Erna - Jetzt oder nie.....

  • Guten Morgen,

    besten Dank für eure Glückwünsche und Worte. ich erfreu mich sehr daran. :)

    Nun bin ich also im zweiten Jahr und sehr gespannt und eigentlich auch zuversichtlich. Aber ich wäre ja nicht Erna, wenn ich nicht auch noch ein paar Zweifel auf Lager hätte :mrgreen:

    Manchmal habe ich regelrechte Panik, rückfällig zu werden. Habe Angst, dass ich irgendetwas übersehe, ein Warnzeichen nicht wahrnehme, alles zu locker nehme. Ist es wirklich ratsam, in den Urlaub zu fahren? War es richtig, dass ich quasi in der Kneipe war, wenn auch nur kurz und um eine Möglichkeit zum Musik machen, abzuchecken?

    Eigentlich sagt meine Angst: Nein, bleib für immer zu Hause! Gefühl sagt: ist ok. Kopf sagt: ist ok, kannst ja nicht ewig nur zu Hause sein, aber sei achtsam!

    Vielleicht ist das ja eine ganz gute Mischung?

    Andererseits hab ich ja schon am eigenen Leib erlebt, wie es ist, wenn ich nicht auf meine inneren Warnzeichen höre.

    Wie unterscheide ich die grundsätzliche Panik von wirklichen Warnzeichen? Wie finde ich das richtige Maß? Wie erkenne ich, dass es wirklich an der Zeit ist, wieder Dinge zu tun?

    Vielleicht muss ich lernen, wieder auf mein Gefühl zu vertrauen. Aber kann ich mich auf mein Gefühl wirklich verlassen?

    Vielleicht mache ich mir da auch zu viele Gedanken und stehe mir selbst im Weg?

    Es scheint auch im 2. Jahr noch genug zum lernen zu geben. :mrgreen:

  • Wie unterscheide ich die grundsätzliche Panik von wirklichen Warnzeichen? Wie finde ich das richtige Maß? Wie erkenne ich, dass es wirklich an der Zeit ist, wieder Dinge zu tun?

    Vielleicht muss ich lernen, wieder auf mein Gefühl zu vertrauen. Aber kann ich mich auf mein Gefühl wirklich verlassen?

    Vielleicht mache ich mir da auch zu viele Gedanken und stehe mir selbst im Weg?

    Das sind aber viele Fragen.

    Was ist grundsätzliche Panik? Und was sind wirkliche Warnzeichen?

    Von welchem richtigen Maß sprichst du?

    Welche Dinge willst du wieder tun, von denen jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war?

    Welches Gefühl hast du denn, von dem du Zweifel hast, ob du dich darauf verlassen kannst?

    Genauso viele Fragen. 🤔

    Aber vielleicht erledigen sich deine Fragen auch, wenn du meine für dich beantworten kannst.

    Ich habe mir auch oft all mögliche Fragen gestellt. Vor allem war ich lange unsicher….kein Saufdruck, bis heute nicht. Mein Nüchternwerden und -bleiben kommt mir noch heute manchmal ‚zu einfach‘ vor.

    Als ich aber feststellen durfte, dass das Leben ganz normal weiter geht, wurden die Fragen weniger …leiser.

    Es ändert sich ja da draußen um mich herum nix, nur, weil ich jetzt nix mehr saufe.

    Meine Veränderung fand in meinem Kopf statt. In meinem Kopf bin ich nüchtern. Das heißt nicht, dass ich so völlig unbekümmert durch‘s Leben gehe, wie ich das vor meiner Sucht getan habe. Das heißt aber auch nicht, dass ich hinter Ecke irgendeine Gefahr für mich sehe.

    Alkohol ist überall. Das zu wissen und zu wissen, dass ich keinen Alkohol trinken kann, weil er mich umbringen wird, ist mir wichtig und irgendwie sehe ich dieses festverankerte Wissen als meine Lebensversicherung.

