Nova - Co-Abhängige mit eigenen Problemen

  • Ich bin total aufgeregt und es macht mir auch Angst!

    Finanziell wird das eine Herausforderung. Dann das Alleinesein….

    Und jetzt schreiben wir wieder. Dass er sich Gedanken machen will, es ihm aber so schwer fällt mit der Situation umzugehen. Er nicht weiß, was er machen soll. Er das Leben mit mir schön fand…

    Ich hab geantwortet, dass er rausfinden muss, was ihm wichtig ist und was er vom Leben erwartet und dass ich genau weiß, was ich will und was ich nicht will. Und ich mich damit abfinden werde, dass ich nicht bekomme, was ich will.

    Ich will IHN unverfälscht!

    Aber ich denke nicht, dass ich das bekomme. Also will ich meinen inneren Frieden, will wieder richtig leben. Ich will raus aus der Traurigkeit, den Depressionen und wieder Spaß am Leben haben! (Btw sind meine Attacken in den letzen 3 Wochen um einiges weniger geworden und ich schlafe besser -nicht super gut, aber besser!)

    Ich kann noch nicht komplett abschließen. Meine Gefühle für ihn kann ich ja nicht mit einem Knopfdruck einfach ausschalten. Ich liebe ihn nach wie vor, aber ich fühl mich nicht mehr abhängig.

    Ich denke, ich bin auf dem Weg. Step by Step.

    Ich freu mich ja schon auf die neue Wohnung. Das wird ganz und gar mein Reich! Problem dabei: ich weiß noch nicht, wie mein Reich aussehen soll. Ich hab so gut wie nie danach geschaut, was ich mag. Mich immer mit den Wünschen der anderen arrangiert. Ich hab einfach keinen eigenen Stil entwickelt. Klar weiß ich schon, was mir gefällt. Aber das in Einklang zu bringen…. Ach ja, das wird jetzt spannend :)

  • Ach Nova, das hört sich gut an bei dir. Ich habe mir deine Posts vom Anfang nochmals durchgelesen.

    Es klingt, als seist du jetzt in der Akzeptanz angekommen und beim loslassen. Beim verarbeiten und in der langsamen Heilung. Und das freut mich so sehr für dich. <3

  • Guten Morgen Nova,

    ich erkenne mich in Deiner Denkweise wieder, die ich inzwischen mit Abstand betrachtet anders sehe:

    Du schreibst, dass Du IHN unverfälscht willst. So habe ich auch immer gedacht. Ohne Alkohol ist er ein toller Mann und wenn es den Alkohol nicht gäbe, dann könnte doch alles so toll sein (auch daran zweifle ich inzwischen, aber das ist ein anders Thema). Jedenfalls hatte ich auch immer das Gefühl, dass ich quasi nicht das "Original" vor mir habe, denn durch das Saufen fühlte es sich für mich auch verfälscht an.

    Doch das Stimmt nicht, Nova. Du schreibst, Du willst IHN unverfälscht, aber er IST unverfälscht, denn die Sucht gehört zu ihm.

    Weißt Du, wenn er sich jetzt wegen Dir zusammenreißen würde (was ja eh immer nur eine Weile klappt, da man die Alkoholsucht nun mal nicht schmälern kann), DANN wäre er verfälscht. Denn er würde es nur machen, damit Du zufrieden bist, er würde sich jedoch verstellen, denn ein Alkoholiker möchte/muss nun einmal trinken.

    Pass bitte auf, dass Du nicht wieder in alte Muster abtauchst, indem Du mit ihm schreibst und machst und tust und Dir Gedanken machst, über das "Was wäre wenn?". Versuche Dich auf Deine Wohnung zu konzentrieren und bitte mach das unter keinen Umständen rückgängig.

    Ich habe so das Gefühl, dass Dein Ex nochmal schnell alle Hebel in Bewegung setzen wird, um Dich davon abzuhalten. Wer weiß, vielleicht macht er sogar einen Entzug, trinkt nicht mehr oder was weiß ich. Doch denk dran, dass das allein nicht reicht, denn das kann jeder Alkoholiker "erstmal machen". Ob der Wille wirklich da wäre, würde sich erst nach langer Abstinenz zeigen und die steht momentan absolut in den Sternen. So wie er sich verhält würde ich sogar tippen, dass er da niemals ankommt. Deshalb bleib Dir selbst treu und nimm auf jeden, jeden, jeden, jeden, jeden....... Fall die Wohnung :)

    Das ist ein großartiger, erster Schritt in die Freiheit. Ich war zunächst auch überfordert, ich habe mich dennoch gefreut. Ich war - als ich meine Wohnung nahm - übrigens noch viel überforderter, weil ich zu dem Zeitpunkt selbst noch getrunken habe. Bei ihm hätte ich nicht trocken werden können, das weiß ich im Nachhinein und ich wusste es im Grunde genommen auch da schon.

