• hallo einsicht

    schön das du hergefunden hast. deine geschichte hat etliche paralelen zu meiner, habe auch viele jahre gebraucht um zu kapieren wer in unserer beziehung der a..... ist. da habe ich dann auch schon kräftig gesoffen.
    mein weg ging dann zuerst zur suchtberatung, am gleichen tag noch zum arzt und ebenfalls am gleichen tag noch zur entgiftung ins krankenhaus.
    danach hat sich eine ambulante therapie angeschlossen, denn ich habe 4 kinder zu versorgen. ich hatte die kraft es ambulant zu schaffen. es hat danach noch gut 2 jahre gedauert bis ich meinen mann entgültig rausgeschmissen habe, hatte die hoffnung das er meinem beispiel folgt.
    die sorgen im alltag sind nicht weniger geworden aber es ist einfacher sie zu bewältigen wenn man wieder klar ist im kopf.
    ich feier in 17 tagen meinen 5. geburtstag in meinem neuen leben, habe seit einem halben jahr wieder eine glückliche beziehung und meinen kinder geht es auch gut. die altagssorgen sind immer noch da aber stören nur noch am rande, ich bin sehr froh damals den schritt gemacht zu haben.

    vielleicht kannst du daraus etwas für dich herausziehen, würde mich freuen.
    lies hier im forum, hier sind gleichgesinnte, die dir viel sagen können und gern helfen.
    ich hoffe du findest deinen weg.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • hallo lilli

    aus irgend einem grund bekomme ich keine nachricht mehr an meine mail adr. wenn sich hier was tut, und da ich in letzter zeit stress hoch 10 hatte kam ich kaum dazu hier zu lesen und so bist du mir leider durch die lappen gegangen. hoffe du bist nicht zu enttäuscht gewesen das nicht gleich etwas kam.

    so nun nimm dir nen kaffee und setz dich bequem hin, wird lang

    ich habe wie du nur für meinen mann gelebt, habe gemacht was er wollte und immer brav funktioniert, weil die böse welt da draußen den armen doch so gar nicht verstand, aber egal was ich tat es war sowieso verkehrt, und schuld war ich im übrigen auch an allem, weil ich ja eh zu jung war um irgendetwas zu verstehen. (bin 12 jahre jünger). als ich mit arbeit haushalt und kindern immer mehr überfordert war, was mir meine schwiegermutter nun auch regelmäßig aufs brot schmierte, (auf die idee mir zu helfen kam natürlich keiner), wenn ich mich beklagte wie bequem er ist meinte sie nur er arbeitet schließlich 8 std. am tag. ja was habe ich denn bitte gemacht waren in der regel 16 std. hat natürlich nicht interessiert, eine frau hat ihrem mann den rücken frei zu halten, (in seinem fall das er saufen gehen konnte) na ja das bier wurde mein tröster.
    ich wußte ziehmlich bald das ich abhängig geworden war, bin krankenschwester, nur die scham vor den kollegen tat ihr übriges, (ich hätte auf "meiner" station entgiften müssen). so verkroch ich mich immer tiefer in mein schneckenhaus, ich konnte doch nicht meinen mann verlassen und den kindern den vater nehmen, ne anständige frau tut sowas nicht, und dann wovon sollten wir leben, war mitlerweile arbeitslos, hatte mittlerweile 4 kinder, und absolut keine perspektive mehr. ich habe nur noch mehr oder weniger gut funktioniert, auch bei meiner mutter und sonstigen verwandten, man hat gepfiffen und ich habe stöckchen geholt.
    dann kam der 17.10.2001 am morgen habe ich erfahren das mein mann und meine schwiegermutter seinen 50. hinter meinem rücken bei ihr zu hause planten und meine ganzen vorbereitungen unterliefen, was mir mal wieder bewies wie wertvoll ich doch war. an dem tag trank ich schon am morgen ich kam mir so wertlos und gedemütigt vor. am nachmittag tat ich dann was was ich nie tun wollte, ich bin betrunken zum einkaufen gefahren. ich kann mich daran nicht mehr erinnern, meine nachbarn hatten darauf nur gewartet, die polizei erwartete mich vor der tür.
    als ich das ganze prozedere hinter mir hatte und wieder zu hause war kam eine nachbarin rüber, hat mich halbwegs ansprechbar gekriegt und mich überredet zum arzt zu gehen, sie hat keine meiner einwände gelten lassen, und dann mit mir bei der suchtberatung angerufen. ich bekam einen termin am nächsten morgen, dann noch mit dem arzt telefoniert und auch da nen termin gemacht. den abend habe ich mich dann noch richtig zugeschüttet, wie sollte ich meinem mann erklären das ich wieder versagt hatte, ha ha.
    am nächsten morgen stand sie wieder auf der matte und hat mich zum arzt und anschließend zur suchtberatung gebracht, dort wiederum wurde sofort im krankenhaus angerufen und ich konnte dort auch gleich im anschluß hin.
    mein toller gatte hat mich dann glaube ich nach drei tagen mal besucht und mir die schlimmsten vorwürfe gemacht, unter anderem das ich ihm seinen geburtstag versaut habe, kein wort des zupruchs. das war das einzige mal das er kam.
    als ich wieder zu hause war gab es keinen tag an dem ich nicht über irgendwelche alkoholflaschen gestolpert bin. am schlimmsten war es an den tagen, an denen ich mich mit den leuten von der suchtberatung traf, (ich war bis zur bewilligung der therapie in ner auffanggruppe) aber ich bin eisern geblieben, in der entgiftung ist mir irgendwie klar geworden das nicht ich die bin die die fehler macht und ich wollte da raus, egal wie. ich habe dann eine ambulante therapie mit option auf stationäre angefangen, wegen der kinder, aber meine therapeuten haben eigentlich ständig auf meinen rückfall gewartet weil für mich der alk ja ständig greifbar war.
    ich habe die therapie, 1 jahr, durchgezogen und die zeit genutzt um mir über vieles klar zu werden und erst mal wieder zu mir selbst zu finden.
    dann habe ich noch etwas über 1 jahr versucht meinem mann klar zu machen das er ebenfals was unternehmen muß. er hat alles aber auch wirklich alles ignoriert im gegenteil hat er von anfang an versucht mich in den rückfall zu treiben.
    was dann der wirkliche auslöser war um das fass zum überlaufen zu bringen ist dann doch zu intim um es hier zu schreiben. ich bin jedenfalls am nächsten tag zum gericht um prozesskostenhilfe zu beantragen, und habe eine termin beim anwalt gemacht. dann habe ich mir noch nen 400 euro job gesucht. es hat noch ein halbes jahr gedauert bis er endlich ausgezogen ist. es war kein leichter entschluß aber ich bin heute froh diesen weg gegangen zu sein. uns geht es jetzt gut und über mangelndes selbstvertrauen brauche ich mich nicht mehr zu beklagen.
    puh das war meine geschichte. ich hoffe sie ermutigt dich etwas. jeder ist es wert da raus zu kommen niemand muß sich so behandeln lassen.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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