Alkohol, Ehe, Kinder

  • Hallo,
    ich bin neu hier im Forum und habe mir schon viele Beiträge durchgelesen. Es tut gut zu lesen, dass man mit der Situation nicht alleine ist und es auch anderen ähnlich geht wie einem selbst.

    Mein Mann trinkt seitdem ich ihn kenne (jetzt fast 10 Jahre) regelmäßig Bier - mal mehr, mal weniger. Nach ein paar Wochen oder Monaten, in denen der Alkoholkonsum Normalität angenommen hat, reißt es immer wieder ein, und er kommt z. B. eine Nacht mal einfach so gar nicht nach Hause und findet das völlig normal. Er benimmt sich dann einfach nicht so, wie man das eigentlich erwartet, fängt an zu provozieren und einen respektlos zu behandeln. Die Woche über trinkt er regelmäßig 2-4 Flaschen Bier am Abend, am Wochenende/Tag ca. 5-8! Letztes Jahr hatte ich ihn schon mal - nachdem er sich völlig danebenbenommen hatte und völlig betrunken morgens auf dem Wohnzimmer lag und die Kinder (damals 1 und 3) um ihn herumturnten - vor die Türe gesetzt, und da hat er auch 4 Wochen lang nicht zu Hause gewohnt. In den 4 Wochen hatte er auch eine Affaire. Nach diesen 4 Wochen haben wir uns zusammengesetzt und ich habe ihm gesagt, ohne eine Therapie laß ich mich nicht mehr auf eine Weiterführung der Ehe ein. Er sagte mir, er wäre damit einverstanden und würde sich einer Therapie unterziehen. Jetzt - ein Jahr später - hatte er 1!! Beratungsgespräch bei einer "Verhaltenstherapeutin". Die Verhaltenstherapie möchte er auch fortführen, und das sehe auch ich für sinnvoll an. Jedoch löst er dadruch nicht sein anderes Problem, denn Alkoholismus ist und bleibt nun mal eine Krankheit, die nicht einfach so verschwindet!

    Vor ein paar Tagen hatte mein Mann ein langes Telefonat mit seinem Onkel, der vor ca. 8 Jahren einen Entzug gemacht hat und seitdem auch trocken ist. Er hat sich von selbst an ihn gewand, und dieser hat ihn nun an die Diakonie verwiesen, bei der mein Mann nun auch einen Termin für ein Beratungsgespräch vereinbaren will (hat er noch nicht - will er das wirklich?).

    Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Mir geht das alles zu langsam, weil es schon so lange anhält. Aber ich möchte ihn auch nicht unter Druck setzen und nur noch vom Thema Alkohol reden, weil ich weiß, dass ihn das nur noch weiter entfernt und es überhaupt nichts bringt! Und ich weiß ja auch, dass so etwas ein ganz langer Prozess ist. Klar würde ich ihn unterstützen in einer Therapie, würde auch mitarbeiten usw. Doch meint er es dieses Mal wirklich ernst? Er hat schon so oft etwas gesagt und es nicht gemacht. Hinzu kommt noch, dass er vor ein paar Wochen gekündigt und sich selbstständig gemacht hat. Diese Sache muss natürlich auch erst mal in die Gänge kommen und man muss sehen, dass Geld reinkommt und man die nächsten 3-6 Monate davon leben kann (ich bin noch in Elternzeit).

    Ach, es tat einfach mal gut, das alles loszuwerden.

  • Hallo Ayki und herzlich willkommen

    Auch wenn es sich anhört, als ob er endlich etwas in der Richtung tun will, so ist ein Jahr dafür doch eine zu lange Zeit. Als positiv sehe ich, dass er mit seinem Onkel ein Gespräch geführt hat, muss sich also mit seiner Krankheit auseinandergesetzt haben.

