Schmidtty - Endlich weg vom Alkohol

  • Hallo zusammen,
    seit ca. 4 Jahren trinke ich fast täglich große Mengen Alkohol. Vor meinem Umfeld konnte ich das nicht mehr verbergen. Insofern habe ich mich als Alkoholiker geoutet. Jetzt bin ich auf dem schwierigen Weg raus aus der Sucht. Ich würde mich freuen, dabei unterstützt zu werden und später auch andere Betroffene zu unterstützen. Daher würde ich mich freuen, Teil das Forums zu sein.

    VG

  • Hallo Schmitdtty,

    willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Du hast erkannt, dass Du Alkoholiker bist. Das ist ein wichtiger Schritt

    Richtung Trockenheit.

    Magst Du mal erzählen, wie Dein Weg derzeit aussieht?

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hi,

    Seit 4,5 Wochen trinke ich keinen Alkohol mehr und habe mich bei meiner Hausärztin geoutet und mich auch bei der Suchthilfe in meinem Heimatort angemeldet. Hoffentlich bekomme ich eine Entwöhnungsbehandlung. Körperlich geht es mir mittlerweile ganz gut, aber der Suchtdruck ist noch da. An manchen Tagen und in manchen Situationen würde ich am liebsten wieder auf meine „Hilfe“, sprich die Flasche Wein zurückgreifen. Ich merke auch, dass ich teilweise richtig aggressiv werde, weil ich die dämpfende Wirkung des Alkohols nicht habe. Es ist schwierig…..

  • 4,5 Wochen ohne Alkohol, das ist doch schon super, Schmidtty!

    Die ersten Wochen sind am schwersten. Da erholt sich der Körper und die Seele von den Strapazen der Alkoholsucht.

    Es gibt viele Möglichkeiten, sich abzulenken, wenn sich die Gedanken im Kreis drehen. Wir haben dafür den Notfallkoffer,

    da sind einige Tipps aufgelistet, die helfen.

    Möchtest Du Dich mit den anderen im offenen Bereich austauschen?

    Einfach den Bewerbungslink anklicken, kurz ausfüllen und dann wirst Du freigeschaltet und wir verschieben

    Dein Thema in den entsprechenden Bereich.

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Schmidty,

    schön, dass du zu uns gefunden hast und Glückwunsch zu den ersten Wochen.

    Welche "Hilfe" erwartest du dir denn vom Alkohol? Ist es Belohnung, Langweile, Stress, Einsamkeit, dein Umfeld? Was könnte dir stattdessen helfen?

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Seeblick,

    es ist für mich einfach quasi ein Puffer zwischen mir und dem ganzen Stress gewesen. Da fiel erstmal die Anspannung des Tages von mir ab. Irgendwann wurde das dann allerdings immer mehr, so dass es mir tags darauf immer schlechter ging.

  • Hallo Schmidtty,

    Deine Bewerbung ist eingegangen. Du bist jetzt freigeschaltet und kannst

    Dich mit den anderen austauschen.

    Hier geht es jetzt für Dich weiter. Einen guten und hilfreichen Austausch

    wünsche ich Dir!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Schmidtty,

    erstmal Glückwunsch zum ersten alkoholfreien Monat. Ich weiss, gerade in den ersten Wochen ist die Versuchung noch recht groß, so war es auch bei mir.

    Doch war ich „stolz“ , daß ich mich zusammenreissen konnte, daß ich nicht immer wieder meinem jämmerlichen Gefühl nachgab, ich wollte mir beweisen, daß ich keinen Alkohol benötige.

    Ich stoppte die Sucht, es war in den ersten Wochen ein schwerer Kampf, einfach so aufhören, war gar nicht so einfach.

    Ich machte mir jahrelang vor, ich sei kein Alkoholiker, ich brauche den Stoff nicht jeden Tag, das Gegenteil war der Fall.

    Aufhören, nicht mehr trinken, wurde mein oberstes Ziel, ich hatte den Überblick verloren, ich war zu oft angetrunken, am Abend besoffen.

    Gib dir etwas Zeit, du hast dich über Jahre langsam an Alk. gewöhnt. In der ersten Zeit half mit nur aushalten und ablenken, sich beschäftigen.

    Dieser Suchtdruck liess mit der Zeit nach, die Gedanken an Alk. wurden immer schwächer. Zweifle nicht an dir, wer einem Monat schafft, schafft auch zwei.

    So „hangelte“ ich mich von Monat zu Monat, der Suchtdruck wurde immer schwächer, von Monat zu Monat. Es wird immer leichter. Vertraue dir, das kannst du auch.

