achelias Alkohol

  • Ich habe zum Schluss nicht mehr gesoffen, um irgendwelche Gefühle zu erzeugen oder zu betäuben.

    Ich habe gesoffen, weil ich gesoffen hatte, es ging nicht mehr anders.

    Ich musste einfach weiter saufen um am Leben zu bleiben, um einigermaßen etwas - wie aufstehen, bissl waschen, neuen Alk besorgen - "auf die Reihe zu bekommen, um irgendwas gegen die Folgen (Entzugserscheinungen) zu tun, die mein vorheriges Saufen ausgelöst hat.

    Dabei war mir völlig egal, was ich für Gefühle hatte, ich wollte einfach weiter atmen können, mich einigermaßen unfallfrei bewegen können, die Flasche in Ruhe an den Mund führen zu können, ohne mir dabei die Zähne auszuschlagen.

    Und eins weiß ich, diesen Zustand, würde mit höchster Wahrscheinlichkeit in kürzester Zeit wieder erreichen, wenn ich nicht täglich achtsam wäre.

    Mir hilft es bei Suchtdruck - der durchaus ab und zu auch nach fast elf Jahren noch auftaucht - an diesen Zustand des zwanghaften Saufens zu denken.

  • Ich brauche keinen Alkohol mehr, mich giert es nicht mehr danach - bin ich dann noch süchtig?

    Hallo Carl Friedrich,


    ja wenn ... , dann ... .

    Wenn dieses WENN, aber nicht eintrifft, bleibt die Sucht gestoppt, die Abhängigkeit unterbrochen.

    Sobald ich wieder trinke, beginnt es wieder von vorn.

    Falls Du Dich nicht mehr selbst als süchtig einstufst, könnte es sein, Dich für geheilt zu halten und womöglich auf die Idee zu kommen, mal wieder wie ein Normaler etwas zu trinken. Das wäre fatal. ....

    Das Suchtgedächtnis als solches lässt sich nicht entfernen. Es bleibt Dir erhalten.

    So lange ich abstinent bleibe, bleibe ich süchtig und abhängig, obwohl ich den Stoff nicht mehr zuführe.


    Die Gründe sind klar, die unumkehrbare Veränderungen im Hirn (Suchtgedächnis).

    Fatal wäre es, zu denken ...


    Eine "Heilung" ist ausgeschlossen.

    Ich muss noch an meiner Ausdrucksweise, Wortwahl feilen, die eventuelle Annahmen ausschließen.


    Ich weiß, dass ich die Sucht stoppte. Ich zwar die Gedanken an Alkohol (trinken zu müssen) "auflösen" kann, die Sucht als solche aber nicht, denn sie beginnt von neuem, WENN ich wieder trinke.


    Ich bin nicht geheilt, sondern gestoppt. Ich bleibe süchtig, mein Leben lang, auch wenn ich nicht mehr trinke.

  • Weihnachten, Silvester. Das sind so Zeiten, in denen wir hier auch das Angebot bewusst erweitert haben. Mehr Präsenz, allerdings haben wir auch Chats angeboten.

    Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Wenn du etwas willst, dann fang an.

  • "Das liest sich wirklich nach einem "auf Krampf abstinent"


    Dazu fällt mir der hier immer wieder geschriebene Satz ein: "Nur nicht trinken reicht nicht".


    Was könntest/solltest Du verändern, damit Du eine zufriedene Abstinenz erreichen kannst? Und WIE könntest Du da vorgehen?"


    Ich nehme mir mal dieses Zitat von Cadda in meinen Faden, denn es trifft teilweise auch auf mich zu.


    Am Anfang war auch ich auf Krampf abstinent, es ging nur um nicht trinken, egal was passiert: oberste Priorität - trocken bleiben, um jeden Preis!

    Ich musste mich an den Gedanken gewöhnen, dass ich auch ohne Alkohol funktioniere, dass Aklohol nichts ändert, mich nur immer wieder ins Aus schiesst, Blackouts produziert bzw. mich völlig abnormale, unvernünftige Dinge tun lässt.


    Nach drei ... vier Monaten ließ dieser "Krampf" allmählich nach, aus Krampf wurde Gelassenheit, Alk. tiggerte mich immer weniger, der Suchtdruck verschwand. Nun war ich also zufrieden abstinent.