    Also war ich in meiner Wohnung und war schon mal weiter weg von der Co-Abhängigkeit. Als ich dann auch noch meine eigene Abhängigkeit in den Griff nahm, kam Eines zum Anderen und ich war nicht mehr überfordert, sondern einfach nur noch glücklich und frei.

    Du kannst Dir die Wohnung einrichten, wie Du willst. Ich hab das damals alles über ebay-Kleinanzeigen gemacht übrigens. Da gab es so tolle Sachen, fast wie neu, wegen Umzug oder sonst was abzugeben. Mach es Dir richtig gemütlich, damit Du Dich wohl fühlst. Das ist doch schon mit Kleinigkeiten schnell gemacht. Ein paar Kerzen hier, ein paar Deko-Teile da... :)

    Du machst das schon. Der größte Schritt ist doch getan, indem Du bald Dein eigenes Zuhause hast. Alles Andere, wie Du schon schreibst: Step by step

    LG Cadda

  • Es klingt, als seist du jetzt in der Akzeptanz angekommen und beim loslassen. Beim verarbeiten und in der langsamen Heilung. Und das freut mich so sehr für dich. <3

    Ich denke auch, dass ganz, ganz langsam die Akzeptanz eintritt. Es zerreißt mich nicht mehr, wenn ich an ihn denke. Nur diese Traurigkeit, dass es jetzt so ist, die ist noch da und ich glaub, ich will die auch noch einen kleinen Moment als Gast behalten. Irgendwie tut die mir gut, um weiter klar zu sehen.

    Cadda

    Ich mach den Fehler nicht!!! Das versprech ich dir! Ich geb diese geile Wohnung nicht auf. Das war ein absoluter Glücksfall, die für das Geld zu bekommen.

    Ich denke auch nicht, dass er Hebel in Bewegung setzten will, dazu kommt er einfach nicht aus dem Quark. Er wird nix ändern und er soll es auch gar nicht für mich. Klar wünsche ich mir, dass er erkennt, dass er ein Problem hat und unser Leben so gut hätte werden können. Aber ich will es wirklich für ihn. Das er es für sich und seine Gesundheit macht. Aber ich bin mir sicher, dass er seit meinem Weggang mehr trinkt. Er kommt ja mit der Situation grade nicht klar.

    Kam ich auch nicht und nüchtern Gefühle aushalten ist echt schwer. Das war für mich jetzt auch das erste mal, dass ich sag, ich nehm sie an und lerne mit ihnen umzugehen.

    Ich bin, seit meinem Auszug bei meinem Ehemann damals, eBay—Kleinanzeigen Dauergast :)

    Ja da findet man echt tolle Sachen.

    Ich bin nur noch nie der Shopping-Typ gewesen. Das stresst mich. Ich hab da keinen Bock drauf, nach Dingen zu suchen, die vielleicht irgendwie passen könnten. Ich kann mich dann auch nicht entscheiden. Das zieht sich durch alle Spaten. Und da weiß ich auch, woher das bei mir kommt.

    Wünschte, das hätte ich schon hinter mir :)

    Vll schaff ich’s ja mal mit meiner Freundin, mit Spaß shoppen zu gehen. Ich arbeite ja grade an mir :)

  • Geheimtipp hier aus dem Forum: Laß ihn auf gar keinen Fall beim Umzug helfen. Denn dann ist er in deiner neuen Wohnung drin und wer weiß, wo das wieder hinführt...

    Es bringt nur unnötige Emotionen hoch oder eskaliert sogar.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Geheimtipp hier aus dem Forum: Laß ihn auf gar keinen Fall beim Umzug helfen. Denn dann ist er in deiner neuen Wohnung drin und wer weiß, wo das wieder hinführt...

    Es bringt nur unnötige Emotionen hoch oder eskaliert sogar.

    Danke Linde.

