Bobbele - Hallo ich möchte mich heute hier vorstellen und verstehen was in meinem Leben gerade passiert

  • Mir ging es in der schlimmsten Phase auch wie euch, ich war hart, abweisend und abstoßend. Aber weil er trank!!!


    Und nicht er trinkt weil ich abweisend war.

    Ganz genau!!!

    Liebe Eldamalu, das war auch bei uns so.

    Zuerst war da der Alkohol und dann kam erst meine Distanz. Mein Mann hat immer wieder mal - nach einem Streit darüber - mit dem Alkohol aufgehört. Es hielt immer für mehrere Wochen (so 2-3 Monate etwa) an. In der Zeit ging es uns immer mit Ausnahme der letzten 2 Jahre sehr viel besser bis sehr gut. Angefangen hat der neuerliche Alkoholgenuss immer gleich. Wir haben etwas Schönes unternommen, z.B. waren wir essen o.ä. und beim Bestellen lauteten seine beschwichtigenden Worte immer: "Heute bestell ich mir ausnahmsweise zur Feier des Tages einen Aperol." Aus diesem Ausnahmsweise würde schnell wieder ein Tagtäglich. Seine Launen gingen schnell wieder in den Keller, mein Leben mit ihm wurde anstrengender, weil er für mich zum Energieräuber wurde. Mich hat es mit jeder Wiederholung mehr enttäuscht und daraufhin erst habe ich mich distanziert, wurde kühler und abweisender. Anfangs habe ich seinen Versprechungen, er trinkt nichts mehr noch geglaubt und ich konnte ihn schnell wieder nahe an mich heranlassen. Ich hab es mir doch so gewünscht, dass wieder alles schön ist. Irgendwann nach der xten Wiederholung des Spektakels wurde mein Vertrauen weniger, bis es ganz weg war.

  • Danke für eure aufbauenden und verständnisvollen Antworten. Das rührt mich sehr, und es ist ein ganz neues Gefühl, dass es Menschen gibt die Ähnliches erlebt haben.

    Das ist ja gar nicht mein eigener Thread im Forum, und ich hoffe es ist ok, wenn ich an der Stelle dennoch weiterschreibe ( Bobbele )

    ansonsten verschiebe ich das in meinen Beitrag.

    Ich hoffe ich falle niemanden auf die Nerven mit einem wiederholten „Ja,aber…“ …doch im Moment fühle ich mich einfach verunsichert, verletzt und scheine keinen inneren Kompass mehr zu haben, der mir sagt, was richtig ist.

    Ich höre bzw. lese hier oft, dass sich Partner ebenfalls zurückgezogen oder sich ablehnend, hart, kalt etc. verhalten haben - weil ihre Hoffnungen enttäuscht wurden, weil doch wieder Alkohol getrunken wurde etc.

    So Ist das bei mir nicht, bzw. ich kann es nicht sehen im Nachhinein.

    Ich weiß einfach nicht, warum ich so war und habe schon mehr als einmal an meinem

    Charakter gezweifelt.

    Es gab niemals die Situation, dass er mich enttäuscht hat, weil er wieder trinkt - weil es nie eine Abmachung gab. Der Alkohol war fast kein Thema bei uns, da habe ich fast gar nichts dazu gesagt. In all den Jahren kann ich es, glaub ich, an einer Hand abzählen

    Ich hab auch nie gewollt, dass er einen Entzug macht oder Gespräche mit ihm in dieser Richtung geführt.

    Er hat sein tägliches Bier getrunken

    (Insgesamt wahrscheinlich mehr als ich mitbekommen habe) und ja.

    Es waren andere Sachen, die schlimm für mich waren. Seine häufige Abwesenheit, dass er meist nicht Bescheid gesagt hat, wenn er später kommt. Ich war viel mit den Kids alleine. Sowas.

    Ich hatte auch so oft das Gefühk, dass er nicht richtig ‚da‘ war, auch wenn er zuhause war!

