Franzi - Ehemann trinkt

  • Das ist ja schon mal super, dass du nicht zurückgehen willst!

    dass er bisher nur verspricht aber erst Taten sprechen lassen will wenn wir wieder zu ihm zurück kommen (ja klar) ist es auch einfach hart zu bleiben.

    Das spricht ja auch wirklich Bände. Er sieht ja absolut gar nichts ein. Selbst wenn er was täte, wenn ihr zurückkommt, wäre es ja auch der falsche Ansatz. Hier sagen ja eigentlich alle Alkoholiker, dass die Einsicht da sein muss und dass man für sich selbst was ändern will, nicht für andere. Sonst funktioniert es eh nicht.

    Und er könnte dich dann ja auch beliebig unter Druck setzen und erpressen. Wenn du das und das machst, dann unternehme ich was etc. Und es wäre eh nie genug.

    Vielleicht kannst du dich auch doch nochmal an die Suchtberatung oder eine Familienberatung wenden, die dich und die Kinder unterstützen können. Die vielleicht den Kindern auch nochmal von außen vermitteln können, dass es eine Familienkrankheit ist und niemand Schuld hat, und du schon mal gar nicht. Ich stelle mir das wirklich verdammt hart vor für dich, dass die Kinder dir solche Vorwürfe machen ;(.

  • Liebe Franzi,

    schau doch mal, ob es bei euch auch Gruppen für Kinder mit Sucht kranken Eltern gibt, bei uns bietet die Caritas sowas an.

    Wissen deine Kinder oder zumindest dein älteres Kind, ob der Papa trinkt. Das kann man auch kindgerecht erklären, da gibt es auch Bücher zu dem Thema. Als ich meinen Kindern erklärt habe, dass der Papa krank ist, war mein jüngstes Kind auch erst 7, hat die Problematik aber verstanden. Ich weiß, dass es welche gibt, die das vielleicht übergriffig finden, aber ich finde in der Situation, wo der suchtkranke Elternteil nichts in Richtung Trockenwerden unternimmt, ist es für die Kinder auch wichtig zu verstehen.

    Liebe Grüße

    Matilda

  • Hallo Franzi.

    Und eben das große Thema: wie erkläre ich das nur den Kindern? Für sie bin ich ja die Böse. Die ihnen alles wegnimmt. Die quasi schuld ist. Das lähmt mich grade sehr.

    Ich denke, das ist tatsächlich zur Zeit das (Dein) Hauptproblem. Der Eindruck entsteht jedenfalls bei mir und ich verstehe das total!!

    Genau da würde ich persönlich wohl auch versuchen anzusetzen.

    Den Papa schlecht machen… ist eine Sache. Das soll so natürlich auch nicht sein (ich hasse das!).

    Aber, jetzt kommt das große Aber:

    Die Schuld auf Dich nehmen und alles über Dich ergehen lassen, ohne eine Erklärung für Deinen Auszug zu geben… das ist eine andere Sache! Damit übernimmst Du automatisch die komplette Verantwortung auch für Dinge, die Du eben nicht zu verantworten hast.

    Ich finde schon, dass es „erlaubt“ und sogar richtig wäre, da ein paar Worte kindgerecht zu erklären.

    Später, wenn sie etwas älter sind, wird das sicherlich einfacher. Aber auch jetzt kannst Du schon auch was dazu sagen. Es kamen ja schon hilfreiche Beiträge in diese Richtung.

    Vielleicht könntest Du da irgendwie ansetzen. Denn mit der Trennung scheinst Du ja grundsätzlich „fein zu sein“. Es sind lediglich die Umstände, die Dir die Situation extrem schwer machen.

  • Hallo,

    Erstmal danke für eure Antworten!
    Bin dabei mich wieder etwas zu sortieren.

    Denn mit der Trennung scheinst Du ja grundsätzlich „fein zu sein“.