  • Hello again,

    Wollte mal wieder ein Update geben. Bin zwar immer noch trocken, aber Druck steigt mit meinem Stresspegel. Dadurch, dass ich jetzt Termine bei der Suchtberatung, Hausarzt, SHG mit meiner Familie und der Arbeit unter einen Hut bringen muss, bin ich gestresster als vorher. Meine Familie weiß ja nun von meinem Problem, aber mein Arbeitgeber natürlich nicht und wenn ich dann mitten am Tag einen Termin habe, weiß ich immer nicht was ich sagen soll. Wie habt Ihr das denn gemacht?

    VG,

    Schmidtty

  • Hallo Schmidtty

    Du strebst ja auch eine Entwöhnungsbehandlung an,sprich Reha.

    Spätestens dann wirst du bei deinem Arbeitgeber offen sein müssen.Daran wirst du nicht vorbeikommen,wenn du unnötigen Terminstress vermeiden willst.

    Ich kenn deine Arbeitssituation jetzt nicht,aber Vertrauenspersonen oder dem Chef persönlich würde ich die Lage schildern.

    Brauchst ja nicht mit der Tür ins Haus fallen,sondern sagen das du aufgehört hast mit Alkohol und Hilfsangebote in Anspruch nehmen möchtest.Und ab und an Termine in dieser Richtung wahrnehmen willst.Habt ihr einen Betriebsarzt?

    LG

    Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Hallo Schmidtty,

    inwieweit du deinen Arbeitgeber informierst, liegt vielleicht ein wenig am Umfeld. Falls du schon auf das Trinken angesprochen wurdest, wäre es sicher gut, etwas offener zu sein. Wenn nicht, wäre ich persönlich eher vorsichtig.

    Dein Krankheitsbild geht deinen Arbeitgeber nichts an. Bei den Beratungen hast du einen wichtigen Termin und gut ist. Wenn du wegen der Reha ausfällst, musst du ja irgendwie Bescheid geben. Ich habe damals nur gesagt, dass es mir nicht gut geht, ich eine Therapie in einer Klinik mache und in etwa xy Wochen ausfalle - von Alkohol habe ich nichts gesagt.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Hallo Seeblick,

    Ja, ich sehe das auch so, dass ich vom Alkohol lieber nichts sage. Eher noch würde ich mitteilen, dass ich wegen Burn Out in Reha gehe. Leider war ich da aber vor 1.5 Jahren schonmal wegen psychosomatischer Beschwerden. Insofern wird das wohl auch eher als Ausrede angesehen. Irgendwann zieht auch der Grund „privater Termin“ nicht mehr. Bisher bin ich auf der Arbeit nur indirekt negativ aufgefallen, weil ich mich wegen des Katers am nächsten Morgen nicht konzentrieren konnte. Das war auch ein Grund, warum ich beschlossen habe, dem Alkoholmissbrauch ein Ende zu setzen, bevor es richtig peinlich wird. Ohne Reha schaffe ich es bei dem Terminstress wohl nicht, trocken zu bleiben 😕. Eine ambulante Reha, die nicht so auffällt wie eine 16-wöchige stationäre Entwöhnungsbehandlung, ist aus meiner Sicht gefährlich, weil ich da ggf. jederzeit Zugriff auf Alkohol habe. Aber ich müsste nichts erklären. Ich bin irgendwie unschlüssig.

    VG,

    Schmidtty

  • Letztenendes könntest du deinen Arbeitsplatz auch wegen deiner Alkoholkrankheit verlieren.

    Hi Schmidtty,

    wenn dir diese Reha hilft, geh sie an.

    Und du musst nichts genauer erklären. Menschen, vor Allem, was die Arbeit betrifft, sind ruckzuck ersetzbar.

  • Hallo Schmidtty,

    inwieweit du deinen Arbeitgeber informierst, liegt vielleicht ein wenig am Umfeld. Falls du schon auf das Trinken angesprochen wurdest, wäre es sicher gut, etwas offener zu sein. Wenn nicht, wäre ich persönlich eher vorsichtig.

    Dein Krankheitsbild geht deinen Arbeitgeber nichts an. Bei den Beratungen hast du einen wichtigen Termin und gut ist. Wenn du wegen der Reha ausfällst, musst du ja irgendwie Bescheid geben. Ich habe damals nur gesagt, dass es mir nicht gut geht, ich eine Therapie in einer Klinik mache und in etwa xy Wochen ausfalle - von Alkohol habe ich nichts gesagt.

