LeaLux - Thailand statt Therapie?

  • Hallo liebe Gruppe,

    ich habe hier lange nicht mehr geschrieben, aber ich lese immer noch mit.

    Vor ein paar Jahren, 3,5 sind es bestimmt schon, habe ich mich von meinen Partner getrennt. Es war ein langer Prozess und irgendwie hatte ich insgeheim gehofft,dass für ihn dadurch eine Kehrtwende passiert.
    12 Jahre hatte ich mit der Hoffnung gelebt, dass sich etwas ändert und mit ihm viel darüber gestritten und gekämpft.

    Er hatte selten extrem viel getrunken, aber regelmäßig seine mind 5 halbe Liter Starkbier. Während unserer Trennungszeit kam noch ein paar Mal Komasaufen mit Filmriss dazu.

    Nun haben wir am 24. das erste Mal seit ein paar Monaten wieder telefoniert und dabei hat er mir erzählt, dass er wieder in einer Beziehung sei. Er hätte jetzt aufgehört zu trinken und würde sich mit ihr verloben.

    Das hat mich total umgehauen, weil die zum einen erst seit ca 6 Monaten zusammen sind. Und zum anderen habe ich wirklich alles versucht … betteln schimpfen schreien weinen reden trennen … in UNSERER Zeit hat er das nicht gemacht.

    Das ist der Grund, warum ich, jetzt Ende 40. nie eine Familie gegründet habe. Da ich ihm nicht getraut habe mit seiner Trinkerei.
    Natürlich wünsche ich ihm, dass er gesund und glücklich wird.

    Aber irgendwie fühle ich mich um die Jahre betrogen - warum ging das mit mir nicht?

    Kann jemand meine Gefühle verstehen?
    Ich weine schon seit 3 Tagen und bin fix und fertig

  • Guten Abend LeaLux,

    Deine Beiträge habe ich zusammengefügt. So kann man alles besser nachvollziehen.

    Am besten ist es tatsächlich, wenn man den Kontakt komplett abbricht, wenn man sich trennt.

    Er kann Dir außerdem viel erzählen, Du kannst nur glauben, was er Dich wissen lässt.

    Ob das alles so stimmt, sei mal dahingestellt.

    Und wenn es wirklich so ist, Ihr seid seit langem getrennt, hast Du geschrieben.

    Du kannst Deine Vergangenheit jetzt nicht mehr ändern, aber für Dich endgültig einen Schlussstrich ziehen.

    Es hat mit Euch nicht gepasst, aus welchen Gründen auch immer.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo LeaLux,

    vor einem halben Jahr hattest du doch noch mit ihm Kontakt, da war er ja noch nass. So um den Dreh herum hat er eine neue Beziehung angefangen. Wie kommst du darauf, daß er mindestens 12 Jahre lang getrunken hat und zack, mutiert er zum Traumprinz? Vielleicht macht er eine Trinkpause, damit die neue Frau schön in die Rolle der nächsten Co hineinwachsen kann.

    Ich würde ihm keinen Meter vertrauen.

    Was hast du in dem halben Jahr so gemacht? Wie gehts dir bzw. wie ging es dir bis zum 24.?

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde66

    Mir ging es in den letzten Monaten ganz gut, ich hab eigentlich nicht so oft an ihn gedacht und hatte das Gefühl, ich sei drüber hinweg.
    Aber irgendwie holt mich das grad voll ein - so als hätte ich die ganze Zeit nur verdrängt

  • Hallo zusammen,

    ich möchte meine Geschichte noch weiter erzählen, um zu zeigen, dass die Co-Abhängigkeit mit der Trennung nicht unbedingt vorbei ist. In meinem Fall, und ich vermute so geht es vielen, sind da ganz tiefe, ungesunde Strukturen und Süchte/Zwänge am Wirken, die durch die Konzentration auf den alkoholkranken Partner nur verdeckt werden.

    Nach dem Telefonat am 24. ging es mir zwei Wochen lang richtig richtig schlecht. Alle meine Ängste und Schuldgefühle schienen sich bewahrheitet zu haben - es hatte alles an MIR gelegen. Und jetzt ist da eine andere, die ihn einfach so akzeptiert und schwupps hört er für sie auf zu trinken. Das hat unglaublich geschmerzt.

    Daraufhin habe ich dann einen klaren Schnitt machen wollen und alle Chats und Nummern von ihm gelöscht und blockiert.
    Gestern kamen dann mehrmals hintereinander sehr penetrant Anrufe von mir unbekannten Nummern. Irgendwann bin ich doch ran gegangen und das war ER.
    Anstatt das Gespräch zu beenden, redeten wir fast fünf Stunden.
    Obwohl er sich gerade verlobt hat und sie im Sommer heiraten will, hat er fast durchweg recht herablassend und wenig wertschätzend über sie gesprochen. Ich wäre immer noch seine große Liebe, die Gespräche mit ihr würden ihn anöden und er wurde permanent an mich denken. Manchmal wenn sie fragt, woran er gerade denke, müsste er sie anlügen.
    Sie würde alles für ihn tun und ihn betüdeln , ihm teure Geschenke machen etc Da sie vorher durchweg in toxischen Beziehungen war, einmal mit einem starken Alkoholiker, wäre sein Alkoholkonsum für sie ein Lacher.
    Sie akzeptiert also sein Trinken (das aber sehr selten geworden sein soll wie er sagt) und triggert ihn auch nicht so, es gäbe kaum Streit.