    Trotzdem, mach ruhig ein bisschen Druck, er muss jetzt dran bleiben, unbedingt diese Woche noch den Termin mit der Beratungsstelle machen. Wenn er jetzt nichts tut, dann kommt dein Vorschlag mit der Therapie doch noch in Vergessenheit und ich habe so die leise Befürchtung, dass er damit spekuliert. Dann ist auch gleich bei der Diakonie zu klären, wer für ihn als Selbständiger, die Therapiekosten übernimmt.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Henri,
    das Gespräch mit seinem Onkel sehr ich auch als SEHR positiv, denn er hätte ihn niemals angerufen, wenn er nicht sehen würde, das irgend etwas nicht stimmt!! Ich habe mich auch mit seinem Onkel in Verbindung gesetzt und mich dafür bedankt, dass er sich Zeit für meinen Mann genommen und mit ihm geredet hat! Wir haben eigentlich ein gutes Verhältnis zueinander, und ich bin froh, dass er ein wenig dahinter her ist und auch vorhat, am Ball zu bleiben...

    Ich habe zu meinem Mann immer gesagt, dass er wegen der Übernahme der Kosten für eine Therapie erst diese durchziehen und DANACH kündigen soll - hat er nicht gemacht! Das muss er dann selbst klären (wenn es überhaupt dazu kommt). Heute hat er es "nicht geschafft", einen Termin zu machen - wie ich diese Aussagen liebe... Ich kann sehr schlecht mit ihm über dieses Thema reden und möchte ihm auch nicht ständig damit auf die Nerven gehen, weil er dann immer sofort abblockt. Jedoch habe ich ihm eine pdf-Datei per email geschickt, in der Informationen über die Krankheit und ihren Verlauf und über mögliche Hilfen/Therapien etc. stehen... Ich hoffe, dass er sich das durchliest. Dass er selbst die Infos über diese Krankheit bekommt und sich verinnerlicht, das finde ich ganz wichtig! So habe ich die Hoffnung, dass er sich selbst mit seiner Krankheit auseinandersetzt, denn wenn ich mit ihm darüber rede, tut er es - im Moment jedenfalls - noch nicht. Er ist dann eher wie ein kleines Kind, das eher trotzt und das Gegenteil von dem macht, was es soll...

  • Hallo nochmal,
    eine Frage habe ich noch und zwar: Was soll ich denn jetzt machen in bezug auf seine Selbstständigkeit? Ich meine, eine Alkoholtherapie und eine Selbstständigkeit beides zu 50% durchzuziehen, macht keinen Sinn - das weiß ich auch! Das Gewerbe ist unser Standbein, von dem Geld müssen wir die nächsten Monate über die Runden kommen. Er sagt, er möchte eins nach dem anderen regeln, und das sehe ich "eigentlich" auch für richtig an! Trotzdem habe ich Bedenken, dass er das Gewerbe nur als Grund "vorschiebt"... Ich weiß es nicht, und ich weiß auch nicht, wie ich am besten vorgehen und wie ich überhaupt an die ganze Sache rangehen sollte...

  • Hallo Ayki,
    scheue Dich nicht zur Not alleine zu der Beratungsstelle zu gehen, damit Du Klarheit in Bezug auf die Möglichkeiten und Eure finanzielle Situation bekommst.

    Denke an Dich und die Kinder. Wenn er sich wie ein kleines Kind benimmt, wird er auch so behandelt. Falls die Krankheit sich verschlimmert, musst Du sowiso sehr viele Sachen selbst entscheiden.

    Ich denke angefleht und gehofft hast Du langsam genug. Du kannst als Betroffene ebenso um ein Gespräch ersuchen.

    Wenn Du Ihm dann mit handfesten Ergebnissen kommst, begreift er evtl. wie ernst es Dir ist.

    Viele Grüsse White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Ayki

    Du nimmst Rücksicht auf ihn und willst ihn nicht jeden Tag wegen der Therapie fragen, weil du denkst, ihn damit zu nerven. So rücksichtsvoll geht er mit dir allerdings nicht um, trinkt nach wie vor jeden Tag und ihm scheint es egal zu sein, wie du dich dabei fühlst. Vor allem die Kinder bekommen das auch mit, wenn er Bier trinkt.