    Entweder war er richtig viel am Handy, oder er hat sich ins Bett gelegt und geschlafen (immer müde, da Schlafstörungen) oder er ist in die Garage ‚aufräumen‘ (mit Radio

    an und jeder Menge Bier)…. also ich habe einfach den Eindruck im

    Laufe der Jahre bekommen, dass er gar nicht gerne Familienvater ist.

    Etwas sehr schlimmes war, als er in einem

    Streit gesagt hat, er hätte uns alle

    jahrelang durchgefüttert. Durchgefüttert! Als wären wir so Strassenköter, die man durchgefüttert hat.

    Für mich als Mutter von 4 Kindern, jahrelang 24/7 für alle und jeden da und so ausgelastet, dass an arbeiten nicht zu denken war, war das schon ein Schlag ins Gesicht.

    Für mich war es auch schwer allen in der Familie gerecht zu werden… das ging eigentlich nicht, aber ich habe es versucht.

    Die Kinder hatten wahrscheinlich immer Vorrang und die Ehe ist einfach immer mehr ins Hintertreffen geraten.

    Wer vor wem zuerst den Respekt verloren hat… schwer zu sagen.

    Auch wenn das jetzt komisch klingt, mein Mann ist eigentlich ein ganz Lieber, romantischer Mensch und hat ein gutes Herz - verzweifelt ist er an meiner Mauer, die ich errichtet habe.

    Und deshalb frage ich mich manchmal, ob ich nicht den Alkoholkonsum als Grund vorschiebe, um mein Verhalten zu rechtfertigen.

    Ein Verhalten, das ich, wie gesagt, mir nicht erklären kann.

    Ich habe nicht, wie viele hier, uM die Beziehung, Ehe gekämpft, nein, ich habe sie voll bewusst gegen die Wand gefahren, so

    richtig sabotiert.

    Keiner macht sich hier eine Vorstellung davon. Ich habe ihm teilweise nicht mehr richtig gute Nacht gesagt. Wenn er mich in den Arm nehmen wollte, hab ich ihn meist abgewiesen. Ich war genervt von allem

    möglichen, sarkastisch und unfreundlich.

    und das nicht nur hin und wieder sondern richtig richtig oft.

    Und jeder Streit hat es noch verschlimmert.

    Erst jetzt mit Abstand und alleine, sehe ich das. Diese Gedanken kommen immer ins immer wieder.

    Die Version dass er eigentlich das Opfer ist und ich die Schlimme (wie er es auch sieht und auch in seinem Bekannten und Freundeskreis erzählt) … was mache ich nur damit??

  • Hallo Bobbele,

    ich ahbe mir gerade alle sdurchgelsen und reibe mir mal wieder verwundert die Augen, wie es immer wieder den Angehörigen ergeht und sie an sich zweifeln und sich hinterfragen, ob da ein Problem sei, obwohl es so offensichtlich ist.
    Ich bin ja "nur" die Schwiegertochter eins Alkoholikers und frage mich, warum meine Schwiegermutter nicht positiver auf meine Fragen reagiert hat- viele Angehörige schreiben ja hier, dass es wohl nach außen den Anschein machen würde, alles wäre normal und sie froh wären, jemand von außen würde mal was sagen... da bei mir die schwiegermutter aber das auch beschönigt und als normal ansieht, hatte ich meine Zweifel und musste mir mein tägliches Gebet " jeden Tag >Bier ist NICHT normal" aufsagen...
    Mir hat zum Beispiel geholfen, die Biermenge in Schnäpse umzurechnen. Würde der Schiegervater die gleiche Menge Reinalkohol in Schnapsform zu sich nehmen, stündentäglich abends 8 (!!!!) Schnäpse auf dem Tisch, das würde wohl niemand normal finden. Dieses "es ist nur Bier" macht mich sooo wütend!!!!

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du einen guten Weg für dich und dein Kind findest...

  • ich bin immer noch am schwanken ob es wirklich das Problem bei uns ist.

    Hallo Bobbele, was genau meinst du damit?

    Mit Sicherheit kann Frau nicht alles auf das Trinken schieben. Jedoch trinkt er und hat dir gegenüber nur wenig Empathie. Du bist unglücklich und unzufrieden. Und da solltest du/wir ansetzten.

