Elraine Einsicht nach dem dritten Klinikaufenthalt?

  • Sowas kann nur unser Administrator machen.

    Aber du hast ja selber mit deinem echten Namen unterschrieben. Reicht es, wenn wir den editieren?

    Ja, das ist eben die dumme Macht der Gewohnheit. Ich wollte nicht mit meinem richtigen Namen unterschreiben, aber man kann ja leider den Beitrag nicht mehr bearbeiten? Gerne hätte ich den Namen und die Zahl hinter meinem Nick raus. Das wäre super.

  • Huhu,

    dein Name ist nun editiert (bin der Admin). Ich wünsche dir inzwischen einen guten Austausch.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. – Mahatma Gandhi

  • Hallo Elraine!

    Wenn Du Dich mit den anderen im offenen Bereich austauschen möchtest, dann klicke den Bewerbungslink an und

    schreibe kurz etwas dazu:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Wir werden Dich dann freischalten und Dein Thema in den Bereich "Erste Schritte für Alkoholiker" verschieben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elranie,

    du bist nun für den weiteren Austausch freigeschaltet. Ich habe dich auch gleich an die richtige Stelle verschoben.

    Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Elranie,

    du bist nun für den weiteren Austausch freigeschaltet. Ich habe dich auch gleich an die richtige Stelle verschoben.

    Du kannst überall schreiben, jedoch bitte nicht die ersten 4 Wochen bei den neuen Teilnehmern im Vorstellungsbereich.

    Hallo Hartmut, vielen Dank.

    Elraine

  • Hallo zusammen, kurzes Update (vermutlich schreibe ich das nur für mich nieder).

    17 Tage ist es nun her, seit dem dritten (und hoffentlich letzten) Rückfall. Es fühlt sich diesmal tatsächlich auch anders an, als die ersten beiden Male. Ich bin mir aber ab und an nicht sicher, ob das nun die Medikamente sind oder ich selbst. Das schwankt sehr. Manchmal bin ich sehr nachdenklich, manchmal geht es mir aber einfach für ein paar Momente richtig gut und ich blühe auf und erkenne mein altes Wesen, vor der Zeit, wieder zurück. Dieser Mensch war lange unter dem Schleier verborgen.

    Oft geht es mir richtig gut, ich fühle mich einigermaßen ausgeglichen und habe auch das Gefühl, dass Ereignisse oder Situationen mich nicht mehr ganz so sehr belasten. Auch habe ich jetzt mit der Reha Phase meiner Therapie gestartet, wovor ich anfangs schon wirklich Schiss hatte. Aber die ersten drei Termine waren wirklich gut.

    Ein großer Punkt bei mir ist es, dass meine Therapeuten mir oftmals sagen, ich muss mir Zeit für mich nehmen und mir selbst Gutes tun. Das fällt mir unheimlich schwer, weil ich oftmals noch sehr von einem schlechten Gewissen gegenüber meinem Umfeld geplagt bin. Oft gestehe ich es mir nicht zu, mir die Zeit für mich rauszunehmen. Ich denke dann, ich habe meinem Umfeld schon so viel Schlechtes angetan, das muss ich jetzt alles wieder aufholen.

    In Bezug auf den Alkohol habe ich aktuell gar kein Bedürfnis und es fällt mir auch nicht schwer, das einfach zu lassen. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass ich derzeit einigermaßen stabil bin. Erst gestern hatte ich eine Situation, in der ich selbst gemerkt habe, dass sich der Umgang damit langsam festigt. Ich hatte Sushi für ich und meine bessere Hälfte bestellt und musste beim Abholen noch etwas warten. Zack, stand als Entschuldigung ein Sake vor mir. Ich musste sehr vehement ablehnen, mehrmals. Erst als ich deutlich sagte, "danke, ich trinke keinen Alkohol, über eine Mangoschorle würde ich mich sehr freuen", war das Thema Sake vom Tisch.

    So viel zum aktuellen Stand. Ich wünsche Euch einen schönen, verregneten Sonntag... Ich hoffe der Sommer kehrt nochmal zurück.

    Elraine

  • Erst als ich deutlich sagte, "danke, ich trinke keinen Alkohol, über eine Mangoschorle würde ich mich sehr freuen", war das Thema Sake vom Tisch.

