Liesel - Mein Mann ist alkoholabhaengig

  • @ Matilda: das Haus gehört mir und er hat ca 50000 € Schulden .
    Früher habe ich auch mal Schulden ausgeglichen, mache ich nicht mehr. Er hockt auf der Straße, wenn ich ihn hier raus schmeiße

  • Ja, ich werde versuchen eine Exit- Strategie zu erarbeiten.

    Weitere Worthülsen oder kommt sie jetzt endlich ins Handeln. Das war mein erster Gedanke. Habe ich zu hat hart gedacht oder ist es die Realität? Denn seit über einem Jahr und 167 Beiträge weiter hat sich da ja nichts Merkliches getan.

    Jetzt wird auch noch die Tochter beklaut und Liesel ist immer noch am Versuchen. Wie geht das zusammen? Was muss noch passieren um ihm seine Sucht weiter aktiv zu unterstützen.

    Ist noch Luft nach oben und dabei blind zuzusehen, wie die Tochter weiteren Schaden nimmt? Ihr Leben in Zukunft jetzt so geprägt wird, dass sie in eine lebenslange Therapie braucht und ihre Kindheit verarbeiten muss? Das waren meine Gedanken.

    Bin ich zu weit weg?

    Wie wäre es mit einem konsequenten Umsetzen? Tun muss man tun.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Liebe Liesel,

    Matilda: das Haus gehört mir und er hat ca 50000 € Schulden .
    Früher habe ich auch mal Schulden ausgeglichen, mache ich nicht mehr. Er hockt auf der Straße, wenn ich ihn hier raus schmeiße

    Dann bist Du ja schonmal sicher. DEIN (sorry, musste ich jetzt mal groß schreiben) Haus! SEINE Schulden.

    Also eine Idee: Gibt es eine Oma/Opa, Tante, Freundin, Schwester, Bruder zu der Deine Tochter erstmal gehen könnte wenn Du ins Ausland musst?

    Gibt es die Möglichkeit, dass Du beruflich was änderst? Keine Ahnung was Du machst....Also ohne Auslandeinsätze....

    Dann würde ich ihm klar eine Grenze aufziehen...

    Passiert das oder das, ziehst Du mit sofortiger Wirkung aus. PUNKT.

    Wenn Du Selbstständig bist, bist Du doch mega organisiert, zielstrebig und mutig. Also dann schaffst Du das für Dich und Deine Tochter auch.

    Und wenn er dann auf der Straße sitzt... sitzt er auf der Straße. Selbtgewähltes Schicksal.... Darüber brauchst Du Dir keine Gedanken und Sorgen machen.

    Du schaffst das! Ich hätte mich immer gerne Selbstständig gemacht, mich aber nie getraut. Also steckt meiner Meinung nach auch viel Mut und Stärke in Dir.

    LG Momo

  • Danke, Momo! Ja, im Beruf bin ich top organisiert und mutig- wollte die Selbständigkeit auch unbedingt und würde sie nicht aufgeben. Die Auslandseinsaetze sind Teil dessen- ohne diese kann ich die Selbständigkeit nicht aufrecht erhalten, da sie der Kern sind.
    Ich habe keine Geschwister, Mutter ist gestorben und mein Vater über 80. zu ihm könnte aber meine Tochter im Notfall, aber ist keine Dauerlösung.
    Aber Du hast schon Recht- ich bin eigentlich niemand der aufgibt. Ich muss eine Lösung finden.

  • Liesel, ernsthaft, heute früh war mein Gedanke: Ich schicke dir das Jugendamt auf den Hals! So sehr k*tzt mich deine Haltung an. :cursing:

    Aber wir sind im Internet, du bist anonym und kannst hier noch viele Jahre mehr rumeiern und das Leben deiner Tochter vor die Wand fahren.

    Du verdienst doch Kohle. Du besitzt ein Haus. Und da bekommst du es nicht gebacken den Typ rauszuschmeißen und dir für 3 Tage eine Betreuung zu organisieren?? Lieber überläßt du dieses Kind einem Säufer, Dieb und Spielsüchtigen?

    Du kannst dir nicht vorstellen, wie mich deine Haltung abstößt. Nach einem Jahr im Kreis drehen und ALLES abwimmeln was dir geschrieben wird, wie kannst du da noch in den Spiegel schauen?

    Lies nochmal deinen allerersten Beitrag hier durch. Was ein jahrelanger Leidensdruck und du machst einfach immer und immer so weiter. <X

    Selten habe ich mich hier über irgendwas so aufgeregt wie über dich.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Was, darf einem nicht der Kragen platzen?

    Ich bin hier nicht nur Moderator, sondern ein ganz normales EKA, was genau so eine beschissene Kindheit hinter sich hat mit "Erwachsenen", die jahrelang den Hintern nicht hochgekriegt haben.

