NIKA76. Ich will und kann aufhören zu trinken!

  • Ich schätze meine Aussage mittlerweile in den Bereich ein: wäre ja eine gute Begründung um weiter zu trinken....

    Dahingehend programmiere ich mich gerade um.

    Ich habe teilweise getrunken, um mein Trinkerdasein ertragen zu können. Blöder geht es eigentlich nicht.

    Vielleicht hat nicht jeder so viel Glück wie ich, aber seit ich nüchtern bin, sind meine Depressionen, Panikattacken und Albträume völlig verschwunden. Da muß man kein Mediziner sein, um die Ursache zu erkennen ...

  • Hallo Nika,

    ich finde, du bist auf einem tollen Weg.

    Ich erinnere mich, dass ich dachte "Wie soll ich nur mein Leben schaffen? Ohne Alkohol kann ich das nicht meistern." Es hat sich herausgestellt, dass es sehr wohl geht und so viel besser als mit dem Zeug.

    Natürlich ist nicht alles gut und es gibt auch Tage, die überhaupt nicht schön sind. Aber ich weiß, dass Alkohol es noch schlimmer machen würde.

    Auch diese Tage werden auf dich zukommen, aber wenn du gewappnet bist, wirst du damit zurechtkommen.

    Erinnere dich an deine Freiheit, die du zurück bekommst. Klar, kannst du auch spät abends oder früh morgens Termine wahrnehmen. Der Alkohol steht dir da nicht mehr im Weg.

    Achso, und dass du deinen Entzug zu Hause machst, ist mit deinem Arzt ja so besprochen. Nur ein Kalter Entzug ohne ärztliche Begleitung ist eine ganz schlechte Idee.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo ihr Lieben,

    Mal Danke an Euch schicken für die Zusprachen und Anregungen.

    Tag 5: Ich bin gerade zurück von einer Fahrrad Tour mit meinem Sohn, was habe ich alles verpasst....bzw. vergessen, das tat soooo gut :)

    Morgen gehe ich wieder arbeiten, da bin ich mal gespannt, ich war ja dort auch immer nur verkatert oder mit Restalk im Blut.

    Was noch spannend wird, ist der Freitag, da darf er wiedernach Hause :/.

    Heute rief er mich an, weil er was brauchte, ich erkannte sofort, dass er Probleme beim Reduzieren gestern hatte X/ , das sagte ich ihm auch, er meinte nur ja, ja, so viel wars nicht., im Auto ist es kalt deshalb hat er so eine Stimme.

    Natürlich :/X/

    Für mich steht jedenfalls fest, weder kommt mir Alkohol noch ein betrunkener Partner mehr ins Haus.

    Ach ja ich bin aus dem Gästezimmer zurück in mein Schlafzimmer gezogen, hab dafür das alte Ehebett zerlegt und mein neues dort aufgestellt. Alles neu dekoriert, mit einem Polster und einer Decke ;).

    So jetzt kochen. Bis später.

  • Du hast schon viel erreicht.

    Das muß ich auch sagen, das geht ja alles mit Lichtgeschwindigkeit hier! Nach ein paar Tagen schon das Denken verändert, jetzt schon das Mobiliar teilweise ausgetauscht, also, das macht mich fast schon sprachlos.

    Nika, wenn der Entschluß steht, daß Dir Dein Partner nicht mehr betrunken ins Haus kommt, dann bleib unbedingt dabei. Ich stelle mir das unendlich schwer bis unmöglich vor, mit dem Trinken aufzuhören, wenn überall gebechert wird und Flaschen rumstehen.

    LG,

    H.

    P. S.: Bei dem Satz "ich erkannte sofort, dass er Probleme beim Reduzieren gestern hatte" mußte ich über die gelungene Formulierung schmunzeln ... Das wird auch nix mit dem Reduzieren, das ist ein Märchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hanseat (7. November 2021 um 16:18)

  • Ich weiß zu 100 % dass ich wieder anfange zu trinken, wenn er zu Hause gemütlich weitersäuft, dann vollbesoffen mit Sabber vorm Mund auf dem Sessel einschläft.

