Pgauguin - Vorstellung

  • das ist nicht egoistisch das ist verantwortlich. jesus hat ja gesagt, liebe deinen nächsten wie dich selbst. alle sagen immer das heißt die anderen zuerst, äh, neee ich muß erst mal mich selbst lieben, vor mir selbst respekt und achtung haben, dann kann ich es auch anderen entgeben bringen.


    du wirst auch nicht wirklich ne große veränderung spüren, das raus kommen ist wie das rein kommen schleichend. es gibt da kein erwachen wie aus einem bösen traum. das einzige was sich verändert ist das du nicht mehr saufen willst. alles andere muß stück für stück verändert werden. das braucht seine zeit.


    man muß seine trigger erkennen, man muß lernen mit stress anders umzugehen als ihn wegzusaufen. probleme zu ertragen. das dauert alles. wenn der druck kommt hilft reden, bzw hier schreiben. meist ist es schon gleich etwas besser wenn man es aufgeschrieben hat. und hier sind ja immer irgend welche menschen die hilfreiche tipps geben können, manchmal reicht ja auch einfach nur zuhören.


    wir kriegen das schon hin.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Als ich gelesen habe ,wie pgauguin seinen Sohn zu Besuch hatte ,dachte ich : wow das hat er gut geregelt und sich gut geschützt.

    Hut ab!

    Das war sicher alles sehr emotional für dich @ pgauguin und mit vielen Überlegungen vorab verbunden ,wir du dich positionieren sollst.


    Dann hab ich Lindes Beitrag gelesen und ihr Statement zu dem Besuch des Sohnes .

    Zuerst dachte ich : das klingt so demotivierend ,aber dann dachte ich : nein ,es ist nicht demotivierend, sondern augenöffnend für das "nächste mal"...um eventuell noch "besser" auf "Warnsignale" zu achten.

    Es ist ja ein Prozess ,der sich von mal zu mal weiter entwickelt.


    Gut,dass es die Blicke von außen gibt,die manche Sichtweisen noch mal feiner justieren.


    Ich wüsste nicht, wie ich reagiert hätte in deiner Situation, Paul.

    Ich finde ,du hast das super gelöst.

    Für mich ist das auch eine wichtige Lektion für mich im Umgang mit meiner Schwester.

    Danke Paul,dass du das geschrieben hast, wie du den Besuch gemeistert hast.

    Danke Linde ,fürs "Nach justieren " der Situation von Paul.

    Ich nehme für mich viel daraus mit.


    Croissy

  • Ja, Croissy natürlich habe ich mich auf das Gespräch vorbereitet, verschiedene Möglichkeiten durchgespielt. In meinem früheren Beruf musste ich sehr häufig Gespräche führen, wo es galt, das Heft in der Hand zu behalten. So war für mich völlig klar, dass ich das Thema "bei mir einziehen" auf keinen Fall von mir aus eröffnen würde. Auch diktierte ich mir ein zwar freundliches, doch leicht distanziertes Verhalten. Ich machte mir klar, dass ich einen erwachsenen Mann vor mir habe, der mein Sohn ist und auch bleibt. Er kann auf mich zählen. Ich habe das aber nicht ihm so gesagt. Er tastete sich zwar an das Thema ran, doch letztlich versicherte ich ihm nur mein Mitgefühl, ohne ein konkretes Angebot zu machen. Das fiel mir unsagbar schwer. Das mag auch der Grund sein, warum er so schnell wieder abzog.

    Ich wünsche ihm sehr, dass er den Weg in die Klinik schafft und sein Leben irgendwie in den Griff bekommt, doch ich glaube es zur Zeit nicht und das belastet mich. Ich habe einfach das Vertrauen in ihn verloren. Es ist so viel geschehen.