    Ich glaube nicht, dass es eskalieren würde. Er eskaliert bisher nie aggressiv. Seine Eskalationen sind immer nur sich besaufen, bis er nicht mehr stehen kann und dann Rausch ausschlafen. Kann er dann gerne machen, wenn alles weg ist.

    Aber ich hab trotzdem nicht vor, ihn helfen zu lassen!

    Werde den Umzug mit ein paar Helfern an einem Samstag machen, wenn er auf Arbeit ist.

  • Ich muss jetzt noch was hier loswerden.

    Die letzte Woche war soweit ganz okay. Ich vermisse ihn zwar sehr und hin und wieder kommt das Heulen, aber ich bin insgesamt wieder ruhiger. Nicht permanent aufgewühlt und keine ständigen Panikattacken mehr, seit ich von ihm weg bin. Allerdings war das Wochenende heftig. Die Sonntage sind für mich bisher die schlimmsten Tage und heute war richtig schlimm. Was daran liegt, dass ich ihn gestern wieder gesehen habe. Ich bin zum Fußball mit unserem gemeinsamen Fanclub. Leute haben nach mir gefragt und ich hab mich echt gefreut. Ich war in dem Glauben, er würde nicht mitkommen, da er eigentlich arbeiten musste.

    Nun komm ich da hin und er ist doch da. Wieder gehen konnte ich nicht, da wir alle zusammen mit dem Bus fahren und ich wollte auch gerne das Spiel sehen.

    Mehr wie ein kurzes Hallo gab‘s nicht. Irgendwann fragt er mich, wie’s mir geht. Ich war ehrlich und hab ihm geantwortet, dass es mir beschissen geht. Das war’s dann. Und die ganze Zeit wurde gebechert. Bier, Schnaps….

    Hab das Spiel dann nicht in unserem Block verbracht. So konnte ich es mir in Ruhe anschauen und war nicht in seiner Nähe.

    Und auf dem Heimweg bietet er mir tatsächlich einen Schnaps an. Dachte ich spinne! Dann durfte ich noch mit anhören, wie er seine nächsten Saufpartys plant.

    Als ich aus dem Bus aussteigen wollte, greift er nach meiner Hand, drückt sie zärtlich und schaut mich mit diesem liebevollen, entschuldigenden Blick an. Ich wär fast zusammengebrochen.

    Tja, das war’s dann wohl auch erstmal mit dem Fußball für mich.

    Ich muss jetzt wirklich alles hinschmeißen, was mir Spaß gemacht hat und komplett was neues aufbauen. Das macht mir immer noch so viel Angst.

    Aber immerhin bekomm ich am Donnerstag meine Wohnungsschlüssel für mein neues Zuhause!

    Ich musste mir das jetzt noch von der Seele schreiben, sonst kann ich nicht schlafen :)

    Gute Nacht

  • Guten Morgen Nova,

    ich hab die Situation ein wenig damit verglichen, dass ein Alkoholiker sich - gerade am Anfang - auch nicht dort rumtreiben sollte, wo gesoffen wird.

    Von Dingen, die einem nicht gut tun, sollte man sich fern halten.

    Ähnlich war es doch bei Dir. Du weißt, dass Dein Ex Dir nicht gut tut, es war eigentlich vorauszusehen, dass es Dich nach hinten werfen wird, wenn Du auf ihn triffst. Deshalb würde ich solche Situationen - gerade am Anfang - tatsächlich meiden.

    Ich betone dieses - gerade am Anfang - so sehr, weil sich die Zeiten ändern werden. Wenn Du gefestigt bist, werden Dich solche Begegnungen in ein paar Jährchen vielleicht nicht mehr stören. Vielleicht hast Du bis dahin aber auch gar kein Interesse mehr, in der Konstellation Deine Zeit dort zu verbringen.

    Warte ab, manche Dinge ändern sich dann auch von selbst.

    Dann muss ich noch etwas loswerden, ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel. Typisch Co. siehst Du irgendwelche "guten bzw. schmerzlichen" Dinge.

    Er hat zärtlich Deine Hand gedrückt und Dich mit einem liebevollen Blick angesehen....

    Daran halten Deine Gedanken nun fest und Du bist deshalb traurig. Sieh es bitte mal dringend anders:

    Er weiß, dass Eure Beziehung vor allem wegen des Saufens nicht mehr besteht und bietet Dir einen Schnaps an??

    Nicht nur das, er erzählt Dir noch was von irgendwelchen geplanten Partys??