    Einerseits ist es natürlich Balsam für meine Seele, dass meine schlimmsten Ängste nicht bestätigt werden und er immer noch an mir hängt.

    Andererseits hat er es geschafft, mich wieder einzuwickeln, und ein Hintertürchen offen zu halten. Nach dem Motto „Lass uns for ever in Kontakt bleiben, wer weiß was in ein paar Jahren ist“

    Auf diese Weise werde ich nie frei sein und immer an ihn denken.
    Ich fühle wie meine abhängige Seite dieses Band zu ihm erhalten möchte.
    Mein Kopf (und das 12 Schritte Programm, das ich begonnen habe)sagt mir aber, dass ich in die Abstinenz gehen muss, um emotional auszunüchtern und trocken zu werden.

    Ganz davon abgesehen tut mir diese Frau fast leid - wenn sie das Gespräch gehört hätte, wäre sie bestimmt sehr verletzt… so wie er über sie geredet hat.

    Vielleicht kann ich der/dem einen oder anderen aufzeigen, dass die Co Abhängigkeit sehr tief gehen kann und eine ernst zu nehmende Krankheit/Störung ist. Es ist nicht nur an dem Alki alles krank und gestört und was weiß ich. Meine Aufmerksamkeit lag immer nur auf ihm, anstatt mir meinen eigenen Schmerz anzuschauen, der dem ganzen zu Grunde liegt

  • Liebe Lea,

    Erstmal tut es mir leid, dass er es geschafft hat, dich so runter zu ziehen. Das ist echt mies…

    Aber:

    Und jetzt ist da eine andere, die ihn einfach so akzeptiert und schwupps hört er für sie auf zu trinken.

    Sie akzeptiert also sein Trinken (das aber sehr selten geworden sein soll wie er sagt) und triggert ihn auch nicht so, es gäbe kaum Streit.

    Glaubst du das wirklich? Das widerspricht sich doch völlig…

    Hat er jetzt aufgehört oder trinkt er wenig?

    Obwohl er sich gerade verlobt hat und sie im Sommer heiraten will, hat er fast durchweg recht herablassend und wenig wertschätzend über sie gesprochen.

    Charakterlich mehr als schwach!

    So einem würd ich ja nicht hinterher trauern. Wer weiß, wie er bei ihr über dich spricht!

    Lass dich nicht einlullen. Er weiß ganz genau wie er mit dir umzugehen hat um dich seelisch wieder in ein Loch zu kicken.

    Du bist mehr wert!
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft dich von solch einem Menschen lösen zu können.

    Liebe Grüße

  • Hallo Lea!

    Was dein Ex-Freund dir erzählt würde ich nicht alles so bedingungslos glauben. Warum sollte er denn plötzlich gar nichts oder kaum etwas trinken nur weil er eine neue Freundin hat? Du weisst nur das was er dir erzählt und es lässt sich ja nicht nachprüfen.

    Wenn du wirklich zur Ruhe kommen willst meide komplett den Kontakt zu ihm. Sei froh daß du aus der Nummer raus bist und zur Ruhe kommen kannst. Es ist schwer zu akzeptieren wenn eine Beziehung zu Ende geht aber in dem Fall ist es gut so. Er hat ja eine Neue an seiner Seite und wird seine Spielchen weiter veranstalten.

    Zeit heilt Wunden gib dir die Zeit und sehe zu daß er deinen Seelenfrieden nicht weiter stört.

    Alles Gute und Liebe Grüße

    Marie

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Obwohl er sich gerade verlobt hat und sie im Sommer heiraten will, hat er fast durchweg recht herablassend und wenig wertschätzend über sie gesprochen. Ich wäre immer noch seine große Liebe, die Gespräche mit ihr würden ihn anöden und er wurde permanent an mich denken. Manchmal wenn sie fragt, woran er gerade denke, müsste er sie anlügen.

    Was denkst du, wie redet er über dich, wenn er sich mit seiner Verlobten unterhält? 🤔

    Einerseits ist es natürlich Balsam für meine Seele, dass meine schlimmsten Ängste nicht bestätigt werden und er immer noch an mir hängt.


    Das sind deine schlimmsten Ängste?

    Meine schlimmste Angst wäre, dass der noch mal anruft und mein schlimmster Alptraum wäre, dass der vor meiner Tür steht.

    Tut mir Leid, aber ich sehe da überhaupt nix, was da Balsam für meine Seele sein könnte. :roll:

    Aus was ziehst du deinen Balsam?

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • „Das sind deine schlimmsten Ängste?

