Anneliese: Neu hier als Angehörige

  • Guten Morgen Andrea,

    Ich habe mir vorgenommen nichts mehr zu sagen, nicht unnötig zu streiten - aber nichts sagen heißt ja nicht, dass man mir meine Stimmung (desillusioniert trifft es gerade wohl am besten) nicht anmerkt… Das ist das größte Problem für mich: MEINE emotionale Reaktion, das es MICH fertig macht….

    :( :huh: ?(

    Das kennen wohl die Meisten hier. Schön still halten, um Streit zu vermeiden.

    Verbessern tut man damit nichts, im Gegenteil, denn die negativen Gefühle bleiben dadurch in einem drin, so dass es sich meist noch schlechter anfühlt.

    Dass Du innerlich schon einmal etwas mehr Klarheit für Dich geschaffen hast, finde ich gut. Planlos steht man ja einfach nur da und lässt alles über sich ergehen. Wer schon mal Pläne macht, sich gedanklich vorbereitet und erkundigt, wie man was regeln könnte, schafft es besser, sich abzugrenzen.

    Hab keine Angst vor einem Schritt, bei dem Du nicht weißt, ob er Dir wirklich so gut gefällt (Ortswechsel oder ähnliches).

    Eines ist klar: Es wird in jedem Fall besser werden, wenn auch nicht ideal.

    Denn mit einem Alkoholiker an der Seite wirst Du nicht glücklich.

    LG Cadda

  • Hallo Andrea,

    Aber ich weiß ganz grundsätzlich nicht, ob ich in mein „altes“ Leben in Hamburg zurück möchte. Nur was sonst? Echt, keine Ahnung!

    wovon träumst Du, wäre das nicht der ideale Zeitpunkt, sich in ein Leben zu stürzen, von dem Du immer schon geträumt hast - vielleicht ein anderes Land, eine ganz andere Stadt, einen anderen Beruf ausprobieren. Ich sehe da auch eine große Chance.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Andrea,

    wovon träumst Du, wäre das nicht der ideale Zeitpunkt, sich in ein Leben zu stürzen, von dem Du immer schon geträumt hast - vielleicht ein anderes Land, eine ganz andere Stadt, einen anderen Beruf ausprobieren. Ich sehe da auch eine große Chance.

    sonnige Grüße

    Lütte

    Hey Lütte,

    das stimmt.

    Ich habe halt genau das mit meinem Partner vor 1,5 Jahren getan - ein ganz anderes Leben:

    Raus aus Hamburg aufs Dorf nach Österreich.

    Raus aus meinem 15-Jahre Produktmanagement-Job in eine Selbstständigkeit mit Saisonbetrieb

    Und nu?  :/

    JA, trotzdem ist es eine Chance. Das fühlt sich aber auch „bodenlos“ an - fast zu frei, wenn Du verstehst, was ich meine.

  • Aber dieses bodenlose ist nur am Anfang. Du kannst Dir einen neuen, stabileren Boden schaffen.

    Dein jetziges Leben neben einem Alkoholiker ist ja letztendlich auch nicht bodenständig.

    Wenn ich daran denke, wie bodenlos ich mich zunächst fühlte und nun? Bodenständiger und beständiger, zufriedener und trotzdem freier als je zuvor.

    Mit ein wenig mehr Antrieb kannst Du das schaffen.

  • Das fühlt sich aber auch „bodenlos“ an - fast zu frei, wenn Du verstehst, was ich meine.

    Dann breite die Flügel aus und fliege. Du kannst Dir deinen Boden schaffen, so wie Cadda es schreibt. Du hast es doch schon einmal getan und Du weißt, dass Du es kannst.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Hallo Andreg_h,

    erst will ich dich herzlich hier im Forum begrüßen, ich bin selbst erst im zweiten Monat hier... :lol:

    Wird die Alkoholmenge wirklich IMMER schlimmer? DEFINTIV? Bei ALLEN?

    Gibt es Beispiele von lebenslang Abhängigen, die sich auf einem bestimmten Niveau einpendeln?

    Nicht, dass das anstrebenswert ist, aber gibt es Beispiele? Oder soll das nicht thematisiert werden, weil es anderen eine illusorische Hoffnung geben könnte?

    Danke das du diese Frage gestellt hast und es thematisiert werden kann. Ich selbst wollte dieses Thema auch demnächst eröffnen. Also Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es ein Tabu hier ist dieses Thema zu behandeln. Hier sind alle sehr offen für die Themen die uns bewegen.