    Viele Grüße

    Seeblick

    Sehe ich genauso. Es reicht zu sagen, dass es dir nicht gut geht.

  • Eine ambulante ReHa, die man nach Feierabend besuchen kann, gibt es nicht.

    Wer zur Arbeit geht, ist nicht rehabilitationsbedürftig.

    Eine Reha so nach Feierabend wie eine ambulante Therapie, das wird nicht angeboten.

    Versuche doch, die Termin-"Arten" nach Wochentag zu bündeln. Mo nur SHG, Di nur Ärzte, Mi nur Suchtberatung usw.

    Wenn das nicht geht, musst du ausdünnen.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hi Dante,

    Vielen Dank für Deine Antwort. Die ambulante Entwöhnungsbehandlung gibt es tatsächlich. Einmal in der Woche Gruppentherapie (2h) und einmal in der Woche ein Einzelgespräch. Kann man bei der RV beantragen und wird auch so durchgeführt. Allerdings reicht mir das nicht, weil ich da in meinem Umfeld bleibe und nur noch einen zusätzlichen zeitlichen Stressfaktor habe. Stress ist bei mir der größte Trigger überhaupt. Dann fange ich womöglich wieder an zu trinken.

  • Hi Schmidtty,

    es ist doch gut, dass du genau fühlst, was dich triggert.

    Also sollte dein Weg dich in eine Reha führen - das ist doch machbar. Und dein Arbeitgeber bekommt einen gut einsatzfähigen Mitarbeiter zurück.

    Jeder muss den Weg gehen, der für ihn bestimmt ist, ob das die Reha ist oder eine ambulante Terapie... jeder Mensch spürt nur sich selbst.

    Viel Erfolg für die Umsetzung der Pläne. Und vielleicht hilft es dir, trocken immer nur für die nächsten 24 Stunden fest einzuplanen?

    Mir persönlich hilft der freie Sonntag - keine Termine - keine Verpflichtungen - nur der Hund muss gelüftet werden (:

    Fühl gut in dich rein - lern dich wieder kennen - das tut gut!

    Herzlichst Andrea

  • Eine Therapie soll doch aber genau diese Stressfaktoren ausblenden helfen.

    Ich glaube, in der von dir beschriebenen Situation wäre eine stationäre die einzig sinnvolle Therapieform.

    Hat dir das schon jemand gesagt?

    Beim Begriff ReHa/Therapie habe ich dich missverstanden. Natürlich gibt es ambulante Entwöhnungstherapien,

    aber die sind nicht für alle Alkis gleichermaßen geeignet.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Hallo Schmidtty,

    im Grunde hast du erkannt, dass eine stationäre Reha für dich wichtig ist. Es geht dabei um deine Gesundheit und ich finde, da darf man auch ruhig egoistisch sein und seinen Weg gehen. Denn krank nützt du deinem Arbeitgeber auch nicht.

    Wenn du zu deinem Vorgesetzten ein gutes Verhältnis hast, kannst du das Gespräch suchen, auch ohne den Alkohol zu erwähnen. Einfach, dass es dir nicht gut geht und du Hilfe brauchst. Dazu musst du einige wichtige Termine wahrnehmen und auch für einige Wochen in eine Reha. So kann man unter Absprache vielleicht auch die Termine gut einbinden. Ein guter Arbeitgeber wird wahrscheinlich nicht erfreut sein, sollte aber dem Abreitnehmer Unterstützung anbieten. Denn wenn alles gut läuft, erhält der Arbeitgeber einen gesunden und motivierten Mitarbeiter zurück.

    Wenn du jetzt schon siehst, dass eine ambulante Therapie zu stressig wird, dann ist die stationäre Variante richtig. Ich würde auch empfehlen, eine Klinik weiter weg zu wählen. Dann kannst du Abstand vom Alltag nehmen und dich auf deine Genesung konzentrieren. Aber da kann dir die Suchtberatung wieder helfen.


    Viele Grüße

    Seeblick

  • Danke für Eure Meinung. Ich bin auch davon überzeugt, dass eine stationäre Reha für mich das Richtige ist….wenn da nicht die Familie (Alleinerziehend mit Kind und Mutter, die nicht mehr mobil ist) wäre…..da kann ich nicht einfach mal 16 Wochen “verschwinden”…..ich könnte mich selbst dafür in den Hintern treten, dass es überhaupt so weit gekommen ist 😔

    LG,

    Schmidtty

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