seb24 - Ich habe mich hier neu registriert und möchte mich kurz vorstellen.

  • Hallo Alexander!

    Es ist ganz normal, dass man am Anfang von etwas Neuem Bedenken hat.

    Aber Du hast Dich richtig entschieden! Deine Gesundheit ist wichtig.

    Der Alkohol macht soviel kaputt, nicht nur die Gesundheit!

    Denke erstmal jeweils nur für 1 Tag. Alles andere wird sich im Laufe der Zeit von selbst ergeben.

    Und hier in unserer Selbsthilfegruppe kannst Du Deine Gedanken und Fragen loswerden. Du bist nicht allein.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Heute ist Tag 5 der Entgiftung... Zeit mal eine Zwischenbilanz zu ziehen. Mir geht es sehr gut. Körperlich und momentan tatsächlich auch psychisch. Ich war in den vergangenen Tagen mehrfach in der Situation, dass mir ein Bier angeboten wurde. Ich konnte ohne weiteres dankend ablehnen. Der ein oder anderen Situation bin ich entflohen oder gar nicht erst hin gegangen, weil ich wusste ich werde wieder mit Bier konfrontiert. So ganz weiß ich aber auch noch nicht wie das in Zukunft gehen soll. Wie ich schon geschrieben habe bin ich ein sehr geselliger Mensch und mein Umfeld ist´s einfach gewöhnt, das ich gerne eins mittrinke... und so langsam gehen mir die Ausreden aus.

    Kommendes Wochenende gehe ich mit ein paar Freunden zum Wandern in die Berge. Vielleicht sollte ich ihnen einfach die "ganze Wahrheit" sagen, damit sie in Zukunft gar nicht mehr versuchen müssen, mir ein Bier an zu bieten.

    Ab morgen ist dann das Thema Entgiftung mit ärztlicher Begleitung rum. Wie es dann weiter geht weiß ich auch noch nicht genau.

    Momentan bin ich was das Thema betrifft komplett auf mich alleine gestellt... und natürlich das Forum hier nicht zu vergessen ;)

  • ... und so langsam gehen mir die Ausreden aus....

    Kommendes Wochenende gehe ich mit ein paar Freunden zum Wandern in die Berge. Vielleicht sollte ich ihnen einfach die "ganze Wahrheit" sagen, damit sie in Zukunft gar nicht mehr versuchen müssen, mir ein Bier an zu bieten.

    Wäre ne Maßnahme, ehrlich zu Freunden zu sein. Du erwartest ja auch Ehrlichkeit von ihnen, oder?

    Wird bei der Wanderung Alkohol in Deiner Gegenwart konsumiert?

    Wenn Ja, ist das nicht ( mehr) das richtige Umfeld für Dich.

    Frisch abstinent so dicht am Alk zu sein ist viel zu gefährlich.

    Da wird man schneller rückfällig, als man gucken kann.

    Geselligkeit ist nicht zwangsweise mit Alkoholkonsum verknüpft, aber Du wirst Dir vielleicht ein neues und zwar alkoholfreies, Umfeld schaffen müssen, wenn Dein bisheriges Umfeld Dir zuliebe nicht ein paar Stunden auf Alk verzichten kann.

    Entweder sind das dann keine Freunde, sondern nur Saufkumpels...oder sie haben selbst ein Alkoholproblem.

    LG und alles Gute

    wünscht Sunshine

  • Es ändert sich viel mit der Abstinenz, Alexander.

    Und das ist im Grunde auch gut so. Denn wie bisher willst Du ja nicht weitermachen.

    Schau weiterhin positiv in die Zukunft und überdenke, was nun alles Gutes auf Dich

    zukommt. Du hast mehr Elan, mehr Lebensfreude und auf jeden Fall eine bessere

    Gesundheit.

    Alles andere sollte erstmal hinten anstehen.

    Das mit dem Wandern und der Geselligkeit würde ich an Deiner Stelle vorab klären.

    Ob Deine Freunde Dir zuliebe auf den Alkoholkonsum verzichten würden.

    Ansonsten kannst Du mit Deiner Familie ein schönes, gemeinsames Wochenende genießen.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Alexander,

    vielleicht würde es Sinn machen erst einmal mehr für sich zu sein und das Ganze einmal für sich zu verarbeiten, so geht es mir, ich bin derzeit öfters alleine und dann reflektiere ich alles und bespreche dieses dann bei der Suchthilfe. Meine Wahrnehmung hat sich in den letzten Wochen verändert. Ansonsten würde ich es erst einmal nur Personen sagen, wo ich hundertprozentig Vertrauen habe, nicht das es die Runde macht. Schritt für Schritt.

