• ich habe enge Freund eingeweiht, bzw. Freundinnen.

    Als ich offen zugegeben habe wie es bei uns aussieht und das mein Mann Alkoholiker ist, mußte ich feststellen, das es alle wußten.

    Jede konnte ein Bsp. erzählen. Sie wollten mich schonen, damit ich mich nicht schlecht fühle.

    Ab diesem Moment konnte ich einiges für mich ändern, denn jede(r) wußte warum ich mehr und mehr alleine mein Ding machte.

    Vorher glaubte ich immer erklären zu müssen, warum er nicht dabei war.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo JuSe,

    Ob das ok für einen Alkoholiker ist, kann ich natürlich jetzt schlecht pauschalieren. Ich habe in der Gruppe mal jemanden kennengelernt, der Jahre lang schon keinen Alkohol getrunken hat, alkoholfreies Bier aber schon. Für ihn war es offensichtlich ok. Aber ich muss Dir auch ehrlich sagen, dass er der Einzige ist, den ich kenne. Für alle Anderen (so habe ich das Gefühl) ist es nur ein Ersatz für das richtige Bier. Eben weil das Verlangen so groß ist und weil es eben dem Gefühl ähnelt, ein richtiges Bier zu trinken. Deshalb ist es für mich (und so wie ich es hier im Forum gelesen habe auch für viele, viele Andere) eben nicht ok, dass er sich nun das alkoholfreie Bier reinzieht.

    Hier gibt es einen Thread indem des darum geht, dass Therapeuten auch raten, dass alles was so aussieht, schmeckt oder riecht wie Alkohol vermieden werden sollte, weil es eben extrem triggert und das Suchthirn anspringen lässt.

    LG Cadda

  • Hallo JuSe,

    ein alkoholfreies Bier (0,5 Vol.%) enthält ca. ein Zehntel Alkohol eines normalen Bieres (5 Vol.%). Ich würde (würde ich noch trinken!), dem alkfreien „richtiges Bier“ unterschieben/ parallel trinken, ich habe ja immer die Ausrede: ich trinke ja nur alkfreies Bier. Ja, eine böse Unterstellung.

    Das Problem bleibt: Bier (=Alkohol). Ja, der Alkoholiker ist krank, er wird alles (!) tun, um seine Sucht zu befriedigen, incl. Lügen und Betrügen, Alk verstecken, heimlich trinken. Ich hatte einige fruchtlose Versuche mit dem Trinken aufzuhören und belog mich vortrefflich selbst, die anderen natürlich auch.

    Nun zum Punkt, nur der Betroffene selbst hat es in der Hand, mit dem Trinken aufzuhören. Fehlt die Einsicht, sind alle anderen machtlos, wir können (nur) helfen und unterstützen. So traurig wie es ist.

    Zwang, Vorhaltungen bauen meist einen ungeheuren Druck auf, welcher wiederum mit Alk gedämpft/ beseitigt wird. Ein Teufelskreis.

    Ich lenkte mich ab (klingt einfach, ist es aber nicht), tat alles, um mich irgendwie zu beschäftigen und so nach und nach bekam ich den Alkohol aus meinem Kopf, das hat ein paar Wochen (?) gedauert. Ich wollte es.

  • Ich weiss echt nicht wie das an Weihnachten und Silvester werden soll. Wir sind da immer bei meinen Eltern und lassen es uns an den Feiertagen kulinarisch sehr gut gehen, auch mit Champagner , teuren Weinen etc. Und Silvester erst recht. Sollen wir jetzt ihm zuliebe auf Alkohol verzichten oder muss er da selber schauen wie er damit zurecht kommt.

    Er hat schon gesagt dass er dann zuhause bleibt...weil ich meine Eltern natürlich darüber informiert habe was los ist und er da jetzt nicht fröhlich mittrinken kann .Aber dass er dann alleine zuhause sitzt mag ich jetzt auch nicht. Oh mann es ist echt zum verzweifeln....😢

  • Hallo JuSe,

    Er hat schon gesagt, dass er dann Zuhause bleibt.

