Rettung - Wesensveränderung- Gefahr in Verzug

  • Hallo zusammen,

    Ich mache mal diesen Thread auf, weil nicht nur bei den CO zur Trennung geraten wird, sondern auch als Druckmittel die Kinder dazu genommen werden. Rettet die Kinder aus einem alkoholfreien Haus, ist mir zu schnell und zu pauschal.

    Ich habe ja diese typische alkoholisierte Familienkrankheit von der Pike auf mit erlebt. Von einem alkoholkranken Elternteil über den dazugehörigen CO. Ich bin dann in diese Fußstapfen getreten. Die Familie bestand jedoch nicht nur aus mir. Zwei Geschwister haben es anders weggesteckt und haben heute einen normalen Umgang mit Alkohol.

    Anhängend mal zwei Aussagen aus einem anderen Thread.

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    Und wenn sich niemand für die Interessen einsetzt, dann wird der Sohn das komplette Elend also schutzlos ertragen müssen. Bis er stirbt oder bis die Mutter stirbt. Schlimmstenfalls elendig verreckt, währen ihr Sohn alleine und hilflos daneben steht.

    Wäre es für dich was anderes, wenn es sich um eine andere Krankheit handeln würde? Zum Beispiel jemand, der an Alzheimer oder an ähnliches bekommen hat, was auch durch Wesensveränderungen gekennzeichnet ist? Wenn Familienangehörige zu Hause ans Bett gefesselt sind? Die gefüttert werden müssen bis zum Tod? Wie sieht es bei Spastik aus? Alles Erkrankungen, wie auch beim Alkoholiker.

    Jetzt meine Frage. Wo ziehe ich als Elternteil die Grenzen für das Kind? Was ich damit sagen will, dass nicht mein EKA Erlebnis mit einem anderen gleichzusetzen ist.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Wäre es für dich was anderes, wenn es sich um eine andere Krankheit handeln würde? Zum Beispiel jemand, der an Alzheimer oder an ähnliches bekommen hat, was auch durch Wesensveränderungen gekennzeichnet ist?

    Oft gibt es dieser Unterschied, auf dem hier um Forum bereits hingewiesen wurde;


    Der Krebskranke weiß, dass er krank ist, er will gesund werden, und tut daher alles was dafür nötig ist: sucht nach Hilfe, kämpft und nimmt jede Chance auf Heilung an.

    Dabei hat er selbst geringeren Einfluss auf seine Krebserkrankung, als der Alkoholiker auf seine Suchterkrankung.

  • Der Krebskranke weiß, dass er krank ist, er will gesund werden, und tut daher alles was dafür nötig ist: sucht nach Hilfe, kämpft und nimmt jede Chance auf Heilung an.

    Da ging es mir nicht drum. Das predige ich schon seit 16 Jahren hier im Forum :mrgreen:

    Ich schrieb die Frage aus der Sicht der EKA. Aus der Sicht des Kindes.

    Wie empfindet es das Kind. Den Unterschied, ob jemand alkoholkrank oder eine andere Wesens-veränderte Erkrankung hat, sieht das Kind ja nicht. Die Forderung, Kinder vor dem alkoholkranke Elternteil zu retten, ist ja schnell in den Raum geworfen.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen Hartmut, in diesem Fall finde ich es tatsächlich ungünstig, dass du genau dieses Zitat von mir gewählt hast.

    Denn es bezieht sich vor allem darauf, dass ein dreißigjähriges Kind, das laut Vater ungefähr auf dem Stand eines Fünfjährigen ist, ja wirklich wie immer und ewig in der Situation hängen wird, weil nicht einmal die Chance besteht dem Elend irgendwann zu entwachsen und selbst die Wahl zu haben zu gehen. Ein dauerhaft fünfjähriger hat auch nicht die Möglichkeit kognitiv zu wachsen und die Situation wenigstens einigermaßen zu begreifen. Es ist eine Dauerschleife von Gefühlen und einer Situation hilflos ausgeliefert zu sein und nie wirklich zu begreifen was überhaupt los ist. Egoistisch ist da schon das netteste Wort, was mir überhaupt eingefallen ist.

    Wäre es für dich was anderes, wenn es sich um eine andere Krankheit handeln würde?

    Nein!

    Ein fünfjähriges Kind, sollte aus meiner Sicht ganz grundsätzlich nicht mit einem erwachsenen alleine gelassen werden der jederzeit einen geistigen oder körperlichen Zusammenbruch erleidenden könnte.