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Liesel,

    Ich habe jetzt noch mal Deinen ganzen Thread gelesen und möchte Dich auf etwas stoßen. Vielleicht hilft Dir mein Gedanke, weil ich das Gefühl habe, das das Dich irgendwie hindert was zu unternehmen und zu handeln:

    Danke, Linde. Ich weiß. Frage mich manchmal wie es wäre, wenn er Krebs oder Alzheimer hätte- ich denke, dann würde ich ihn doch auch unterstützen. Aber vielleicht ist eine Suchterkrankung etwas anderes. Ich fühle mich überfordert etwas zu entscheiden.

    Also meine Gedanken:

    Du fühlst Dich da irgendwie verantwortlich. Aber wenn jemand Krebs hat oder Alzheimer oder was auch immer hat, geht er im Normalfall zum Arzt bzw. in eine Behandlung. Da sagt ja auch niemand, dass Du die Krebsbehandlung machen musst. Oder das wenn Du ihn richtig behandeln oder unterstützen oder ihn richtig lieben würdest, er gesund werden wird. Du bist kein Arzt, kein Suchttherapeut, keine Entzugsklinik.

    Wer aber ggf noch eine Chance hat gesund zu werden, ist Deine Tochter. Und das liegt in Deiner Verantwortung. Mache Deine Augen auf und schaue genau auf Eure Situation. Verschließe Dich nicht vor der Realität. Und hey ich habe meinen Vater auch abgöttisch geliebt und erst jetzt wird mir bewusst, dass ich als 10 Jährige schon Aufgaben von 40 Jährigen übernommen hatte.... Das meine Mutter nicht immer kalt war, sondern gefangen in Ihrer Co-Abhängigkeit (aka die Nachbarn dürfen nichts mitbekommen... Alles perfekt nach außen, das Haus immer super sauber, etc...)- Das Verhalten hat sie immer noch, obwohl mein Vater schon vor 18 Jahren gestorben ist.

    Ich kan Dir nur raten in die Handlung zu kommen. Nägel mit Köpfen zu machen.

    LG Momo

  • Liebe Liesel,

    Ich bin selbst EKA und bei deinem neuesten Beitrag kommen mir die Tränen weil ich ungefähr nachempfinden kann, wie es deiner Tochter wohl gehen muss. Ich kämpfe sehr damit, meine Kindheit in der Suchtfamilie aufzuarbeiten und v.A. durch die Geburt meines eigenen Kindes habe ich erst realisiert, wie schlimm meine Kindheit wirklich war, obwohl einem das zum Zeitpunkt, wo man mitten in diesem Suchtsystem drinsteckt, vielleicht nicht klar ist. Deine Tochter ist glaube ich 13 Jahre alt oder? Das heißt, du brauchst für deine beruflichen Abwesenheiten doch keinen Babysitter mehr wie für ein Kleinkind. Da sollte sich doch eine Lösung finden lassen, sodass natürlich die Aufsichtspflicht erfolgt, aber ich würde deiner Tochter für manche Bereiche bereits eine gewisse Eigenverantwortung zutrauen. Viel schlimmer finde ich es, diese Verantwortung dem alkoholkranken Vater zu überlassen. Da hätte ich auf Dienstreise permanent Bauchweh und Sorge. Entschuldige wenn dich meine Worte treffen, aber wenn ich an deine Tochter denke, wäre es für mich schon 5 NACH 12.

    Lg, Madeleine

  • Hallo Liesel.

    Mir fällt dazu halt ein, dass kein Job der Welt mir so viel wert wäre, wie das Wohlergehen meiner Söhne!!


    Das war nun viel was Du hier „einstecken“ musstest.

    Ich hoffe, dass dieser Thread hier stellvertretend für viele andere co-Abhängige steht, die mitlesen, die ebenfalls in der Situation stecken, wo innere Abgrenzung nicht mehr reicht sondern Handeln gefragt ist.

    LG Cadda

  • @ Madeleine, Cadda, Lana, Linde: erst mal danke für Eure Beiträge. Ich kann einstecken, das ist kein Problem.
    Was mich eher ist beschäftigt, ist wie ich die Betreuung organisiere.
    Ich brauche zwar keinen Babysitter, aber schon jemand, der übernachtet und meiner Tochter auch mal essen macht und eine Struktur gibt, wenn ich nicht da bin.

    Dann noch eine Frage: habe meiner Tochter schon mal gesagt, dass sie , wenn ich nicht da bin, doch vorübergehend mal bei meinem Vater sein kann. Dies will sie jedoch gar nicht, sondern sie sagt, es sei kein Problem mit Papa allein zu sein, sie wisse, dass er krank ist. Aber er störe ja nicht!
    Was sagt Ihr dazu?
    Sie ist mit 13 halt auch kein Kleinkind, dass ich ihr einfach eine Betreuung ‚vorsetzen‘ kann, obwohl ich auch in die Richtung denke.