    Das kannte ich von meinen Ex auch, wenn er kein Spaß mehr haben könnte (weil er nicht trinken darf, oder wenn er darf, aber da alle wissen dass er Alkoholiker ist, wäre das nicht so spaßig) dann lieber Zuhause bleiben.

    Was möchtest Du?

    Möchtest Du lieber mit ihm Zuhause bleiben oder mit deiner Tochter zu deinen Eltern?

    Grüße

    Stern

  • Meine Tochter wünscht sich natürlich dass wir alle beisammen sind aber wenn sie sich entscheiden müsste dann sind Oma, Opa und Tante wichtiger für sie weil sie natürlich weiss dass es mit Papa oft im Streit wegen Alkohol endet. Die Beziehung zwischen Tochter und Vater ist übrigens bei weitem nicht so innig wie zu mir oder zu ihren Großeltern . Aber ich weiss dass sie trotzdem traurig wäre wenn er alleine zu Hause ist. Vielleicht reisst er sich ihr zuleibe zusammen

  • Hallo JuSe,

    ich kann deinen Mann sehr gut verstehen. Ich gehe mal davon aus, er will weg vom Alkohol … wenn er dann zur Party geht und will oder darf nicht trinken, wäre es für ihn eine Torture/ Folter. Lässt man ihn allein zu Haus wäre es eine andere Qual – allein, wenn alle feiern, ausgeschlossen. Vorausgesetzt, er entschied sich (wirklich) für den trockenen Weg, wäre es doch eine große Hilfe (für ihn, sofern du das willst), wenn Du bei ihm bliebest in dieser schwierigen Situation. Feiern hin oder her, Was willst Du? Deinen Mann unterstützen, ihn behalten oder feiern gehen?

    Ja klar, sicher kannst du dir nie sein, versuchen kannst du es aber. Kurzum, das kann nur jeder für sich selbst entscheiden … wenn er dann weiter trinkt (nach Silvester), hast du es wenigstens probiert … ist es das wert?

    Versuche doch erst ein Mal herauszubekommen, ob es bei ihm wirklich „klick“ machte und er wirklich keinen (!) Alkohol mehr trink, ob es ihm erst ist, wirklich erst.

    Viele Co-Abhängige neigen dazu, es am Anfang zu verharmlosen, dann, wenn der Alkoholismus (das Weitersaufen) nicht mehr zu leugnen ist und es immer schlimmer wird (dafür gibt es auch hier genügend sehr traurige Beispiele) und die Familie nicht mehr zu retten ist bzw. die Einsicht aufhören zu wollen, sich im Alkoholnebel verflüchtigte, ist das Geschrei groß und die Hilflosigkeit ebenso. Dann hilft in der Regel nur eine Trennung – gerade zum Schutz der Kinder (!!!) und zu Selbstschutz,

    Alkoholsucht ist eben keine vorübergehende Krankheit, wie Grippe.

    Ich hoffe ich war nicht zu unfreundlich-direkt.

  • Meine Tochter wünscht sich natürlich dass wir alle beisammen sind aber wenn sie sich entscheiden müsste dann sind Oma, Opa und Tante wichtiger für sie weil sie natürlich weiss dass es mit Papa oft im Streit wegen Alkohol endet. Die Beziehung zwischen Tochter und Vater ist übrigens bei weitem nicht so innig wie zu mir oder zu ihren Großeltern . Aber ich weiss dass sie trotzdem traurig wäre wenn er alleine zu Hause ist. Vielleicht reisst er sich ihr zuleibe zusammen

    P.S. Ich war selbst Kind eines Alkoholikers, ich hätte genau so entschieden! Meine Eltern (Vater-Alkoholiker) trennten sich erst nach 24 Jahren, so lange ertrug und leidete die Mama. Die Kinder ( ich & meine Schwester, beide nun 50+) haben einen ordentlichen Knacks mitbekommen.