    Und bei den meisten Krankheiten die du aufgezählt hast, würde auch niemand auf die Idee kommen, ein Kind durch den erkrankten betreuen zu lassen.

    Es ist inzwischen allgemein bekannt, was für eine körperliche und emotionale Belastung die Pflege von Angehörigen bedeutet und was dabei mit dem pflegenden Angehörigen passiert.

    Jetzt meine Frage. Wo ziehe ich als Elternteil die Grenzen für das Kind?

    Das ist immer eine super schwere Frage, bei jeder Krankheit!

    Aber es ist definitiv ein Unterschied, ob es möglich ist eine Krankheit zu stoppen und ob der Patient überhaupt gewillt ist dies zu tun.

    Was ich damit sagen will, dass nicht mein EKA Erlebnis mit einem anderen gleichzusetzen ist.

    Ja, da stimme ich dir zu! Für mich hat das allerdings null mit der Fragestellung zu tun.

    Viele Grüße und einen sonnigen Tag, Lea

  • Guten Morgen Hartmut, in diesem Fall finde ich es tatsächlich ungünstig, dass du genau dieses Zitat von mir gewählt hast.

    Stimmt. Hast Recht. Kann ich nachvollziehen, aber gerade aus diesem Satz sind mir die Fragen aufgekommen. Ginge mir nicht explizit um das 5-jährige behinderte Kind, was ich eh nicht beurteilen kann, da mir da die Qualifikation dazu fehlt. Ich kann auch nicht durch wenige Post raus erkennen ob und wie ein Kind in Gefahr ist. Deswegen habe ich es auch abgetrennt.

    Qualifikation habe ich "nur" als EKA und Alkoholiker. Davon und von mir aus kann ich nur erzählen.

    Für mich machte es kein Unterschied aus "kindlicher" Sichtweise, ob jemand Erwachsenes besoffen, rumrennend oder eine andere Wesens-veränderte Erkrankung hatte. Ich wollte nur, dass es aufhört. Für beide .

    Und bei den meisten Krankheiten die du aufgezählt hast, würde auch niemand auf die Idee kommen, ein Kind durch den erkrankten betreuen zu lassen.

    Siehst du, da vermischen sich die Erfahrungen. Ich habe niemanden betreut. Ich habe es nur erlebt.

    Gruß Hartmut

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  • Für mich machte es kein Unterschied aus "kindlicher" Sichtweise, ob jemand Erwachsenes besoffen, rumrennend oder eine andere Wesens-veränderte Erkrankung hatte. Ich wollte nur, dass es aufhört. Für beide

    Und genau da ist dann doch der Unterschied oder der Knackpunkt weshalb so oft zur Trennung geraten wird.

    Wenn keine Einsicht beim Erwachsenen besteht und kein Wunsch zur Veränderung, dann gibt es keine Rechtfertigung mehr einem Kind das zu zu muten.

    Es ist grausam, übergriffig und meistens absolut egoistisch.

  • Für mich geht es immer um Verantwortung.

    Wo gehört sie hin?

    Wer übernimmt sie?

    Wer übernimmt sie nicht?

    Und im Zweifelsfall muss immer immer immer das Kind an erster Stelle stehen!

  • Und wenn das Amt anders entscheidet?

    Das Kind hat ein Recht auf den Vater.

    Der Vater hat ein Recht auf das Kind.

    Wenn die Mutter sich sperrt, entscheidet das Amt zu Gunsten des Vaters.

    Es ist ja noch nichts wirklich Schlimmes passiert.

    Also hat der Vater Umgangsrecht.

    Ich koche gerade.

    Es nützt nichts Jemandem eine Brücke zu bauen, der gar nicht auf die andere Seite will.

  • Ich glaube dann geht es vor allem darum, der eigenen Hilflosigkeit ins Auge zu Blicken und den Mut nicht zu verlieren weiter nach passenden Lösungen zu suchen.

  • Und genau da ist dann doch der Unterschied oder der Knackpunkt weshalb so oft zur Trennung geraten wird.

    Nein, wenn jemand in der Familie aufwächst, mit einer Behinderung, ein anderer eventuell mit Spastik oder ähnliches, rate ich auch nicht, wenn mehrere Kinder da, sind das "die Behinderten" wegmüssen. Mal sehr krass ausgedrückt.

    Trennung ist für mich immer ratsam, wenn ein CO hier aufschlägt und die minderjährigen Kinder aus Eigensinn nicht einbezieht.

