wilde Hilde - Ich weiß nicht mehr weiter

  • Hallo .. ich bin ganz neu hier und absolut verzweifelt. Ich bin mit meinem Mann seit 12 Jahren zusammen und er hatte schon immer eine Schwäche für Alkohol. Allerdings war es nie ein Problem. Es war mal mehr oder auch Mal wochenlang nix. Er wurde nicht doof oder gewalttätig. Wir waren immer sehr glücklich und in meinen Augen der absolute Traummann. Seit ein paar monaten ist es anders. Er trinkt schnaps und wird richtig eklig. Er beschimpft mich vor unseren Kinder (2 und 4) er sagt schlimme Sachen zu mir und ich weiss einfach nicht weiter. Jeden Morgen bekomme ich eine Entschuldigung und ihr könnt euch denken das ich es nicht mehr hören kann. Er sagt er möchte einen Entzug machen. Ich bin gespannt ... Ich weiß nicht mit wem ich darüber reden soll, da jeder mir raten würde zu gehen. Aber wo soll ich hin ??? Ich habe weder Geld noch gespartes. Das Haus wo wir wohnen gehört seinen Eltern. Ich habe auch Angst das wenn ich gehe das er komplett Abstürzt. Es ist alles aktuell sehr toxisch und ich habe Angst ihn alleine mit unseren Kindern zu lassen, da man nie weiss was in der nächsten halben Stunde passiert. Ist er nüchtern ist er einfach wundervoll und ein toller Papa. Allerdings werden diese Tage immer weniger.

    ?(

  • Hallo Hilde,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe!

    Gut, dass Du zu uns gefunden hast.

    Du schreibst, dass Du mit niemandem reden kannst. Wie ist es denn mit Deinen Eltern und Schwiegereltern, wohnen sie in der Nähe?

    Sollte die Situation zu Hause noch mehr eskalieren, dann zögere nicht, die Polizei zu rufen, damit die Kinder und Du vor ihm

    in Sicherheit gebracht werden könnt.

    Es gibt mehrere Hilfen, die Du in Anspruch nehmen kannst.

    Klicke auf den Artikel:

    Das Forenteam
    2. November 2021 um 16:19

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly, vielen Dank für deine liebe Antwort. Meine Eltern wohnen leider weiter weg und wir haben kein gutes Verhältnis und mit den Schwiegereltern mag ich auch garnicht darüber sprechen. Mein Mann wird nicht gewalttätig, er beschimpft mich und leider steige ich oft mit ein. Ich verstehe es einfach nicht das ihm der Schnaps so wichtig ist. Wenn der Rausch vorbei ist haben wir auch wieder gute Momente. Es ist sehr toxisch und ich hoffe das er bald zum Entzug geht.

  • Liebe Hilde,

    das tut mir sehr Leid das Du in so einer Situation mit so kleinen Kindern steckst. Gibt es niemanden der Dir nahe steht eine Freundin oder Eltern bzw. Schwiegereltern.

    Es braucht Überwindung aber es hilft wenn Du dich öffnest. Vielleicht wird Dir

    geraten was Du nicht möchtest aber das kann Dir hier im Forum auch passieren.

    Vielleicht kannst Du dich in einer Beratungsstelle (z.B. Blaues Kreuz) informieren was es für Möglichkeiten für Dich gibt. Wenn Dein Mann einen Entzug machen möchte dann merkt er ja schon Mal das er was ändern muss. Mach ihm klar das Du so nicht weiter machen kannst!!

  • Es ist sehr toxisch und ich hoffe das er bald zum Entzug geht.

    Hallo Hilde,

    Ist da schon irgendwas angeleiert worden? Arztbesuch. Terminplanung? Oder sagt er das nur um seine Ruhe zu haben?

    Verstehe ich das richtig das er jetzt täglich trinkt ?

    Es liest sich momentan so als ob Du Dich durch die Wohn - und Geldsituation ziemlich ausgeliefert fühlst.

    Wenn die Situation so bleibt ( ich schreibe absichtlich nicht " schlimmer wird", was allerdings zu befürchten ist ) wirst du handeln müssen um die Situation für Dich und die Kinder wieder in die richtigen Bahnen zu bekommen.

    Gruss WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Guten Morgen

    Es tut wirklich gut hier zu schreiben. Ja, aktuell trinkt er täglich. Meistens abends. Er war schon beim Arzt, also er kennt sein Problem. Er sagt. Er möchte einen Entzug machen um vom Schnaps wegzukommen. Das Bier wird er sich nicht nehmen lassen. Ich bin der Meinung daß das nicht funktioniert. Ja. Ich weiß leider nicht wohin, ich gehe nur Teilzeit arbeiten, das wird nicht reichen um eine Wohnung zu mieten mit zwei Kindern. Ich habe schon Mal gesagt, das ich so nicht weiter machen kann. Ich werde von ihm nichts bekommen. Was ist das blaue Kreuz?