  • Deine Tochter ist acht. Sie kann und soll nicht dir Deine Entscheidung abnehmen. Natürlich möchte Sie alle zusammen und einen Papa, der nicht trinkt.

    Versuche dich zu fragen was für dich und für sie besser ist.

    nicht verzweifeln, handeln.

    Ich weiss ganz genau wie hart das jetzt klingt. Aber für den Wohl deines Kindes bist Du verantwortlich, fur gute Laune deines Mannes weniger.

  • wenn er seine Sucht akzeptieren würde und sich bewusst wäre wie gefährlich sie ist, könnte ich ihn besser unterstützen aber mir fällt es sehr schwer weil er es auf alles andere schiebt, also die 2 Krampfanfälle. Obwohl ich beim Gespräch mit der Ärztin dabei war und sie ihn seine Alkoholsucht bestätigt hat, sagt er dass es an einem Medikament lag, dass er aufgrund Bluthochdruck nimmt...das macht mich wahnsinnig und ich verstehe nicht wie er sich selber so anlügen kann. Trotzdem hab ich ihn noch nicht aufgegeben weil ich ihn ja auch schon gekannt habe als er noch nicht süchtig war, und diesen Mann liebe ich so sehr und dieser Mann fehlt mir so sehr. Aber dass ich den nötigen Schritt machen muss wenn es nicht mehr geht , vor allem meiner Tochter zu Liebe, habe ich verstanden. Ich wünsche mir nichts sehnlicher dass er einsieht was er anrichtet. Danke Euch allen so sehr für Eure Antworten

  • Ja, aber das hast du schon sogar gemacht, deine ersten Schritte auf diesem Weg: Dir Gedanken und auch Sorgen gemacht. Deiner Wahrnehmung vertraut, mit den Eltern geredet.

    Und diesen Forum gefunden.

    Mit allen konzentrieren Erfahrungen von den Menschen, die auf irgendeine Weise betroffen sind.

    Wie man sich selbst so anlügen kann, das habe ich mich damals genau so, wie du auch, oft gefragt. in Bezug auf ihn.

    Aber das ist seine Entscheidung.

    Die er (tausche dich bitte nicht) wissentlich trifft.

    Die Tatsache war, ich selbst habe mich auch belogen.

    Ich habe das leider damals anderes genannt- ihn ( sprich unsere Familie, unseren gemeinsamen Weg, gemeinsame Kinder, gemeinsam Aufgebautes) nicht aufgeben wollen.

    Ich wünsche Dir Kraft und FÜR Dich und dein Kind eine schöne Weihnachtszeit, wie auch immer Du dich entscheidest.

    LG St.

  • hallo JuSe,

    ich bin mir sicher, dass dein Mann genau weiß was los ist, war bei mir auch so...ist nur so schwer zuzugeben, weil man dann seine lang anhaltende Illusion der Zufriedenheit...ist ja alles in Ordnung...die Anderen sind Schuld...aufgeben muss, er weiß auch, wie fast jeder andere Mensch auch, dass er komplett ohne Kompromisse mit dem Alkohol abschließen muss...er ist nicht das arme Würstchen, das macht nur große Angst....Angst seinen so lieb gewonnenen Freund zu verlassen

    gerade weil ich Alkoholiker war (beziehungsweise noch bin), wusste ich worauf ich mich da einlassen muss und das es mir sehr schwer fallen wird....irgendwann muss er sowiso eine Entscheidung treffen...das ist nur ein rauszögern einer Entscheidung und das weiß er

    ich würde ihm anbieten mitzukommen mit der Bedingung keinen Alkohol zu trinken...wenn er das nicht will (können tut das jeder) soll er zu Hause bleiben und nichts trinken, auch kein alkoholfreies Bier....dann hat er mal Zeit ein bischen traurig zu sein und ev. denkt er auch über Eure Situation nach

    pardon...ist jetzt etwas heftig geschrieben

    lieben Gruß

    mexico

  • Zitat

    ich würde ihm anbieten mitzukommen mit der Bedingung keinen Alkohol zu trinken...wenn er das nicht will (können tut das jeder) soll er zu Hause bleiben und nichts trinken, auch kein alkoholfreies Bier....