    Das hast Du richtig gut gemacht!!

    Auch dass Du direkt gesagt hast, über was Du Dich stattdessen freuen würdest. Damit hast Du Dein Nein noch unterstrichen und das Thema noch hartnäckiger vom Tisch gefegt :)

  • Das hast Du richtig gut gemacht!!

    Auch dass Du direkt gesagt hast, über was Du Dich stattdessen freuen würdest. Damit hast Du Dein Nein noch unterstrichen und das Thema noch hartnäckiger vom Tisch gefegt :)

    Hallo Cadda,

    danke. Ja, ich war selbst erstaunt. Das kam aus dem Off ohne Vorher nachzudenken. Zeigte aber anscheinend die gewünschte Wirkung :)

  • Hi Elraine,

    Die Sache mit dem Sake hast Du toll gelöst! Da kann ich viel lernen. Ich hätte mich bedankt , (also den Schnaps angenommen), und dann an die Seite gestellt. Ich habe da noch ein großes Aufgabenfeld vor mir.

    Ich finde Du solltest nicht soviel über den möglichen Schaden Deines Umfeldes nachgrübeln. Wenn Du Dich um Deine Stabilität und Gesundung kümmerst, machst Du Deinen Lieben die größte Freude.

    Liebe Grüße

    Rina

  • Hi Elraine,

    Die Sache mit dem Sake hast Du toll gelöst! Da kann ich viel lernen. Ich hätte mich bedankt , (also den Schnaps angenommen), und dann an die Seite gestellt. Ich habe da noch ein großes Aufgabenfeld vor mir.

    Ich finde Du solltest nicht soviel über den möglichen Schaden Deines Umfeldes nachgrübeln. Wenn Du Dich um Deine Stabilität und Gesundung kümmerst, machst Du Deinen Lieben die größte Freude.

    Liebe Grüße

    Rina

    Hallo Rina,

    danke für die lieben Worte. Ja, ich versuche das aber das ist wohl ein großes Lernfeld für mich. Erst wenn man einen klaren Kopf hat, wird einem Stück für Stück bewusst, was die letzten Monate so gelaufen ist. Und was man selbst gemacht hat. Aber ich kann ja auch nicht erwarten, dass das von heute auf Morgen gleich alles wieder gut ist. Das braucht Zeit, unter Umständen sogar mehr Zeit, als dieser ungute Zustand angehalten hat.

    Liebe Grüße,
    Elraine

  • Hallo zusammen,

    ja, ich war eine ganze Weile weg. Leider hatte ich nochmal einen Rückfall, in der Hoffnung das es der letzte war. Ich bin in der letzten Zeit ein gutes Stück weiter gekommen. Wie sehr das fruchtet, bleibt abzuwarten. Ich muss wohl momentan von Tag zu Tag leben.

    Seit 16 Tagen trinke ich nun nichts mehr.

    Zu meinem Rückfall: Es sind einige Aspekte zusammen gekommen, in meinem familiären Umfeld, welche dann irgendwann das Fass zum überlaufen gebracht haben. Daraufhin habe ich wieder getrunken, nicht so viel wie die letzten zwei Male. Ich habe mir auch rechtzeitig Hilfe gesucht, bei meiner Mama und meinem Partner. Weil meine Emotionen mittlerweile, wenn angetrunken, noch wesentlich stärker sind, wollte ich unbedingt von hier weg. Ich habe mich geschämt, hatte einen großen Selbsthass auf mich. Alles Gefühle, die sicherlich viele von Euch kennen. Als ich dann wieder nüchtern war, habe ich folgenden Entschluss gefasst. Nicht das erste Mal. So kann es nicht weiter gehen, ich kann so nicht mehr und auch mein Umfeld soll das so nicht mehr mitmachen müssen.