    Croissy, ich danke dir sehr für deine Wort und dein Mitgefühl, das bedeutet mir viel und wünsche dir sehr, dass du für dich einen guten Weg findest

    Ich sage mir immer: Ein Ziel kann ich allein erreichen, Muss ich jemand anderen daran beteiligen, dann wird das Ziel zum Wunsch.


    @Linde, danke der Nachfrage. Ich kann zwar nicht von euphorischen Glückgefühlen berichten, auch fühle ich nicht diese große Freiheit, von der einige hier schreiben. Aber ich komme gut durch den Tag, ohne Alkohol, sind ja heute 5 Wochen und es geht weiter für mich. Nun würde ich Geduld und Gelassenheit nicht zu meinen besonderen Eigenschaften zählen. Was soll ich schon sagen? Ich arbeite mit dem was ich zu Verfügung habe.


    Viel Gutes


    Paul

  • pgauguin Ich habe einen Menschen „verloren“ der für mich wirklich mit der wichtigste in meinem Leben war. Mein Gegenüber hat sich um 180 Grad gedreht, wurde zunehmend verletzend, egoistisch, interessierte sich nicht mehr für mich, ist in ungute Kreise mit radikalen Ansichten abgerutscht. Ich kannte diese Person seit der 5. Klasse, sie war wie meine 2. Hälfte. Ich habe gelitten ohne Ende, immer wieder Versuche gemacht zu reden Dinge zu erklären. Bin immer gesprungen wenn sie mich gebraucht hat. Natürlich ist das nicht zu vergleichen mit dem eigenen Kind, und das wäre vermessen. Aber die Hilflosigkeit, Fassungslosigkeit und Enttäuschung… Ja, ich kann das gut nachvollziehen.

    Was mir letztendlich geholfen hat war mich zurück zu ziehen. Meine „Wunden zu behandeln und heilen“. Mich um mich zu kümmern und wieder gesund zu werden. Aber auch das ich mein Gegenüber nicht im Zorn habe gehen lassen, sondern signalisiert habe: Meine Tür steht immer einen Spalt auf für Dich! Wenn Du wirklich nachgedacht hast, aufhörst mich für Deine Situation verantwortlich zu machen und ein offenes ehrliches Gespräch führen willst, Du kennst den Weg! Und ich glaube so ähnlich machst Du das. Bleib bitte ganz fest dabei und vor allem: Bleib bei DIR! :S

    Ganz liebe Grüße

  • hallo paul


    glückwunsch! 5 wochen ist unter diesen umständen doch schon eine tolle leistung. ich hoffe sehr das du trotz der ganzen sorgen in der lage bist dir einen schönen tag zu machen und ihn zu genießen ohne grübeln zu müssen. was könntest du dir denn als kleine belohnung vorstellen? ein besuch im solarium, ein schönes eis, etwas fürs hobby? man darf sich grade am anfang gern ein wenig verwöhnen fürs durchhalten.

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    trocken seit 18.10.2001

  • Danke für die (Glück) wünsche Doro,

    mein Programm für heute wird ein kleiner Spaziergang in der Sonne am See sein. Kleine Schritte tun mir sicherlich gut. Alternativ hätte ich heute auf die Philippinen fliegen können, um mich dort mit meinem USA-Sohn, seiner Lebensgefährtin und deren Familie zu treffen. Ich habe kurzfristig abgesagt, will ich mich noch nicht ihren Begrüßungsfeiern und den dort dargebotenen Getränken aussetzen. Kleine Schritte eben.

    Der Spaziergang ist schon genau richtig, kann die Sonne mit der frischen Luft genießen und meinen Gedanken nachhängen, den guten wie den schlechten.

    Ich habe schon viele ferne Länder erlebt, ähnlich wie in "Hectors Reise" immer auf der Suche nach dem Glück. Ich hab es noch nicht gefunden, vielleicht finde ich es nie. Aufgeben ist da keine Option für mich.