    Wenn er Alkoholiker ist und plötzlich mit dem Trinken aufhört, dann macht er einen Kalten Entzug mit den lebensgefährlichen Risiken.

    Bitte niemanden dazu motivieren, einen Kalten Entzug zu machen.

    Außerdem ist es völlig unrealistisch, daß alle um ihn herum sich mit teurem Champagner und Wein beglücken und er soll trocken daneben sitzen? Das wird nicht funktionieren.

    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo,

    ich habe es so verstanden, dass er außer alkoholfreiem Bier keinen Alkohol getrunken hat und ja dierekt aus dem Krankenhaus kommt, nach ca 7d ist der Qualifizirte Entzug meistens abgeschlossen, wenn nicht auf keinen Fall ohne Krankenhaus...bei ihm sind ja nun Entzugskrampfanfälle bekannt

    die meisten Alkoholiker die ich kenne, haben versucht Sylvester mit dem Alkohol aufzuhören...hat auch meistens für 2-3 Tag geklappt....die Rückfälle sind tückischer

    aber vielleicht irre ich mich auch

    lieben Gruß

    mexico

  • Hallo Mexico und Linde,

    Ja er kommt direkt vom Klinikum nach einem kalten Entzug, die Krampfanfälle waren am 13.12. Und so wie es Mexico geschildert hat ist es auch. Bis jetzt hatten immer die anderen Schuld. Ich sehe wie er sich jetzt versucht abzulenken mit viel Arbeit am Haus, und er trinkt ein alkoholfreies Weissbier nach dem anderen und wir sind beide sehr gereizt. Ich weiß selber dass es nicht lange gut geht...

    LG

    Juse

  • Liebe JuSe,

    ich habe bei meinem Mann auch so einen Anfall miterlebt und bin wahnsinnig dankbar, das unser Sohn, (damals noch jünger als Deine Tochter) das nicht mitbekommen hat. Ich hatte Monatelang Panikattacken und Angst das es wieder passiert.

    Mein Mann wurde dann eher aggressiv als sein Kartenhaus immer mehr einstürzte und ich habe mir das Ganze auch noch lange angeschaut. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Aber irgendwann kam der Punkt wo ich verstanden habe, das ich für die Kinder da sein muss und sie schützen muss. Ich weiß, das er es damals nicht geschafft hätte wenn ich bei ihm geblieben wäre.

    Du kannst ihn nicht retten wenn er das nicht selbst will. Deine Tochter hat ein gesundes Umfeld verdient und das hat man mit einem alkoholkranken Mann leider nicht.

    Wenn Du die Kraft hast, dann unterstütze ihn und versuche zu retten was zu retten ist, aber bedenke das die Motivation von ihm kommen muss. Ansonsten macht ihr euch nur etwas vor und du signalisierst ihm das Du den Alkoholkonsum hinnimmst.

    Ich bin ganz frisch wieder hier und kann Dir nur meine Erfahrung mit meinem "noch Mann" mitteilen. Ich hoffe es hilft ein wenig. Du bist nicht allein.

  • JuSe:

    Ich habe jetzt noch einige vorigen Beiträge gelesen, die ich vorher nur überflogen hatte.

    Früher haben wir auch an Weihnachten und Sylvestern Alkohol im Rahmen eines schönen Essens getrunken.

    Aus Respekt habe ich das gelassen nachdem ich von der Alkoholsucht erfahren habe. Mir war schon klar, das man da Rücksicht nehmen sollte. Das mache ich heute noch wenn mein "noch Mann" bei mir ist. Für mich ist das absolut selbstverständlich.