    Zufrieden mit mir war ich deshalb noch lange nicht, ich hatte mir nur den Alk. erfolgreich abgewöhnt und aus meinem Hirn, als Allheilmittel, Seelentröster, verbannt.


    Die allgemeine Unzufriedenheit nahm nicht ab, im Gegenteil, nun wacher, völlig unbetäubt.


    Da ich nun Alkohol für mich völlig ausschloss, musste ich "das Leben" nüchtern leben, ohne alkoholische Pausen.

    Wie ich eine zufriedene Abstinenz erreiche, weiss ich ... mit viel Geduld und Glauben (Wissen) an mich selbst.

    Wie ich ein halbwegs zufriedenes Leben erreiche, wenn es so etwas überhaupt gibt,

    weiss ich bis heute nicht.

    Meine Erkenntnis, ohne Alkohol wird das Leben nicht unbedingt erträglicher, doch bemerke ich viel mehr und kann ggf. etwas ändern.

    Alkoholisiert, betäubt, dehte ich immer im eignen Kreis und isolierte mich immer mehr und konnte nie etwas ändern.

  • Hallo achelias,


    ehrliche gesagt frage ich mich manchmal was du mit deinen Beiträgen bei anderen bewirken willst.


    Soll eine Mutter mit kleinen Kindern auf ewig in ihrer Situation verweilen und ihren Mann mal machen lassen?


    Seit Zehn Jahren sind die zwei verheiratet und er hat immer getrunken. Zwei Kinder unter sechs hängen mit drin und werden zu neuen Alkoholikern und Co Abhängigen heran gezogen.


    Jeder Tag ist für die Kinder zu viel!

    Lass deinen Mann mal machen?


    Gib dir Zeit?


    Wenn ich solche Sätze lese, wird mir als EKA ganz anders und ich werde auch wütend!


    Wozu denn weiter verharren, wenn keinerlei Aussicht auf Veränderung besteht?


    Ich empfinde es häufiger so, als würdest du die Co Abhängigen in ihrem Handeln bestärken und damit nur tiefer in ihrer Abhängigkeit verwurzeln wollen.


    Warum?

    Was ist dein Ziel?

    Für mich passt es hinten und vorne nicht zusammen.


    Gruß, Lea

  • Zitat

    Wie ich ein halbwegs zufriedenes Leben erreiche, wenn es so etwas überhaupt gibt, weiss ich bis heute nicht.

    In dem du dich nicht bei anderen abarbeitest, sondern deine eigenen Baustellen ehrlich betrachtest. Aufhören andere verändern zu wollen, und anfangen sich selbst ändern zu wollen und dann auch tun. Hat auch nichts mit der Relativitätstheorie zu tun, versprochen !

  • Hallo Lea,


    Marli muss sich bewusst werden, dass es allein die Entscheidung ihres Mannes ist.*


    Wenn sie es (abermals?) ein letztes Mal versuchen will, soll sie es tun.


    Tennen von einem Alkoholiker ist die einzige Option, das steht ausser Frage.


    Doch zu dieser Erkenntnis muss man erstmal kommen, egal was die anderen sagen.

    Dazu gehört eine gute Vorbereitung und das Begraben der Hoffnung.

    Vernunft muss die Oberhand gewinnen und der Angst weichen.


    "Lass deinen Mann mal machen." ... ja wer denn sonst? Er will ja trocken werden und nur er kann es machen/ entscheiden.

    Da kann die Co. hoch und runter springen, wenn er nicht will oder nur vorgibt, es zu wollen, kann der Co. machen was er will, das ändert gar nichts.

    Und wer sich immer wieder veräppeln lässt (Unterstellung) und es immer und immer wieder versucht, den kann man doch nicht zwingen.

    Die Erkenntnis muss doch kommen.

    Und! Es muss die Angst vor der Trennung weichen.


    *Abstinent zu werden/ bleiben.

  • Aber das schreibst du nicht und es lässt sich eher das Gegenteil aus deinen Beiträgen raus lesen.


