gefährliche Freundschaft

  • Thomson ich habe am Anfang auch überlegt wie ich das mit der Offenheit angehe: ich renne jetzt nicht mit wehenden Fahnen durch die Gegend. Ich will mich aber auch durch ausreden nicht in lügen verstricken:

    Jobmässig wissen es alle meine langjährigen Mandanten - weil ich aufgrund von angewiesen sein auf öffis und diversen Terminen (AA Meetings, Sucht Beratungsstelle usw.) oft früher gehe oder umswitche mit den Tagen. Oder wie gestern Monatstreffen im Ehrenamt, ich arbeite ehrenamtlich in der opferbetreuung - da komme ich mit öffis nur schwer hin ....

    Im privaten Wissen es zur Zeit nur wenige - ich meide im Moment auch „Trinkerkontakte“ und Gelegenheiten wo wir getrunken haben wo es nur geht. Aber auch da wird es Offenheit mir einfacher machen mich nicht permanent wiederholen oder rechtfertigen zu müssen.

    Ich kann die Erfahrung hier bestätigen: die Leute interessiert es eigentlich nicht - du machst dir viel zu viele Gedanken was andere über dich denken könnten .....

    Zum Thema gefährliche Freundschaft: ich merke sehr schnell wer mir gut tut und wer nicht ins ich habe vor einiger Zeit auch in anderen Netzwerken den „Blockier Button“ für mich entdeckt.

    Ich kann da nur für mich sprechen, ich bin mit einer guten resilienz und Willensstärke ausgestattet. Für mich ist das Forum eine Unterstützung- das Leben findet für mich aber im realen statt !

  • moin thomas

    am anfang steht gern die scham, wir alkis sind ja immer noch stigmatisiert bei etlichen leuten weil es einfach zu wenig aufklärung gibt. fakt ist aber, es ist wirklich überlebenswichtig das die leute in deinem nahen umfeld mit denen du ständig zu tun hast und vor allem ißt und trinkst wissen was los ist. da gibt es dann auch keine kuchen der mit schuß verfeinert wurde- es sein denn du hast nen deppen vor dir. ich hab mir auch kein schild umgehangen das ich alki bin, aber in der familie wissen es alle, haben es doch eh schon gewußt bevor ich zur entgiftung bin. und die offenheit hat mir schon etliche male den hals gerettet weil die was gesehen haben was ich nicht mitbekam. wer dir am zeug flicken will wird was finden, egal wie oder was. ich sag immer die haben selbst jesus ans kreuz gehängt, wie einfach ist es da mir was nachzusagen. deswegen, lass sie labern und denk an deine gesundheit, da ist es eben sinnvoll im nahen umfeld klartext zu sprechen. menschen die normal trinken können haben doch nicht den hauch einer idee was bei uns abgeht. wie sollten sie auch. deswegen mußt du es ihnen sagen, oder sie dann meiden wenn sie nicht verstehen wollen, gibt es ja auch.

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • für die 10% die leben wollen.

    Dafür lohnt sich jeder Satz hier, sei es auch noch so anstrengend.

    Viele Mitleser springen evtl. über in die 10% und dafür schreibe ich auch gerne Dauerschleifen- Mantras. Toxische Freundschaften sind auch in unserer Trocken - Jahreskategorie durchaus ein Problem.

    Nur ist unser Frühwarnsystem besser ausgeprägt und die Reaktionen darauf rigoroser um das wieder abzustellen.

    Weil wir wissen wie kurz der Rück-Schritt in den nassen Zustand ist. Und wie anstrengend und schmerzhaft die Zeit danach.

    Solche "Freundschaften" sind auch für den härtesten Abstinenzler wie ein sich immer wiederholender Tropfen auf die gleiche Stelle am Kopf. Irgendwann schlägt er durch...wenn wir den Kopf nicht wegnehmen.

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

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