    Es kann auch funktionieren beides zu 100% zu machen. Einerseits kann er sein Gewerbe, seine Selbständigkeit aufbauen und gleichzeitig eine ambulante Therapie machen. Es wird zwar schwer werden, aber es ist nicht unmöglich.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Henri,

    du hast Recht - ich nehme mal wieder Rücksicht und das ist wieder mal falsch! Eben haben wir kurz geredet, und er meinte, ich sollte nicht den Eindruck bekommen, dass das Thema Alkohol vom Tisch wäre. Es wäre noch aktuell und er würde sich auch seine Gedanken machen... :roll:

    Ich habe ihm gesagt, dass durch einen Termin bei einer Beratungsstelle die Arbeit nicht zu kurz kommen würde, und dass das zwei verschiedene paar Schuhe wären. Dass ich das nur als eine Ausrede sehen würde. Er meinte, das wäre richtig, er würde morgen noch mal bei der Diakonie anrufen. Dann ging er wieder seinen allabendlichen "Pflichten" nach und in unser Büro, um zu "telefonieren" (und nebenbei schön seine "Bierchen" wegzukippen)... Prost Mahlzeit! Ich bin so wütend :twisted: auf diese ganze Situation - es macht mich echt rasend... und ich muss wirklich ganz dringend etwas dagegen tun!

    Die Kinder bekommen nur die gespannte Atmosphäre mit - nicht, dass er zu viel Alkohol trinkt. Er beginnt damit ja immer erst, wenn sie schon schlafen... Trotzdem weiß ich auch, dass sie mehr mitkriegen als man denkt...

    Es ist alles wie verhext - ich verfluche den Alkohol und seine Macht :!:

  • Nur zur Info,
    ich habe mich gerade per Mail mal bzgl. des Alkohols an seine Schwester gewandt, denn ich möchte das Thema nicht weiterhin vor der ganzen Familie verschweigen - im Grunde genommen weiß eh jeder bescheid. Ich finde es wichtig, dass bei einer Abhängigkeit die komplette Familie bescheid weiß, denn so können alle auch besser verstehen... Mal sehen, wie es weitergeht...

  • Hallo,

    für alle, die es interessiert:

    Ich habe meinem Mann vor ca. 1 Woche ein Ultimatum gestellt, weil ich einfach nicht mehr so leben will! Entweder ein Leben mit seiner Familie ohne den Alkohol oder ein Leben mit Alkkohol ohne seine Familie. Er hätte bis zum 30. Oktober Zeit, sich darum zu kümmern, etwas zu unternehmen oder halt nicht. Seit 4 Tagen ist komplette Funkstille. Er hat sich nicht verabschiedet, er meldet sich nicht... kein Zeichen! Wie immer: Er rennt weg. Vor allen und auch vor sich selbst!! Und um sein Gewerbe kümmert er sich auch nicht! Seine Kinder ruft er auch nicht an, um ihnen wenigstens mal eine gute Nacht zu wünschen. Ich sage ihnen dann immer, der Papa ist am Arbeiten... Ich melde mich nicht bei ihm. Das steht 100%ig fest. Irgendwann wird er eh kommen, denn seine ganzen Sachen sind ja schließlich noch bei uns, und er braucht ja auch mal Wechselklamotten.

    Denke, er wohnt zur Zeit "vorübergehen" (genauso wie letztes Jahr auch schon mal) bei seinem Bruder. Seine Schwester weiß bescheid, sie wollte mal mit ihren Eltern reden, denn die wissen gar nichts! Die wissen noch nicht einmal, dass er gekündigt hat! Ich weiß nicht, was er sich denkt - wahrscheinlich gar nichts!

    Die Kündigung war meiner Meinung nach ein totaler Schnellschuss, um sich nicht seiner Alkohol-Problematik zu stellen, sondern sich schön in die Arbeit stürzen zu können. Für mich ist das alles nur noch reine Doofheit, denn er verbaut sich alle Chancen, die er hätte - ob privat oder beruflich!

  • Hallo Ayki

    Die jetzige Situation sehe ich genauso wie du und dein Ultimatum halte ich auch für angebracht. Deshalb von mir nur ein Rat, weiche nicht von deiner Vorgehensweise ab, sonst hast du gegen den Alkohol verloren.

