Marion - Neu hier

  • Hallo zusammen,

    erstmal zu mir, ich Marion bin 59 Jahre, verheiratet und lebe seit 10 Jahren in Süd-Ost-Asien. Mein Mann ist 64 Jahre. Weswegen ich mich hier angemeldet habe ist das Problem Alkohol. Mein Mann trinkt alle ca. 3 Monate exzesiv Alkohol. Wie jetzt auch gerade wieder. Und dann für ca. 1 Woche. Er liegt nur im Bett, ist nicht imstade aufzustehen. Ich wollte ihn schon gerade in's Krankenhaus fahren, nichts zu machen, er will einfach nicht. Es ist schlimm, sehr schlimm. Ich trinke auch, aber nicht so stark. Meist dann wenn er trinkt, dann trinke ich auch. Ich fühle mich so hilflos, weiß nicht was ich machen soll. Aber vielleicht hat der eine oder andere ja einen Tipp für mich.

    Freue mich auf einen Austausch.

  • hallo Marion,

    herzlich willkommen in unserem Forum.

    Leider kannst du deinem Mann nicht helfen. Wenn er sein Problem nicht sieht, hast du keine Chance.

    Hast du eine Idee, was du für dich tun kannst, damit es dir besser geht?

    Als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, warum trinkt sie mit?

    Was sind deine Gründe dafür? Willst du es mit Alkohol für dich erträglicher machen? Das wäre kein guter Gedanke.

    Ich lass dir mal einen Link hier:

    Das Forenteam
    15. Mai 2021 um 17:15

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Vielen Dank für deinen Willkommensgruß, Morgenrot.

    Ja, dass ist es wohl. Die Situation erträglicher machen.

    Weißt du, wenn du den ganzen lieben Tag alleine sitzt, keinen Ansprechpartner hast. So wie jetzt, dann ist es für mich erträglicher, dann trinke ich. Jetzt gerade Wasser.

    Ich hab keine Idee, eigentlich schon, rauszugehen an den Strand, laufen. Aber ich fühle eine so große Unruhe in mir. Die Angst, das mein Mann einfach stirbt. Ihm geht es ja auch nicht gut, mit der Situation. Ich ist traurig, weint. Traurig auch deswegen, weil er wieder zur Flasche gegriffen hat. Es ist immer das selbe. Erster/zweiter Abend des Trinkens hat man Spaß. Am dritten und vierten Tag gibt es Stress, er macht mir Vorwürfe usw. Und dann kommt das große Elend, traurig, weinen, verlaß mich nicht usw. Es ist wie ein Schalter der im Kopf umgelegt wird. Und dann kommt der Tag, auf den ich jetzt wieder hoffe, das er nicht zur Flasche greift. Dannach ein paar Tage braucht, um wieder wie ein Mensch (sorry, ist aber so) auszusehen.

    Und dann sind wieder ein paar Monate Ruhe. Ein Quartalstrinker eben.

    Danke für den Link, den werde ich mir dann mal durchlesen.

    Ich überlege nach Deutschland zurück zukehren. Aber die Entscheidung ist eben auch nicht so ganz einfach, denn ich liebe meinen Mann.

  • hallo Marion,

    Ja, dass ist es wohl. Die Situation erträglicher machen.

    das kann dir zwar momentan wie eine Hilfe erscheinen , ist es aber nicht, da du den Alkohol zur Gefühlsregulation einsetzt und das kann auch dich in die Sucht führen.

    Willst du dir das antun?

    Deinem Mann kannst du nicht helfen, und dieses bitten bei ihm zu bleiben, ihn nicht zu verlassen, kennt jeder Angehörige. Es werden Versprechungen gemacht, die nicht eingehalten werden, um den Angehörigen zu beruhigen und ihn "auf Spur" zu halten.

    Ich kenne diese Hoffnungen sehr gut, aber ich weiß auch, wie sehr sie zermürben können.

    Es kommt nicht darauf an, wie der Trinkertyp heißt, dein Mann ist Alkoholiker und der Weg geht nur abwärts, wenn er die Krankheit nicht stoppt.

    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ja, stimmt schon. Ich würde mich natürlich auch als Alkoholiker bezeichnen, da ich ja mit trinke.

    Ich habe mir den Link durchgelesen.

    Mit jemandem aus meinem Umfeld zu sprechen fällt schwer. Ich nehme meinen Mann in "Schutz" und erzähle das er Krank ist, stimmt ja auch. Aber nicht um welche Krankheit es geht. Das ist mir zu peinlich.

    Einem Freund hat er sich geöffnet. Der aber leider gestroben ist. Mit dem konnte ich schreiben, oder er hat von sich aus bei mir angefragt, wenn er längere Zeit nichts von ihm gehört hat.

    Blöde Situation.

  • so lange wie keiner aus diesem Kreislauf aussteigt, wird sich nichts verändern.

    Erst als ich mich anderen Menschen öffnen konnte und sagen konnte, was sich hinter der "heilen" Fassade verbirgt, kam Hilfe und ich konnte sie auch annehmen.

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Stimmt schon.

    Nur wenn mein Mann einfach gar keine Hilfe annehmen will.

    Werden wir in einigen Monaten genauso wieder da sitzen.