    Da geht es meist auch nicht darum, sich von seinem Alkoholiker zu trennen, das ist in den meisten Fällen eh gedanklich schon passiert. Es geht darum, auf Kosten der Kinder, seine eigenen Felle wegschwimmen zu sehen. Deswegen der unaufhörliche Versuch, den Alkoholiker trocken zu legen.

    Aber das ist ein anderes Thema. Hier ist EKA

    Nun gibt es auch Haushalte, wo der Alkoholiker noch funktioniert. Kinder nicht belastet dadurch sind, weil sie es nicht anders von Geburt an aus kennen und in einem relativen "normalen" Haushalt aufwachsen. Ohne Gewalt oder Übergriffe. Nur mit gewissen Peinlichkeiten.

    Für mich geht es immer um Verantwortung.

    Der sie tragen kann. Kann das ein CO? Kann das ein Alkoholiker? Der Co denkt, er kann das, der Alkoholiker denkt, er ist keiner, also kann er es auch.

    Ich hatte keine Verantwortung als Kind für den saufenden Elternteil übernommen oder hatte das Gefühl es tun zu müssen. Ich komme auch aus einer Zeit und Erziehung heraus, wo es kein tagelanges betüdeln gab. Vergleich mit den heutigen, viel verbreiteten Helikopter Eltern. Mir ist heute vieles zu über psychologisiert.

    Schwierig ist es, wenn beide Elternteile saufen, dann ist es die verdammte Pflicht, die Kindern sofort herauszuholen.

    Hier schlagen eigentlich auch nur EKA auf, die ein leidvolles Leben hinter sich haben. Deswegen ist es auch berechtigt, seine Erfahrung direkt und ungeschönt herauszuhauen. Ich finde es gut. Ich sehe ja auch an der Reaktion vieler, wenn mal etwas direkt abverlangt wird, inwieweit er sich mit Händen oder Füßen wehrt oder es in Betracht zieht.

    Gruß Hartmut

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  • Hallo!

    Wenn Gefahr im Verzug ist, dann gehören Kinder geschützt, egal aus welcher Krankheit heraus sich diese Gefahr ergibt.

    Ich wünschte ich hätte meine besser schützen können. Jetzt, sie sind erwachsen, sehe ich was es mit ihnen gemacht hat.

    Sie arbeiten hart daran. Ich bin stolz wie sie es schaffen, aber es tut weh dass es nötig ist.

    Und ich rede nicht von körperlicher Gewalt.

    Ich selbst habe das als Kind auch erlebt, weiß wie es sich anfühlt, was es mit der Seele macht.

    Es kann jede Erkrankung schwere Auswirkungen auf die Familie haben. Aber oft ist es eben jahrelanger Psychoterror der in einem Alkoholikerhaushalt herrscht, vieles unterschwellig.

    Und man unterschätzt was es mit den jungen Seelen tut.

    Man kann seine Kinder nicht vor allem im Leben beschützen, aber ich wünschte von Herzen ich hätte es nicht erfahren müssen, und meine Kinder auch nicht.

    In beiden Fällen waren es Väter, gute Menschen, die der Alkohol leider sehr verändert hat.

    Aber wie gesagt, das können auch andere Krankheiten.

    Uffff....sehr persönliches Thema.....

    Der Teufelskreis ist eben das Problem, der Co denkt er kann retten, der Alki verleugnet es. Das ist die Krux, und Leidtragende sind nun mal die Kinder, die in dieser Situation aufwachsen, es nicht anders kennen und Schaden nehmen wenn niemand eingreift.

    Genau genommen ist dies in meiner Familie drei Generationen hintereinander passiert, weil keiner den Teufelkreis durchbrochen hat. Bis zu uns, und meine Kinder arbeiten jetzt hart daran diese Familiengeschichte nicht fortzusetzen.

    Auch erfolgt die Wesensveränderung ja nur schleichend, oder wie bei meinem Vater nur wenn harter Alk ins Spiel kommt. Dazwischen gibt es trügerische gute Phasen, Hoffnung keimt auf, alles ist doch nicht so schlimm. In diesen Phasen leben die Kinder auf, hängen an dem Elternteil, der Absturz ist dann nur tiefer.....

    Da kommt gerade viel hoch.....meine Kindheit, meine Kinder.....

    Aber gut dass man da mal wieder ran geht. Auch wenn es schmerzt. Es hilft auch beim Heilen.

    Clärchen

  • Wenn Gefahr im Verzug ist, dann gehören Kinder geschützt, egal aus welcher Krankheit heraus sich diese Gefahr ergibt.

    Genau auf das wollte ich heraus.