    Ich liebe die Bücher und Geschichten Ernest Hemingways und bewundere das Leben und die Ansichten Jack Londons. Beide waren als große Säufer bekannt und ich wünschte mir oft, ihr kurzes wildes Leben zu haben.

    Na ja, zum Säufer hab ich es ja wenigstens gebracht. Zum großen Schriftsteller fehl mir leider das Talent. Ich merkte, es ist an der Zeit die Richtung zu ändern. Ich weiß noch nicht, ob es mir gelingen wird.


    Einen schönen Tag


    Paul

  • hamingway und london sind dem glück nachgejagt, im suff, vielleicht hätten sie mal stehen bleiben sollen, die welt ist eine kugel. vielleicht mußt du auch einfach aufhören zu rennen. ich habe es so gemacht und als der kopf klar war konnte ich es auch erkennen, das glück. ist wie im auto ab einer gewissen geschwindigkeit sieht man nicht mehr was alles wertvolles am straßenrand ist.


    die welt wird durch stehenbleiben nicht zum ponnyhof. aber alles was rennt ist halt auch schnell vorbei gerannt. und das ist ne menge. ich kann tiefstes glück empfinden wenn ich mit meiner frau hund auf der wiese sitze und den bienen beim rumsumsen zusehen und hören kann. ganz ohne rennen.

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    trocken seit 18.10.2001

  • Heute ist mir etwas komisches passiert. Ich fuhr in den nächsten größeren Ort, um Katzenstreu für meine zwei Mitbewohnerinnen kaufen. Ich war in Gedanken, fuhr unbewusst an der Zufahrt zum Laden vorbei und fand mich an der Einfahrt zum Getränkemarkt wieder, wo ich gewöhnlich das Bier zu kaufen pflegte. Ich hatte schon den Blinker gesetzt. Ich hielt an, fädelte wieder in den Verkehr ein und musste unwillkürlich lächeln, dacht, da sieht man mal, wie das Unterbewusstsein arbeitet. Ich schwöre, ich hatte vorher nicht einen Gedanken an Bier oder Alkohol verschwendet.

    Es beschäftigte mich auch nicht groß weiter. Ich wertete es als Streich, den mir mein Unterbewusstsein spielte.


    Doch die gestrigen Geschehnisse hierbeschäftigen mich immer noch. Hildegard hat unklug gehandelt und reagiert.

    Nun gut, den Ärger hätte sie sich leicht sparen können.

    Ich für meinen Teil kann auch nur schwer mit Grundsätzen oder gar Regeln umgehen. Ich hinterfrage sie und bewerte sie dann für mich, wenn ich es mir leisten kann. Ich nehme sie teilweise an aber nicht unbedingt gänzlich. Nur wenn es mir sinnvoll und für mich gut erscheint. So nehme das, was ich brauche.

    Wenn mir hier jemand, auch gut gemeint, schreiben würde: Du hast noch nasse Gedanken. Du redest dir den Rückfall schön. In meinen Augen bis du nicht trocken o.ä. würde ich das überdenken und zu einem Ergebnis kommen, was zwischen "es lohnt sich drüber nachzudenken" und "Völliger Schwachsinn" liegen würde.

    Ich allein bestimme meinen Weg, ich allein übernehme die Verantwortung für mich. Ich gebe sie nicht her. Und wenn es in die Hose geht, trifft nur mich die Schuld.

    So gehe ich z.B. weiterhin am Spirituosenregal vorbei, ohne meinen Schritt zu verlangsamen oder gar innezuhalten. Es ist wichtig mir zu zeigen, dass ich es kann, ohne Angst, denn Angst war schon immer ein schlechter Berater.