    Mein Mann trinkt seit gut über dreißig Jahre. Mal mehr, mal weniger, mal gar nicht. Seine Trinkmenge variierte immer. Seit gut vier Jahren trinkt er weniger denn je. Also hat sich seine Trinkmenge nicht wirklich dramatisch erhöht. ABER, sein Wesen hat sich verändert. Und ich glaub das kommt von dem Jahrelangen Alkoholkonsum. Ich hoffe ich konnte dir damit die Frage beantworten.

    Das ist natürlich NICHT toll oder lobenswert.

    Ich habe aber deshalb die kleine Hoffnung, dass ich vielleicht (wenn ich das will & das kann) doch „nur“ die aktuelle Alkoholmenge akzeptieren muß…

    Versteht Ihr was ich meine?

    Ich verstehe ganz gut was du meinst. Das kannst du, es ist ja auch dein Leben. Und wenn es für dich so Lebenswert ist, gibt es dagegen nichts einzuwenden. Aber mach dir keine Hoffnung dass du dann in frieden leben wirst. Denn das wirst du nicht. Wie oben schon erwähnt, Wesensveränderung und so. Es klappt mal mehr und mal weniger gut, das zusammenleben. (aber das ist nur meine Erfahrung, kann bei dir ganz anders sein. Denn wir Menschen sind unterschiedlich)

    Auf was muß ich mich einstellen?

    Soll ich lieber sofort die Koffer packen? Oder erst wenn es schlimmer wird? Aber was heißt das genau - schlimmer? Wie definiere ich meine Grenze?

    Liebe Andrea, willst du wirklich darauf eine Antwort? Ich bin keine Hellseherin, ob es schlimmer wird oder nicht, bring die Zukunft, deine Zukunft. Und ich bin auch nicht berechtigt dir zu sagen, pack die Koffer und geh!!!! :roll: Nur du allein kannst für dich entscheiden, und nur für dich, nicht für ihn. Das habe ich gelernt und es hat sich noch verfestigt in mir, nach der Ankunft und den vielen Berichten hier.

    Bitte erwarte von uns hier nicht eine Richtungsweisung!!!

    Die wirst du nicht bekommen.

    Sorry, ich glaube dass dich meine Antwort nicht zu frieden stellen wird. Aber es ist eine ehrliche Antwort.

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag

    von Petra, eine Co die bei ihrem Mann (Quartaltrinker) geblieben ist (Noch)

    Liebe Grüße Petra

    Einmal editiert, zuletzt von PetraPetra (31. Juli 2022 um 13:25)

  • Liebe Petra, deine Tipps in Ehren, aber im Prinzip trittst du doch selbst auf der Stelle und weißt nicht, wohin mit dir.

    Co's die gegangen sind, sind doch in dem Fall, die, die Erfahrungen weitergeben können.

    Sich gegenseitig, wenn man in der Schwebe ist, noch mehr Fragen zu stellen, bringt einen doch wenig weiter?

    Liebe Grüße,

    Hera

  • Co's die gegangen sind, sind doch in dem Fall, die, die Erfahrungen weitergeben können.

    Hera, auf jeden Fall.....und das ist ja auch immer genau was ich sage.....das Erfahrene besser Tipps weiter geben können!!!

    deine Tipps in Ehren, aber im Prinzip trittst du doch selbst auf der Stelle und weißt nicht, wohin mit dir.

    Aha....also dass ist dann ein Grund seine Erfahrungen, Gedanken und Meinung nicht zu äußern????

    Mhhhhh.....darüber muss ich mal nachdenken?

    Meine Tipps sind deswegen nicht erwünscht????

    Austausch stell ich mir anders vor.

    Ich würde mir nie anmaßen über ein Thema Tipps zu erteilen wo ich wüsste ich kann nicht mitrede?

    Und im übrigen sollte es als Anregung gedacht sein.

    Schade, dass sich meine erste Meinung hier an dieser Stelle bestätigt hat.

    Bin dann mal raus hier..... ;)

    Liebe Grüße Petra

  • Das war nicht mein Ziel :/

    Du kannst alles schreiben, was du willst. Wie jeder hier. Ich frag mich nur, was es DIR persönlich bringt? Ich meine, die Fragen, die du stellst. Sollen die dich bei deinen Fragen an dich selbst weiterbringen?

    Kam dann wohl falsch rüber.

    Ich hab dir neulich schon mal ne Frage an dich gestellt, da kam gar keine Antwort.

    Ich bin Alki, EKA und meine Mutter Co.

  • Hallo Andreag_h,

    Magenbluten … na wenn er da nicht zur Einsicht kommt … und seine Sucht nicht bekämpfen will/ kann, dann soll er mal bitte einen Arzt fragen, wie lang das noch so funktioniert.

