• Hi,
    ich bin Natz und sehr menschenscheu. Seid jeher!
    Seid ca. 20 Jahren trinke ich, und zwar besonders in Situationen, wo ich mit vielen Menschen konfrontiert werde, oder überhaupt in irgendeiner weise zwischenmenschliche Beziehungen bewältigen muß. Diese Angst lässt mich auch vor Selbsthilfegruppen zurückschrecken, da ich ernste Probleme habe, vor Menschengruppen zu sprechen.
    Ich versuche darum ständig allein, auf Alkohol zu verzichten, aber ich schaffe es nicht. Nicht wegen irgendwelcher Entzugserscheinungen, sondern, weil mir schlicht der innere Antrieb fehlt. Ich war vor ca. 2 Jahren in einer Gruppe, allerdings immer mit 2 Bier im Blut. Ich war vielleicht drei oder vier mal da, was meinem allgemeinen Durchhaltevermögen entspricht.
    Davor hatte ich mal eine Therapie (ein mal wöchentlich, ca. 1 Jahr lang, ein Gespräch mit meinem Therapeuten unter 4 Augen), die allerdings vordergründig meine Depressionen behandelte. Diese Therapie hat mir sehr geholfen.
    Ich habe meinen Führerschein wieder, einen Job, ich habe da auch (immerhin) eine Woche lang kein Bier getrunken, und auch die Entzugserscheinungen haben sich auf ein bisschen Schüttelfrost beschränkt.
    Nun ist alles wieder vergessen und ich habe keine Ahnung, warum mir jegliche Motivation fehlt, aufzuhören, obwohl es mir dennoch tierisch auf den Sack geht, jeden Tag wenigstens 2 Liter Bier zu trinken. Den ganzen Tag währrend der Arbeit plane ich, mal wenigstens einen alkoholfreien Tag einzulegen, aber zum Feierabend nehm ich mir doch ein Bier und dann ist es auch schon wieder völlig egal. Jeden Tag dasselbe.
    Wie kann ich meine Selbstdisziplin trainieren?

    Über Tips und Anregungen würde ich mich sehr freuen.

    LG
    Natz

    Wer sich bremst, dem quietscht die Seele!

  • Hallo Natz,

    Erstmal in herzliches Hallo von mir.

    20 Jahre sind eine lange Zeit, und alleine kommst Du da nicht mehr raus. Das hat mit Selbstmotivation nicht mehr viel am Hut. Wie lange soll die denn anhalten, und was willst Du erreichen?? Willst Du einfach kein Alkohol mehr trinken, willst Du deine Depris in den Griff kriegen, oder möchtest Du Deine Menschenscheue verlieren....oder...oder...
    Die Therapie war für die Katz. Das einzige was die gebracht hat, war das Du gemerkt hast wie gut es tut jemanden zum Reden zu haben. Die Therapie war zu kurz und ausserdem hast du nebenbei noch getrunken. Wenn eine Depression diagnostiziert wurde, bekommst Du Medikamente dagegen...oder nicht?? Dann ist das mit dem Bier natürlich doppelt daneben.

    So wie ich das sehe bis Du ein Fall für den Arzt Deines Vertrauens.