    Wenn Du da aber schon ein Problem mit hast, bzw. das gemütliche Trinken im Rahmen eines besonderen Events vermisst, dann ist Dein Mann nicht kompatibel in der Familie.

    Willst Du ihn unterstützen oder nicht verzichten? Beides geht nicht!

  • Hallo Lena,

    Danke für Deinen Beitrag. Ich weiß dass es sich auch irgendwie egositisch anhört wegen der Frage zu Weihnachten und Silvester. Natürlich wäre es für mich und meine Familie kein Problem auf Alkohol zu verzichten. Aber nachdem er ja seine Krankheit leugnet würde er uns alle auslachen weil wir wegen ihm nicht trinken, er sagt ja zu mir dass er das unter Kontrolle hat und würde es gar nicht zulassen dass wir keinen Sekt aufmachen. Er würde 100% mittrinken.Ich weiß dass das zu Streit führen würde und das will ich natürlich dem Kind zuliebe an Weihnachten tunlichst vermeiden. Es ist halt auch soviel geschehen. Er sagt ja immer ich hab mir das alles zusammen gegoogelt und jetzt behaupte er sei Alkholiker weil das so im Internet steht. Dass die Ärztin das vor seinen und meinen Augen bestätigt hat, geht ihm am Arsch vorbei. Er hat zu ihr gesagt " ja ist ja super dass es keine Epilepsie ist...". Es ist soviel passiert bei uns. 3 Wochen vor seinem Anfall sind ich und meine Tochter zu meinen Eltern geflüchtet weil er mich zum wiederholten Mal in der Arbeit angerufen hat und mich als Schlampe beschimpft hat (Ich muss dazu sagen dass er aufgrund eines Herzfehlers bereits Rentner ist..und dass er nur zuhause rumhängt ist für mich halt auch ein Grund dass sich der Alkohlkonsum verstärkt hat...dazu muss ich noch sagen dass er aber trotzdem körperlich fit ist und sein Herz soweit ok ist, er war nur gut abgesichert und bekommt viel Rente, es geht also nicht ums finanzielle bei uns) Das mit den Vorwürfen und seiner Eifersucht geht schon seit einem Jahr so und ist immer schlimmer geworden. Ich dachte es sind Depressionen wegen seiner berufsunfähigkeit und dass die Depression diese Eifersucht und das Besaufen auslösen. Wir waren deswegen im Oktober beim PSychater weil er 5 Tage lang nicht mehr vom Bett aufgestanden ist, nichts mehr gegessen hat und nur getrunken hat. Beim Psychater hat er seine Depressionen zugegeben aber den Alkoholkonsum strikt geleugnet, auch als der Arzt ihn auf die hohen Leberwerte hinwies. Er hat Antidepressiva bekommen und die halfen 2 Wochen wunderbar, alles war weg, seine Eifersucht und er hat nur noch 2 Bier getrunken. Auf einmal war wieder alles vorbei und wurde nur noch schlimmer. Die Antidepressiva hat er nur 2 Woche genommen glaub ich, genau kann ich das nicht sagen. Er beschuldigt mich dass ich ihn zum Psychater gebracht habe und dass der nur Geld machen wollte. Und dann ging es weiter mit der emotionalen Misshandlung mir gegenüber, hat mich vor der Tochter im Suff als Schlampe usw beschimpft...Als wir bei meinen Eltern waren hat er gefleht dass wir wieder nachhause kommen, hat sich 1000 mal entschuldigt , auch bei meinen Eltern. Dann sind wir letztes Wochenende heimgekommen und am Montag war dann der Krampfanfall. Würde ich ihn verlassen, wenn es nicht mehr besser wird dann hängt auch für mich viel dran. Ich müsste meine Arbeit kündigen weil ich nicht mehr um 7 Uhr früh anfangen könnte (mein Mann hat meine Tochter immer in die Schule gebracht, morgens war er ja nüchtern und lieb), meine Tochter müsste die Schule wechseln weil wir dann zu meinen Eltern ziehen würden die 40 km weiter weg wohnen. Meine Tochter sagt jetzt schon immer dass das so schlimm wäre ihre Freunde zu verlassen.