  • Du bist nicht mal zwei Wochen trocken, aber umgibst dich ja scheinbar recht häufig mit Alkohol bzw. alkoholtrinkenden Freunden.

    Ich sage dir jetzt mal auf den Kopf zu, dass das wahrscheinlich nicht lange gut gehen wird.

    Vor allem, wenn ich in deinem Eingangsposting lese, wie gerne du offensichtlich dein Getränk getrunken hast.

    Sehr dünnes Eis auf das du dich da begibst....

    Im ersten Jahr bin ich nicht mal in die Nähe von trinkenden Menschen gekommen. Pass gut auf dich auf und vielleicht magst du die Warnungen hier ja nochmal überdenken.

  • Vielen Dank für eure Antworten. Aber so einfach ist das bei mir leider nicht. Ich komme momentan noch gut damit klar, dass in meinem Umfeld Alkohol getrunken wird. Ich übertrage das nicht auf mich. Ich habe meinen Entschluss gefasst und der steht fest. Ich bin ein sehr Willensstarker Mensch und ich will jetzt wirklich aufhören Alkohol zu trinken.

    Für mich alleine sein und grübeln ist die schlechtere Option... da wird mir ganz schnell langweilig und mir fällt irgend ein Blödsinn ein. Da ist die Gefahr größer, dass ich mir ein Bier auf mache. Unter Menschen sein oder etwas zu tun haben, dass ist das was mir gut tut... und wie Sunshine richtig geschrieben hat... Geselligkeit hat nicht zwangsweise mit Alkoholkonsum zu tun. Das sehe ich auch in meinem Umfeld. Da gibt es auch Beispiele, die wenig bis keinen Alkohol trinken und trotzdem Spaß haben... da muss ich hin kommen und ich bin fest entschlossen das auch zu schaffen.

  • Hallo Alexander,

    nur nicht trinken wird nicht ausreichen. So ging es mir und so ging es auch anderen, trockenen Alkoholikern.

    Du bist momentan ganz am Anfang mit dem 5. Tag des Entzuges.

    Das Forenteam
    17. Mai 2021 um 16:40

    Der Artikel ist sehr informativ und den solltest Du tatsächlich lesen!

    Hier will Dir keiner etwas vorschreiben, aber es hat schon seinen Grund, warum hier in der SHG

    einige langjährige trockene Alkoholiker ihre Erfahrungen weitergeben.

    LG Elly

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    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Ich bin ein sehr Willensstarker Mensch und ich will jetzt wirklich aufhören Alkohol zu trinken.

    Puh,

    dachte ich auch, dass ich sehr Willensstark bin. Hab trotzdem mit dem Rauchen wieder angefangen.

    Man kann aber etwas dagegen tun. Das wichtigste ist wohl ein alkoholfreies Umfeld. Aber das sagten die anderen ja schon.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Ein willensstarker Mensch. Und was ist, wenn Du dann ein Bier trinken "willst"?

    Ich bin glücklich trocken. Würde aber nie im Leben mit Freunden wandern, die etwas trinken. Gerade in diesen "guten" Situationen wäre mir das Risiko viel zu hoch.

    Tatsächlich dachte ich am Anfang. Das ist mein Problem und es macht mir nichts aus, wenn andere in meinem Beisein etwas trinken. Wenn man dann einen besseren Zugang zu sich selbst hat. Das kommt mit der Zeit. Dann will man das gar nicht mehr. Für den Anfang ist es aber erst mal wichtig, auf die erfahrenen Menschen hier zu hören.

    Eine klare Aussage. Mach das auf keinen Fall.

  • Ich bin ein sehr Willensstarker Mensch und ich will jetzt wirklich aufhören Alkohol zu trinken.

    Grüß Dich Alexander,

    Als ich die ersten Male mit dem Trinken aufgehört habe, habe ich genau so gedacht wie Du jetzt und ich muss sagen: Es ging erstaunlich lange gut. Ein halbes Jahr hatte ich damals geschafft ohne etwas zu trinken. Dann folgte der erste Rückfall und damit waren wieder alle Dämme gebrochen. Ich bewegte mich von da an in einer höchst brisanten Dauerschleife aus Saufen und kalten Entzügen, weil ich nicht hatte wahr haben wollen, dass einfach nur nicht trinken nicht reicht.

