Lotta - Partner trinkt

  • Huhu Piffig,

    Lotta hatte gefragt, wie lange mein Ex schon trocken wäre. Daher nochmal die Erklärung.

    Dankeschön. Ich bin auch sehr dankbar dafür, dass es bei uns so gut klappt. Bin selber Scheidungskind und weiß wie es alternativ sein kann. Das wollte ich nie für meine Kinder.

    Ach so, sorry Lotta … sie waren 12 und 9.

    Nochmal würde ich allerdings nicht so lange warten. Ich denke oft, dass ich vieles verpasst oder nicht bestmöglich genutzt habe, weil ich zu sehr mit meinen Problemen beschäftigt war.

  • Hallo Zusammen!

    Ich melde mich mal wieder zu Wort.

    Wir sind ein Stück weiter.

    Insofern dass er eingesehen hat, dass eine Trennung her muss.

    Er hat das Gespräch mit mir gesucht.

    Allerdings scheint es ihm genauso schwer zu fallen wie mir.

    Wobei ich nachwievor aktiv bei der Wohnungssuche bin.

    Er hat Angst alleine zu sein, hätte keine Freunde usw.Obwohl auch er nicht glücklich in der Beziehung ist schafft er den Schritt nicht…bla,bla,bla!

    Er steckt voller Depressionen.

    Allerdings wüsste er jetzt woher das alles kommt und geht das Thema von Grund auf an(er ist bei einem Coach/Psychologen)usw.

    Habe ihm bei dem Gespräch gesagt dass ich ebenfalls nicht mehr kann, seit Monaten seine Flaschen finde usw.

    Wollte nicht dass nur er sich wieder als alleiniges Opfer da stellt.

    Da meinte er dass er den Alkohol zur Betäubung braucht und wenn die anderen Probleme angegangen und beseitigt sind er dann das Thema angeht.

    Aber mal ehrlich:Das ist doch der falsche Weg oder?

    Und entweder er sagt dem Psychologen nicht die Wahrheit oder der ist auch nicht wirklich kompetent.

    Oder seh ich das falsch?

    Naja jedenfalls tat er mir ein Stück weit leid und ich dachte nach dem Gespräch…es ist nur noch eine Frage der Zeit bis einer von uns auszieht und bis dahin nehmen wir Rücksicht aufeinander.

    Heyyyy und heut säuft er wieder heimlich.

    Und liegt mit ner Fahne neben unsere Tochter.

    Ich könnte kotzen.

    Was für eine Ego Schiene.

    Bor ich glaube Ihr versteht alle nur Bahnhof,oder?

    Es ist alles so wirr in meinem Kopf.

    Hoffe es hat bald alles ein Ende.

    Hab ihm heute gesagt Kein Alkohol in ihrer Anwesenheit sonst kann er sofort gehen.

    Da kommen dann noch so Dinge wie, dass ich nicht realisiere wie schlecht es ihm geht usw.

    Immer bin ich am Ende noch die Doofe.

    Aaaaaahhhhh

  • Hallo Lotta,

    Naja jedenfalls tat er mir ein Stück weit leid

    da hat er doch sein Ziel wieder mal erreicht und kann weiter saufen.

    Dir tut er leid, und du willst Rücksicht auf ihn nehmen, damit machst du ein Schritt auf ihn zu. Das registriert er genau.

    Er macht dir etwas vor, das ist meine Meinung. Ein nasser Alkoholiker kann im benebelten Kopf keiner Psychotherapie folgen.

    Hab ihm heute gesagt Kein Alkohol in ihrer Anwesenheit sonst kann er sofort gehen.

    Wie oft hast du ihm das schon angedroht?

    Er nimmt dich nicht ernst, wenn du nur ankündigst und keine Konsequenzen ziehst.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lotta,

    Da meinte er dass er den Alkohol zur Betäubung braucht und wenn die anderen Probleme angegangen und beseitigt sind er dann das Thema angeht

    Das lese ich überall immer und immer wieder und es funktioniert nicht.

    Gründe beseitigen um das Alkoholthema anzugehen wird nicht gelingen, weil es ja ein Merkmal der Krankheit ist, genau diese Gründe zum Saufen zu finden.

    Nur anders herum könnte ein Schuh draus werden. Das wirst Du ihm aber nicht verklickern können weil: siehe oben…

    Gründe auch hierfür gefunden werden, die dagegen sprechen.