    Lena, lebst Du von Deinem Noch-Mann räumlich getrennt.? Ich überlege vielleicht dann im Fall der Fälle hier in der Nähe eine Wohnung zu nehmen, damit wir vielleicht räumlich getrennt sind aber halt doch noch zusammen....Er ist jetzt dem Tod 3 mal von der Kippe gesprungen, die 2 Krampfanfälle und vor 3 Wochen ist er mit 3,7 Promille die Treppe runtergefallen und hatte eine Platzwunde und Gehirnerschütterung (diese hat aber den Krampfanfall nicht ausgelöst). Und das beste war: Als er im Krankenhaus war, wollte ich mich bei der Ärztin nach dem Befund erkundigen, die hat mir gesagt dass mein Mann angeordnet hat dass seine Familie keine Auskunft bekommt!! Ich hab ihn dann doch dazu gebracht dass ich die Auskunft vor seiner Entlassung bekomme, aber das ist auch der Grund warum ich so wütend bin und auch meine Famlie. Die Krankheit würde jeder hinnehmen, aber das Gelüge nicht mehr lang! So das war jetzt viel Text..Danke fürs lesen!

    LG

    JUSe

    Einmal editiert, zuletzt von JuSe (19. Dezember 2021 um 10:08)

  • Liebe JuSe,

    entschuldige wenn ich so ehrlich und direkt bin:

    Dein Mann erkennst seine Probleme nicht an. Solange er das nicht einsieht, kannst Du nichts tun, als gehen.

    Wenn Du es für Dich nicht als wichtig erachtest, dann für Deine Tochter. Glaube mir, die Kinder verstehen mehr als wir denken und das was bei euch regelmäßig passiert richtet in der Seele Deines Kindes etwas an.

    Alkoholiker sind Lügner. Für sie dreht sich alles darum wie und wann sie trinken können. Du kannst von einem abhängigen Alkoholiker nicht verlangen, das er Dir gegenüber ehrlich ist.

    Wieviel bist Du Dir Wert? Ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich die nächsten 20 Jahre so Leben kann, ohne selbst zu Grunde daran zu gehen. Meine Antwort war dann ziemlich schnell das ich das nicht kann.

    Eine Trennung ist immer schwer. Gerade wenn man in einer solchen Situation sich trennen muss. Rechne damit, das Dein Mann Dir gegenüber ungerecht sein wird. Vielleicht beschimpft er Dich auch. Aber Du sollst tief in Dir wissen, das Du das nicht mehr mit machen musst weil Du Dir ein gutes Leben für Dich und Deine Tochter wünscht.

    Glaube mir, im Endeffekt funktioniert das alles. Man muss sich verändern, vielleicht auch finanziell einschränken, aber es funktioniert.

    Und hinterher wirst Du stolz und überrascht sein, wie einfach sich eigentlich alles richtig gefügt hat.

    Diese Kraft das durchzusetzen wünsche ich Dir sehr!!!

    Ich musste auch verschiedene Dinge bzgl. der Arbeit etwas ändern, aber wie gesagt - das geht alles.

    Ja, ich bin noch immer getrennt - aber noch verheiratet. Mein "Noch Mann " hat sein Problem bearbeitet und kommt nun ganz gut klar.

    Wir verstehen uns gut. Feiern Weihnachten zusammen - ich verzichte hier auf Alkohol . Wir versuchen es den Kindern so gut wie möglich zu machen. Ich habe mich auch schon gefragt, ob es ein zurück für uns gibt. Ich glaube aber, das ich diese Situationen nicht noch mal erleben möchte und würde deswegen für mich davon abraten.

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