  • moin paul


    da haste im grunde eine sehr lehrreiche lektion bekommen heute. dein unterbewußtsein hat dir gezeigt wie eingefahren es ist. das ist es in allen situationen, auch in denen, in denen du bisher getrunken hast. nimm es als eine art warnschild. du weißt jetzt. wenn du nicht aufpasst geht ein automatismus los. und wenn du auf autopolot bist kann der flug auch schnell richtung flasche gehen.


    das ist ein wirklich tolles beispiel dafür das man anfangs wirklich aufpassen muß bis das unterbewußtsein so zu sagen umprogrammiert ist.


    was gestern bei hildegard so eskaliert ist.... ich weiß es auch nicht. es ist ein phänomen das ab und an in so großen gruppen auftritt und keiner weiß wirklich warum. unschön. leider. hoffe das sich die wogen bald glätten und da keiner wirklich schaden genommen hat. wo menschen mit problemen aufeinander treffen ist das leider ab und an zu beobachten. wir sind ja hier alle keine psychiater oder psychologen.

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    trocken seit 18.10.2001

  • Guten Abend,

    stecke seit zwei Tagen in einer kleinen Krise. Bin etwas niedergeschlagen ohne besonderen Grund. Die Ablenkung funktioniert nicht so richtig, doch ich wanke nicht. Bisher blieben die Glücksgefühle und die innere Zufriedenheit aus, doch gut an der Sache ist, dass es auch keine bodenlose Tiefpunkte gibt. Es gibt keine extremen Spitzen und das lässt mich gelassen bleiben

  • Hallo Paul,


    nur so am Rande. Es ist Vollmond! ;)


    Außerdem kann einem das Winterwetter auch die Stimmung vermiesen. Hier hat es ab Mittag

    die ganze Zeit geschneit.


    Aber der Frühling lässt sich nicht aufhalten! Ab da geht es uns allen wieder besser!


    Durchhalten! :thumbup:

    LG Elly


    ---------------------------------------------------------------------------------------

    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    *06.01.2013*

  • Hallo Paul,


    es ist immer gut sich hier zu melden, wenn es gerade nicht so läuft. Auch wenn du dich gefestigt fühlst, kann sich der Gedanke an Alkohol schnell einschleichen.


    Mir hilft es oft, wenn ich an positive "Mikromomente" denke. Dann ist zwar die schlechte Stimmung nicht weg, aber es geht doch etwas besser. Was ist dir denn heute oder in den letzten Tagen positiv aufgefallen? Das können auch Kleinigkeiten wie das Blühen der Krokusse sein oder ein leckeres Essen. Das Hervorrufen der angenehmen Dinge kann zumindest etwas helfen.


    Viele Grüße

    Seeblick

  • moin paul


    es gibt immer schwankungen in unserer stimmung, haben wir beim saufen nur nicht wirklich mitbekommen. ellys hinweis auf den vollmond solltest du mal im auge behalten ob da für dich eine art verbindung besteht. denn auch wenn wissenschaftler immer wieder erzählen das es da nichts gibt. hebammen und das ambulanzpersonal sehen das etwas anders, wenn sie denn darauf achen. es hat auf viele menschen einen einfulss und ich lass mir nicht von holzklötzen einreden das ich spinne nur weil die nichts merken. das ist als ob mir ein blinder erklärt das farben meiner phantasie entspringen. es ist nicht bei jedem so aber doch bei vielen. und weil die wissenschaft da nichts messen kann heißt das für mich nur das die keine gescheiten instrumente haben. amöben gibt es ja auch nicht erst seit das mikroskop erfunden wurde.


    mir hilft es zb an solchen tage wo ich so richtig unten bin raus in die natur zu gehen. so richtig bewußt, zu gucken wie die knospen der blätter aussehen eben, was schon alles aus dem boden kommt, wo es insekten gibt, all diese kleinigkeiten geben mir ein stück energie zurück. auch hilft es mir mich abends direkt in das licht des vollmondes zu stellen und mir vorzustellen das ich das licht wie ein schwamm einsauge. hört sich jetzt für viele bestimmt total gaga an. is mir wurscht, mir hilft es wieder positive energie zu bekommen.