    Und obwohl das alles passiert ist, schämt er sich nicht, sich vor Deinen Augen weiter zu saufen??

    Das ist unfassbar dreist und zeigt ganz deutlich, wie egal ihm das eigentlich ist, wenn er denn nur saufen kann.

    Da nützt auch kein zärtliches (oder schwaches) Handdrücken und kein liebevoller (oder betrunkener) Blick.

    Ich weiß, dass Du jetzt denkst: "Nein, es war wirklich eine zärtliche Berührung und es war wirklich ein reumütiger, liebevoller Blick".

    Ja das ist schön. Aber nicht reumütig und liebevoll genug, um Dir keinen Schnaps anzubieten und sich einen reinzuballern, obwohl er genau weiß, dass genau DAS Dein Problem ist.

    Wenn Du Dir einen Gefallen tun willst, dann geh ihm aus dem Weg. Mach Dir Deine Wohnung schön und versuche jeglichen Kontakt zu vermeiden. Wenn es Dir irgendwann besser geht (und das wird es), dann sieht die Welt diesbezüglich wieder ganz anders aus.

    Ich hätte heute kein Problem mehr, mit meinem Ex in einem Bus zu sein und zu sehen, wie er liebevoll (vor allem voll....) aus der Wäsche guckt und sich einen reinballert. "Prost" würd ich ihm zurufen. "Schönes Leben noch Du Vollpfosten".

    Allerdings wird das nicht passieren, weil ich inzwischen mit anderen Menschen im Bus sitzen würde :)

  • Dann muss ich noch etwas loswerden, ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel. Typisch Co. siehst Du irgendwelche "guten bzw. schmerzlichen" Dinge.

    ich nehm es dir überhaupt nicht übe!

    Genau solche Worte brauch ich jetzt!

    Ich bin ja wirklich mit anderen Voraussetzungen mitgefahren. Er hätte gar nicht dabei sein sollen und ich wollte eben die Leute sehen, die nach mir gefragt haben. Hätte ich geahnt, dass er doch da ist, hätte ich das bleiben lassen.

    Auf jeden Fall hat es auch ein Stück weit geholfen. Da ich immer deutlicher sehe, dass ich mich richtig entschieden habe.

    Ich bin auch sauer über dieses Verhalten. Aber du hast recht am Ende hat die Trauer wieder gesiegt, dass dieser Abschied am meisten von dem Tag hängen geblieben ist und mich schmerzt.

    Es ist einfach so unfassbar, dass ich…, dass unsere Beziehung ihm wirklich so egal war.

    Ich hab’s noch nicht geschafft, alle Scherben aufzuheben :(

    Wird wohl noch ne Weile dauern, bis ich sie alle weg hab und werd mich sicherlich auch hin und wieder noch schneiden.

  • Twizzler

    Inzwischen sind 2 1/2 Jahre ins Land gezogen und ich fühle mich als Single gerade "sauwohl".

    Sollte irgendwann ein Mann in mein Leben treten, wehre ich mich nicht, aber ich brauche niemanden um glücklich zu sein.

    Es war und ist einfach eine so spannende Reise zu sich selber zu finden, Muster aufzudecken etc.

    Einsam fühle ich mich nie. Und ich habe auch keinen großen Freundeskreis. Aber ich habe gelernt mich selber auszuhalten und sogar zu lieben.

    Ich glaube, bei mir war es vor allem das mich selber aushalten worin ich so schlecht war früher.

    Wie hast du das geschafft? Dich selber auszuhalten? Nicht vor Einsamkeit verrückt zu werden?

    Ich fühle mich im Moment von meinen Gefühlen verraten! Die kreiseln permanent um eine Beziehung, die nie so gut war, wie mir meine Gefühle suggerieren.

    Ich versuch echt einiges, ich komm aber einfach nicht da raus und schaff es nicht loszulassen.

    Was hat dir geholfen?

  • Hallo Nova,

    zuerst habe ich mir Kontakte aufgebaut. Ich bin viel in Online-Meetings unterwegs gewesen und habe dort sehr viele Menschen kennengelernt über das ganze Land verteilt. Oft telefoniert, manchmal getroffen etc. Da ging das Einsamkeits-Gefühl dann schon ein Stück weit zurück. Und irgendwann ist es dann leichter geworden.

    Ich habe aber auch immer im Hinterkopf, dass viele von diesen Kontakten nach wie vor bestehen und ich nur zum Hörer greifen muss, wenn mal was ist. Alleine dieser Gedanke lässt die Einsamkeit schon ganz stark in den Hintergrund treten.