    Auch ein Freund hatte auf Grund seiner Trinkerei, einen (?) Magendurchbruch, div. Geschwüre, nach einem Krankenhausaufenthalt, hielt er längere Zeit durch, doch begann dann wieder mit Alkohol, vorsichtiger zwar, doch gingen die Magenprobleme wieder von vorn los. Na ja …

    Ich kann gut verstehen, daß du die Saison noch mitnehmen willst, nicht nur wegen des Verdienstes, vielleicht wird er ja noch wach und will etwas tun. Vielleicht ..

    Dieses Zerrissensein, zwischen Vernunft und Hoffnung/ Hoffnungslosigkeit, fast lähmend, macht einen zu schaffen … was tun? , wenn man alles hinschmeißt und geht … wohin? Und dann?

    Wieder von vorn anfangen, womit?

    Es könnte alles so schön sein, wäre nicht dieser schei.. Alkohol … Ist es aber nicht!

    Ich finde es nicht verwerflich, daß du dich vorbereitest auf einen eventuellen Rückzug und deine Sachen in Ordnung bringst, im Gegenteil.

    Ich finde, du bist verdammt gut aufgeräumt, im Kopf, Respekt.

    Ich kann kann dir keinen Tipp geben, mir fällt kein Ideal ein. Du kannst nur Für und Wider abwägen.

    Hast du mal beim AMS nachgeschaut, nachgefragt, wegen einer alternativen Beschäftigung, wenn es eng wird? Vielleicht kann man ja noch mal in Österreich durchstarten?

  • Stichwort WESENSVERÄNDERUNG

    Kann ich dazu hier was finden? Welche Erfahrungen habt Ihr?

    Mein Freund trinkt ja seit 25-30 Jahren (er ist 49), früher wie ich mittlerweile weiß deutlich mehr.

    Ich kenne ihn erst seit 2,5 Jahren….

  • Hi,

    die Wesensveränderung merkst du doch theoretisch bei jedem Schluck. Mir jedenfalls ging es damals so und irgendwann wollte ich das nicht mehr.

    sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • die Wesensveränderung merkst du doch theoretisch bei jedem Schluck.

    Wesensveränderung … merkst du doch theoretisch bei jedem Schluck, wie bei jeden „normalen“ Trinkenden auch, man wird immer „verzauberter“ für den Moment. Doch darauf zielte wohl nicht die Frage.

    Nüchtern war ich verletzlicher, dünnhäutiger, kritikunfähiger, nahm alles sehr schnell persönlich, wurde trotzig, unausgeglichener, war froh, wenn ich zu Haus war, dort wo ich trinken konnte. Dann trinkend war ich selbstsicherer, o.g. war fast nicht mehr vorhanden.

    Ich glaube nicht, daß es die Wesensveränderung gibt. Alkohol enthemmt, macht lockerer, lässiger, Sorgen und Ängste treten in den Hintergrund, wir kennen das alle.

    Mit zunehmendem Konsum, gewöhnte ich mich an diese „Leichtigkeit“, ich nahm Alkohol wie ein Medikament, wie eine Kopfschmerztablette, es hob meine Stimmung, ließ meine Sorgen verschwinden.

    Ich bemerkte es nicht, ich bemerkte zwar, daß immer mehr trank, doch mehr auch nicht, es war mittlerweile zu meiner Normalität geworden und sooo schlimm war es ja nicht, immerhin funktionierte ich, so dachte ich damals. Realitätsverdrängung, ein Abwehrmechanismus.

    Eigentlich (!), wußte ich wie gefährlich Alkohol sein kann, mein Vater war ein Säufer. Aber nur eigentlich.

    Niemand sprach mich an, nahm mich ins Gebet, ein paar flapsige Bemerkungen, die gab`s. Hinterher waren alle klüger, die wußten es ja alle, sowieso.

    Ich frage mich immer, wie bringe ich einen Alkoholiker oder bedenklich viel trinkenden zur Einsicht?

    Natürlich muß ich ihn ansprechen, muß einen Zugang zu ihm finden (wenn er nüchtern ist), muß in der Sprache sprechen, die er versteht, nur Vorwürfe und Appelle helfen da wenig.

    Ich muß ihn erreichen, seine Vernunft, nicht meine!

    Vorwürfe sind da wenig hilfreich, ich muß mit A-ha-Effekten arbeiten, ein Psychologe macht auch nichts anderes, er ist nicht (familiär) vorbelastet und will mir bestenfalls nichts aufzwängen, er überläßt es mir, mich zu entscheiden. Ich als Alkoholiker muß mich ja auch entscheiden.