    Liebe Grüße Petra

  • kaffeetante HErzlichen Dank für deine Worte.

    Ich denke im inneren weiß ich bereits dass es nicht normal ist. Zur Zeit hat er zum Glück die Phase erst wenn das Kind im Bett ist.

    Ich habe mir ein Zeitlimit gesetzt und werde dies auch mit ihm besprechen. Wir beide wissen dass unsere Beziehung auf der Kippe steht. Aber beide möchten diese irgendwie wieder kitten, nur wissen wir nicht wie. Er sieht das Bier nicht als Problem und ich weis nicht ob es bereits zu viel zerstört hat...

  • viele Angehörige schreiben ja hier, dass es wohl nach außen den Anschein machen würde, alles wäre normal und sie froh wären, jemand von außen würde mal was sagen...

    kaffetante, ich glaube das diese auf die Persönlichkeit ankommt, also wie weit begreife ich selbst (Angehörige des Trinkenden) das es nicht mehr NORMAL ist. Und dann kommt es höchstwahrscheinlich auch noch darauf an, wer einem das sagt und wie?!

    Ich habe mir immer gewünscht, dass es Freunde, Bekannte, Kollegen oder Familienmittglieder IHM ganz klar gesagt hätten, dass mit dem Konsum was nicht mehr stimmt. Ich dachte immer, dass er evtl., dann aufgewacht wäre. Aber wie ich hier ja lernen durfte, wäre das wohl auch nicht so gewesen.

    Liebe Grüße Petra

  • ich verstehe, dass du an der Beziehung, an deinem Partner und Vater deines Kindes hängst, es ist ja auch gut dass man nicht leichtfertig Beziehungen uafgibt, aber bei euch ist ja nix leichtfertig, sorry wenn ich das so deutlich sage... Mir hätten da schon die Vorkommnisse im Babyalter (schreien lassen) gereicht und das nicht für mich da sein, als deine Mutter starb- er ist doch auch überhaupt nicht loyal euch egenüber! Es ist ja immer diese Huhn-oder-Ei-Geschichte, macht das der Alkohol also kann er eigentlich nicht anders oder ist er einfach verantwortungslos?! so oder so, musst du euer Kind und dich schützen!
    Ich ahtte zu Beginn hier im Forum auch immer wieder den Eindruck, dass von anderen Mitgliedern hier "schnell" zu einer Trennung geraten wird- aber eigentlich ist doch gar nichts schnell- es sit schon sooo viel passiert und fast alle Geschichten hier nehmen den gleichen Verlauf, nämlich dass man sich sagt hätte ich mal eher...

    Ich verstehe auch den Wunsch, zu den wenigen Ausnahmen gehören zu wollen, wo es gut ausgeht, Einsicht da ist und ein Happy End wartet...

    Wäre man so ein Fall, würde man hier nicht schreiben...

    Es ist ja nicht so, dass man sich das ganze nicht schon eine ganze Zeitlang angesehen hat und versucht hat, eine sanfte Änderung zu bewirken, auf Einsicht gehofft hat....

  • dachte naja ich lass das Baby beim Papa. Es war nur 1 Nacht. morgens 450 km hin über Nacht dann mittags wieder 450 km zurück. Als ich heim kam erhielt ich Nachricht dass mein Partner das Baby nachts schreien lassen hat bis die Nachbarin reinkam und das Baby hoch nahm, weil er zu betrunken war und eingeschlafen ist.

    Hallo Bobbele,

    Als ich deinen, diesen, ersten Beitrag gleich zu Beginn gelesen habe, war ich so geschockt, das war für mich kaum zu fassen. Für mich ist so etwas sogar eine Meldung zum Jugendamt wert, wenn ich die Nachbarin gewesen wäre! Und das hat nichts mit dir an der Stelle zu tun, nimm es mir also bitte nicht böse, ich meine das nicht bezogen auf dich. Natürlich fragte ich mich zuerst, warum du einen Säugling bei einem saufenden Mann lässt, aber ich selber weiß auch sehr gut, dass man oft gar nicht so schlecht denken kann, man kann es sich gar nicht vorstellen, dass ein Elternteil in Anwesenheit eines Säuglings säuft, das übersteigt oft das eigene Denken. Und dann macht man leider manchmal so eine Erfahrung. Aber, ich kann überhaupt nicht nachvollziehen wie du immer noch die Problematik in Frage stellst, also dich fragst, ob es wirklich ein Problem gibt oder ob es nicht vielleicht doch normal ist, „nur Bier“ zu trinken.