    Naja, so würde ich das nicht ganz ausdrücken. Ich weiß, das ein Zurück - so wie sich die Dinge leider darstellen- einfach keine Option ist. Es würde sich einfach alles wieder wiederholen. Aber ich bin schon extrem traurig darüber. Traurig darüber, dass mein Lebenstraum platzt, darüber, meinen Mann und besten Freund von früher (wir kennen uns schon sehr lange, auch lang vor der Sicht) wohl für immer verloren zu haben. Aber ich sehe keine Alternative zu diesem Weg.

    Panama & Matilda, auch euch danke für die Tipps. Ich werd mich da umschauen!

  • Deine Kinder sind danach auch nicht mehr so hin und her gerissen weil sie wieder eine stabile Heimat haben

    Das ist glaube ich auch ein wichtiger Punkt. Dieses Übergangszuhause, das so wichtig war, um schnell und unkompliziert weg zu kommen, und so wertvoll damit ich mich stabilisieren und „entnebeln“ konnte, ist halt trotzdem irgendwo nur Übergang. Und so steht für die Kinder halt immer irgendwie die Option „Zurück nach Hause“ im Raum (ich habe ja auch lange gehofft dass er es einsieht und selbst auszieht).

    Sie brauchen Klarheit und ich auch. Niemand macht für mich die nächsten Schritte also muss ich halt mal wieder selber ran.

  • Hallo ihr Lieben,

    Weihnachten steht vor der Tür, und so wie die Feiertage wohl auch für die trockenen Alkoholiker eine gewisse Gefahr darstellen, kommt es mir bei mir auch grad vor.

    Mein Noch-Ehemann hat seit 3 Wochen nichts getrunken, hat (der Kinder wegen) angeboten an Weihnachten zu kochen, gemeinsame Bescherung etc… und entschuldigt sich und bittet inständig um noch eine Chance. Wir sollen zurück kommen und es noch ein Mal miteinander versuchen. Ich habe ihm eine Absage erteilt, aber in mir ist ein heilloses Durcheinander zwischen Gefühl, Verstand, Furcht, Wunschdenken… puh. So „gefährdet“ war ich in den letzten Monaten kein einziges Mal. Vor allem wenn ich die Kinder sehe, ihre Sehnsucht nach „Zuhause“ und dem Papa… in mir zieht sich alles zusammen.
    Und doch, ich glaube er würde es nicht lange durchhalten. Und in mir ist zu viel kaputt gegangen. Tief durchatmen, irgendwie werd ich da durchkommen.

  • wohl auch für die trockenen Alkoholiker eine gewisse Gefahr darstellen, kommt es mir bei mir auch grad vor

    Exakt so. Das ist dann wohl dein ganz persönlicher suchtdruck. Du hast eine Entscheidung getroffen und sie dir wahrlich nicht leicht gemacht. Also halte durch. Die Kinder haben jetzt Sehnsucht, aber wenn du schwach wirst und er eben ‚nicht durchhält‘ dann haben sie ganz andere Probleme. Stark bleiben! Du tust das richtige!

  • Liebe Franzi

    Schön, nochmal von Dir zu lesen! Bist Du denn noch in der Übergangswohnung?

    Mannomann, Dein Ex-Mann nimmt Dich noch immer nicht komplett ernst?! Es war doch wirklich viel vorgefallen, es ging doch nicht NUR um den Alkohol!?

    Ich habe mir grade nochmal alles hier bei Dir durchgelesen und kann nur sagen, dass Deine letzten beiden Sätze für mich sehr wahr klingen u d Du Dich da echt ernst nehmen solltest:

    Und in mir ist zu viel kaputt gegangen. Tief durchatmen, irgendwie werd ich da durchkommen.

    Das schaffst Du!!

    Liebe Grüße

    Api

  • Danke für eure Antworten. Ja er versucht mich nach wie vor wieder in die Spur zu bringen. Hat ja bisher immer noch geklappt… 😔. Und er kennt eben auch meine Knöpfe.
    Folge davon ist, dass ich ihn die ganze Zeit im Kopf herum trage… verhalte ich mich jetzt richtig, müsste ich nicht… (zb die Kinder hinbringen, mit ihnen ein Geschenk für den Papa vorbereiten…). Es ist zum schreien.