    Oh, ich kam vom Thema ab.

  • Hallo Ihr, ich habe noch eine Frage, die Euch wahrscheinlich auch beschäftigt:

    WEM SOLL MAN SICH ANVERTRAUEN?

    Ich habe es lange gar nicht gemacht. Und auch jetzt versuche ich viel mit mir selbst auszumachen. Weil ich nicht möchte, dass dann schlecht über meinen Partner gedacht wird… Ich ihn nicht schlecht darstellen will. Ab dem Moment, wo „ES“ ausgesprochen ist, wird mein Partner in anderem Licht gesehen.

    Ganz konkret überlege ich mich meinen Eltern anzuvertrauen. Sie wollen nämlich in knapp 2 Wochen zu uns in de Urlaub kommen. Ob das überhaupt noch eine gute Idee ist, weiß ich gerade nicht.

    Wenn ich was sage, dann werden sie ihn anders sehen, sich vielleicht auch anders verhalten, evtl. kriegt er das dann mit. Dafür könnte ich ihnen ggü ehrlich sein. Wenn wir dann ehrliche Gespräche führen und ich weine, kriegt das mein Freund aber auch mit und weiß Bescheid.

    Wenn ich nichts sage - tja, dann bleibt es wie bisher. Ich muß alleine damit klarkommen und „Gute Miene zum bösen Spiel“ machen.

    Puuuuuhhhh.

    Das einzige was klar ist: Wenn ich mich trenne, sage ich natürlich den Grund!

  • Hallo Andrea,

    ich habe mit meinem Vater offen darüber gesprochen, dass ich so wie es ist, nicht weiter bei meinem Mann bleiben kann. Ich habe versucht, bei mir zu bleiben und über mich geredet. Es ging mir nie um Schuld, denn wir hatten beide unsere Anteile daran, dass wir an diesem Punkt gelandet sind. Ich habe mir Hilfe von meinem Vater erbeten, die ich auch bekommen habe. Mein Vater hat meinen Mann aber nicht abgelehnt, nachdem er von unserer Situation wusste.

    Bei dir habe ich den Eindruck, dass du dir selbst noch nicht darüber klar bist, was du konkret möchtest, welchen Weg du gehen möchtest. Mit welchen Augen siehst du deinen Freund? Deine Eltern haben ihre eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühle. Du kannst ihre Reaktion vielleicht erahnen, aber sie könnten auch anders reagieren, als du jetzt denkst.

    Ich hatte ähnliche Gefühle damals wie du heute. Aber Gefühle entstehen in unserem Kopf und wir können sie aktiv beeinflussen. Ich habe in der ersten Zeit versucht, mich nicht von meinen Gefühlen leiten zu lassen sondern mit dem Kopf entschieden, was gerade wichtig ist und danach gehandelt. Die Gefühle bahnen sich ja trotzdem irgendwie ihren Weg. Und es war wirklich eine furchtbare Zeit, aber ich habe sie überstanden.

    Sonnige Grüße

    Lütte

    "In dem Moment, wo Du eine Entscheidung triffst, formt sich dein Schicksal"

  • Weil ich nicht möchte, dass dann schlecht über meinen Partner gedacht wird… Ich ihn nicht schlecht darstellen will.

    Ich denke, ich verstehe, was Du meinst. Allerdings fängt für mich an diesem Punkt die ungesunde Verbindung zwischen Abhängigem und Co an. In dem Moment wo Du aufhörst das Theater von der schönen Beziehung zu spielen, kann Du auch Die nichts mehr vormachen. Damit meine ich nicht, dass du damit hausieren gehen sollst. Aber der Familie und den Freunden ( und Dich selber ) immer was vormachen - das ist definitiv auch nicht richtig, oder?

    Ich muß alleine damit klarkommen und „Gute Miene zum bösen Spiel“ machen.

    Das musst Du nicht.

  • Ich habe es lange gar nicht gemacht. Und auch jetzt versuche ich viel mit mir selbst auszumachen. Weil ich nicht möchte, dass dann schlecht über meinen Partner gedacht wird… Ich ihn nicht schlecht darstellen will. Ab dem Moment, wo „ES“ ausgesprochen ist, wird mein Partner in anderem Licht gesehen.