    Leid muss er Dir nicht tun. Er könnte etwas ändern, indem er sich Hilfe holt.

    LG Cadda

  • Da kommen dann noch so Dinge wie, dass ich nicht realisiere wie schlecht es ihm geht usw.

    Hallo Lotta,

    er ist krank. Alkoholkrank. Natürlich geht es Ihm nicht gut wenn er krank ist, das dürfte normal sein.

    Und natürlich kannst Du nicht realisieren wie schlecht oder auch gut es Ihm geht. Du bist ja nicht in seinem Kopf oder Körper. Und das ist gut so. Dann würde es Dir nämlich genauso schlecht gehen. Also versuche garnicht erst es zu realisieren.

    Diese Sache mit der Realisiererei ändert an den äußeren Umständen übrigens garnichts. Er trinkt und zieht Euch mit in seinen Sumpf.

    Er könnte diese Umstände ändern.

    Der Alkohol muss aus dem Körper, aus dem Gehirn. Vorher ist jede weitere Therapiemaßnahme sinnlos.

    Er könnte sofort mit dem Hausarzt eine ambulante Entgiftung beginnen oder sogar stationär in einer Klinik entgiften.

    Probleme hin oder her. Das ist der erste Schritt.

    Alles andere zerfetzt Euch nur die Nerven wie Du ja selbst merkst.

    Du bist mit dem Verständnis dieser Erkrankung soweit um zu sehen das Du Kosequenzen ziehen musst.

    Du verlängerst sonst sowohl Deinen und auch Seinen Leidensweg.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Deine Story hört sich wirklich leidvoll an, kommt mir sehr vertraut vor.

    Nur dass bei uns die Geschlechter getauscht sind, meine Ehefrau ist Alkoholikerin.

    Du solltest irgendwann damit anfangen, dir einen Überblick über folgende Punkte zu verschaff. Ich sage nicht, dass du gleich alles umsetzen musst, aber es ist ein Augenöffner, der Rest beginnt dann von alleine zu laufen.

    •Auf wen laufen die Konten?

    •Sind Vollmachten zurückzuziehen?

    •Müssen Vermögen transferiert werden?

    •Bankguthaben sowie Schulden auf dem Konto gehören immer dem Kontoinhaber.

    •Bedenke ihr seid nicht verheiratet, da wird es niemals ein richterlichen Beschluss zu irgendwas geben, sei schneller als er, und sei dabei leise!

    •Oder hat jeder ein eigenes Konto?

    •Gibt es gemeinsam genutzte Shopping-Plattformen wie Amazon, und wessen Bankdaten sind hinterlegt?

    Wenn ja Accounts / Passwörter ändern.

    •Gibt es Lebensversicherungen mit begünstigten Empfängern?

    •Wer ist in der Wohnung als Mieter eingetragen?

    •Wer ist Vertragspartner bei Strom, Wärme, Wasser, Internet…..

    •Wem gehören die Fahrzeuge (Eintragung im Fahrzeugschein wo sind die Fahrzeugscheine)

    Danach kannst du rational entscheiden, wie es für dich weitergeht.

    Wenn alles bereits auf dich läuft wunderbar, dann kannst du zufrieden lächelnd durch die Wohnung laufen, während es sabbernd auf dem Sofa rumlungert. Gutes Gefühl glaub mir.

    Wenn das meiste auf ihn läuft, dann ungut, aber du hat jetzt einen Überblick.

    Einmal editiert, zuletzt von Freddy (17. September 2023 um 12:18)

  • Vielen lieben Dank für Euer Feedback!

    Genau das hab ich nochmal gebraucht.

    Glaubt mir:Ich bin wirklich bereit zu gehen.

    Auch ihn würde ich gehen lassen.

    Aber für mich und meine Tochter findet sich im Stadtteil keine Wohnung und er erweitert seinen Radius gerade mal auch nicht.

    Keine Ahnung ob aus Trotz oder warum auch immer…

    Ich muss bzw.will hier bleiben wegen Schule,Freunde etc.

    Deswegen war vor Wochen auch geklärt dass er ersteinmal geht damit wir hier wohnen bleiben können.

    Finanziell würde er uns unterstützen.

    Ich finde es so krass,dass er die Therapie macht,die privat bezahlt aber er anscheinend nicht von seinem Alkoholproblem spricht.