    Auch erfolgt die Wesensveränderung ja nur schleichend, oder wie bei meinem Vater nur wenn harter Alk ins Spiel kommt. Dazwischen gibt es trügerische gute Phasen, Hoffnung keimt auf, alles ist doch nicht so schlimm. In diesen Phasen leben die Kinder auf, hängen an dem Elternteil, der Absturz ist dann nur tiefer.....

    Da kommt gerade viel hoch.....meine Kindheit, meine Kinder.....

    Ich kannte keine Wesensveränderung an dem saufenden Elternteil, da ich nichts anderes gekannt hatte. Im erwachsenen Alter, als der Elternteil trocken wurde, war er genauso, außer den üblichen alkoholbedingten Ausfallerscheinungen.

    Es ist ja nicht so, dass sich alle Alkoholiker zu Tyrannen verwandeln. Viele sind schon von Natur aus so geprägt.

    Da kommt gerade viel hoch.....meine Kindheit, meine Kinder.....

    Aber gut dass man da mal wieder ran geht. Auch wenn es schmerzt. Es hilft auch beim Heilen.

    Da sind wir unterschiedlich

    . Wenn mich in dieser Richtung aus der Vergangenheit noch etwas schmerzt, dann gehe ich da nicht mehr dran. Mache mich doch nicht zum Spielall der Vergangenheit. Es darf dann auch schon mal schmerzen, dafür ist der Mensch ausgelegt. Zeigt nur, mache es mal anders.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Da sind wir unterschiedlich


    . Wenn mich in dieser Richtung aus der Vergangenheit noch etwas schmerzt, dann gehe ich da nicht mehr dran. Mache mich doch nicht zum Spielall der Vergangenheit. Es darf dann auch schon mal schmerzen, dafür ist der Mensch ausgelegt. Zeigt nur, mache es mal anders.

    Natürlich kann ich nicht in dich hinein gucken Hartmut. Aber 😎

    Ich glaube so unterschiedlich seit ihr da vielleicht gar nicht. Du hast für dich die Alkoholsucht „gewählt“ (natürlich sucht mach sich das nicht aus, mir geht es nur um die typischen Wege von denen EKAs meist einen oder mehrere gehen).

    Und aus deiner Sucht hast du dich erfolgreich befreit, bleibst aber weiterhin fast täglich hier am Ball.

    Unterscheidet sich das wirklich so sehr davon, wenn ein Co oder EKA seine Hauptthemen nicht aus dem Auge verliert und immer mal wieder hinguckt, wo bei ihm die Knackpunkte liegen 🤷🏻‍♀️

  • Hallo Hartmut,

    doch, ich gehe immer mal wieder an diese Themen die schmerzen. Ich lerne viel dabei über mich. Manchmal verstehe ich mich dann besser, kann mir und anderen verzeihen.

    Es erklärt mein heutiges Verhalten manchmal.

    Ich versuche nicht zu hadern, meine Vergangenheit zu akzeptieren, denn ich kann es nicht mehr ändern.

    Wenn ich hadere, dann werfe ich mir mehr vor als den Alkoholikern, denn ich war ja " gesund", oder eben nicht.

    Es hat etwas mit Ehrlichkeit mir gegenüber zu tun. Allerdings muss ich immer aufpassen dass diese Rückblicke nicht kippen, und mich runterziehen. Also in kleinen Schritten.

    Ich denke jeder hat da einen anderen Umgang. Und es gibt kein Richtig oder Falsch.

    LG Clärchen

  • Früher, als ich ein Kind war hieß es, Papa geht es nicht gut, Papa muss schlafen, wir können heute leider nicht da und da hin....

    Ich mochte meinen Papa trotzdem, weil er immer lieb zu uns war. Als Jugendliche war er mir manchmal peinlich, aber da war ich eh nimmer oft zuhause.

    Heute weiß ich, was damals los war.

    Heute sitze ich neben ihm und sehe seine zitternden Hände, seine gelben Augen, sehe meine Mutter, wie sie sich immer noch um ihn kümmert, er ist immer noch lieb zu mir, zu meinen Kindern auch.

    Wie oben geschrieben wurde, damals war es mir nicht bewusst, aber es war okay.

    Und als ich selber süchtig wurde, hab ich ihn noch mehr verstehen können.

    Traurig ist es dennoch. Ich glaube, er wird daran oder an seinem Kettenrauchen sterben. Oder an der Kombi.

    Aber ich konnte mich innerlich distanzieren. Nicht mehr mein Zirkus, nicht mehr meine Affen.