    Nein Danke, nie mehr wieder, wie genau ich das angehen mit ihm weiß ich noch nicht.

    Naja das mit dem Bett hatte ich schon vor Jahren vor, jedoch musste ich meine Energie für was anderes aufbringen.

  • Hallo Nika,

    ich freue mich mit dir, dass du so einen tollen Tag 5 hattest, und vor allem, dass du diesen Tag nüchtern erleben durftest.

    Hast du dir verdient 👍🏻

    Für mich steht jedenfalls fest, weder kommt mir Alkohol noch ein betrunkener Partner mehr ins Haus.

    Ich weiß zu 100 % dass ich wieder anfange zu trinken, wenn er zu Hause gemütlich weitersäuft, dann vollbesoffen mit Sabber vorm Mund auf dem Sessel einschläft.


    Nein Danke, nie mehr wieder, wie genau ich das angehen mit ihm weiß ich noch nicht.

    Manchmal ist mir erstmal wichtig, dass ich genau weiß, was ich will und/oder was ich nicht will.

    Wenn es daran nix zu rütteln gibt, beantwortet sich die Frage nach dem ‚wie‘ oft von selbst.

    Ich wünsche dir Antworten, die sich für dich richtig anfühlen. Fühlen sie sich nicht richtig an, sind es die falschen Antworten.

    Und ich wünsche dir morgen einen schönen 6. nüchternen Tag.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Tag 9 fängt heute an und ich freu mich schon auf Tag 10.

    Der erste Arbeitstag war hart ich wurde ständig getriggert, weil ich immer in die alten Denkmuster reinfiel (jetzt kann ich gleich einkaufen gehen, weil zu Hause ist nichts mehr usw.). Ich habe jetzt in der Arbeit auch meinen Nerventee, der macht mich zwar müde, aber das ist mir lieber, mit der Müdigkeit zu kämpfen als mit Hasso.

    So schwer hab ich es mir in der Arbeit nicht vorgestellt und mir ist nie aufgefallen, dass dort ständig über Alkohol gesprochen wird.

    Wünsch euch jedenfalls einen schönen klaren guten Morgen :)

    Nika

  • Hallo Nika,

    ich wünsche dir einen schönen 9. nüchternen Tag und dass du deine Gedanken auf was Schönes lenken kannst.

    Ein sehr schöner Gedanke ist doch, dass morgen Tag 10 ist 😀

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • So schwer hab ich es mir in der Arbeit nicht vorgestellt und mir ist nie aufgefallen, dass dort ständig über Alkohol gesprochen wird.

    Hallo!

    Ich weiß nicht, was und wo Du arbeitest. Irgendwie kann ich mir das Geschilderte auch irgendwie nicht vorstellen, es sei denn, Du bist von Leuten umzingelt, die ebenfalls ein Problem mit dem Alkohol haben.

    In der Anfangszeit der Abstinenz ist der Blick aufs Leben irgendwie noch alkoholfixiert. Wir haben früher unser Leben um die Flasche herum organisiert. Das wirkt noch eine ganze Weile nach, so dass die eigene Denke irgendwie noch auf den Stoff zentriert ist.

    Lenk dich ab und konzentriere dich auf Dinge, die Dir Freude machen. Such Dir für den Feierabend eine schöne Beschäftigung. ich habe mir dann immer das Rad geschnappt und ordentlich gekurbelt, jedoch nicht in Richtung der nächsten Tränke. Dann bin ich 3x die Woche ins Fitnesstudio und 1x in die Sauna. Ich habe meine neue Freiheit mit Sinn gefüllt. Das hat mir enorm geholfen, seit einigen Jahren abstinent zu leben.

    Gruß

    Carl Friedrich

  • Hallo!