    Oder gibt es Psychologen die da nach einem anderen Prinzip verfahren?

    Freddy :

    Danke für die ‚Infos‘

    Also Mietvertrag läuft auf uns Beide

    Und Bankkonto haben wir ein gemeinsames wovon alle Fixkosten abgehen.

    Strom,Fernseher etc. läuft über ihn.

    Ansonsten ist das meinste getrennt.

    Also jeder hat auch noch sein eigenes Konto.

    Glaube da kann es nicht wirklich zu Problemen kommen.

    Das sind auch wirklich meine geringsten Sorgen.

    Sorgen mache ich mir,wie hier schon so oft geschrieben, um meine Tochter.

    Bzw bin ich sehr traurig dass ich ihr kein glückliches Familienleben bieten kann.

  • Hallo Lotta,

    wenn du bereit bist zu gehen, warum willst du dann trotzdem noch wissen, ob es andere Prinzipien bei anderen Psychologen gibt?

    Täuschen, tarnen und tricksen, das tun nasse Alkoholiker auch bei den Therapien, solange sie ihr Problem nicht sehen und den Ernst ihrer Lage nicht sehen.

    Der Psychologe greift dass Thema auf, was der Klient aktuell besprechen will.

    Es liegt alleine im Interesse deines Mannes hier ehrlich zu sein, er ist es nicht und das zeigt seine nicht vorhandene Einsicht.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Ich finde es so krass,dass er die Therapie macht,die privat bezahlt aber er anscheinend nicht von seinem Alkoholproblem spricht.

    Oder gibt es Psychologen die da nach einem anderen Prinzip verfahren?

    Nein, eigentlich nicht. Ich habe mal gehört oder gelesen hier das es welche gibt, welche mit kontrolliertem Trinken arbeiten.

    Alles Humbug und Kohlemacherei.

    Wenn der Therapeut privat abrechnen kann, macht der sogar ne Geisterbeschwörung wenns Geld bringt. Ich vermute aus dem Grund ist es dem Therapeuten auch egal ob er noch trinkt.

    Nicht Deine Baustelle.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • @Kintsugi:Ja,ich beschäftige mich tatsächlich aktuell mehr mit mir.

    Ihn vom Trinken abzuhalten versuche ich schon lange nicht mehr.

    Er sucht aber gerade die Gespräche mit mir.

    Das ist das Ding.

    Er ist in Therapie und meint ich wäre nach wie vor seine engste Bezugsperson.

    Allerdings will er mich ausschließlich als ‚Zuhörer‘

    Sage ich ihm meine Meinung, die ihm vielleicht nicht passt dreht er ab.

    Hab ihm gestern gesagt dann soll er mit der weißen Wand reden.

    Aber ich bin natürlich ‚die Böse‘

    Weil wie kann ich sowas sagen?

    Ihm geht es ja soooo schlecht und er arbeitet gerade seine Kindheit auf.

    Knicke dann schon immer ansatzweise ein aber merke auch dass ich nicht mehr kann.

    Vor fünf Tagen wollte er das mit den getrennten Wohnungen angehen und sagte er kümmert sich um eine Wohnung für sich.

    Gestern waren es wir zwei(meine Tochter und ich)die den Schritt gehen sollen.

    Wir finden aber im Stadtteil nichts.

    Dann meinte er dann müssten wir woanders hin.Er nimmt gerade null Rücksicht auf mich und die Kleine.

    Weil IHM geht es schlecht.

    Und ein Auszug seinerseits verschlimmert seinen Zustand,sagt er.

    Er kommt dann auch immer mit so Sachen um die Ecke wie ‚Dann kann ich direkt von der Brücke springen‘ usw

  • Hallo Zusammen!

    Den vorherige Text hatte ich in einem anderen ‚Bereich‘ geschrieben.

    Ich habe ihn hier hin kopiert um den Stand der Dinge bis vor ein/zwei Tagen zu verdeutlichen

    Jetzt ist es so,dass wir vielleicht doch einen Schritt voran gekommen sind.

    Er hat sich eine Wohnung angesehen und wird dies auch nochmal ein weiteres Mal tun.

    Gerade fühlt sich alles sehr ernst an und in mir kommen Ängste und Schuldgefühle hoch.

    Kennt Ihr das?

    Könnte gerade nur heulen.

