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Ja wir müssen uns definitiv unterhalten und eine Lösung finden. Hierzu benötige ich jedoch noch etwas Zeit um meine Gedanken zu sammeln.
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Hallo Bobbele,
was mir oft schwerfällt zu verstehen, daß man nicht miteinander redet.
Klar, mit einem Betrunkenen hat das keinen Sinn und selbst, wenn er nüchtern erscheint, bleibt fraglich, ob er wirklich nüchtern ist.
Wie du selbst schreibst, „macht es in diesem Zustand keinen Sinn“, also bleibt nur die Chance es nüchtern zu versuchen.
Ich kann dir nichts raten, ich kenne euch nicht, ich kann nur von mir berichten, heute im Nachhinein, so wie ich mir mein Verhalten erkläre: Ich trank, als mir alles zu viel wurde, ich trank, wenn ich nicht mehr weiter wußte, ich hilflos war. Ich betäubte meine Gefühle!
Der Alk. gab mir „Kraft“, machte mich stark und lenkte mich vortrefflich ab, raubte mir meine Hilflosigkeit, bis zur Betäubung = alle meine Probleme lösten sich auf. .
Am nächsten Tag waren die Probkeme wieder da, der Kreislauf begann, ich trank immer mehr, immer öfter = die Realität war völlig ausgeblendet, ich lebte in meiner eigenen alkoholischen Realität.
Ich redete allerlei Blödsinn und traf diverse absurde Entscheidungen, auch ich war nie gewalttätig, doch unsäglich dumm und verantwortungslos – das weiß ich heute. Ich wurde immer konfuser!
Mit der Materie auseinandersetzen … dazu schrieben schon viele User, dem eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen ist, wenn dein XY weiter tinkt, tritt keine Besserung ein, im Gegenteil, er wird mehr trinken, öfter, bis er sprichwörtlich seinen Verstand versäuft.
Ihr, besser er, muß die Reißleine ziehen.
Rede mit ihm, nüchtern, versuche ihn zu erreichen, seine Vernunft. Natürlich, wird er Zugeständnisse verlangen, auch du mußt etwas ändern … wenn, das hilft und es dir wichtig ist, ist es jede Mühe wert.
Es wird nichts nützen ihm zusätzliche Vorwürfe zu machen, ihn unter Druck setzen – im Gegenteil.
Ich befand mich in einem emotionalen Ausnahmezustand der Hilflosigkeit, zusätzlicher Streß erzeugte zusätzliche Hilflosigkeit = mehr/ wieder trinken.
Einfach nur zu verlangen: höre auf mit dem Trinken, ist zwar richtig, doch man muß Anreize anbieten, der Alkoholiker, der problematisch Trinkende muß es verstehen.
Da heiligt der Zweck die Mittel. Da ist jedes Mittel erlaubt, auch „Lüge“ (Not-), List und Scheineingeständnisse, wenn sie dem Ziel dienlich sind.
Rede mit ihm, frage ihn, was du tun kannst, was du verändern kannst. Du sollst dich nicht aufgeben, aber ihn dazu bewegen, daß er aktiv wird.
Was nützt es, wenn du Recht hast und alles nur noch mehr eskaliert?
Mit Kinder geht man doch ähnlich um, man geht zum Schein auf ihre Forderungen ein und hofft auf einen A-ha-Effekt, im Gegensatz zu Forderungen, deinerseits, wird nicht mit Trotz reagiert.
Du kannst es nur versuchen, hinschmeissen kannst du immer noch!
An alle Mitlesenden: Ich vergleiche nicht Alkoholiker mit Kindern, aber die Vorgehensweise, die Erkenntnisgewinnung. Auch verzichtete ich auf Vergleiche wie Krieg oder Friedensverhandlungen, obwohl sie oft sehr treffend sind, aber auch sehr gern mißverstanden werden. Danke.