    Ich weiß nicht, was und wo Du arbeitest. Irgendwie kann ich mir das Geschilderte auch irgendwie nicht vorstellen, es sei denn, Du bist von Leuten umzingelt, die ebenfalls ein Problem mit dem Alkohol haben.

    Ich arbeite mit verhaltens auffällige Jugendliche, die haben nur kiffen und saufen im Kopf, und da kommen dann echt ständig Kommentare von meinen Kollegen so quasi ja jetzt trink ich auch einen Schnaps am Morgen usw. Früher (haha vor 10 Tagen) hab ich bei den Sprüchen auch immer mitgemacht, jetzt wird mir schlecht, wenn ich das höre.

    Trigger überall, aber das schaff ich schon.

  • Trigger überall, aber das schaff ich schon.

    Ich habe mich auch von meinem Sportverein getrennt, weil es abseits der Turnhalle nur ums Saufen ging.

    Das mit der Arbeit kannst Du schon hinbekommen, wenn es üblich ist, auf der Arbeit nichts zu trinken, wovon ich jetzt mal ausgehe.

    Wie sieht es denn aus mit Deinem Partner? Kommt er wirklich nur noch nüchtern, kommt er überhaupt noch?

  • Absolutes Alkverbot in der Arbeit, jetzt war vor 10 Jahren noch anders.

    Zu ihm: morgen darf er wieder zurück, ich hab ihn seit 2 Woche nie gesehen, 2, 3 mal telefoniert, laut ihm trinkt er seit Montag nichts mehr, ehrlich gesagt glaub ich das nicht, mal sehen was morgen passiert.

  • Hallo Nika,

    ich möchte dir gerne mein ganz ehrliches Bauchgefühl mitteilen...

    Also erstens, du machst das ganz großartig!!! Ich lese aus deinen Beiträgen oft heraus, dass du schon ganz schön mit Hasso kämpfen musst und du hältst immer noch durch, das ist klasse! Auf Dauer befürchte ich aber, könnte das schief gehen, da immer nur kämpfen Kraft kostet, Energie raubt und irgendwann ist der Akku leer fürs Kämpfen. Ich habe jetzt nicht noch mal alle Beiträge durchgelesen, daher weiß ich nicht, ob du in Kürze eine Therapie startest, in SHG gehst oder ähnliches. Das wäre natürlich super, damit du nicht nur einfach kämpfen musst sondern auch andere Strategien erlernen kannst, um Hasso bereits vorm Kampf in seine Hütte zu verweisen...

    Aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass mich das, was du über Deine Arbeitssituation schilderst, aufhorchen lässt und mein Bauch ganz arg anfängt zu sagen, geh da grade nicht mehr hin. Lass dich zum Beispiel krankschreiben; das ist m.E. völlig o.k. in dieser Situation und der ersten Zeit. Wenn man sich in eine stationäre Therapie begibt ist man ja auch erstmal einige Wochen aus dem Alltag rausgezogen, und krankgeschrieben, und das hat bestimmt auch gute Gründe. Man ist dann erstmal nicht mehr den ganzen Triggern ausgesetzt und kann sich auf sich, auf die Erkrankung konzentrieren, denn damit hat man denke ich erstmal genug zu tun. Ich bin zwar nun nicht alkoholabhängig aber ich denke mal, dass die ersten zwei, drei Monate schon die schwierigsten sein werden (ich weiß, auch da wird es auch Ausnahmen geben). Wenn man das aber erstmal durch hat, der Körper langsam auf dem Weg ist, sich an seine neue, giftfreie Zeit zu gewöhnen und diese auch anfängt zu genießen, der Verstand erstes Rüstzeug mit auf den Weg bekommen hat, dann ist der Weg in den Alltag besser möglich.