    Die Sache ist doch die: Sucht hat nichts mit Willensstärke zu tun. Wenn das Prinzip Stein, Schere, Papier wäre, dann wird die Sucht jedes mal die Willensstärke schlagen, wenn man es darauf anlegt. Niemand hier möchte Dir etwas böses und niemand möchte Dich bevormunden, wir versuchen lediglich aus eigenen Erfahrungswerten heraus Hilfestellung zu vermitteln. Bei mir hat es mit der Abstinenz (mittlerweile immerhin über ein Jahr ist es jetzt), erst funktioniert, als ich mein Leben meiner Suchterkrankung untergeordnet hatte. Ergo: Der Behandlung meiner Sucht oberste Priorität einräumte.

    Das klingt am Anfang so, als wäre es sehr viel verlangt, aber bedenke bitte: Du hast nur dieses eine Leben und wenn der Preis dafür, dieses Abstinent und zufrieden zu verbringen, eben darin besteht, mal für ein Jahr auf Dinge zu verzichten, die Dir nach Ablauf dieser Frist ohnehin nicht mehr Ansatzweise so wichtig erscheinen werden, wie sie es jetzt nocht tun, dann ist das meiner Meinung nach ein sehr geringer Preis. Fast schon geschenkt. Die Alternative kennst Du bereits und ich kann Dir nur raten, deine Willensstärke dafür zu nutzen, deine Lebensumstände anzupassen und nicht umgekehrt zu versuchen, Dich bei einer Suchterkrankung auf deine Willensstärke zu verlassen.

    Mit freundlich Grüßen,

    Lust for Life

    Tough times don't last, tough people do

  • Vielen Dank für eure Worte. Und ja, ich bin froh und euch sehr dankbar, das ihr eure Erfahrungen mit mir teilt. Ich weiß, dass mir niemand etwas böses will und finde es sehr gut, das ihr Klartext mit mir sprecht. Das ist denke ich auch wichtig in der SHG. Ich stehe ja wirklich erst am Anfang und ihr habt das alles schon durchgemacht.

    Ja, ich muss mich erst noch damit abfinden, dass ein neues Leben beginnt... ich will es nur (noch) nicht wahrhaben. Meine engsten Freunde werden mich unterstützen, da bin ich mir sicher. Sie haben das eh schon gemerkt, dass ich jede Gelegenheit genutzt habe um mir die Lichter aus zu knipsen... und ich habe mir auch vorgenommen, in den nächsten Tagen offen mit ihnen darüber zu sprechen.

  • Ja, ich muss mich erst noch damit abfinden, dass ein neues Leben beginnt... ich will es nur (noch) nicht wahrhaben.

    Aber das ist doch auch eine neue Chance!

    Gehst Du davon aus, das sich Deine Lebensqualität verschlechtert durch ein abstinentes Leben?

    Wenn es nicht freiwillig ist, dann wird es so sein. Mit der Faust in der Tasche ist wirklich keine zufriedene Trockenheit möglich.

    Ich war froh, nochmal ne neue Chance bekommen zu haben und habe sie dankbar angenommen.

    Als ich noch gesoffen habe, war meine Lebensqualität gering, am Ende nur noch ein dahinvegetieren zwischen Arbeit, Suff und schlechtem Schlaf.

    Heute kann ich jeden Tag selbst bestimmen, und nicht der Alk bestimmt meinen Tag.

    Es liegt an Dir, Alexander, was Du aus Deinem neuen Leben machst, Du hältst die Fäden in der Hand. Man kann mit allem hadern, man kann aber auch die Chance erkennen und freudig annehmen.

    LG Sunshine

  • noch damit abfinden

    Mein Leben hat sich tatsächlich total verändert. Ohne Alkohol habe ich endlich Zeit für mein Leben. Damit kann ich mich gut abfinden. :)

    Diese neue Freiheit und Klarheit. Auch die Gefühlswelt verändert sich.

    Sitze gerade mit Corona im Bett und bin einfach glücklich. Ich freue mich mindestens zwanzig mal am Tag, dass ich endlich frei davon bin.

    Ich denke, dieser Verzichtgedanke ist am Anfang normal. Und bald wirst Du froh sein, es nicht mehr zu brauchen.

    Du bist auf einem guten Weg. Es wird bald sehr viel einfacher werden.