    Und ich habe es an anderer Stelle schon des Öfteren geschrieben, es ist so gut wie nie besser, für die Kinder bei einem Trinkenden Elternteil zu bleiben, der Schaden durch ein aufwachsen in einem Derartigen Umfeld ist m.E. Immer größer als der „Schaden“ mit einer Alleinerziehenden aber entspannten und irgendwann glücklichen Mutter aufzuwachsen.

    trage Verantwortung für deine Kinder und dich, das würde ich dir wünschen.

    Lieben Gruß,

    Blume

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    You can´t connect the dots looking forward. You can only connect them looking backwards.

    Steve Jobs

  • Mir wurde irgendwann richtig klar, dass ich meinen Mann keinen einzigen Abend nüchtern für mich hatte.

    Nicht für ein Gespräch, nicht für Zweisamkeit, immer nur alkoholisiert - auch wenn man es ihm nicht angemerkt hat.

    (das war auch sicher der Grund, warum ich mir jahrelang nichts dabei gedacht habe.)

    Vor vier Jahren oder so hat er mal von sich aus versucht, das Trinken aufzugeben - eine Woche oder etwas länger hat es geklappt.

    Ich fand diese Tage so angenehm - zu wissen, dass er voll und ganz da ist, dass er einfach er selbst ist, ohne Promille.

    Vielleicht ist auch das einfach diese unterschwellige Belastung, die man empfindet - das der trinkende Mensch nie ganz er selbst ist, sondern eine betäubte Version.

  • kaffetante, ich glaube das diese auf die Persönlichkeit ankommt, also wie weit begreife ich selbst (Angehörige des Trinkenden) das es nicht mehr NORMAL ist. Und dann kommt es höchstwahrscheinlich auch noch darauf an, wer einem das sagt und wie?!

    Ich habe mir immer gewünscht, dass es Freunde, Bekannte, Kollegen oder Familienmittglieder IHM ganz klar gesagt hätten, dass mit dem Konsum was nicht mehr stimmt. Ich dachte immer, dass er evtl., dann aufgewacht wäre. Aber wie ich hier ja lernen durfte, wäre das wohl auch nicht so gewesen.

    Bei den meisten ist es ja so das die Außenstehenden es gar nicht mitbekommen wie es wirklich ist. Und die meisten erzählen es ja auch nicht wenn ihr Partner ein Alkoholproblem hat. Man will ihn ja nicht bloßstellen.

    Am Ende muss der Abhängige es sowieso selber wollen. Ob da Außenstehende mehr ausrichten können als der Partner ... ich glaube es nicht.

    LG

  • Bobbele

    wieviel trinkt denn dein Mann? Und trinkt er täglich?

    Ja, täglich. Mindestens 2-3 Bier am WE werden es schon mal 5-8. Er ist weder aggressiv noch bösartig. Er ist vital und auch arbeitswütig im Gegensatz wenn er nichts trinkt.

    Seit meiner Affaire nicht mehr geheim ist, seit ca. 1 Jahr ist er sehr verletzlich und misstrauisch. Er tut mir dann leid. Aber mir tut meine Tat nicht leid - es ist bereits 3 Jahre vorbei also nicht mehr aktuell. Er lässt dann oft kommentare los die nicht passend sind, aber die nur ich im Zusammenhang mit der Affaire Sinn machen. Manchmal kommt mir das wie Psychoterror vor oder bilde ich mir das ein und mein schlechtes Gewissen spielt mir ein Streich.