    Ich bin Alkoholiker …entweder ich bleibe nüchtern oder ich werde jämmerlich verrecken. Dazwischen gibt es nix.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hi! Ich hör auch auf Kopf und Bauch. Lasse mir Sachen offen, die ich nicht machen muss, sage fest zu, wenn ich keine Gefahr für mich sehe und Lust auf Ort und die Leute habe.

    Ich war auf einigen wenigen Geburtstagen, einmal im Urlaub, einmal auf einem kleinen Open Air Konzert. Hab aber auch bei einigen Festivitäten gar nicht erst zugesagt, weil ich wusste, daß da eh nur viel getrunken wird. Da hab ich auch gar keine Lust mehr drauf. Ich entscheide quasi immer neu, bin ja auch nicht immer gleich aufgestellt.

    Hab jetzt alle "Feiertage" mindestens einmal durch und das hat mich bestärkt, daß alles auch alkfrei geht - wenn ich überhaupt hin möchte. In einer Kneipe war ich allerdings nie wieder.

    Lieber Gruß!

  • Hallo, ich bin mal wieder....

    nüchtern seit 438 Tagen und es läuft damit routiniert weiter.

    Alle Sorge um den Urlaub war unbegründet. Ich hatte eine mega tolle Zeit mit meinem Sohn. War zwar mit dem Gesang des Muezzin zum Sonnenuntergang im Bett, aber auch mit dem Morgengrauengesang raus und die Erste am Strand. Und trotz Kakerlaken im Zimmer, oder vielleicht auch mit deswegen, hätte es nicht schöner sein können. Qualitätszeit mit dem Zwerg, völlig ohne die früher üblichen Zickereien.

    Nur einmal dachte ich, dass ich es ohne Alk nicht aushalte und das war, als wir eine Touristenjeeptour gebucht hatten. Wir wurden zum Mittagessen mit Schaumparty zusammengekarrt und das war wirklich schwer zu ertragen :mrgreen:

    Früher hätte ich mitgesoffen und wäre auch wie blöde herumgehopst, stattdessen gab es Cola (inzwischen erstes Getränk meiner Wahl zum über die Stränge schlagen) und Geläster mit dem Kind. :)

    Ansonsten läuft alles vor sich hin. Ich bin weiterhin nicht total übersprudelnd vor Glück über meine Nüchternheit aber es ist vollkommen ok und wenn etwas nicht so gut läuft, ist Alk nicht mehr die erste Lösungsvariante, die mir einfällt.

    Es geistern weiterhin hin und wieder Gedanken durch meinen Kopf, von kontrolliertem Trinken oder vom Vermissen des früheren Party machens. Manchmal auch ziemlich konkret....wenn der Zwerg mal nicht da ist, könnte ich ja mal wieder feiern gehen....mal wieder richtig loslassen. Vertröste mich dann erstmal mit dem Gedanken, dass ich wenigstens die 2 Jahre noch voll mache oder ja wieder kann, wenn der Zwerg ausgezogen ist. Dann setzt die Routine wieder ein.

    Hoffe, dass sich, wenn die von mir gesetzten Zeiträume verflogen sind, in meinem Gehirn noch einiges getan hat und versuche, mich nicht verrückt zu machen.

    Ich glaube, dieser Wunsch nach loslassen kommt daher, dass ich es sonst nicht kann. Ich komme an meine Gefühle nicht richtig ran, merke nicht, wann ich gestresst bin, kann keine Nähe zulassen, bin selten wirklich locker.

    Naja, ich weiß, dass so ein Rausch an meiner grundsätzlichen Verkorkstheit nichts ändert. Daher gehts weiter....

    LG Erna

  • Herzlichen Glückwunsch Erna!!

    Es freut mich, dass du dran bleibst.

    Der Gedanke, dass ich ja irgendwann wieder konsumieren könnte ist mir bisher nicht gekommen.

    Es geht einfach nicht, da ich keine Kontrolle über die Menge habe - nicht hatte.

    Selbst bei Zigaretten die ich nicht im Übermaß genossen habe ist ganz klar - nein - kommt nicht in Frage - für mich.

    Die Nüchternheit ist durch nichts zu ersetzen (: hab einen schönen Tag!

    Herzliche Grüße Andrea

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