    Einmal editiert, zuletzt von Lotta (20. September 2023 um 14:00)

  • Kennt Ihr das?

    Ja, ich kenne das. Als ich die Wohnung angeschaut hatte, den Mietvertrag unterschrieben...den Tagen vor dem Umzug. Am Umzugstag selbst und die Tage danach.

    Aber ich habe mich gleichzeitig auch frei gefühlt. Endlich Ruhe im eigenen Zuhause!

    Das ist jetzt fast 1,5 Jahre her und mittlerweile bin ich mit den Kindern in einem ruhigen Alltag angekommen. Das war keine einfache Zeit. Aber es war richtig, nur auf mich und die Kinder zu schauen!

    Es ist ein Prozess und der Weg nicht immer leicht, aber es wird besser.

    Alles was man über das Leben lernen kann, ist in 3 Worte zu fassen: es geht weiter.

  • Hey Lotta,

    das kann ich gut verstehen. Das ist ja alles auch einfach scheiße, und du hast dir das alles mal ganz anders vorgestellt.

    Aber warte erstmal ab.

    Mir hat es damals echt gut getan, als mein Mann ausgezogen ist, so konnten wir ein wenig zur Ruhe kommen.

  • Man fragt sich halt wirklich immer wieder ob man alles gegeben hat ob es hätte nicht doch noch gut werden können usw.

    Dann tut er mir halt nachwievor auch Leid.

    Depression ist halt auch einfach scheisse.

    Aber wenn ich dann an die nächsten verstecken Flaschen denke dann weiß ich auch:DAS will ich so nicht .

  • Guten Morgen Lotta,

    lass dir bloß nichts einreden. Du hast es schon gut erkannt, Alkohol verstärkt die Depression.

    Wenn ich Alkohol getrunken habe hatte ich danach immer ganz extreme Tiefs. Mit den Jahren wurden diese immer länger. Zum Schluss musste ich mich locker auf 3 Tage einstellen.

    Meine Depressionen sind seit ich keinen Alkohol mehr trinke leider nicht ganz weg, aber sie sind anders und diese Tage nach dem Trinken entfallen natürlich ganz.

    Ich bin allerdings auch seit meiner Jugend depressiv. Bekomme es zwischen den Episoden nie ganz weg. Dennoch war es die beste Entscheidung die Finger vom Alkohol zu lassen, da es mir dadurch besser geht und ich stabiler bin.

    LG

    Hope

  • Guten Morgen Lotta.

    Dann tut er mir halt nachwievor auch Leid.

    Depression ist halt auch einfach scheisse

    Klar sind Depressionen scheisse. Aber Alkoholismus ist halt auch echt scheisse.

    Ohne die Alkoholkrankheit zu stoppen wird er seine Depressionen nicht los werden. Anders herum wird niemals ein Schuh draus!

    LG Cadda

  • Hallo Lotta,

    die Alkoholkrankheit ist in vielen Fällen eine Doppeldiagnose Alkohol/ Depressionen.

    Die Frage ob zuerst das Huhn oder das Ei da war ist Zeitverschwendung.

    Die Depressionen können erst wirksam angegangen werden, wenn das Gehirn entgiftet ist. Vorher ist das ein Kampf gegen Windmühlen.

    Niemand macht einen nassen Alkoholiker mit einer Psychotherapie trocken wenn er noch trinkt. Niemand behandelt erfolgreich Kindheitstraumata im nassen Zustand.

    Diese Reihenfolge schreibe ich aus leidvoller Selbsterfahrung explizid auf.

    Wenn ich zu meinem Neurologen gehe und sage das ich wieder trinke , werden die Medis gegen Depressionen abgesetzt.

    ( Wechselwirkungen)

    Die Depressionen werden dann unwichtig, erstmal muss das mit dem Alkohol wieder in den Griff bekommen werden.

    Du kannst wieder aufhorchen wenn er Dir sagt das er in eine Entgiftung geht. Alle anderen Gespräche gehen zu Deinen Lasten und führen ins Leere.

    GlG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Zitat:

    Du kannst wieder aufhorchen wenn er Dir sagt das er in eine Entgiftung geht. Alle anderen Gespräche gehen zu Deinen Lasten und führen ins Leere.

    Wenn das irgendwann passiert bereue ich wahrscheinlich auch noch dass ich ‚aufgegeben‘ habe

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!