    In dem Bereich wo du arbeitest (nach deinen Schilderungen) ist die psychische und emotionale Belastung enorm hoch. Eine Freundin von mir arbeitet in der Kinder- und Jugendpsychiatrie; auch wenn sie recht stabil ist und keine Suchtproblematik hat, sagt sie selber, dass sie das alles oft belastet und sie möchte raus aus dem Bereich. Sie baut sich gerade eine Selbständigkeit auf, um in dem Bereich irgendwann aufzuhören. Was ich damit sagen will, es soll ja nicht jeder aufhören, wir brauchen natürlich Menschen, die in dem Bereich arbeiten, aber umso besser muss man da auf sich achten.

    Aber in deinem Fall sehe ich die Belastung, ständig mit dem Thema Alkohol und Drogen konfrontiert zu sein, als zu hoch ein, als dass du das im jetztigen Moment gut schaffen kannst. Du hast noch nicht annähernd eine stabile Trockenheit erlangt, du hast (so denke ich) noch keine verinnerlichten Strategien bei Stress/Druck/Überforderung etc. angemessen zu reagieren. Das ist ja meistens der Grund, warum dann zum Alkohol gegriffen wird; weil es die einzige verfügbare Strategie ist, mit den belastenden Faktoren umzugehen. Das gilt es ja zu erlernen, wie kann ich meine Probleme/Konflikte/Stress lösen, ohne Alkohol.

    Ich glaube sogar, dass der Bereich in dem du arbeitest, irgendwann sogar dazu beitragen könnte, trocken zu bleiben (weil du die ganzen negativen, abschreckenden Beispiele siehst was Alkohol anrichten kann). Aber im Moment sehe ich das noch überhaupt nicht, im Gegenteil, im Moment riskierst du dort eher deinen Weg in die Trockenheit.

    Das ist zumindest mein Gefühl. Natürlich kennst du dich selbst am besten, aber vielleicht hinterfragst du dich selber, und die Arbeitssituation nach meinen Worten noch mal kritisch...

    Ich finde es nochmal wichtig zu sagen, es ist keine Schande sich krankschreiben zu lassen! Grundsätzlich nicht (ich finde viel zu viele Menschen schleppen sich manchmal krank zur Arbeit, obwohl sie lieber daheim bleiben sollten und gesunden sollten). Es geht um dich, und deine Gesundheit, da wäre mir persönlich der Arbeitgeber im Moment für eine gewisse zeit erstmal egal...

    ich wünsche Dir weiterhin einen guten Weg in eine stabile Trockenheit!

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Absolutes Alkverbot in der Arbeit, jetzt war vor 10 Jahren noch anders.

    Zu ihm: morgen darf er wieder zurück, ich hab ihn seit 2 Woche nie gesehen, 2, 3 mal telefoniert, laut ihm trinkt er seit Montag nichts mehr, ehrlich gesagt glaub ich das nicht, mal sehen was morgen passiert.

    Hängst Du denn noch an ihm? Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, der Mann tut Dir überhaupt nicht gut.

    Ansonsten empfehle ich ein Pustegerät, dann hast Du immer ein gutes Argument. ;)

  • Hanseat glaubst Du nicht, das allerbeste Pustegerät befindet sich bereits in ihrem Besitz, resp. gar in ihrem Gesicht?

    Die Nasen werden ja äusserst sensibel bezüglich des Alkoholgeruchs, wenn man aufhört... *g*

    Aber zu Deiner Schreibe: Ja, ich hab da auch schon daran gedacht, dass dies eine Stolperfalle sein könnte. Ich für mich würde da ganz klar kommunizieren: Zero Tolerance. Also genau EINMAL rieche ich Alkohol, und sei es bloss von einem Alkoholpralinchen, dann kann er gleich den Rückwärtsgang einlegen. Und dies zu meinem eigenen Schutz.

    Jedoch finde ich es schwierig, über Wahrscheinlichkeiten bei einem Menschen zu berichten, den wir nicht kennen. Ist ein zweischneidig Schwert..

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