    Und jemanden zu überzeugen, dass er Hilfe bräuchte, er sie aber nicht will.

    Ein Kreislauf.

  • Hallo Marion,

    es ist recht schwer, dir etwas zu raten, da es in deiner Weltecke wohl kaum externe Hilfsangebote geben wird wie hier in D.

    Gerade in der akuten Saufphase dürfte dein Mann nicht zugänglich sein, was Verhaltensänderungen angeht.

    Schaffst du es, ihn diesen Phasen alleine zu lassen?

    So nach dem Motto. "Wenn du säufst gucke ich mir das nicht an."

    Dass du ihm gewissermaßen beim "betreuten Saufen" die Betreuung verweigerst?

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Das ist richtig. Die Hilfsangebote sind nicht so breit gestreut wie in Deutschland. Aber es gibt sie.

    Das ist eine gute Frage, schaffe ich, glaube ich, nicht.

    Ich sorge jetzt für ihn. Das er mal was ißt, natürlich auch das Stoff da ist :(

    In der Phase, in der er jetzt ist, sagt er natürlich "morgen ist schluß".

    Und reden kann man jetzt natürlich auch nicht mit ihm.

    Aber selbst wenn er wieder nüchtern ist, und das Thema mal angesprochen wird, will er davon nicht hören.

    Er ist davon überzeugt das er keine Hilfe braucht.

  • Na dann....

    Mit dem Stoff würde ich anfangen. Wenn er keine Hilfe braucht, kann er sich den auch alleine beschaffen.

    Liebe Marion, das Problem besteht darin, dass er keinen Grund hat, sein Verhalten zu ändern.

    Du nimmst ihm die Sorgen ab. Wozu also etwas ändern?

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Ich weiß ja.

    Alles was ich mache, mache ich falsch :cry:

    Aber was soll ich machen :/

    Der Gedanke, wie schon geschrieben, wieder zurück nach Deutschland zu gehen, ist schon da.

    Aber den Schritt zu machen, oder zu drohen, wenn du wieder anfängst mit dem Saufen, hau ich ab.

    und es dann doch nicht zu tun.

  • "Ein Quartalstrinker eben."

    Absolut, das hast Du richtig erkannt. Ich hatte ein ähnliches Trinkmuster und -verhalten, wobei die Abstände bei mir noch kürzer waren. Das ist in dieser Form definitiv krankhaft, und der einzige Ausweg ist die dauerhafte Abstinenz. Er muß diesen Weg von sich aus und für sich gehen wollen, dann ist das zu schaffen. Wenn er keinen Grund sieht, irgendwas zu ändern, dann kannst Du da von außen leider nicht viel machen. Es wird der Erfahrung nach auch nicht reichen, wenn er sich für Dich zusammenreißt -- er muß es für sich tun.

  • Sicher, aber er will dann eben trinken.

    Gesprochen hatte ich ja schon mit ihm, wenn der Saufdruck wieder da ist, dass man sich eben anders beschäftigt. Rausfährt, was weiß ich.

    Aber man macht es nicht, ist ja auch lecker, nach längerer Zeit mal wieder was zu trinken, und schon ist der Kreislauf wieder da.

    Und da ich ja auch noch mitmache...

    Ich glaube daran sollte ich mal arbeiten, dass er dann eben alleine trinken muß. Und am bestern nicht in meiner Nähe.

  • Hallo Marion,

    Kannst du dir vorstellen, in dieser schwierigen situation deinen eigenen konsum einzustellen?

    Ich denke wenn du auch am trinken bist, wird es nicht einfacher. Fällt es dir schwer aufzuhören, solltest du deinen fokus auf dich richten.

    Erst dann könntest du etwas für deinen mann unternehmen, ob das dann hilft hängt, wie schon von andren beschrieben, nur von ihm ab.

    So scheint ihr nur noch mehr Dynamik in den trinkkreislauf zu bringen.

  • Vermutlich solltest Du nicht mehr mit ihm trinken, das stimmt schon. Aber ER ist es, der sein Verhalten ändern muß. Und alle Co-Abhängigen hier im Forum werden Dir raten, auf Dich zu achten und nicht auf ihn. Wenn absehbar ist, daß er für sich nichts ändert, dann mußt Du sehen, wo Dein Ausweg ist.

  • Das ist ja aus Deinen Beiträgen bisher nicht ganz klar geworden, ob Du Dein eigenes Trinkverhalten denn auch als problematisch ansiehst. Das wäre es, wenn Du es nicht schaffst, ihn alleine saufen zu lassen. Er ist schwer alkoholkrank, da sollte man sich komplett rausziehen und nicht auch noch mitmachen.

  • Dieses Mittrinken ist überhaupt nichts ungewöhnliches in Co-Abhängigkeiten.

    Das wichtigste ist wirklich, ihn mit allen Folgen seiner Sauferei alleine zu lassen.

    & natürlich für sich selbst etwas gutes zu tun.

    & nein, du machst nicht alles falsch. Woher solltest du in deiner Situation in dieser Sache eine algorithmische Entscheidung treffen können?

    Drohungen bringen nichts, wenn sie nicht konsequent umgesetzt werden.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

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