  • Guten Morgen Hilde,

    den Entzug kann Dein Mann sich leider sparen. Ein Entzug ist der Startschuss einer lebenslangen Abstinenz. Wenn er danach weiter trinken möchte, egal was, dann ist der Entzug komplett hinfällig.

    Teilzeit wird nicht reichen, um eine Wohnung zu bezahlen. Aber Du wirst mit Kindern eine Wohnung bezahlt bekommen, wenn Du in Not bist. Du musst Dich nur an die richtigen Stellen wenden, dort kann Dir geholfen werden!!

    Das blaue Kreuz ist so eine Stelle, die Dir sicherlich weiterhelfen können. Gib es mal bei Google ein, dort gibt es direkt eine Telefonnummer bzw. Adressen, wo der nächste „Standort“ für Dich ist.

    Du könntest Dich auch bei Deinem zuständigen Amt/Stadt melden, die vermitteln Dich bestimmt auch weiter.

    Niemand ist aus finanziellen Gründen gezwungen in einer Ehe zu bleiben, in der man beleidigt wird und der Partner trinkt, erst Recht nicht mit Kindern!! Da gibt es definitiv Lösungen!!

    LG Cadda

  • ich habe gerade gesehen das das blaue Kreuz sogar direkt neben meiner Arbeitsstelle ist. Ich habe noch nie davon gehört. Ich werde mir auf jeden Fall einen Termin geben lassen. Ich habe Angst, große Angst vor solchen Veränderungen.

  • Das ist doch klasse, Hilde! Das soll wohl so sein :)

    Ich kenne das, Angst vor Veränderungen. Aber meistens entpuppt sich eine Veränderung im Nachhinein als etwas ganz Tolles, als eine Lebensverbesserung.

    Und eines darfst Du ja auch nicht vergessen: Manchmal sollte man Veränderungen schon allein deshalb in Betracht ziehen, um seiner Verantwortung, in dem Fall Deinen Kindern gegenüber, gerecht zu werden.

    Aber Eines nach dem Anderen. Höre Dir doch erst einmal an, was es für Möglichkeiten ging. Möglichkeiten und Lösungswege geben einem Sicherheit und verschaffen somit Stärke. Das wäre schon mal toll und dann kannst Du weiter schauen.

  • Hallo Hilde,

    informiere dich in aller Ruhe für dich selbst und rede nicht mit ihm darüber.

    Das gibt nur unnötig Streß.

    Veränderungen verunsichern mich auch. Ich glaube ein Stück weit ist das normal.

    Geh einfach trotzdem hin. Laß dich unverbindlich vom Blauen Kreuz beraten.

    Bitte klicke als nächstes auf unseren Bewerbungslink und folge ihm. Dann schalten wir dich fürs Forum frei:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Hilde,

    das Blaue Kreuz hat uns damals sehr geholfen und uns Wege aufgezeigt was wir tun können. Ich würde auch nicht sagen was ich vor habe, sondern mich in aller Ruhe informieren. Wenn Du Gewalt erfährst scheue nicht mit einem Frauenhaus Kontakt aufzunehmen. Wenn er nur auf Schnaps verzichten will Stelle ich es mir schwer vor wie das klappen soll.

  • hallo Hilde,

    herzlich willkommen in unserer Selbsthilfegruppe.

    Ich habe dich für den offenen Bereich freigeschaltet.

    Dort beginnt dann der Austausch, mit den anderen Usern.

    Bitte schreibe in den ersten 4 Wochen nicht im Vorstellungsbereich bei den neuen Usern.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Hilde,

    das mit dem Termin ist schon mal super. Du sagst, Du hast deinem Mann bereits gesagt, dass es so für Dich nicht weiter gehen kann. Wie reagiert er denn darauf? Für mich war es das letzte, definitive Augen öffnen, als mein Partner mir sagte, ich weiß nicht, wie lange ich das noch schaffe.