    Meine schlimmste Angst wäre, dass der noch mal anruft und mein schlimmster Alptraum wäre, dass der vor meiner Tür steht.“

    Da habe ich einmal herzlich gelacht 😂


    Lieben Dank für eure kritischen und aufbauenden Kommentare.
    Jetzt kommt eine Zeit, in der ich mich damit befassen werde, was bei mir falsch verschaltet ist, dass ich so lange geblieben bin.
    Bei mir finde ich starke Abhängigkeiten, die fast schon etwas Zwanghaftes haben.

    Eine Lehrerin von mir hat mal gesagt: Stell dir vor du hast so eine eiserne Kette, so eine, die es beim Baumarkt gibt. Und du lässt sie durch deine Hand gleiten, Öse für Öse, und jedesmal zählst du eine Eigenschaft von ihm auf, gut und schlecht. Alles Tolle, aber auch alles, was er dir angetan hat. Und dann am Ende der Kette ist ein großer roter Karabinerhaken, der beide Enden der Kette verbindet. Dieser rote Haken - das bist du!

  • Guten Morgen Lea,

    Da habe ich einmal herzlich gelacht 😂

    Mich wundert es wirklich sehr, dass Du an der Sache, in der Du steckst, noch irgendetwas mit Humor sehen kannst. Mir wäre das Lachen längst vergangen.

    Lieben Dank für eure kritischen und aufbauenden Kommentare.
    Jetzt kommt eine Zeit, in der ich mich damit befassen werde, was bei mir falsch verschaltet ist, dass ich so lange geblieben bin.
    Bei mir finde ich starke Abhängigkeiten, die fast schon etwas Zwanghaftes haben.

    Ich bin jetzt mal ganz ehrlich:

    Wenn ich Deinen Thread durchlese, dann hast Du seit der Anmeldung hier bei uns im Forum doch keinerlei Abgrenzung in die Wege geleitet.

    Wenn mal Sendepause zwischen Dir und diesem Mann war oder ist, dann ist diese im Grunde genommen doch von IHM in die Wege geleitet. Du bestimmst in dieser Angelegenheit überhaupt gar nichts und sobald er wieder auf der Matte stehst, bist Du emotional dabei.

    Dass es mal länger dauert, "in die Puschen zu kommen" bei einem Abhängigkeitsthema, ist gerade in der Co-Abhängigkeit nicht unüblich.

    Bei Dir sehe ich jedoch keine Bewegung in Form von Taten. Was erwartest Du Dir hier für Hilfe von diesem Forum, wenn bisher nichts an den "kritischen und aufbauenden Kommentaren" dazu beigetragen hat, dass Du Dich auch nur einen Schritt aus dieser Abhängikeit bewegst?

    LG Cadda

  • Liebe Lea,

    Ich kann dich gut verstehen, weil es mir irgendwie genauso geht.
    Es gibt ja nicht nur den Alkoholiker, sondern dahinter steht der Mensch, der auch liebenswert, humorvoll und toll ist. Nur dass er sich immer wieder in diesen anderen Typen verwandelt. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin mit zwei Menschen zusammen, ich habe sogar Namen für beide 😏

    Und er schafft es immer wieder alles einzureißen, was wir uns in den trockenen Zeiten aufgebaut haben. So dass wir letztendlich nie fertig werden und immer wieder bei Punkt Null landen.
    Eigentlich hat eine Beziehung so keine Chance zu wachsen oder zu heilen.
    Wenn da nur nicht immer wieder die trockenen Monate voller Hoffnung wären.
    LG Cala

  • Wenn mal Sendepause zwischen Dir und diesem Mann war oder ist, dann ist diese im Grunde genommen doch von IHM in die Wege geleitet. Du bestimmst in dieser Angelegenheit überhaupt gar nichts und sobald er wieder auf der Matte stehst, bist Du emotional dabei.

    Dass es mal länger dauert, "in die Puschen zu kommen" bei einem Abhängigkeitsthema, ist gerade in der Co-Abhängigkeit nicht unüblich.

    Bei Dir sehe ich jedoch keine Bewegung in Form von Taten.

  • Immerhin bin ich vor ein paar Jahren ausgezogen und dann in ein anderes Land gegangen. Den Kontakt hatte ich seit Sommer abgebrochen, das ging von mir aus, er hat mich aber auch soweit in Ruhe gelassen.
    Der Anruf zu Weihnachten hat nochmal Einiges aufgewühlt.
    Er wird wahrscheinlich immer jemand sein, der mich berührt, aber ich hoffe, das lässt mit den Jahren nach.
    Ich habe inzwischen alle Nummern wieder gelöscht und blockiert.

    Wir müssen leider noch einmal in Kontakt treten, da ich noch Sachen in seinem Keller habe. Vielleicht kann ich das aber auch über jemand anderes lösen, der das für mich abholt.

    Von daher sehe ich schon Fortschritte, auch wenn es kleine sind und es Jahre gedauert hat.

    Ich wollte das gerne hier teilen, eben um zu zeigen, das die Abhängigkeit eben nicht nur beim Alkoholiker liegt. Darauf habe ich ja lange den Fokus gelegt, anstatt bei mir zu gucken.

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