    dieses auf und ab ist ein stetiger begleiter, daran wirst du nichts ändern, aber wenn du dir bewußt machst das es weder was mit dem saufen noch mit irgend welchen erlebnissen zu tun hat sondern ein gewisser zyklus ist manche sagen biorhytmus, fällt es dir auch leichter da durch zu kommen. es hat nicht primär mit dem entzug zu tun, könnte aber durchaus die gedanken in die falsche richtung abbiegen lassen.


    hast du irgend ein hobby das dich etwas ablenken würde? sport, kretives? es gibt ja eine menge was man tun könnte um die miese grübelzeit etwas zu überbrücken. neben dem draußen rumrennen hilft mir auch malen recht gut. guck mal ob du da noch was in irgend einer kiste unterm bett verstaubt was dich mal richtig beschäftigt hat oder fang was neues an. alles besser als grübeln und sich mies fühlen.

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    trocken seit 18.10.2001

  • Guten Abend,

    vor drei Tagen war ich auf dem 86. Geburtstag meines Vaters. Nach dem Kaffee meinte jemand, dass man eigentlich mit einem Glas Sekt anstoßen müsse. Ich sagte, dass ich keinen Alkohol trinken wolle. Trotzdem drückte man mir die Sektflasche in die Hand und bat mich, sie zu öffnen. Ich öffnete sie und mir stieg unwillkürlich der Geruch in die Nase. Ich nahm ihn wahr und empfand ihn eher als unangenehm. Nichts weiter geschah.

    Ich konnte es, ohne Gefahr für mich. Jetzt weiß ich, dass ich das kann, in dieser Situation. Ich werde nicht in diese Richtung weiter experimentieren, mich nicht unbedingt dem Alkohol nähern, um der Gefahr zu widerstehen. Doch ich denke, dem Zeug immer und überall aus dem Weg zu gehen, wird nicht gelingen. Und dann? Ich muss mir doch selbst bis zu einem gewissen Punkt vertrauen.

    Vielleicht hat es mit meinem Alter zu tun. Nie zuvor, trotz langer Trinkpausen, hatte ich beschlossen, nie mehr zu trinken. Auch heute weiß ich nicht, ob ich nie mehr trinken werde, keiner kann das wissen. Ich halte es aber für machbar, weil ich auch weiß, dass normales Trinken nie mehr für mich möglich sein wird. Das bestärkt mich in meinem Vorsatz.


    Schönen Abend

    Paul

  • Hallo Paul,


    ähnliche Erfahrungen machte ich auch, irgendwann bemerkte ich zwar den Alkohol, sehen oder auch riechen, doch nichts "sprang" in mir an, kein Verlangen, keine Unruhe, Angst.

    Ich nahm es wie es war und machte mir auch keine weiteren Gedanken, es war mir gleichgültig. Ich war mir sicher.

  • Ich werde nicht in diese Richtung weiter experimentieren, mich nicht unbedingt dem Alkohol nähern, um der Gefahr zu widerstehen. Doch ich denke, dem Zeug immer und überall aus dem Weg zu gehen, wird nicht gelingen. Und dann? Ich muss mir doch selbst bis zu einem gewissen Punkt vertrauen.

    Da ist was dran.

    Ich nahm es wie es war und machte mir auch keine weiteren Gedanken, es war mir gleichgültig. Ich war mir sicher.

    Je nach persönlicher Tagesform, äußeren Umständen, vorheriger Stressituationen kann eine solche Flaschenöffnernummer auch anders ausgehen. Habt das bitte auf dem Schirm. Nicht, dass beim nächsten Mal spontanes Suchtverlangen einsetzt und, da die Pulle ja gerade offen in der Hand liegt, Ihr Euch spontan mal ein Glas einschenkt. Ich sage nicht, dass es so kommen wird, aber ausschließen lässt es sich leider auch nicht. Das Suchtgedächtnis hat so seine Tücken. Gerade in den ersten Jahren hat es mich just dann gepiesackt, als ich die jeweilige Gefahrensituation nicht auf dem Schirm hatte und zu "blauäugig" war. Daraus habe ich gelernt. Mittlerweile betrachte ich mich als ausreichend gefestigt und mache meiner Frau auch mal 'ne Flasche Wein auf. Allerdings war ich nie der Weintrinker. Ein Bier oder einen Schnaps -haben wir beides nicht daheim- bekäme sie von mir nicht ausgeschenkt, da dies meine "Drogen" waren.