  • Weißt du Liesel, ich war in dem Alter auch oft über Nacht alleine oder auch mehrere und ich hätte/habe mich natürlich dagegen gewehrt eine Aufsicht zu benötigen.

    Insgeheim habe ich mir aber kaum etwas mehr gewünscht, als nicht alleine zu sein. Und in der Rückschau war es ziemliches Glück, dass nichts richtig schlimmes passiert ist.

    Deine Tochter übernimmt Verantwortung, die sie niemals tragen sollte in dem Alter.

    Der Papa ist krank und stört ja nicht 😱

    Oh mein Gott, merkst du überhaupt was alles an bereits verinnerlichter verdrehter Lebensrealität in dieses wenigen Worten steckt? Was du deinem Kind bereits zu Mutes, Woche für Woche, obwohl du seit langem von der Problematik weißt und nach Lösungen suchen wolltest 😢

    Ich war damals ein super vernünftiges junges Mädchen, keiner hätte sich vorstellen können oder hat jemals erfahren, was icu wirklich getrieben habe ohne verantwortungsvolle erwachsene Aufsicht.

    Bitte hör endlich damit auf dein Kind in Lebensgefahr zu bringen, wer weiß wie viel bereits unwiederbringlich zerstört ist in ihrer Seele.

    Und übernimm Verantwortung und Rette was zu retten ist.

    Lea

  • hallo,

    deine Tochter ist 13, du hast für ihre Betreuung zu sorgen. Die Aussage von ihr zeigt doch schon, in welche Richtung sie geht. Sie übernimmt schon jetzt viel zuviel Verantwortung..

    Wenn sie beim Vater bleiben würde, wäre es für dich ok und du könntest sagen, sie war einverstanden. Übernimm die Verantwortung und regele das als Erwachsene und lass nicht das Kind entscheiden. Du bist die Erziehungsberechtigte, hier scheinen sich die Rollen bei euch schon umgekehrt zu haben.

    Es gibt so einige Möglichkeiten, aber sie alle erfordern, dass du ins Tun kommst.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • @ Momo: Ja, das ist richtig. Nur, dass ich sie nicht gefragt habe, ob es ok ist. Sie hat sich dagegen gewehrt, dass sie, wenn ich nicht da bin, bei Opa schläft, und sagte dann das oben genannte.

  • Achso. Entschuldige bitte, ich habe es nur halb richtig verstanden. Kann ich ja aus der Sicht einer 13 Jährigen verstehen, aber deswegen ist es trotzdem nicht gut für sie. Hast Du Dir mal über ein Aupair Gedanken gemacht ?

  • Ich möchte daran erinnern, dass Liesels Tochter schon die GANZE Zeit drei Tage /Woche alleine mit dem Vater ist. Auch als er noch getrunken hat. Die Frage der Betreuung stellt sich nicht erst mit einer Trennung. Diese Frage ist seit Jahren akut!

    Liesel du hast damals geschrieben, dass du es 2019 realisiert hast, dass er schwer abhängig ist. Er aber auch schon lange vorher getrunken hat. 2019 war deine Tochter 8 Jahre.

    Möglichkeiten zur Betreuung und Hilfe sind schon mehrfach diskutiert worden. Werden aber ignoriert.

  • Liesel , deine Frage kann ich nur eingeschränkt beantworten, weil wir ja eure Situation nicht kennen. Die Worte deiner Tochter interpretiere ich als sehr beschwichtigend und bestimmt sieht sie die Dramatik (noch) nicht so. Wie gesagt, erst mit Abstand erkennt man oft die Problematik. Dazu vielleicht eine kleine Anekdote aus meinem EKA Dasein: ich war glaube ich knappe 20 Jahre alt als mein Vater zum 2. Mal seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer abgeben musste und habe ihn in den Sommerferien (ich hatte frei) morgens und abends in die Arbeit gefahren und geholt, teilweise auch „nur“ einmal täglich wenn es sich anderweitig für meine Mutter ausging. Eine Strecke war 30 Minuten, dh ich war wochenlang 1-2 Stunden am Tag unterwegs (keine Öffi-Anbindung) und fand das damals zwar schon etwas blöd aber war „schon okay“. Wenn ich jetzt daran zurückdenke schäme ich mich fast, wie harmlos ich die ganze Situation eingeschätzt hatte und wie blöd ich eigentlich war. Diese und viele weitere Situationen holen mich nun 15 Jahre später immer wieder ein. Long story short: auch wenn deine Tochter aktuell ehrlich damit klarkommen sollte, so bin ich mir fast sicher, dass sie das in wenigen Jahren ganz anders beurteilen wird…

    Ich kann auch verstehen, dass deine Tochter nicht zum Opa will. Drei Tage am Stück in diesem Alter nicht in den eigenen vier Wänden zu sein ist wahrscheinlich nicht so prickelnd und vielleicht etwas langweilig für einen Teenie? Der Aupair Vorschlag klingt doch super 😊

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