  • Hallo Bobbele,

    Als ich deinen, diesen, ersten Beitrag gleich zu Beginn gelesen habe, war ich so geschockt, das war für mich kaum zu fassen. Für mich ist so etwas sogar eine Meldung zum Jugendamt wert, wenn ich die Nachbarin gewesen wäre! Und das hat nichts mit dir an der Stelle zu tun, nimm es mir also bitte nicht böse, ich meine das nicht bezogen auf dich. Natürlich fragte ich mich zuerst, warum du einen Säugling bei einem saufenden Mann lässt, aber ich selber weiß auch sehr gut, dass man oft gar nicht so schlecht denken kann, man kann es sich gar nicht vorstellen, dass ein Elternteil in Anwesenheit eines Säuglings säuft, das übersteigt oft das eigene Denken. Und dann macht man leider manchmal so eine Erfahrung. Aber, ich kann überhaupt nicht nachvollziehen wie du immer noch die Problematik in Frage stellst, also dich fragst, ob es wirklich ein Problem gibt oder ob es nicht vielleicht doch normal ist, „nur Bier“ zu trinken.

    Und ich habe es an anderer Stelle schon des Öfteren geschrieben, es ist so gut wie nie besser, für die Kinder bei einem Trinkenden Elternteil zu bleiben, der Schaden durch ein aufwachsen in einem Derartigen Umfeld ist m.E. Immer größer als der „Schaden“ mit einer Alleinerziehenden aber entspannten und irgendwann glücklichen Mutter aufzuwachsen.

    trage Verantwortung für deine Kinder und dich, das würde ich dir wünschen.

    Ja die Situation gibt kein gutes Licht. Ich muss dazu sagen, ich war nicht dabei. Dem Kind gehts gut! Die Nachbarin ist Alkoholikerin und hat oft übertrieben.

    Diese Zeit war einfach Ausnahmezustand. Das gehört aber nicht hier her. das ist ein anderes Thema. Nichtsdestotrotz war es für mich auch untragbar und habe daher mich für mein Kind statt für meine sterbende Mutter entscheiden müssen.

    Zum Glück wohnen wir erstmal nicht mehr da. das hilft ungemein dass das trinkverhalten weniger wurde.

  • Hallo Bobbele,

    kann es sein, daß eure Beziehung so oder so sehr angespannt ist, auch ohne Alkohol?

    Und dein Mann den Alkohol als „Ventil“ benutzt?

    Nun kann man ewig nach einem Grund suchen oder einen Schuldigen, wenn man aber keinen gemeinsamen Weg findet, wird das auf Dauer nicht besser, ob nun mit oder ohne Alk. .

    Ja, natürlich ist Alkohol nicht die Lösung, das weiß wohl jeder. Wer 2-3 Bier am Tag trinkt und nicht darauf verzichten will oder kann, hat sicherlich ein Problem, wenn er nichts dagegen tut, wird dieses Problem größer, schleichend, das kann mitunter Jahre dauern.

    Auch ich trank täglich 1-2 Bier/Tag, dann 2-3 Bier, irgendwann waren es auch Mal 4 oder 5.

    Wenn man den Konsum nicht stoppt, geht das irgendwann bis zum täglichen Kontrollverlust. Das kann man nun wahrhaben wollen oder nicht, so ist die Realität. Alle ehrlichen Alkoholiker werden mir Recht geben.

    Das dein Mann immer wieder Bemerkungen macht (Affäre), daran wirst du dich gewöhnen müssen, setzt man doch dieses „Vergehen“, mit Betrug und Vertauensmissbrauch gleich, ähnlich einem Straftatbestand. Das ist in unserer Gesellschaft so! Leider.

    Würdest du es einfach so vergessen (können)? Aber das ist euer Problem.

    Du verharmlost noch vieles … nur Bier, das war ein Ausnahmezustand …

    Die Gründe kennst du, du weisst auch, daß sich nichts ändert, wenn du nichts änderst.

    So lang eure Situation so angespannt bleibt, wird nichts ändern und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn er plötzlich keinen Alkohol mehr trinkt, wenn er pöltzlich auf sein Entspannungs-, Antistressmittel verzichtet.

    Ihr könnt nur gemeinsam etwas verändern, jeder muss Zugeständnisse machen, ihr müsst euch einig sein, wieder einig werden.