    Lieben Gruß
    Henri

  • Hallo Henri,

    ich habe gestern mit meinem Mann telefoniert. Da er nach 4 Tagen doch wahrscheinlich auch mal Sehnsucht nach seinen Kindern hatte, hat er sich dann doch mal gemeldet... Das Gespräch war nicht gut - wie immer - ich hab geredet, gefragt etc. Ich musste ihm wie sonst auch - alles aus der Nase ziehen. Ich habe versucht, ihm keine Vorwürfe zu machen - was mir ehrlich sehr schwer fällt, weil ich so wütend bin!

    Er hat mit der Diakonie telefoniert und denen sein Problem geschildert: Seine Frau und er hätten 2 unterschiedliche Meinungen über seinen Alkoholkonsum, und deshalb wäre die Ehe am Ende... Die haben ihn an die Caritas verwiesen, sagten, diese wären eher dafür zuständig. Die Frau von der Diakonie hat ihm einen Namen und eine Telefonnummer genannt, die er heute morgen anrufen solle - die wüßten dort schon bescheid... Hab mal gefragt, warum er denn überhaupt bei der Diakonie angerufen hätte. Er meinte, er wolle sich das doch mal anhören... Hab mir nur gedacht: Das kling ja sehr überzeugend... So kann er es auch direkt sein lassen.

    Gestern Abend habe ich ihm dann noch eine Mail geschickt, in der ich geschrieben habe, dass eine Alkohol-Therapie, ein Entzug oder was auch immer unsere letzte Chance für diese Ehe sei. Und dass ich auch keine Kompromisse mehr eingehen würde. Er sagt immer: Wenn ich darauf eingehe, dann kommt die nächste „Bedingung“ und die nächste usw. Ich habe ihm geschrieben, dass er wissen würde, dass das Blödsinn ist! Das ist wie eine kindliche Reaktion, so vonwegen „Erpressen lasse ich mich nicht – ihr könnt mich alle mal – und tschüss!“ Ich würde ihn nicht erpressen und ich würde auch keine Bedingungen stellen. Es wäre seine Entscheidung! ICH möchte FÜR MICH normale familiäre Voraussetzungen schaffen, die hier einfach nicht herrschen, ICH möchte ein normales Leben führen, das nicht vom Alkohol regiert wird! Und für den Weg in ein trockenes Leben würde ich ihm hiermit das letzte Mal meine Hilfe, meine totale Rückendeckung und Unterstützung anbieten. Wenn er sich gegen eine Therapie entscheiden würde, dann wäre ich nicht mehr für ihn da, dann würde ich ihn fallen lassen - aus Liebe. Ich hätte Jahre gebraucht, um dies einzusehen. Aber es gäbe keine andere Möglichkeit.

    Was DAS bedeutet „aus Liebe fallen lassen“ das würde er – wenn er jetzt nichts tut - erst hinterher verstehen (wenn überhaupt)! Wenn er irgendwann mal aufgewacht ist aus seiner eigenen Illusion, aus seinem Wunschbild, dass es auch mit Einschränken des Alkoholkonsums geht – doch dann wäre ich schon längst weg...

    Nachher sehe ich ihn, weil er die Kinder abholt. Ich bin gespannt, aber ich weiß, ich werde hart bleiben...

  • Hallo
    Habe einen Mann der nach dem Trinken,wenn er einschläft 2-3 Std später immer aufsteht und fantasiert so ähnlich wie schlafwandeln und wenn er aufwacht nachdem ich ihn irgentwo in oder außerhalb der Wohnung gefunden habe nichts davon mitbekommen hat. Wer kann mir sagen was das für ein Zustand ist

  • Hallo funnie,

    es wäre besser, wenn Du einen eigenen Thread aufmachst, weil Deine Frage sonst ein wenig untergehen wird.

    Leider kann ich Dir zu diesem Thema nichts sagen - ich habe so etwas noch nie miterleben müssen.


