Maeron - Von der Krankheitseinsicht & meiner täglichen Abstinenz

  • Aber das wird mit der Zeit hoffentlich noch anders.

    Hi Maeron

    Das wird es auch.Wenn ich mir heute sage:ich bin Alkoholiker kommt nur noch ein Na und!

    Mehr noch.durch diese Krankheit hab ich sehr viel dazugelernt über mich.

    Und auch der Blick auf alle anderen Dinge hat sich verändert.

    Bleib dran an deiner persönlichen trockenarbeit und du wirst es erleben dürfen.

    Achtsamkeit dir gegenüber und deiner Familie gegenüber sind die Schlüssel.

    Du bist gut unterwegs und ich drück die Daumen,das es so bleibt.

    LG Bolle

    Der Weg ist das Ziel(Konfuzius)

  • Mehr noch.durch diese Krankheit hab ich sehr viel dazugelernt über mich.

    Da bin ich mir sicher, das werde ich auch. Ich muss mich ja nun mit meinen Problemen auseinandersetzen.


    Dann versuche ich im Sinne der Achtsamkeit mehr im Jetzt zu leben, die Gefühle wahrzunehmen und nicht sofort zu bewerten.

  • Ich merke nach nun bald 6 Monaten, das ich Es hasse, Alkoholiker zu sein. Aber das wird mit der Zeit hoffentlich noch anders.

    Guten Morgen Maeron,

    wollte Dir am liebsten gestern noch antworten. Musste aber irgendwann mal ins Bett. :)

    Jetzt aber gleich heute Morgen.

    Mir ist gleich der Gelassenheits-Spruch eingefallen.

    1. ...die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann...

    2. ...den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann...

    Bei Punkt zwei hast Du ja schon voll zugeschlagen. Vor sechs Monaten hast Du damit angefangen. Es hat sich sicher schon vieles geändert.

    Bei Punkt eins liegt die nächste Hürde. Leider gibt es Dinge, die ich nicht ändern kann. Fängt gerade schon beim Wetter an. Nicht mit Dingen hadern, die so sind, wie sie sind. Nicht so einfach, aber wichtig. Ich habe dann (weil ich nicht gleich geschrieben habe) mir im Bett ein paar Vorteile Alkoholiker überlegt.

    • Wie Du schon geschrieben hast, musste ich lernen, mich selbst zu reflektieren. (weil ich muss) Man erreicht eine Tiefe, die vielen "Normalos" verborgen bleibt.
    • Ich habe so viele Menschen kennengelernt
    • und mit ihnen tiefere Gespräche geführt, als jemals mit anderen Menschen zuvor
    • Ich bin jeden Tag dankbar, dass es mir so gut geht. Oder zumindest viel besser.
    • Sonderfall. Ich habe die echte Liebe gefunden.
    • Ich weiß das Leben jetzt mehr zu schätzen
    • Ich lebe bewusster

    Und noch einiges mehr.

    VG

    Alex

  • Hallo Maeron,


    ein halbes Jahr 🥳 Glückwunsch

    Ich denke die negativen Gedanken gehören dazu. Wichtig ist, sie zu erkennen und sich dann auf das zurück zu besinnen was man möchte und wofür man es tut.

    Zu erkennen, dass es kein Verzicht ist sondern ein Gewinn.

    Irgendwann werden die negativen Gedanken weniger und die Freude über das nüchterne Leben größer.


    LG

    Hope

  • Hallo,

    diese Woche habe ich die 6 Monate Marke geknackt, wir bereits berichtet.

    Ich möchte ein Resümee ziehen.

    Alkohol am Abend

    Ist mittlerweile ganz gut geworden, ohne Alkohol am Abend auszukommen. Manchmal kommt der Gedanke, aber ansich ist es ganz gut mittlerweile. Habe genug suchtmittelfreie Alternativen gefunden.

    Alkohol beim Feiern - Treffen mit Freunden :

    Ich vermeide diese Situationen. Hier empfinde ich das Auslassen der Treffen mit Freunden als Verzicht. Leider habe ich noch keine nicht trinkenden Freunde.

    Partys ansich, das Saufen ansich wäre mal schön, klar, aber ich rufe mir die negativen Auswirkungen in Erinnerung und kann so damit ganz gut umgehen.

    Familienfeiern / Soziale Situationenn

    Sind für mich tatsächlich noch nüchtern am schwierigsten auszuhalten.


    Zurzeit frage ich Angehörige, an welche Situationen sie sich erinnern, wo ich alkoholisiert aufgefallen bin. Das kommt dann auf eine Liste die ich dann zur Hand nehme, wenn ich Suchtdruck bekomme.

  • Zurzeit frage ich Angehörige, an welche Situationen sie sich erinnern, wo ich alkoholisiert aufgefallen bin. Das kommt dann auf eine Liste die ich dann zur Hand nehme, wenn ich Suchtdruck bekomme.

    Habt ihr das auch so gemach? Negative Erinnerungen festhalten um sie im Fall der Fälle ins Bewusstsein zu rufen?

  • Ich hab sie nicht aufgeschrieben, aber fest in meinem Kopf verankert. Manchmal fallen mir Situationen wieder ein, wenn ich manche Menschen sehe oder an sie denke. Oder an bestimmte Orten bin. Oder wenn bestimmte Festtage näher rücken, die bei mir ausgeartet sind, ... all sowas.

    Ich verdränge sowas auch nicht. Das sind gute "schlechte" Gedanken und Erinnerungen. Die Stärken meine Abstinenz. Auch wenn ich mich dafür sehr schäme.

    Ich sag mir dann immer: "Zum Glück ist das vorbei".

  • Bei mir ist es z. B. eher das Körperliche. Der Moment vom Aufstehen an. Praktisch den ganzen Morgen ging es mir grottenschlecht. Und dann ab mittags ständig den Gedanken im Kopf zu haben, wann ich denn jetzt was trinken kann und ob noch genug da ist. Und abends wieder mit dem schlechten Gewissen ins Bett, weil es wieder mehr war und schon dem Wissen, dass es morgen wieder besch... wird. Und das tagein, tagaus.

    Wenn es mir jetzt morgens so schlecht gehen würde, könnte ich daheim bleiben. Weil dann wäre ich richtig ordentlich krank.

    Dito. "Zum Glück ist das vorbei"

  • Bei mir ist sehr stark verankert, dass ich schon morgens angefangen habe an Alkohol zu denken: wie kann ich es heute schaffen am Abend nichts zu trinken. Strategien zurechtlegen, mich elend fühlen, hoffen, dass ich es hinbekomme …. und doch wieder nicht täglich, aber regelmäßig scheitern… am nächsten Morgen wieder voller Selbsthass aufwachen…. usw

    Was für eine Endlosschleife..

    Liebe Grüße

    Evelin

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