    Es ist nach so langer Zeit unmöglich zu sagen ob die Depris vom regelmässigen Trinken kommen oder tiefergehende Ursachen haben. Um überhaupt irgendwie weiter zu kommen musst Du den Alkohol sein lassen, nur dann kann auch der Rest behandelt werden. Und das würde ich als bitter nötig betrachten. Dein Arzt kann Dir im Falle einer Doppeldiagnose ( Depri/Alk) weiterhelfen , und das wäre der nächste langfristig brauchbare Weg.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Also, die Depressionen hatte ich mal vor Jahren. Vielleicht wars auch nur arger Trennungsschmerz, zumindest musste ich keine Medikamente nehmen. Die Unterhaltungen mit meinem Therapeuten waren mächtig anstrengend, weil ich hauptsächlich reden musste und mich nur sehr schwer öffnen kann. 1 Stunde Therapie war wie 8 Stunden Maloche.
    Nach ca. einem Jahr sagte der Therapeut, das wir wohl alles geklärt hätten, und ich stimmte ihm zu. Es war wie eine Erlösung. Danach war ich tatsächlich besser drauf, ich bin nur nicht drangeblieben, das Erlernte anzuwenden.
    Also, mein Ziel ist es, mich ohne Alkohol frei unter Menschen bewegen zu können.
    Ich hatte eigentlich geplant, mich erneut an eine Selbsthilfegruppe zu wenden, um dort Kraft und Motivation zu tanken, und eventuell dort weitere Massnahmen für mich zu erfahren.
    Meine damaligen Entzugserscheinungen sind (vor ca. 12 Jahren) nach drei Tagen Abstinenz aufgetreten, und waren, wie gesagt, durchaus erträglich. Sollte es mittlerweile schlimmer sein, so kann ich auf keinen Fall 3 Monate in eine Entgiftungstherapie gehen, da ich in der kleinen Firma, in der ich arbeite nicht so lange wegbleiben kann. Ich will hoffen, das wird nicht nötig sein, hab hier auch schon gelesen, daß manche Menschen hier selbst nach 20 Jahren Alkoholkonsum keine extremen Entzugserscheinungen hatten. Naja, ich werd's erst wissen, wenn ich die ersten Tage geschafft habe.
    Michael, nach wie langer Abstinenz hattest du denn deine Entzugserscheinungen?
    Meine Freizeit planen, klingt sehr gut!
    Sie verläuft nämlich eher planlos!
    Ich bin derzeit zwar am Haus bauen, habe aber keinen Zeitdruck, und so bin ich da auch sehr gemächlich aktiv.
    Wenn ich zu einem Arzt meines Vertrauens gehe, kann er mir sagen, ob ich einen kalten Entzug körperlich aushalte? Medikamente nehm ich nur ungern.

    Vielen Dank Michael und Whitewolf, ich bin hier schonmal richtig !

    Liebe Grüße
    Natz

    Wer sich bremst, dem quietscht die Seele!

  • Hallo Natz, also das ist doch mal ein Ziel:

    Zitat

    Also, mein Ziel ist es, mich ohne Alkohol frei unter Menschen bewegen zu können.

    Wenn Du definitiv nicht in der Lage bist , Dich unter Menschen normal bewegen zu können, Angstzustände bekommst und deshalb unter Dauerstress stehst wenn Du mit anderen Menschen zusammen bist, ist das behandlungsbedürftig.

    :!: Um den Alkohol als Dauerursache ausschliessen zu können muss der weg. FAKT. :!:

    Kein Arzt sollte Dir zu einem kalten Entzug raten, er wird auch keine Vorrausagen treffen können wie der bei Dir abläuft. Es ist immer ein Risiko und so nebenbei eine tierische Quälerei ( Michael hat das schon ganz gut beschrieben).

    Wenn Du in eine Entgiftung gehst, dauert die keine 3 Monate, sondern 7- 10 Tage. Dann ist der Alkohol erstmal raus, und die Welt sieht wieder klarer aus. Von da aus kann auch geplant werden wie es weitergeht, welche Weiterbehandlung Sinn macht. alles kann....nichts muss, Du entscheidest selber was Du tun willst. Allerdings solltest Du schon auf die Ärzte hören.

    :!: Medikamente können Dir helfen, und sie sind wohl in der richtigen Dosierung das kleinere Übel. :!:

