen oder zu betäuben.
Ich habe gesoffen, weil ich gesoffen hatte, es ging nicht mehr anders.
Ich musste einfach weiter saufen um am Leben zu bleiben, um einigermaßen etwas - wie aufstehen, bissl waschen, neuen Alk besorgen - "auf die Reihe zu bekommen, um irgendwas gegen die Folgen (Entzugserscheinungen) zu tun, die mein vorheriges Saufen ausgelöst hat.
Dabei war mir völlig egal, was ich für Gefühle hatte, ich wollte einfach weiter atmen können, mich einigermaßen unfallfrei bewegen können, die Flasche in Ruhe an den Mund führen zu können, ohne mir dabei die Zähne auszuschlagen.
Und eins weiß ich, diesen Zustand, würde mit höchster Wahrscheinlichkeit in kürzester Zeit wieder erreichen, wenn ich nicht täglich achtsam wäre.
Mir hilft es bei Suchtdruck - der durchaus ab und zu auch nach fast elf Jahren noch auftaucht - an diesen Zustand des zwanghaften Saufens zu denken.