    Mir ging es genauso. Lange Zeit habe ich mit niemanden darüber geredet. Aber vor 4 Jahren fing ich an, ihn nicht mehr vor allen Menschen zu verteidigen. Ich habe da zuerst bei meiner Familie angefangen. Schwester, Tante und besten Freundin. Die Reaktionen waren völlig unterschiedlich. Mir ging es nicht darum ihn schlecht zu machen. Viel mehr ging es mir darum, dass sie mein komisches Verhalten in manchen Situationen besser verstehen. Denn für sie war ich immer nur die nörgelnde Frau die ihren Mann nichts gönnt. Der Punkt hat sich geändert. Es besteht keine Schieflage mehr. Also so empfinde ich das. Und was ich mache geht ja im Grunde nur mich und meinem Mann was an. Aber es ist manchmal auch nicht einfach wenn dann das Thema aufkommt, ich aber gerade nicht darüber sprechen möchte.

    Liebe Grüße Petra

  • Bei dir habe ich den Eindruck, dass du dir selbst noch nicht darüber klar bist, was du konkret möchtest, welchen Weg du gehen möchtest. Mit welchen Augen siehst du deinen Freund?

    Liebe Lütte,

    ja, das stimmt. Ich möchte gerne bei ihm bleiben, aber ich kann/mag es so nicht weiter aushalten. Kann sein, dass ich mich derzeit hineinsteigere. Auf jedem Fall ist Streit, Heulerei, Reden, sich im Kreis drehen, … im ganzen letzten Monat leider der Normalzustand… Und das hat bei mir die Hoffnung quasi auf Null reduziert.

    Mit welchen Augen ich meinen Freund sehe?

    Vorhin gerade war es das erste Mal, dass ich ihn „in Watte gepackt habe“ und zurückgerudert bin (also keine Diskussion mehr, hab versucht ihn mit einem Film abzulenken, um angetrunken nicht zu reden und auch nicht meine wahren Gedanken ( ->Trennung) äußern zu müssen). Das fühlte sich schlimm an, irgendwie nach Mitleid.

    Dass ich ihm heute mittag erneut gesagt habe, dass ich das so nicht mehr aushalte und keine Hoffnung mehr habe, dass sich etwas ändert, hat ihm total zugesetzt. Und als Lösung hat er wieder getrunken :( und ist später unglücklich zu mir und wollte sich versöhnen.

    Mitzubekommen, dass er trinkt, obwohl er doch weiß, was er damit auslöst - das ist schlimm. Echt. Dass er so gefangen ist, dass er nicht anders kann/will.

    Vorallem hat es mir nochmal klar gemacht, dass ich den Trennungsmoment gut planen muß. Für mich, aber auch für ihn, damit er nicht zu doll abstürzt (er war letzte Mal ein paar Tage in der Psychiatrie). Damit meine ich, dass beim Trennungsgespräch jemand für ihn dabei ist (bester Freund, ggf sein 30jähriger Sohn). Schlimm das mitdenken zu müssen! Aber ich will damit ja auch mich schützen, dass ich „guten Gewissens“ gehen kann und den Kontakt dann auf Null setze.

    In was für einen Schlamassel bin ich da bloß reingeraten!!!

  • Vorallem hat es mir nochmal klar gemacht, dass ich den Trennungsmoment gut planen muß.

    Tut mir leid, aber das kannst Du getrost vergessen.

    Aber ich will damit ja auch mich schützen, dass ich „guten Gewissens“ gehen kann und den Kontakt dann auf Null setze.

    Du kannst immer guten Gewissens gehen. Es ist Dein Leben. Und Du entscheidest, wie Du es leben willst. Und er entscheidet, wie er sein Leben leben will. Offenbar will er eins mit Alkohol. Und dir gefällt es aktuell so nicht.

  • Liebe Andrea,

    ich kann mich so gut in deine Zeilen reinfühlen, fast wie mein eigener Flashback. Ich habe viele weitere Steigerungen der Situation abgewartet. Und was soll ich sagen. Irgendwann wollte er keine Versöhnung (bzw. hat versucht, seinen Konsum zu hinterfragen) mehr, er wurde total gefühlskalt und hat sehr provokant reagiert, auch das Trinken zelebriert und mich damit bewusst provoziert. Die Wesensveränderung war sehr beängstigend. Er hat mich belächelt, weil ich ja diejenige mit "dem Problem" bin. Auch das Mitleid kann ich 100 % nachvollziehen, habe ich heute noch. Aber:

    Schütze dich früher als ich. Du kannst nichts ausrichten - leider. Ich hätte es auch gern gekonnt. Genau wie seine und meine Mutter, meine großen Kinder, seine Großeltern und unsere Freunde. NIEMAND konnte es.

    Ich drücke dich ganz fest. 🍀

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