  • ??? Es macht nicht etwas sprachlos, zu das zu lesen

    Ich mache mal diesen Thread auf, weil nicht nur bei den CO zur Trennung geraten wird, sondern auch als Druckmittel die Kinder dazu genommen werden. Rettet die Kinder aus einem alkoholfreien Haus, ist mir zu schnell und zu pauschal.

    Und ehrlich gesagt frage ich mich, was passieren würde, wenn jemand ohne dein Standing hier in den Chat geworfen hätte.

    Vielleicht hab ich es ja auch nicht richtig verstanden aber eine suchtbelastete Familie ist kein Ort an dem sich ein Kind gut entwickeln kann!!! Selbst wenn es ohne auf den ersten Blick sichtbaren Schaden aufwächst - wie viel Energie ist nötig, um all das auszugleichen, was dort gefehlt hat!!! Ich bin nicht selbst an der Flasche hängen geblieben aber ich habe trotz jahrelanger Therapie so viele psychische Spätfolgen und Wunden!

    Ein Kind braucht Eltern, die sich nicht wegballern, Eltern, die Liebe geben können, Grenzen setzen und gut für sich und ihre Kinder sorgen. Kein Kind verdient es in einer suchtbelasteten Familie aufzuwachsen. Das sage ich nicht schnell aber 100 Prozent pauschal!

  • Ich weiß nicht, ob der Begriff "Druckmittel" passt.

    Die Mehrheit der Suchtkranken lässt sich nicht von solchen Drohungen beirren.

    Wir wissen ja, dass es sehr unterschiedliche Verhaltensweisen von Alkoholikern ihren Kindern gegenüber gibt.

    Es gibt viele Umstände, die Kinder über das Maß belasten können, andere als Sucht. Es gibt auch andere Krankheiten.

    Was z. B. , wenn ein Elternteil auf 1x schwerbehindert wird? Haben wir da so sehr das Kindswohl in den Augen?

    Ich glaube, weder irgendwelche Parolen von wegen "Augen zu & durch" oder "Das Leben ist kein Ponyhof"

    noch die überbetüddelnde Haltung, Kinder vor jedem Ungemach abschirmen zu wollen (was eh nie komplett funktionieren kann) sind irgendwie hilfreich.

    Da gibt es in jedem Einzelfalle eine Reihe von Sachen zu berücksichtigen, die man als Involvierter gar nicht richtig im Blickwinkel hat.

    Auch die Hilfestellung durch SHGen ist da, so glaube ich, begrenzt.

    Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns.
    Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. (Bert Brecht) 8)

  • Vielleicht hab ich es ja auch nicht richtig verstanden

    versuche es anders.

    Der Co nimmt das Kind als Schutzschild, den Alkoholiker nicht verlassen zu können. Der User ratet dem Co gerade wegen der Kinder, den Alkoholiker sofort verlassen zu müssen. In beiden sind es wieder einmal die Kinder, die es ausbaden müssen. Die werden ja nicht gefragt, sie werden da nur benutzt

    Und das ist mir eben dann zu pauschal. Ich muss mir auch mal erlauben können, hinter die Kulissen zu schauen. Bei mir war es auch anders . Bin ja auch EKA . Zählen diese Erfahrungen nicht? Die kann ich nicht wegdiskutieren.

    !! Ich bin nicht selbst an der Flasche hängen geblieben aber ich habe trotz jahrelanger Therapie so viele psychische Spätfolgen und Wunden!

    Ich habe keine Wunden mehr, da ich mein anschließendes Saufen nicht an einem kranken Fehlverhalten der Eltern festgemacht hatt. Ich hatte gesoffen, aus freien Stücken.

    Zudem ich auch keine jahrelange Therapie unter dem Deckmäntelchen. "Es muss alles haargenau aufgearbeitet werden" . gemacht habe. Never Ending Storys sind nicht mein Ding. Das auch aus Erfahrung heraus. Meine Therapie war keine Therapie.

    Kein Kind verdient es in einer suchtbelasteten Familie aufzuwachsen. Das sage ich nicht schnell aber 100 Prozent pauschal!

    Das ist richtig und nicht pauschal. Aber die Welt ist eben anders. Deswegen sind wir ja hier.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Ich finde es wird so gut wie nie dazu geraten den Alkoholiker sofort zu verlassen, jetzt mal abgesehen von den ganz harten Fällen.

    Dann streichen wir sofort. Bin ja flexibel. :mrgreen:

    Gruß Hartmut

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