    Die 3 Monate von denen Du geschrieben hast, beziehen sich auf eine Langzeittherapie. Dafür muss erst mal eine Diagnose her und dann wird über die Art und die Dauer geredet.
    Selbsthilfegruppe ist keine schlechte Sache, macht aber nur Sinn, wenn Du nüchtern bleibst, und der emotionale Stress nicht zu hoch wird.
    In jedem Fall erstmal zum Hausarzt, oder gleich zum Neurologen, wenn du den von früher noch hast, damit Du erstmal eine Richtung bekommst.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Hallo Michael,
    deine Ausführungen waren sehr aufschlussreich!
    Ich dachte tatsächlich bisher, Entzugserscheinungen beginnen erst bei 0 Promille. Die habe ich jetzt wohl (bin grad erst aufgestanden) und es geht mir gut.(toitoitoi)
    Mein Hauptinteresse ist Computer und leider trinke ich dabei am meisten, wie ferngesteuert. Das heisst, ich bin viel in Foren, ich öffne eine Seite, bis die sich aufgebaut hat dreh ich eine Zigarette, nehm ein Schluck Bier und die Seite ist fertig, wie ein Programm, das abläuft.
    Ich bin ausserdem noch in einem Forum "Bindungsangst" unterwegs, und schreibe dort tiefbetrübten Menschen heitere, optimistische Beiträge, die mir nach 1-2 Bier leichter in den Sinn kommen, bilde ich mir zumindest ein, vielleicht ist es auch nur verdrängen von wichtigeren Aufgaben, wie am Haus bauen. Nun bin ich in diesem Forum, daß für mich um einiges wichtiger ist, und werde, währrend ich hier lese, oder schreibe, das Bier mal weglassen. Es wirkt einfach befremdlich, wenn ich von Michaels Entzug lese, und'n Schluck Bier nehme.
    Weitere Interessen wären, schöne Dinge basteln aus Edelstahl, die ich dann über meine Homepage anbiete (die allerdings auch noch eine ewige Baustelle ist, da ich ja zu nichts komme). :?
    Nun, Ablenkungen gäbs genug, muss sie nur umsetzen, und war gestern schon sehr zufrieden mit mir, da ich'ne lang vor mir hergeschobene Reparatur am Auto in Angriff genommen habe.

    Schwierig ist auch mein Umfeld. Ich wohne bei meinen Eltern mit meinen Geschwistern und alle trinken gern. Mein Bruder hat's am Schlimmsten und statt das abschreckende Beispiel vor Augen zu sehen, sehen wir uns, die wir doch garnicht sooviel trinken, wie er.
    Er hat schon einige Entgiftungen hinter sich, und auch eine Langzeittherapie. Ihm geht's in etwa wie mir mit der Scheue vor Menschen und dem Vorsprechen in einer Gruppe, darum wollte ich ihm vorschlagen, mit mir zusammen eine SHG aufzusuchen. Vielleicht können wir uns gegenseitig mehr Halt geben?!
    Gut, also eine Entgiftung von 7-10 Tagen kriege ich berufstechnisch hin, ich hatte nur Schiss, daß mir mein Arzt eine Langzeittherapie empfiehlt.
    Was wird denn ein Neurologe bei mir festellen können?
    Eure Beiträge helfen mir sehr, und ich sollte auch mal mehr mit meinem Bruder reden (wir sind doch eher sehr verschlossen und wissen nur sehr wenig voneinander)

    Liebe Grüsse
    Natz

    Wer sich bremst, dem quietscht die Seele!

  • Hallo Natz,

    ich hatte nur gedacht, das Du schon bei einem Neurologen warst, wegen Deiner Depressionen. Wer hat Dir denn die Gesprächs- Therapie verordnet?

    Wenn Du einen Alkoholkranken Bruder hast, dann weisst Du ja wie es läuft. Der Besuch bei der Gruppe ist eine gute Idee. Das solltet Ihr auf jeden Fall machen.

    Es ist natürlich Blödsinn, Deinen Bruder als Referenzwert für den Alkoholkonsum zu nehmen. Aber es wird oft so gemacht, dabei spielt die Flaschenanzahl keine Rolle.

    Wenn ich das jetzt richtig gelesen habe, wohnt Dein Bruder noch bei Euch und die ganze Familie trinkt weiter.....also hat sich niemand mit dem Thema richtig beschäftigt. Warum hast Du denn Deinen Bruder über das Thema nicht mal befragt?? Wieviel Dein Bruder getrunken hat, das weisst Du...aber wie sein Entzug war nicht??
    Also, wie Du schon geschrieben hast, da solltest Du Dich mal ernsthaft mit Ihm unterhalten.

    Das mit der Entgiftung kann übrigens auch Dein Hausarzt in die Wege leiten.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • hallo natz,
    sehr gut, dann mach doch direkt morgen einen Termin mit deinem Arzt :wink:
    vom kalten Entzug kann ich dir abraten , hab selbst einen hinter mir (eines Nachts bin ich aufgewacht und für ca 30 Sekunden gehorchte mein Körper nicht mehr, wünsche ich keinem diese Erfahrung); :?