    Dazu muß man miteinander reden, wenn du so willst „Friedensverhandlungen“ oder Verbesserung des Ausbaus der bilateralen Beziehungen, um ein Fiasko zu vermeiden.

    Und ja, es stimmt, Alkohol verändert einen Menschen, auch wenn er nur Bier trinkt. Ich habe diese Veränderung selbst erlebt, je mehr ich trank, desto ungerechter und selbstsicherer wurde ich, auch verletzend.

    Irgendwann hatte ich immer Recht, sehr zum Nachteil meines Umfeldes.

  • Guten Morgen achelias ,

    ich habe jetzt eine Nacht über deine Nachricht geschlafen. Und muss dir natürlich recht geben.

    Es sind viele Punkte die unsere Beziehung belasten. Jedoch hinterfrage ich diese natürlich wer, wo, wie, warum usw.

    Leider komme ich jedesmal zum Schluß der Auslöser ist die Wesensveränderung durch das Trinken.

    Ich habe keine Gewalt oder ähnliches erlebt durch seine Trinkerei. In der Umgebung ist dieses Trinkverhalten sehr häufig aufzufinden und ich denke alleine wird er es nicht schaffen hier aus dem Teufelskreis auszubrechen.

    Ja wir müssen uns definitiv unterhalten und eine Lösung finden. Hierzu benötige ich jedoch noch etwas Zeit um meine Gedanken zu sammeln.

    Dies ist auch der Grund warum ich in diesem Forum gelandet bin. Ich möchte mich mit der Materie besser auseinander setzen, nicht dass ich wirklich überreagiere und nur ich dieses Trinkverhalten als störend finde oder als Ausrede nutze.

    Nein bisher ist mir klar geworden, dass er ein Problem hat, dass seine Persönlichkeit sich extrem verändert hatte und durch meinen eigenen Ausbruch in diese Affäre er zurück gefunden hat. Komisch aber wahr. Er ist tagsüber besorgt, fürsorglich, hört zu hilfsbereit und humorvoll. Genauso wie ich ihn kennengelernt habe und mich verliebte und mir jahrelang fehlte. Sobald das Bier ins Spiel kommt wird er nachdenklich und gibt diese Bemerkungen von sich, wir vergesslich und genau wieder zu einem Menschen mit dem ich keine Zeit verbringen möchte. Dr Jekyll & Mr Hyde eben. Und ja er hat dann auch immer recht und lässt keine andere Meinung zu. Ich bin dann auch fertig mit diskutieren in diesem Zustand. Er fragt sich dann warum ich mich zurückziehe und keine Nähe mehr zulasse...natürlich kommt dann im gleichzug wieder der Gedanke von ihm, da läuft doch was mit jemand anderen. Was nicht stimmt. Das ist unser Teufelskreis momentan aus dem ich versuche uns rauszuholen, bzw. vielleicht muss ich mich da auch alleine raus holen.

    Grüße

  • Ich möchte mich mit der Materie besser auseinander setzen, nicht dass ich wirklich überreagiere und nur ich dieses Trinkverhalten als störend finde oder als Ausrede nutze.

    Hallo Bobbele,

    die Handlungen der betroffenen ähneln sich sooo sehr.

    Erst einmal überprüfen, ob mit einem selbst irgendwas nicht stimmt, ob man das überhaupt richtig sieht, ob da ein Problem besteht. Dann wird gesucht, am besten nach einer Geschichte die der eigenen exakt gleicht um eine Bestätigung zu finden, dass da wirklich ein Problem ist. Häufig findet man aber nicht ganz exakt die gleiche Geschichte, irgendwas ist dann doch anders und darum kann es bei einem selbst doch kein Problem geben, oder doch?
    Ja es ist ein Problem! In erster Linie für dich aber das reicht doch aus! Mal davon ab, ich bin jetzt mal anmaßend und sag ich dir jetzt mal den Satz, den du vermutlich lesen willst- nein musst- um dir sicher zu sein: ja dein Mann hat ein Problem!

