Maeron - Von der Krankheitseinsicht & meiner täglichen Abstinenz

  • vielleicht ist es ja so: du hast die angsstörungen nicht, weil du nicht mehr trinkst. du hast vielleicht deine ängste nicht so gemerkt, weil du sie weggesoffen hast. und jetzt bist du ganz pur und da treten sie umso offener zu tage. das geht aber wieder weg, wenn du es behandelst. alles gute!

    Ja, genau. Meine Ängste waren vorher da und durch Alkohol waren sie temporär weg. Diese Art der "Selbstmedikation" ist in meinem Fall die Suchtmittelfunktion.

  • Letzte Nacht hatte ich mal wieder einen Traum wo ich konsumierte. Diesmal habe ich vom Kiffen geträumt. Im Traum war es total schön und ein fabelhaftes Gefühl.

    Unterbewusst ist da echt noch viel abgespeichert. Aber habe ja auch vom 19. bis ca. 31 Lebensjahr regelmäßig gekifft. Zeitweise Jahrelang fast täglich.

    Glücklicherweise ändert der Traum nichts an meiner Ablehnung zu dem Zeug.

  • Manchmal habe ich für kurze Momente Suchtdruck, Craving, Verlangen...

    Ich erzähle es meiner Frau nicht immer. Manchmal denke ich, es wäre vielleicht gut, wenn ich es immer erzähle. Einfach damit sie mehr weiß, was die Krankheit ist bzw. wie es mir damit geht. Auf der anderen Seite möchte ich sie nicht unnötig belasten.

    Wie macht ihr das mit euren Partnern?

  • Wenn etwas für mich schwierig war oder ist, teile ich es ihr mit, aber nicht bei jedem Anflug von Suchtdruck. Sollte sie es wissen, kann sie mich unterstützen….?
    Es ist schon ein Abwägen, um sie nicht zu be(über)lasten, denn die Bereitschaft, sich mit meinem Thema immer wieder auseinanderzusetzen hat auch seine Grenzen. Zu lange war das Thema sehr dominant und belastend für sie. Ich trage die Verantwortung für meine Abstinenz.

    -------------------------------------------------------
    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Hallo Maeron,

    wenn es etwas ist, was meinen Partner betrifft, spreche ich es an. Z.B. wenn ich eine Veranstaltung zeitig verlassen möchte, weil es mir zu viel wird.

    Ansonsten ist das Forum ein guter Ort. Hier wird man verstanden.

    Viele Grüße

    Seeblick

  • Ich trage die Verantwortung für meine Abstinenz.

    Das finde ich einen ganz wichtigen Satz. Und genau so habe ich das für mich verinnerlicht.


    Ich bin auch der Meinung, dass Wissen auch belasten kann.
    Wenn ich Dinge erfahre, die ich gar nicht wissen will oder von denen ich auch gar nix verstehe, ist dieses Wissen für mich belastend….auch, weil ich sowieso nix tun kann.

    Wie soll ein Nichtsüchtiger verstehen können und vor allem, was sollte er denn machen können, wenn ein Süchtiger nicht mit seiner Sucht zurechtkommt? Das Nüchternwerden und -bleiben ist ja fester Bestandteil der Sucht…..also, meine alleinige Verantwortung.

    Das Nüchternwerden funktionierte erst, als ich mich hier angemeldet habe und hier meine Ansprechpartner gefunden habe. Niemand aus meinem Umfeld hätte mir dabei helfen können.
    Und genau so funktioniert bei mir auch das Nüchternbleiben. Meinen nüchternen Weg gehe ich im Alltag mit Familie, Freunden und ein Stück weit auch mit Kollegen, mein Fundament dafür habe ich mir mit Hilfe dieser SHG geschaffen und mit ihr gelingt es mir auch, diesen (meinen) Weg zu gehen. Weil hier jeder eine weiß, wovon ich rede. Und weil ich hier auch das hilfreichere Feedback bekomme, wenn ich z. B. schreibe, dass ich auf einen Weihnachtsmarkt gehen möchte oder Bedenken habe, ob im Dessert Eierlikör verarbeitet worden sein könnte.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Ich beglückwünsche Dich zu Deiner langen Zeit der Abstinenz.

    Du hast Dich für Dein Leben und Freiheit entschieden.

    Vielleicht denkst Du darüber nach ob du das alte Leben wieder magst.

    Waren es doch kurze Momente im Rausch die dich vergessen ließen.

    Lohnt es sich?

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!