  • hallo natz

    ich möchte dir ewas zum thema depressionen sagen, du schreibst du magst keine medikamente, kann ich nachvollziehen, ich auch nicht. eine sehr gute alternative zu den chemischen keulen der pharmaindustrie ist johanniskraut, auch als rotölkapseln erhältlich. mittlerweile ist die wirkung sogar wissenschaftlich erwiesen. es hilft ausgezeichnet, braucht aber gut 4-6 wochen um voll zur wirkung zu kommen, die einzige mir bekannte nebenwirkung ist eine erhöhte lichtempfindlichkeit, allso nicht unbedingt ne stunde unters solarium. ansonsten ist es sehr gut verträglich.
    (ich habe damit seit jahren gute erfahrungen gemacht, bin nebenbei kräuterhexe).
    frage aber auf jeden fall den arzt, nicht das sich da doch was nicht verträgt wenn du noch andere medikamente bekommst.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hi Micha,
    ich war damals bei meinem Hausarzt und habe gleich selbst um eine Therapie gebeten. Dann wurde ich auch zum Neurologen geschickt, und ihm ebenfalls gleich gesagt, daß ich eine Therapie möchte. Ich weiß allerdings selbst nicht mehr, ob mein Grund damals der Alk oder die Depris waren. Der Neurologe hat noch ein EEG bei mir gemacht, aber was dieses Ergebnis ausgesagt hat, weiß ich auch nicht mehr, zumindest wurde eine Therapie genehmigt.

    Was mein Bruder angeht, so weiß ich nicht, wieviel er trinkt, oder getrunken hat, oder wie sich seine Entzugserscheinungen äussern, da er sich in dem Moment einfach in seinem Zimmer verschanzt. Und ich, und auch der Rest der Familie hat gern die Augen verschlossen :(
    Naja, ich fange jetzt an, mich mehr für ihn zu interessieren, und denke auch, auch daß ich, mehr als er, in der Lage bin, die trinkende Familie zu bewegen, Rücksicht zu nehmen. Ich weiß, wie man mit Ignoranten umgeht, bin ja auch noch'n kleiner. :roll:
    Also mein Weg ist erstmal, mit meinem Bruder zur Selbsthilfegruppe zu gehen, und dies auch durchzuziehen. Sollte ich meinen Konsum nicht einschränken können, mache ich die Entgiftung.

    So, liebe Leute, ich muss was tun.

    LG
    Natz

    Wer sich bremst, dem quietscht die Seele!

  • Hallo Natz,

    das hört sich doch gut an, das mit Deinem Bruder solltest Du in Angriff nehmen. Er muss Höllenqualen ausstehen, wenn alle um Ihn rum weitertrinken. Aber wenn Ihr bald zwei seid wird sich evt. was ändern. Das trockene Umfeld ist sehr wichtig, das wirst Du auch bald merken.

    Zu Bambi :

    Die Sache mit den psych.Landeskrankenhäusern ist in soweit richtig, allerdings hat auch mittlerweile jedes zweite Krankenhaus eine 'Innere' auf der Entgiftungen gemacht werden. Der Vorteil der Landeskrankenhäuser ist der, das man von da aus leichter in weiterführende Massnahmen kommt. Bei einem Normalen Krankenhaus ist die Geschichte in der Regel nach der Entgiftung gelaufen. (Meine Erfahrung). Zu den Medis: ich komme eigentlich aus Niedersachsen und kann die Entgiftungen kaum noch zählen. Der heutige Stand ist wohl eindeutig, das es dem Patienten mit Medis leichter gemacht wird. Früher hat man sich bei der Quälerei einen gewissen Erziehungseffekt gewünscht, das ist aber nicht mehr Stand. Ich bin 1997 zum ersten Mal in eine Entgiftung, und es gab immer Medikamente. Der kalte Entzug wäre sogar auf einer Intensivstation zu gefährlich, weil der Sprung ins Delirium nicht vorhersehbar ist.

    Zu Lies:

    Das CT gibt Informationen ob schon ein Hirnschaden vorliegt. nach langem Alkoholkonsum ist das Gehirn geschädigt, und das lässt sich anhand der Hirnströme feststellen. Es muss gemacht werden um eine organische Ursache auszuschliessen. Ob ein Patient in den letzten Wochen Alkohol getrunken hat wird mit der Blutentnahme festgestellt. Es gibt Leberwerte die auch Wochen nach dem letzten Alkoholkonsum erhöht sind und eindeutig darauf schliessen lassen. Das wird dann interessant wenn jemand in eine psychosomatische Kur geht und Vorraussetzug dafür eine Trockenheit ist. Auch bei Führerscheinverlust und Wiedererteilung kann es zu so einer Untersuchung kommen. Wenn derjenige dann in den letzten zwei Wochen Alkohol zu sich genommen hat , wars das.