    Also habe ich mich entschlossen, das erste Mal in meinem Leben zehn Tage ganz alleine zu vereisen. Ich bin eigentlich jemand, der extrem ungern alleine ist und sich noch viel weniger gerne mit sich selbst auseinander setzt. Ich beschäftige mich lieber mit allen anderen und gucke, dass es den Menschen um mich herum gut geht.
    Gesagt getan, Reisebüro (habe ich auch noch nie gemacht) und zehn Tage Spanien gebucht. Ich habe für diese Zeit noch eine Buchempfehlung von meiner Therapeutin erhalten, weiß aber nicht ob man das hier veröffentlichen darf. Für meine Familie aber auch für mich war es sicherlich nicht leicht, diese Sache durchzuziehen. Bei meiner Familie spielte logischerweise sehr viel Angst um mich mit. Keine Kontrolle mehr über mich haben, ich könnte mich da ja jeden Tag endlos weg kippen. Komme ich überhaupt wieder heil nach Hause? Trotzdem haben sie mir diese Freiheit gelassen. Ich habe mich dazu entschlossen und eine menge Aufgaben für mich im Gepäck gehabt.
    Zudem musste ich mir ja überlegen, wie es mit meiner Reha weiter geht, wie sinnvoll das für mich ist etc. pp.

    Ich könnte jetzt noch Seitenweise schreiben, über die Reise. Aber ich fasse mich kurz, ich habe nicht getrunken in den zehn Tagen, trotz teilweise wirklich schwierigen Situationen. Ich bin auch immer wieder in der Situation gewesen, wo ich hätte können oder sollen. Es hat mir sehr viel in meiner persönlichen Findung gebracht. Viele Erkenntnisse, welche ich davor noch nicht hatte.

    Anfangs war ich fest entschlossen, die Reha in diesem Umfang nicht weiterzuführen, weil zu viel für mich dagegen Sprach. Sondern mit einer Einzeltherapie weiter zu machen. Nach einem Gespräch mit meiner Therapeutin in der Reha gemeinsam mit meinem Partner, habe ich meine Meinung aber geändert. Ich werde diesen Weg weiter gehen, auch wenn momentan noch nicht alles stimmig für mich scheint. Auch habe ich gemeinsam mit meiner Therapeutin und meinem Partner eine "Vereinbarung" verfasst, was bei einem erneuten Rückfall für Konsequenzen entstehen. Das dient nicht dazu, mich unter Druck zu setzen. Aber es kann nicht immer so weiter gehen, ohne das mein Handeln Konsequenzen hat. Ich glaube das ist nicht nur ein guter Schritt für mich, sondern auch eine große Erleichterung und Hilfe für meinen Partner. Die Vereinbarung habe ich selbst formuliert und aufgeschrieben.

    So, erstmal soviel dazu. Nun hoffe ich, dass sich mein Murmelglas jeden Tag weiter füllt und ich es nicht mehr leeren muss.

    Fragt gerne, wenn es Fragen gibt.

    Liebe Grüße, Elraine

  • Hallo Elraine,

    Es sind nicht die Umstände, die mich zum Saufen bringen, es ist nur die Sucht, die mir Saufen als Lösung anbietet.

    Gut das du da wieder in die Spur gekommen bist. Das schaffen nicht viele. Aber eines verstehe ich nicht ganz, warum du dich nicht vor dem Rückfall hier nicht gemeldet hast und Unterstützung angefordert? Hier sitzen doch die Profis. ;) Kein Vorwurf, nur ein Denkanstoß.

    Auch habe ich gemeinsam mit meiner Therapeutin und meinem Partner eine "Vereinbarung" verfasst, was bei einem erneuten Rückfall für Konsequenzen entstehen

    ich weiß das, dass es da und da angewendet wird und einigen auch hilft.

    Ich bin lieber freiwillig und aus Überzeugung für mich ganz alleine trocken. Meine Konsequenz ist nicht Familie, Therapeuten oder sonstiges Personen. Die sind alle austauschbar. Meine Konsequenz ist bei einem Rückfall ein möglicher Tod.

    Aber ich möchte mich bei dir auch bedanken, dass du den Mut hattest uns darüber zu erzählen. Viele verschwinden oder haben unberechtigterweise irgendwie Angst. Das braucht es nicht.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,

    danke für die Worte. Ich glaube, dass ging einfach zu schnell und ich bin gar nicht auf den Gedanken gekommen, hier zu schreiben. Um ehrlich zu sein. Aber es ist ein sehr hilfreicher Denkanstoß, danke dafür.

    Freiwillig tue ich das auch, um meiner Selbstwillen. Daher ja auch die Aussage, so kann ich nicht weitermachen. Und will ich nicht. Aber es ist sicherlich eine Hilfe, weil die Konsequenzen sind, dass ich sicher mindestens zehn Wochen hier weg komme, was ich auf gar keinen Fall möchte.