    Ja ich bin noch in der „Übergangswohnung“. Aber ich bin dran und suche nach einer Lösung. Konnte mich einfach nicht durchringen, gerichtlich gegen meinen Mann vorzuziehen bzgl der ehewohnung. Da muss ich nochmal in mich gehen.

    Möglichst fröhliche und friedliche Festtage euch allen!

  • Hallo,

    mal wieder was von mir. Ende der Woche habe ich endlich einen Termin beim Anwalt.

    Mein Nochmann trinkt jetzt 2-3 Wochen nichts mehr und wäre auch endlich bereit zu einem alkoholfreien Haushalt (was ich vor einigen Monaten als Bedingung genannt hatte).

    Außerdem habe ich mir eine Wohnung angesehen, eigentlich einfach nur um mal aktiv zu werden. Die Wohnung ist allerdings unerwartet gut. Überlege ernsthaft sie zuzusagen, nur genaue Finanzierung der Mietkosten ist eben noch ein bisschen fraglich (allein aus meinem Einkommen nicht machbar, aber auch dafür ist ja dann der Anwaltstermin gut).
    Also eigentlich geht endlich was vorwärts! Ich habe ewig geschaut, nach einer passenden Wohnung in der passenden Lage. Aber anstatt mich zu freuen, positiv aufgeregt zu sein, bin ich grade total zittrig, mir ist übel, ich würde mich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen und gefühlt 100 Stunden schlafen. Ich fühl mich total ängstlich.

  • Hallo Franzi,

    fast haargenau so ging es mir damals auch. Nach den Zeiten, in denen ich nur rumüberlegt hatte und meinem Exmann immer wieder gesagt hatte, dass ich ausziehen werde, war es plötzlich konkret.

    Ich hatte Besichtigungstermine. Und mein Blutdruck stieg bis an die Decke...

    Noch komischer wurde mir als ich den Mietvertrag unterschrieben hatte. Denn da war es dann klar und deutlich. Ich war da, zumindest räumlich, schon mal raus. Und Vorfreude und Angst, Übelkeit und Zittern vor dem Neuen wechselten sich gefühlt im Sekundentakt ab.

    Das musste ich einfach aushalten. Hat sich gelohnt.

    Es ist doch normal, aufgeregt zu sein. Denn es ist ja schon ein großer Schritt in was Neues. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Und deinem Nochmann schwimmen die Felle weg weil du dich bewegst. Aber dass sein Verhalten zu wirklich grundsätzlichen Veränderungen führt ist eher unwahrscheinlich.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Franzi mir ging es ganz ähnlich! Lass Dich nicht zu sehr von Dir selber verunsichern, das gehört ganz sicher dazu und ist zu überstehen. Und das Beste: Eine Wohnung kann man ja auch wieder kündigen, falls es eine dumme Idee gewesen sein sollte😉

    Aber es nicht zu versuchen kann man nicht kündigen!

    Alles Gute dir,, ich bin gespannt!!

  • Hallo ihr Lieben,

    ein kurzes Update, die Wohnung habe ich zwar (vorerst) nicht genommen, weil es mir finanziell zu heikel war und mit einer Nacht Abstand auch ein paar andere Dinge nicht ganz optimal waren, aber ich suche weiter. Und, was noch wichtiger ist für mich: der Termin beim Anwalt war sehr gut, fühlte mich gut beraten und irgendwie sicher. Es wird dort jetzt alles berechnet und dann bin ich auch was die Wohnungssuche angeht auf sichereren Füßen. Außerdem bespreche ich mit meiner Chefin morgen, dass ich meine Stunden aufstocke und wie viel.
    Das alles hätte ich auch schon vor Monaten machen können!

    Auch wenn das mit der Wohnung nicht sofort was geworden ist, hat allein die Besichtigung was in Bewegung gesetzt (innerlich und äußerlich).

  • Klasse! Bewegung ist doch das A und O! (Also natürlich außer wenn man sich im Kreis bewegt). Mir ging es so, dass durch diese Bewegung wie Wohnungsbesichtigun etc ganz viel Energie und Schwung kam! Vllt ist das ja bei Dir auch der Fall?!

    Lg

    Api

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