  • Ich nahm es wie es war und machte mir auch keine weiteren Gedanken, es war mir gleichgültig.

    Und das aus deiner Feder…. 🤪

    Ich habe gerade Schwierigkeiten zu glauben, dass du dir über irgendetwas ‚keine weiteren Gedanken‘ machst. :roll:


    Sorrry, pgauguin, aber das musste jetzt raus. 🤪



    Auch heute weiß ich nicht, ob ich nie mehr trinken werde, keiner kann das wissen. Ich halte es aber für machbar, weil ich auch weiß, dass normales Trinken nie mehr für mich möglich sein wird. Das bestärkt mich in meinem Vorsatz.

    Das finde ich eine richtig tolle Aussage von dir. :thumbup:

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️


    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich muss mir doch selbst bis zu einem gewissen Punkt vertrauen.

    Das war auch meine Hauptmotivation, das Vertrauen in mich, der Glaube an mich.

    Am Anfang noch etwas misstrauisch (mir gegenüber), wuchs mein Vertrauen, zwar nicht täglich, aber wöchentlich. Ich wurde mutiger (nicht leichtsinniger!).

    Mein Bewusstsein wuchs, der anfangs schier unüberwindbarer Berg entpuppte sich als Hügel, auch nicht höher als die, welche ich schon überwunden hatte.

    Die anfänglichen Nötigungen: bekenne dich zum Alkoholiker, nie wieder Alkohol, es wird ein langer, schwieriger Weg ... stürzten mich am Anfang in pure Verzweiflung.

    Ich wollte nicht zweifeln und tat es auch nicht, also verdrängte ich all die Zweifel und besann mich auf das was ICH wollte.

    Und siehe da, es funktionierte, völlig stressfrei.

    Je nach persönlicher Tagesform, äußeren Umständen, vorheriger Stressituationen kann eine solche Flaschenöffnernummer auch anders ausgehen. Habt das bitte auf dem Schirm. Nicht, dass beim nächsten Mal spontanes Suchtverlangen einsetzt und, da die Pulle ja gerade offen in der Hand liegt, Ihr Euch spontan mal ein Glas einschenkt. Ich sage nicht, dass es so kommen wird, aber ausschließen lässt es sich leider auch nicht.

    Carl Friedrich hat völlig recht, nichts kann man völlig ausschließen, grundsätzlich.

    Doch man kann die Angst schüren, die Unsicherheit nähren.

    Gesunder Menschenverstand ist gefragt.

  • moin paul


    dem alk aus dem weg gehen ist in unserer durchsuchteten gesellschaft fast unmöglich. da brauchen wir uns nichts vormachen. aber was hättest du gemacht wenn du nu doch suchtdruck aufgebaut hättest? hättest du einen plan b gehabt? ich muß nicht alles wiederholen was schon gesagt wurde. man weiß es halt nie. manchmal ist es ein duft oder ein lied.


    einfaches beispiel, eine freundin hat immer steif und fest behauptet das ein nicht ganz billiges parfüm nach kreißsaal riecht. nun ich habe da gearbeitet und weiß sicher, da gibt es nüscht was so richt. es hat ne ganze zeit gedauert bis ich kapiert habe das die hebamme die sie entbunden hat dieses parfüm getragen hat. nur um mal ein beispiel zu geben was der kopf so alles für verknüpfungen erstellt.


    pass auf dich auf.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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