    Hallo Ayki,

    Du gehst sehr zielstrebig Deinen Weg *lächel* und dafür wünsche ich Dir alles Gute.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hi Diandra,
    zielstrebig gehe ich deshalb vor, weil es mir wegen seiner Krankheit schon viel zu schlecht ging/geht. Zu viele Jahre habe ich damit verbracht, unter dem Alkohol gelitten ohne Ende...

    Jetzt, wo mein Mann nicht in unserer Wohnung wohnt, geht es mir eigentlich nicht schlecht - im Gegenteil. Ich atme abends tief durch und genieße die Ruhe, die Stille! Ich komme tagsüber mit meinen Kindern besser zurecht, ich bin ruhiger geworden und nicht mehr so nervös (hab vor 2 Wochen jeden Tag Baldrian genommen). Und hier zu Hause ist allgemein mehr Ruhe eingekehrt, denn mein Mann hat einfach Chaos in das Familienleben gebracht durch Unregelmäßigkeiten u. a.! Ich genieße es, im Wohnzimmer zu sitzen und seine stinkende Fahne nicht riechen zu müssen! Ich schaue mir Filme an, an denen ich mich einfach nur erfreue! Ich trinke Tee und ich bin zufrieden mit mir selbst - stehe voll hinter meiner Entscheidung! Es ist einfach zu viel passiert in den letzten Jahren - der Alkohol hat alles zwischen uns zerstört. Und ich bin nicht sicher, ob man das überhaupt jemals wieder gut machen kann - auch mit Therapie wird das sehr schwierig werden...

    Heute war er hier und morgen sehe ich ihn auch wieder, weil er mit den Kindern etwas unternehmen möchte. Aber DAS REDEN, das hier wirklich mal dringend angebracht wäre - denn man kann doch nicht einfach immer wegrennen und mal hier, mal da die Kinder zum Spielen abholen - das verschiebt er immer schön auf "Morgen". Er möchte erst den Termin nächste Woche bei den Caritas abwarten (den hat er heute morgen vereinbart), denn jetzt wüßten "WIR" ja eh nicht, wie wir aus der ganzen Situation wieder rauskämen. Dazu habe ich nur gesagt, dass ICH es wüßte... und das ich das Gefühl hätte, er wüßte auch ganz genau, was er will: nämlich so weitermachen wie immer.... Mich hinhalten, mich mit Beratungsterminen "vertrösten" und den Alkoholkonsum "einschränken"... halt die selbe Leier wie immer! Da meinte er nur, das würde nicht stimmen! Aber ich glaube ihm kein Wort! Wie auch - zu oft hat er mich belogen!!!

    Ich habe ihm ein Buch "Ich höre auf, ehrlich! Ein praktischer Ratgeber für Betroffene und Angehörige"
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…6524218?ie=UTF8
    mitgegeben, dass ICH vor einem Jahr für ihn besorgen "SOLLTE" (wahrscheinlich so von wegen: wenn sie mir das Buch kauft, dann denkt sie, ich lese ist - und dann ist sie wenigstens still) eingepackt und ein paar Zeilen hinzugefügt:
    "Vor einem Jahr hast du auch 4 Wochen nicht zu Hause gewohnt - und wofür? Damals hast du totalen Mist gebaut und obendrauf noch eine Affaire angefangen. Jetzt - ein Jahr später - stehen wir genau am gleichen Punkt, an dem wir vor einem Jahr waren. Vielleicht findest du ja dieses Mal eine besser Lösung, deine Probleme zu bewältigen, anstatt wegzurennen und sie zu betränken. Und vielleicht hilft dir das Buch ja bei deiner Entscheidung..."

    Wenn es ihm wichtig ist, dann liest er es - wenn nicht, dann soll er es in den Papierkorb werfen. Er hat nicht mehr viel Zeit, um etwas zu unternehmen. Mein Ultimatum läuft am 31. Oktober ab...