    Ich wünsche Dir viel Kraft,
    Elraine

  • Ach, es eskaliert hier ja ständig und ich habe manchmal das Gefühl das ich ihm überhaupt nicht wichtig bin und dann wiederum sagt er wieder das er es das alles nur wegen mir und den Kindern tut. Ich habe ihm ja auch schon gesagt das ich gehen werde, darauf meinte er das ich das nicht brauche. Er kann auch gehen .... Tut er ja aber nicht. Er hat heute morgen auch wieder in der Klinik angerufen um zu erfragen ob ein Platz frei ist. Aktuell bin ich einfach nur noch genervt und total überreizt wenn er nur ein Schluck Alkohol trinkt. Ich könne dann schon komplett ausflippen, was es natürlich nur noch schlimmer macht. Er war ja bei der Ärztin und sie hat gesagt daß er jetzt auf keinen Fall abrupt aufhören soll zu trinken. Ich habe das Gefühl seitdem ist es schlimmer geworden.

  • Ach, es eskaliert hier ja ständig und ich habe manchmal das Gefühl das ich ihm überhaupt nicht wichtig bin und dann wiederum sagt er wieder das er es das alles nur wegen mir und den Kindern tut. Ich habe ihm ja auch schon gesagt das ich gehen werde, darauf meinte er das ich das nicht brauche. Er kann auch gehen .... Tut er ja aber nicht. Er hat heute morgen auch wieder in der Klinik angerufen um zu erfragen ob ein Platz frei ist. Aktuell bin ich einfach nur noch genervt und total überreizt wenn er nur ein Schluck Alkohol trinkt. Ich könne dann schon komplett ausflippen, was es natürlich nur noch schlimmer macht. Er war ja bei der Ärztin und sie hat gesagt daß er jetzt auf keinen Fall abrupt aufhören soll zu trinken. Ich habe das Gefühl seitdem ist es schlimmer geworden.

    Das klingt nach einer sehr belastenden Situation. Ich weiß leider nicht, wie lange die Wartezeiten jeweils sind. Hier bei mir in der Nähe gibt es aber Angebote, wo man relativ schnell die Entgiftung vornehmen kann und dann auch zeitnah mit einer Therapie anfangen kann. Das geht innerhalb von drei Tagen. Ich weiß nicht, ob es sowas bei Euch auch gibt?

    Was tut er nur wegen Dir und der Kinder? Trinken? Den Schuh musst Du dir wohl kaum anziehen.

  • Es tut mir leid dir das zu sagen, aber einen entzug zu machen nur damit du ruhe gibst und um danach "nur noch bier" zu trinken, bringt rein gar nichts.

    Er will nichts verändern. Er möchte einfach nur in Ruhe trinken. Bier ist genauso Alkohol wie Schnaps auch. Er wird sich nicht verändern dadurch. Es wird sehr wahrscheinlich mit der Zeit immer schlimmer werden.

  • Hier bei mir in der Nähe gibt es aber Angebote, wo man relativ schnell die Entgiftung vornehmen kann und dann auch zeitnah mit einer Therapie anfangen kann. Das geht innerhalb von drei Tagen. Ich weiß nicht, ob es sowas bei Euch auch gibt?

    Ich fürchte, das spielt keine Rolle, da Hilde Folgendes berichtet:

    Er sagt. Er möchte einen Entzug machen um vom Schnaps wegzukommen. Das Bier wird er sich nicht nehmen lassen.

    Daher würde ich mich nicht darauf konzentrieren, ob Dein Mann da anruft, um angeblich einen Platz zu bekommen oder nicht. Es hat nicht geklickt, der Anruf ist überflüssig.

    LG Cadda

  • Nein, er sagt das er die Entgiftung nur wegen uns macht.

    Das mag grundsätzlich kein schlechter Beweggrund sein, jedoch muss er es auch für sich machen und weil er eingesehen hat, dass er ein Problem hat. Alles andere bringt nichts. Ebenso wie ich mich meinem Vorredner anschließen kann (oder Vorrednerin?).

  • Hallo Hilde,

    auch ich sehe das so, dass nur der Entzug von Hochprozentigem nichts bringen wird. Das ist ja völlig nutzlos. Und jeder Arzt

    wird ihm das so sagen.

    Bier ist ebenso Alkohol und wenn er nicht aufhören will mit dem Saufen, dann kannst Du gar nichts tun.

    Aber, Du kannst, wenn es noch mehr eskaliert, mit Deinen Schwiegereltern sprechen, damit er wirklich auszieht. Es ist eine

    Belastung für die Kinder und Dich, wenn die Stimmung zu Hause so geladen ist! Dann muss er halt ausziehen!

    Wahrscheinlich wissen sie nicht, was bei Euch zu Hause los ist und ich kann mir vorstellen, dass sie Dich und die Enkelchen dann

    unterstützen werden! Einen Versuch ist es wert, trau Dich!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

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