    Wenn man als Angehöriger noch fest hängt, dann bestätigst du eher weiter zu verharren, anstatt endlich ins Handeln zu kommen.


    Merkst du denn wirklich nicht wie widersprüchlich die Botschaften sind die du aussendest 😱

  • Aber das schreibst du nicht und es lässt sich eher das Gegenteil aus deinen Beiträgen raus lesen.

    Wer, was herausliest ... was kann ich dafür?

    Gern interpretieren Menschen etwas und unterstellt es dann dem Schreiberling.

    Ich sende keine "Botschaften" aus und liest man meinen Text bei Marli aufmerksam, wird man das auch bemerken.

    Wenn jemand noch einen weiteren Versuch starten will, will ich ihn nicht bekehren. Die Person hat das sicher nicht das erste Mal getan und vielleicht auch nicht zum letzten Mal.

    Aber ich akzeptiere diese Entscheidung, dabei spielt es keine Rolle, wie ich das finde.

    Und ständig das zu wiederholen, was andere oder ich bereits schrieben, liegt mir nicht und macht das Gegenüber bestimmt nicht aufmerksamer bzw. empfänglicher.

    Wenn jemand in seiner Situation ausharren will, dann ist das eine freie Entscheidung.

  • Hallo Lea,


    ich schrieb " lass den Mann Mal machen" und das bezog sich ausschliesslich auf die Abstinenzbekundung.


    Du interpretiertest es so:

    Soll eine Mutter mit kleinen Kindern auf ewig in ihrer Situation verweilen und ihren Mann mal machen lassen?

    Selbst als ich mich wiederholte:

    Kommt von dir:

    Wenn man als Angehöriger noch fest hängt, dann bestätigst du eher weiter zu verharren, anstatt endlich ins Handeln zu kommen.


    Merkst du denn wirklich nicht wie widersprüchlich die Botschaften sind die du aussendest 😱

    Du verbreitest Botschaften, welche, die ich nie äußerte.


    Nun lass ich es aber Mal gut sein.

    Du hast Recht und gut is.

  • Ich, Kind, litt in unserem Alkoholikerhaushalt damals sicher auch sehr.

    Das erkannte ich aber erst Jahrzehnte später.

    Eigentlich "litt" ich gar nicht, ich kannte es nicht anders, für mich war es normal, was ich jeden Tag erlebte.

    Ich war ein sehr schüchternes, unsicheres Kind, wusste nie wie ich mich verhalten sollte. Oft gab's Mecker vom Vater bzw. ich wurde weggeschickt ohne Mecker, die Mama versuchte alles am Laufen zu halten, irgendwie.

    Nie wusste ich, warum ich weggeschickt wurde, ich fragte mich immer, was ich falsch machte, das machte mich noch unsicherer.

    Ähliches Verhalten bemerkte ich auch bei vielen anderen Kindern mit einem alkoholischen oder unausgeglichenen Elternteil aufwuchsen.

    Kinder bekommen alles mit, sie können es nur nicht einordnen, verstehen schon gar nicht.

    Manche ziehen sich zurück, werden übervorsichtig, so wie ich, andere werden "auffällig" ... über-unvorsichtig.

    Die Erwachsenen suchen immer nach sichtbaren Veränderungen, wenn man etwas jeden Tag sieht, erlebt, bemerkt man da überhaupt noch "die Veränderungen"?

    Die sich über Jahre, ganz langsam bilden?


    Tatsache ist, Alkoholiker tun niemanden gut. Erwachsene können vielleicht damit umgegen, Kinder mit Sicherheit nicht.


    Ich suchte immer nach Anerkennung, Aufmerksamkeit und bekam sie äußerst selten und je öfter sie mir verwehrt wurde, desto mehr gierte ich danach und/oder zog mich zurück, schloss mich in mein Scheckenhaus ein.


    Fragt mal eure Kinder, was sie sich wünschen.

    Und bedenkt, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind.

    Sie antworten, so wie sie im Stande sind es zu tun. Oder sie antworten, um zu gefallen.


    Kinder versuchen immer sich anzupassen, sie brauchen Aufmerksamkeit, Anerkennung und wollen gefallen.

    Das Selbstbewusstsein bildet sich ja erst noch, wenn überhaupt ...

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