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Zitat

    Früher hat man sich bei der Quälerei einen gewissen Erziehungseffekt gewünscht, das ist aber nicht mehr Stand


    darüber hab ich auch schonmal nachgedacht; nicht, daß ich das propagieren will, aber wäre es möglich, daß jemand der "bewußt" die ganzen Qualen des Entzugs mitmacht, mehr "Respekt" vor einem Entzug hat, als jemand, der quasi die Entgiftung "verschläft"?

  • Hallo ega, das mit dem kalten Entzug wird hier andauernd diskutiert, warum wohl sollen die Leute zum Arzt gehen. Damit sie Ihre Krampfanfälle unter ärztlicher Aufsicht bekommen? Das Risiko ohne Medis ist einfach zu hoch.

    Zitat

    daß jemand der "bewußt" die ganzen Qualen des Entzugs mitmacht, mehr "Respekt" vor einem Entzug hat, als jemand, der quasi die Entgiftung "verschläft"?

    Du hast zuhause entzogen, wie ich aus Deinen Beiträgen erlesen kann, und da Du ja jetzt abgeschreckt bist, wirst Du doch bestimmt nie wieder trinken.....oder??? :roll:

    Falls das für Dich nun gereicht hat für eine dauerhafte Abstinenz wäre das natürlich schön.

    Im allgemeinen hilft es aber nicht gegen das Trinken , sondern eher gegen das Aufhören wenn der Rückfall da ist. Unser Gedächnis ist so ausgelegt, das wir negative Erlebnisse, und damit verbundene Schmerzen irgendwann vergessen, verdrängen oder abdämpfen.
    Das ist von der Natur so vorgegeben. also wird dieser Effekt nicht lange anhalten.


    Viele Grüsse White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

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  • hallo karsten und michael,
    wenn ihr meine bisherigen Beiträge gelesen habt, wisst ihr , daß ich jedem vom kalten Entzug abgeraten habe, da es zu gefährlich ist; nichsdestotrotz habe ich selbst einen gemacht und weiss sehr wohl, daß dies nur der "Entgiftungsteil" war und der harte Part nun folgt, deswegen geh ich jetzt in eine SHG; ob das eine stationäre mit folgender Therapie ersetzt, sei mal dahingestellt, aber zumindest probier ich´s und hab auch den festen Willen

  • Hallo Natz,

    wie geht es Dir denn heute?

    Ich möchte Dir auch noch einmal zu einer professionellen Entgiftung raten, das ist eine wichtige Grundlage. Ein kalter Entzug ist einfach zu gefährlich und man muss da nicht durch. Ich habe in einem ganz normalem KH entgiftet, man muss nicht in ein Landeskrankenhaus. Aber auch dort muss es nicht unbedingt schlecht sein, unseres hier hat beispielsweise einen sehr guten Ruf. Es gibt dort auch eine Tagesstation, wo man danach Therapie machen kann. Die Angebote sind vielfältig, wenn man sich mit einem Arzt oder Suchtberater in Ruhe bespricht, wird man das beste für sich raussuchen können. Man sollte sich immer jemanden anvertrauen, das erleichtert.

    Lieben Gruß, die Lilly

  • Hallo Leute,
    wenn ich täglich 4-5 Bier trinke, habe ich nach dem, was ich bisher gelernt habe (beim TÜV) 1,5 Promille abzüglich dem Zeitfaktor von wenigstens 6 Stunden noch 0.6 Promille, richtig? Ist da eine professionelle Entgiftung wirklich notwendig, oder reicht nicht erstmal eine psychologische Therapie, oder SHG, die mich menthal aufbaut?

    LG
    Natz

    Wer sich bremst, dem quietscht die Seele!