  • Seit meiner Affaire nicht mehr geheim ist, seit ca. 1 Jahr ist er sehr verletzlich und misstrauisch. Er tut mir dann leid. Aber mir tut meine Tat nicht leid - es ist bereits 3 Jahre vorbei also nicht mehr aktuell. Er lässt dann oft kommentare los die nicht passend sind, aber die nur ich im Zusammenhang mit der Affaire Sinn machen. Manchmal kommt mir das wie Psychoterror vor oder bilde ich mir das ein und mein schlechtes Gewissen spielt mir ein Streich.

    Hallo Bobbele,

    meiner Meinung nach liegt hier auch ein Grund, warum keine Harmonie zurück in Eure Beziehung

    kommen kann.

    Er kann das anscheinend nicht verzeihen und vergessen.

    Jeder Mensch verarbeitet das anders. Und bei ihm scheint es so, dass er Dein Ausbrechen aus

    der Partnerschaft nicht verkraften kann.

    Und mir scheint, dass er damit rechnet, dass es wieder passiert.

    Schaffst Du es diese Beziehung mit dieser unterschwelligen Anschuldigung weiterzuführen?

    Momentan trinkt er weniger, und auch nur, wenn Euer Kind im Bett liegt, schreibst Du.

    Dich stört es jedoch und durch den Alkohol kommen bei ihm die negativen Gefühle

    hoch. Ich kenne das sehr gut!

    Deswegen glaube ich, dass bei Euch viel im Argen liegt und es nicht nur am Alkohol liegt.

    Hast Du mit Deinem Chef über eine Veränderung Deines Arbeitsgebietes gesprochen?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi Elly,

    ja ich denke es ist einfach Zeit einiges auszusprechen und sehen wie wir beide damit umgehen. So wie es jetzt ist geht es nicht weiter. Die Trinkerei macht mich wütend und ihn nicht zu einem anderen Menschen.

    Ja das Thema Arbeitsgebietveränderung ist ein großes Thema. Ich arbeite gerade daran.. hmmm ich denke mein Chef hat selbst Problematiken mit Geschäftsreisen und daher ist dies ein schwieriges Thema gerade. Zumindest konnten wir die Tage kürzen, in dem wir uns reinteilen, das heisst für jeden von uns statt 1 Woche unterwegs nur noch 2 Nächte. Das ist schon ein Anfang. Ich habe mal recherchiert und herausgefunden, dass es eine Webseite gibt bei der man sich Muttis mieten kann die auf Kinder aufpassen, wenn man selbst nicht da ist zb. Schichtarbeit oder Geschäftsreise. Fand die Idee nicht schlecht. Also das sind Erzieher die zu dir nach Hause kommen und sich in deiner Abwesenheit um das Kind kümmern aber in der gewohnten umgebung und dem gewohnten Ablauf.

  • Hallo Bobbele,

    die Handlungen der betroffenen ähneln sich sooo sehr.

    Erst einmal überprüfen, ob mit einem selbst irgendwas nicht stimmt, ob man das überhaupt richtig sieht, ob da ein Problem besteht. Dann wird gesucht, am besten nach einer Geschichte die der eigenen exakt gleicht um eine Bestätigung zu finden, dass da wirklich ein Problem ist. Häufig findet man aber nicht ganz exakt die gleiche Geschichte, irgendwas ist dann doch anders und darum kann es bei einem selbst doch kein Problem geben, oder doch?
    Ja es ist ein Problem! In erster Linie für dich aber das reicht doch aus! Mal davon ab, ich bin jetzt mal anmaßend und sag ich dir jetzt mal den Satz, den du vermutlich lesen willst- nein musst- um dir sicher zu sein: ja dein Mann hat ein Problem!

    Das stimmt. Lesen, vergleichen nicht allein fühlen. Das hat mich hier schon sehr bestärkt und es hilft zu wissen, dass ich nicht alleine bin und es soooo viele ähnliche Geschichten gibt. Aber wahrhaben will man es wohl als letztes. Obwohl man es doch im Inneren doch schon ewig weiss. Das wird wohl diese CO-Abhängigkeit sein.

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