    Ja, ich habe mir ein Herz genommen und bin auch bereit dafür, unverblümt zu antworten und zu schreiben :) Alles andere wäre schlichtweg Zeitverschwendung und Selbstbetrug, in meinen Augen jedenfalls.

    Liebe Grüße,
    Elraine

  • Hallo Elraine,

    schön, dass du dich traust, hier wieder zu schreiben.

    Ein Rückfall ist ja schon schlimm und den Mut zu haben, davon zu berichten, finde ich sehr mutig und ganz große Klasse. Gleich wieder ‚durchzustarten‘ ist ganz toll.

    16 Tage bist du nun wieder nüchtern. Herzlichen Glückwunsch dazu.

    Anfangs war ich fest entschlossen, die Reha in diesem Umfang nicht weiterzuführen, weil zu viel für mich dagegen Sprach. Sondern mit einer Einzeltherapie weiter zu machen. Nach einem Gespräch mit meiner Therapeutin in der Reha gemeinsam mit meinem Partner, habe ich meine Meinung aber geändert.

    Das finde ich richtig gut. 👍

    Nimm jede Hilfe, die zu bekommen kannst. ‚Aussortieren‘ ohne ne wirkliche Alternative zu haben, finde ich immer schwierig. Vielleicht ist das genau der Weg, den du für dich brauchst. Das rauszufinden geht ja nun mal nicht, wenn du ihn nicht gehst. :roll:

    Ich wünsche dir, dass du deinen Weg mutig gehen kannst … und ich wünsche dir, dass du den Austausch hier suchst, wenn es ‚brenzlig‘ wird….. beim wegbleiben wirst du keine Hilfe bekommen können.

    Übrigens finde ich deine Reise so ganz alleine sehr beeindruckend, noch viel mehr, dass du dabei nüchtern geblieben bist.

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Übrigens finde ich deine Reise so ganz alleine sehr beeindruckend, noch viel mehr, dass du dabei nüchtern geblieben bist.

    Hallo Stern,

    danke auch Dir für Deine lieben Worte. Ja, alles andere wäre nicht zielführend gewesen, sonst wäre ich aus diesem Loch gar nicht mehr rausgekommen.

    Ich denke auch, dass es sinnvoll ist, weiter in der Reha zu bleiben. Ich war vor allem den Gruppen etwas abgeneigt, bzw. kritisch gegenüber eingestellt. Weiß aber, dass das größtenteils an mir liegt. Da ich mich dort sehr schwer öffnen kann und will.

    Ja, die Reise war auch für mich beeindruckend. Da ich, wie gesagt nicht gerne alleine bin. Aber ich habe viel lernen dürfen, auch wenn es sehr schwierige und brenzlige Momente gab. So habe ich z.B. meinen Rückflug nicht erwischt (aufgrund Wechsel des Gates und keiner Chance in dieser kurzen Zeit an das neue Gate zu kommen) und durfte die Nacht (allein) am Flughafen verbringen. Und sicherlich war es auch ein Grund, dass ich viel zu große Angst vor einem Kontrollverlust im Ausland ganz allein gehabt hätte.

    Die Situationen, in denen ich "eingeladen" wurde zu trinken, habe ich erstaunlich gut gemeistert. So war ich beispielsweiße mit einem älteren Ehepaar beim Abendessen. Wie selbstverständlich wurde gesagt, eine Flasche Wein zu dritt schaffen wir locker. Mir wurde zwar etwas mulmig aber ich sagte, für meine Verhältnisse ziemlich locker, einfach: Danke, ich trinke keinen Alkohol. Sie fragten mich warum, ich sagte "weil ich damit nicht umgehen kann. Darum lasse ich es lieber ganz". Das erstaunte mich dann selbst etwas.

    Ich bin wild entschlossen und irgendwas fühlt sich dieses Mal anders an als die zwei vorherigen Male. Ich bin trotzdem sehr vorsichtig mit den Prognosen geworden. Die Zeit wird es zeigen. Wie gesagt, ich hoffe sehr und gebe mein bestes, mein Murmelglas zu füllen und nicht mehr leeren zu müssen.

    Liebe Grüße,
    Elraine

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