  • sag mal natz

    was willst du eigentlich aufhören oder lamentieren???

    es ist doch nun wirklich oft genug gesagt worden das es gefährlich ist, dazu kann ich dir noch ein erlebniss erzählen was dich hoffentlich überzeugt.
    als ich auf der intensivstation gearbeitet habe ist uns ein alter herr nach 3 tagen ins delir gerutscht, seine familie war fassungslos der gute hatte über 30 jahre hinweg lediglich 1-2 bier abends getrunken. seine kinder haben geschworen ihren vater nie betrunken gesehen zu haben. da hätte deine rechnung auch nicht gegriffen, nur das delir war eindeutig.
    so nun ist es deine entscheidung geh zum arzt oder mach dir weiter was vor, es ist dein leben.

    gruß doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Natz,

    das wird doch alles irgendwie nix.....oder wie??? :roll:

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • ihr habt sicherlich recht, ein Hintertürchen wäre schön, aus dem ich mich sang- und klanglos verpissen könnte. So gesehen hat's noch nicht vollends klick gemacht in meinem Kopf.
    Ich werde den professionellen Weg gehen!
    Mein Bruder ist seit heut morgen in der Entgiftung und ich war grad bei ihm. Er wird mindestens 7 Tage dort bleiben. In der Zeit geh ich zum Arzt und sehe wie's weitergeht. SHG mit meinem Bruder ist schon mal Fakt.
    Und vor einer Entgiftung werd ich mich auch nicht mehr sträuben.

    LG
    Natz

    Wer sich bremst, dem quietscht die Seele!

  • Hallo Nottenkatz,

    das finde ich ja schon mal gut, das Du Dich mit Deinem Arzt kurzschliessen und eine Entgiftung machen willst.

    Mich würde so am Rande mal interessieren wie Eure Eltern darauf reagieren???

    So mit totschweigen das Thema ist ja wohl jetzt nicht mehr.... :roll: ??
    Bis jetzt hat Dein Bruder ja wohl sowas wie eine ungeliebte Randgruppe gebildet, an der Ihr Eure Trinkmengen gemessen habt. Jetzt verschiebt sich das irgendwie etwas. Wie wollt Ihr das anpacken...???Das ist bestimmt nicht unwichtig für Eure trockene Zukunft..??!!

    Viele Grüsse

    White

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

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  • Hi Micha,

    um deine Frage mal zu beantworten, wie meine Eltern reagieren:
    In meinem Fall sehen die kein Alkoholproblem, da ich ja soweit alles gebacken kriege, Job, Hausbau, etc.
    um meinen Bruder machen sich meine Eltern nur Sorgen, sind allerdings hilflos. Sie wissen einfach nicht damit umzugehen.
    Hab ich selbst vor Jahren erlebt.
    Als damals klar war, das ich eine Therapie mache, war ich das Sorgenkind und wurde auch so behandelt.
    Und ich will keine Sorgen bereiten!
    Meine Eltern sind alt und haben sich genug gesorgt.
    Meine Geschwister (eigentlich geht's dabei um eine Schwester und ihrem Mann) werde ich bitten, mit ihrem Trinkverhalten Rücksicht auf meinem Bruder zu nehmen, und ihnen mitteilen, das ich auch zur SHG gehe. Da ich in etwa soviel trinke, wie sie, werden sie in dem Moment, vielleicht mal über sich selbst nachdenken, sofern's ihnen nicht zu anstrengend erscheint. Ich erwarte aber so Sprüche, wie: Wieso sollen wir uns verstecken, wenn ihr's nicht hinkriegt?
    Ehrlich gesagt stört's mich nicht, wenn alle um mich trinken, ich trinke das meiste eh' wenn ich allein bin, und ich will auch nachher nicht jeden Kontakt meiden, wo jemand ein Bier trinken könnte. Ich hab mal mit dem Rauchen aufgehört, und da hat's mich auch nicht gestört, wenn andere rauchen. Allerdings war das Aufhören so leicht, das ich nach 2 Jahren wieder angefangen bin :oops:
    Ich werde in Zukunft meinem Bruder besser zuhören, und hoffentlich, vorbildlich an seiner Seite stehen. Wer unser Problem ignoriert, kriegt'n ziemlichen Dämpfer von mir, sprich, wenn meine Schwester mal am Wochenende mächtig lallt, hör ich nicht mehr geduldig zu, sondern sag ihr: Boah, ich versteh kein Wort, kannst du mir das nochmal mit ca. 1 Promille weniger erzählen? So in der Art etwa. Wer keine Rücksicht nimmt, braucht auch von mir keine erwarten!

    So, ich muß ins Bett.
    Bis dann White

    LG
    Natz

    Viele Grüsse

    White[/quote]

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