War gerade selbst überrascht, wie viel Zeit vergangen ist seit meinem letzten Eintrag. Es ist ruhiger gewesen in den vergangenen Monaten und das hat mir so unglaublich gut getan. Ja, ich war sehr viel alleine. Aber ich hatte es in der Hand, das beste aus meiner Zeit zu machen. Und das ist mir echt oft gelungen.
Vor einer Woche kam sie dann - die große Prüfung: Mein Ex hat mir geschrieben, ob wir einen Kaffee trinken gehen können - er würde sich darüber sehr freuen. Und kurz war ich echt aufgewühlt, beinahe weich und hab mich gefragt, wie ich "richtig" reagiere. Ja, im ersten Moment habe ich tatsächlich genau darüber nachgedacht.
Altes Denken - ich will ja grundsätzlich niemanden verletzen. Ihn auf jeden Fall unterstützen. Fair sein. Helfen. Ein guter Mensch etcpp. Unterschwellig war da sicher auch die Hoffnung, dass er die vergangenen Monate genutzt hat, um an sich bzw. seiner Sucht zu arbeiten. Aber schnell hat sich "das neue Denken" gemeldet: kein falsches Mitleiden! Keine falsche Hoffnung! Bei mir bleiben!! Was wäre denn eigentlich jetzt gut für mich?
Und tatsächlich ist mir so die für mich wichtigste Frage eingefallen und die habe ich gestellt: "Trinkst Du noch?" Und leider ... bzw. zum Glück hat sich dann die Aufregung in mir schnell wieder gelegt. Sein "ja" hat mir deutlich den Weg gewiesen. Wir haben uns nicht getroffen und ich hab mich auch nicht weiter auf einen Dialog eingelassen.
Es ist traurig und wirklich nicht zu verstehen, dass er sich selbst zerstört, dass der Alkohol ihn so dominiert, obwohl er schon seit Jahren sagt, dass er aufhören will ... aber er ist immer noch nicht so weit und ich kann das nicht stoppen!
Es ist mir gelungen bei mir zu bleiben und darüber bin ich wirklich unglaublich froh!