    Ich leide nach wie vor ab und an an Depressionen und dann ist auch eine Art Einsamkeits-Gefühl da. Aber das geht zum Glück recht schnell wieder weg.

    Meine Empfehlung ist wirklich, verbinde dich. Telefonisch, hier schreiben, wissen, dass du nicht alleine bist mit deinem Problem. Und irgendwann kam bei mir das GEfühl mich selber aushalten zu können von ganz alleine.

  • Hallo Nova,

    ich lebe seit langem alleine. Mal finde ich das gut, mal nicht. Mal fühle ich mich frei und sauwohl und ab und zu wirklich einsam.

    Was mir schon immer geholfen hat sind meine Hobbies. Ich bin in 2 Vereinen gewesen, aktuell nicht mehr seit Corona, aber dafür habe ich Alternativen gefunden. Rausgehen, unter Leute, aber keine bedeutungsschwangeren Gespräche führen, sondern irgendwas lustiges oder kreatives machen. Das war und ist so mein Weg, mit dem ich als Single gut klarkomme.

    Ab und zu besuche ich Freundinnen und ab und zu kommen welche mich besuchen oder wir treffen uns in der Bäckerei zum Kaffee trinken.

    Ich schau darauf, daß das immer leichte Begegnungen sind. Ich mag es ja selber nicht, wenn ich zugetextet werde oder als Problemabfalleimer fungieren soll, mal übertrieben ausgedrückt. Es sollte ausgewogen sein.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Dankeschön für eure Antworten.

    Mir fällt es noch unheimlich schwer, neue Kontakte zu knüpfen. Allein, wenn auch bei bestehenden lockeren Kontakten, die Frage kommt: wie gehts dir….. da fang ich ja schon an zu heulen.

    Aber das wird ja auch hoffentlich bald mal besser und da ist es schon mal hilfreich, zu wissen, dass es anderen auch so ging und sie es geschafft haben.

    Erster Schritt war ja, meine alte Freundin wieder zu kontaktieren.

    Mit den Depressionen ist das halt oft noch schwierig, aus den Puschen zu kommen.

    Und irgendwie macht mir das alles so irre Angst. Neue Leute, neue Tätigkeiten. Da zieh ich mir die Decke übern Kopf und lass die Welt draußen. Aber genau das muss ich ändern!

    Yoga hab ich ja zumindest schon mal angefangen und dann geh ich ab Ende Februar zum Töpfern.

    Mein größtes Problem ist, dass ich viele Menschen nicht mal kennenlernen möchte.

    Ich war früher so kontaktfreudig und jetzt bin ich einfach nur noch ruhig und in mich gekehrt. Hab Probleme lockere Gespräche zu führen.

    Oh Mann, da hab ich echt Arbeit vor mir….

  • Eins möchte ich gerade noch loswerden.

    Wisst ihr ich hab mein ganzes Leben schon, die mir wichtigsten Menschen, an den Alkohol verloren. Bisher ist noch keiner daran verstorben, aber ich habe den Kontakt zu ihnen verloren bzw. aufgegeben und trotzdem fang ich immer wieder solche Menschen ein.

    Zuerst mein Vater, frühere Freunde, dann meine beste Freundin, meinen Ex-Mann und nun meinen Freund. Und immer war ich diejenige, die die Reißleine gezogen hat und trotzdem zieh ich diese Menschen immer wieder an. Null Lerneffekt :(

    Einmal editiert, zuletzt von Nova (25. Januar 2023 um 09:40)

  • Ich glaube, das hat weniger mit Lerneffekt sondern mit Mustern zu tun.

    Aber die kannst du jetzt langsam aufarbeiten und durchbrechen.

    Bei deinem Text fällt mir vor allem eins ein.

    Sei geduldig mit dir. Du musst jetzt nicht sofort so funktionieren wie früher. Das alles darf auch erstmal sacken.

    Irgendwann kommt wahrscheinlich der Punkt, an dem du von alleine wieder aufstehen und leben willst.

    Sollte der nicht kommen, dann scheu dich auch nicht dir ärztliche Beratung zu holen.

    Und dann kannst du auch an dir und deinem Thema arbeiten.

    Da ist etwas an dir, was diese Menschen sucht und auch anzieht. Da kannst du genauer hinschauen.