  • Vielen Dank. Das baut mich auf, was du geschrieben hast. Ich hoffe das die Gedanken um das sch... Thema Alkohol bald weniger werden. Erst denkt man drüber nach wann man das nächste Bier aufmachen kann und jetzt denke ich drüber nach, dass ich keines mehr aufmachen werde.

    Ich hoffe es kommt die Zeit, dass man keinen oder nur selten einen Gedanken daran verschwendet, dass man ungezwungen wieder mit Freunden auf Veranstaltungen oder einfach mal in den Biergarten gehen kann.

  • Es kommt definitiv die Zeit, bei dem diese Gedanken weniger werden.

    Jetzt denke ich z. B. den ganzen Tag nicht daran. Und dann fahre ich bei uns im Ort am Biergarten vorbei. (Also daran vorbei) Dann kommt der Gedanke hoch.

    Ich will nichts trinken und der Gedanke ist sehr störend für mich. Wie viel Geld habe ich da rausgeschmissen? Mich geschädigt. Dummes Zeug geschwätzt (das kann ich auch so) und wertvolle Zeit verplempert. Ergo. Ein Biergarten ist nicht der richtige Ort für mich. Da möchte ich nicht hin, weil ich mich da nicht mehr wohlfühle. Das meine ich mit Veränderung der Gedanken. Ich muss mir das nicht einreden. Ich fühle so.

    Es gibt viel sinnvollere Dinge, als sich den Hintern platt zu sitzen und sich das Hirn zu schädigen.

    Ich verzichte nicht darauf. Ich will es nicht.

    Das kommt mit der Zeit ganz von selbst. Ich unternehme mit meinen Freunden, zum Teil auch andere Freunde als vorher, interessantere Dinge. Hier weiß ich, dass es Freunde sind und nicht Leute, die andere zum Mitsaufen brauchen, um sich damit zu rechtfertigen.

    Klingt jetzt wahrscheinlich krass. Ich habe das am Anfang genau wie Du gesehen. Das ist noch nicht lange her. Und ich versichere Dir. Mir geht es so gut wie nie. Außer, dass ich wegen Corona anscheinend zu viel Zeit zum Schreiben habe ;)

  • Hi Seb,

    nicht "man", sondern "ich".

    Und BIERgarten ist auch nicht die erste Adresse.

    Bin erst seit ca. 4 Monaten trocken, auch noch nicht lange hier, aber ich garantiere dir, daß das beste Gefühl, das nicht-mehr-getrieben-sein sein wird.

    Kein "wo krieg ich Wein/Bier her" kein "shit Wochenende-Läden zu", kein "cool, ne Veranstaltung, wo offiziell getrunken wird", kein "muss das Leergut noch entsorgen", kein "Mist, zu dem Termin sollte ich nüchtern hin, aber der ist ja erst um 16 Uhr",.....

    Es wird alles so viel leichter.

    Grüße,

    Hera*

  • Hallo Alexander,

    wie war Dein Wochenende bisher? Alles ok bei Dir?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Danke Elly das du fragst. Das freut mich. Das Wochenende ist sehr schön. Ich bin mit zu Wandern gefahren und bin auch froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Ich habe meine Alkoholsucht offen kommuniziert und die Reaktionen waren wie ich erwartet habe positiv. Die meisten haben das ja in der letzten Zeit schon beobachtet, das es mit der Trinkereie bei mir "nicht mehr normal" ist.

    Alle haben mich für mein "Vorhaben" trocken zu werden bestärkt und auch Rücksicht genommen. Ich bin erstaunlich gut damit klar gekommen, dass ich kein Bier, sondern Wasser und Kaffee getrunken habe.

    Ich hatte nur ein einziges Mal den Gedanke "jetzt ein kühles Bierchen"... aber konnte mich erfolgreich gegen den Gedanken wehren :wink: .

    Ich fühle ich richtig gut und das Wochenende hat auch ohne Alkohol richtig viel Spaß gemacht.

  • Das sind ja so richtig gute Nachrichten, Alexander! :thumbup:

    Ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und

    Dein Thema verschoben.

    Hier geht es für Dich weiter! Ich wünsche Dir einen guten

    und hilfreichen Austausch!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Elly 25. September 2022 um 13:54

    Hat den Titel des Themas von „Ich habe mich hier neu registriert und möchte mich kurz vorstellen.“ zu „seb24 - Ich habe mich hier neu registriert und möchte mich kurz vorstellen.“ geändert.

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