    Es könnte alles so einfach sein, wir hätten so viele Möglichkeiten - privat und auch beruflich - wieso macht er das alles kaputt und setzt alles aufs Spiel? Ich sehe, dass es ihm schlecht geht, schlechter als mir glaube ich. Sein Hautausschlag ist wieder aufgetreten - der kommt immer heraus, wenn er sich nicht wohlfühlt... Er muss einfach etwas tun!

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir das Forum sehr weiterhilft! Es unterstützt mich sehr dabei, stark zu bleiben und hinter meiner Entscheidung zu stehen. Und ich bin froh darüber, dass ich nicht ganz alleine mit meinen Sorgen und Problemen dastehe! Es gibt mir Kraft, das alles durchzustehen!

    So, jetzt hab ich schon wieder viel zu viel geschrieben und mir fallen hier vor dem Bildschirm schon fast die Augen zu. Ich wünsche allen eine gute Nacht :) Bis morgen mal.

  • Danke Mimi, für deine Antwort!

    Ich weiß, dass ich für mich die richtige Entscheidung getroffen habe. Meine Kinder sind 2 und 4 Jahre alt, und ich denke jetzt nur noch an mich und an sie! Was er tut, ist ihm selbst überlassen, und dann wird man weitersehen.

    Natürlich habe ich auch Angst, weil ich zur Zeit ja auch finanziell nicht auf eigenen Beinen stehe. Aber die Elternzeit ist im März rum, und dann werde ich hoffentlich schnell wieder arbeiten gehen können. Eine Festanstellung habe ich ja noch, trotzdem wird im Betrieb ganz schön abgebaut. Ich bin gespannt... Trotzdem bleibe ich nicht aus finanziellen Gründen sowie aus Angst vor Veränderung 50 Jahr mit einem Alkoholiker verheiratet! Das hält NIEMAND lange aus!

  • Ich bins noch mal. Ich bin sooo sauer! Eben haben mein Mann und ich uns unterhalten. Das Gespräch verlief zuerst schlecht (haben uns gestirtten), danach bei einem Spaziergang ging es dann einigermaßen. Er meinte, er freue sich dieses Mal auf den Termin bei den Caritas und würde auch am Ball bleiben. Ich könnte auch mitkommen. Ihm würde das alles noch sehr viel bedeuten mit uns, und wir wären ihm nicht egal. Auf der Rückfahrt habe ich ihm dann gesagt, dass ich das Gefühl hätte, er würde sich gar nicht für unser Familienleben interessieren. Er wüßte zB seit Jahren keine Termine der Kinder, würde sich nicht für mich interessieren. ZB hab ich mich vor ein paar Wochen auf ein Praktikum zur Weiterbildung beworben. Das einzige, was er dazu zu sagen hatte war: Du willst dich ja eh nur vor der Arbeit drücken (wie auch immer er das meinte). Keine Fragen, wo, was für Aufgaben etc... Nein, nur Beleidigungen. Kann mir doch keiner erzählen, dass er sich für mich interessiert.... Oder was soll sonst so eine Reaktion?

    Naja, egal. Daraufhin meinte er dann nur: Du interessierst mich ja auch kein Stück!
    Von einer auf die andere Minunte... Erst, es ist mir alles noch wichtig, dann, du bist mir scheiß egal! Stimmungsschwankungen ohne Ende. Das ist wirklich schrecklich und kaum auszuhalten! Aber mittlerweile stehe ich (glaube ich) ganz gut darüber. Trotzdem verletzt es einen! Ich glaube, das ist ein totaler Selbstschutz, aber man sagt so etwas doch trotzdem nicht!

    Dann - vor Wut, war er einfach weg. Die Kinder total verstört, weil er sich noch nicht einmal verabschiedet hat. Ich lasse ihn jetzt wieder in Ruhe, warte ab. Ich glaube, es brodelt in ihm. Und das ist auch gut so. Er steckt in der Zwickmühle, und er weiß, dass eine Entscheidung her muss - aber er will sich nicht entscheiden. Aber er muss! Sonst sind wir weg!

  • Hallo Karsten,
    wie gesagt, es tut mir leid - es wird nicht wieder vorkommen. Hab ich irgendwie überhaupt nicht drüber nachgedacht...