    Ich persönlich bin auch der Überzeugung, dass es erst eine genesende Psyche braucht, genau wie das sich-selber-glücklich-machen-können (ohne Partner), bis man eine glückliche Partnerschaft auf Augenhöhe führen kann.

    Ich bin jetzt selbst nach 2 1/2 Jahren Trockenheit noch skeptisch, ob ich dafür schon bereit wäre. Es braucht wirklich Zeit. Wir sind keine Maschinen, die man kurz ölt und dann funktionieren sie wieder.

  • Zitat

    Mein größtes Problem ist, dass ich viele Menschen nicht mal kennenlernen möchte.

    Das sehe ich nicht als das Problem, sondern als die Lösung an, also für mich. Ich bin eher zürückhaltend, was neue Kontakte angeht. Meist bleibe ich unverbindlich und ich lasse mir Zeit. Wenn sich daraus mehr als die üblichen "heute ist aber kalt"-Gespräche entwickelt, gut so. Ich bleibe aufgeschlossen, aber ich forciere es auch nicht. Mit ca. 25 war ich mal auf dem Standpunkt, mit allem und jedem gut zu können. Ich war rege aktiv am Dorfleben beteiligt. Das war quasi mein Familienersatz. Aber irgendwann habe ich die Bremse gezogen, weil sich meine Einstellung geändert hat. Ich brauchte das auch nicht mehr.

    Töpferkurs finde ich klasse!

    Viele liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Ach ihr Lieben, danke für die aufbauenden Worte.

    Ja, ich bin gerade sehr ungeduldig mit mir selbst. Normalerweise habe ich eine Engelsgeduld, wenn es um Dinge geht, die ich nicht beeinflussen kann. Aber wenn’s um mich selbst geht, geht mir das nie schnell genug. Bestes Beispiel: Knie-OP. Ich hab immer irre viel gearbeitet, damit ich schnell genug wieder fit bin. Also, wenn’s um meine eigene Genesung geht, hab ich tatsächlich keine Geduld. Ich bin dann immer schnell verzweifelt und sehe kein Licht am Ende.

    Im Moment ist das eher ein tägliches auf und ab. Am einen Tag seh ich mich in der neuen Wohnung und freu mich drauf, für mich zu sein und mein Leben frei gestalten zu können. Am nächsten Tag seh ich mich in der gleichen Wohnung unendlich einsam und traurig sitzen. Ich versuch gerade, diese Phase als das anzunehmen, was sie ist: eine Phase. Gelingt mir aber eher nicht so gut. Blödes Gedankenkarussell jeden Tag. Ich komm einfach nicht zur Ruhe. Trotz dass ich echt einiges dafür mache. Wie eben das Yoga. SHG. Ich höre entsprechende Podcasts und lese Artikel. Ich mache Meditationen und ich versuch auch einfach vorm TV mal abzuschalten. Gehe mit dem Wauzi spazieren.

    Vielleicht, wenn der komplette Umzug erst einmal geschafft ist und ich nicht wieder in seine Wohnung muss…..

    Was ich allerdings tatsächlich als positiv seit der Trennung beobachte: ich hab beinah keine Panikattacken mehr! Ich bin nicht mehr permanent in meiner selbstgewählten Opferrolle. Oder ich höre nicht mehr ständig, was in der Wohnung vor sich geht.

    Als ich noch bei ihm war und er sich in einem anderen Raum aufgehalten hat, waren meine Sinne nur auf ihn fixiert, so dass ich nie wirklich zur Ruhe kam. Dadurch war nachts oft nicht an Schlaf zu denken. Das wird gerade echt besser.

    Und wenn ich das so hier schreibe, dann sehe ich, da hat sich ja doch schon ein bisschen was getan. Jetzt muss ich es nur noch schaffen diesen Trennungsschmerz zu überwinden und nicht pausenlos an ihn zu denken.

    Twizzler ich bin es mein Leben lang gewöhnt zu funktionieren. Bis ich es nicht mehr konnte und ich meine Ehe beendet habe. Dann konnte ich wieder funktionieren, bis ich in diese neue Beziehung gerutscht bin. Und aktuell funktioniere ich auch mehr, als das ich wieder lebe. Ich arbeite dran…

    Linde66

    Wahrscheinlich sollte ich jetzt wirklich nicht zwanghaft nach neuen Kontakten suchen und mich erst einmal damit arrangieren, wie die aktuelle Situation mit mir selbst ist.

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