    Hi Diandra,

    danke für deine schnelle Antwort. Ich weiß, dass ich Geduld haben muss, und ich werde diese auch aufbringen. Aber an manchen Tagen packt mich einfach die Wut und mein ganzer Eifer, weil wir uns schon zu viele Jahre im Kreis drehen. Ich habe ihm kurz und bündig geantwortet, und jetzt werde ich sehen, was er macht... Ich sehe das erste Mal einen klitzekleinen Lichtblick und etwas Hoffnung, denn ich weiß, dass ich ihn noch liebe und ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als dass er endlich die Kurve kriegt...

  • Hi Ayki,

    man merkt hier sehr oft wie wütend du bist. Du gibst Dich sehr hart.

    Siehst Du :wink: Du hast soviel Geduld, dass Du direkt nach dem ersten Posting losgelegt hast mit der nächsten Mail. Das war aber nur eine Meinung - nämlich meine. Vielleicht hätten andere anderes dazu zu sagen gehabt. Aber nun ist es eh egal - da nun sowieso niemand mehr drauf antworten kann.

    Wenn Du ihn tatsächlich noch liebst, dann habe Geduld und zeige sie auch !

    Und Du solltest wirklich etwas gegen diese Wut unternehmen. Vielleicht mal einen Beratungstermin für Dich in Anspruch nehmen, damit Du besser damit zurecht kommst. Es kann nur hilfreich für Dich und auch für Deine Kinder sein.

    Ich hoffe für dich, dass jetzt endlich eine bessere Zeit vor Dir liegt.

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

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    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Hi Diandra,

    das mit dem Posting und der Mail stimmt nicht ganz. Die Mail hatte ich schon so vorbereitet. Habe nur noch deinen Satz hinzugefügt. Denn der passte wirklich gut zu meiner eigenen Meinung...

    Zitat

    man merkt hier sehr oft wie wütend du bist. Du gibst Dich sehr hart.

    Über diese Wut habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht. Aber wäre in solch einer Situation nicht jeder wütend? Nach den ganzen Jahren? Das mit dem Beratungstermin werde ich mir überlegen. Zur Zeit denke ich, dass ich alles noch ganz gut im Griff habe. Habe auch schon Bücher über Wut etc. gelesen, und komme eigentlich gut damit zurecht, so wie es zur Zeit ist.

    Ich gebe mich vielleicht hart und ich bin auch stark! Das war ich die letzten Jahre NIE! Ich weiß, dass ich 100%ig zu meinem Ultimatum stehe, und meine Entschlossenheit gibt mir die Kraft dazu! Das heißt ja nicht, dass ich auch traurig und enttäuscht bin. Solche Momente habe ich natürlich auch, denn mir liegt natürlich noch sehr viel an der Ehe und auch an der gemeinsamen Familie, an meinem Mann. Trotzdem ist mir noch nie so klar gewesen, dass es einfach keinen Sinn mehr macht, wenn ER nichts unternimmt... und da ist er ja jetzt bei (sieht jedenfalls so aus).

  • Hi,

    natürlich sind wir alle mal wütend - öfters sogar *zugeb* - aber es kommt nicht bei jedem Satz zu tragen ! Bei Dir spürt man das einfach in fast jeder Antwort.

    Du hast ja recht wenn Du jetzt konsequent und stark bleiben willst, weil Du es all die Jahre nicht geschafft hast, manchmal klingt es aber fast so, als wäre es Deine Mission. Nichts anderes hat mehr Platz und Raum.

    Du willst Spaß haben, Deinen Kindern eine liebevolle Mama sein, kümmere Dich um Dich, habe Spaß, tausche Dich auch weiterhin mit uns aus, aber versuche doch bitte ein wenig liebevoller zu Dir selber zu sein.

    Und schmeiss diese verdammte Wut über Bord. Du kannst trotzdem konsequent und stark sein. Aber du wirkst dann nicht mehr hart und verletzend wirken.

    Wünsche Dir einen schönen Sonntag - lass es Dir gut gehen Ayki !

    LG
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
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    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

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