Stromer - Alkoholiker

  • Weiss gerade nicht ob ich wegen einer Katze in Begeisterung geraten kann.

    Kümmere mich doch hier in Spanien um so eine Strassenkatze. Jetzt verschafft sie sich ständig Zugang zu unserem Haus. Sitzt wo ich sitzen möchte und weigert sich abends wenn ich sie rausschmeißen möchte das Sofa zu verlassen. Also Mitleid, sie durfte über Nacht bleiben. Heute Morgen hat sie mir aus Dank auf das Sofa gekackt. Jetzt habe ich sie ausgesperrt, und sie hockt vor der Terrasse und heult.

    KATZE ZU VERSCHENKEN! GARANTIERT NICHT STUBENREIN!

  • Lieber Stromer,

    du hast eine ganze Weile nicht mehr geschrieben. Wie geht es dir?

    Du musst ja auch gar nicht antworten. Ich wollte nur sagen, dass ich an dich denke und deine Beiträge ein bisschen vermisse.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • Hallo,

    es tut mir leid, das ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich hatte noch am gleichen Tag nach den Posts hier eine gaaaaanz lange Antwort geschrieben. Dann wollte ich nur mal eben etwas auf einer anderen Seite nachschauen und *zack* alles weg :(. Das Forum hatte mir zwar angeboten, den Beitrag wieder herzustellen, das war aber nur ein kleiner Teil. Ich habe dann keine Lust mehr gehabt, neu anzufangen und bin schlafen gegangen. Beim nächsten Mal hatte ich dann etwas geschrieben, fand das dann aber beim Korrektur lesen irgendwie doof und habe es wieder gelöscht. Na ja, und dann hatte ich irgendwie keine Lust mehr zu schrieben. Ich glaube, mit meinem grün - Status gibt das keinen mehr ?(.

    Ich kann Dich ein bisschen verstehen. Aber so schnell so frustriert reagieren? Oft gibt es doch auch ganz nachvollziehbare Gründe, warum jemand nicht oder nicht gleich reagieren kann oder auch möchte. Da will ich auch gar nicht spekulieren.

    Aber warum trifft Dich das so?

    Hallo Rennschnecke, ich würde das nicht frustriert nennen. Ich empfinde es als respektlos, wenn ich mit jemandem rede oder in diesem Fall schreibe und derjenige ignoriert mich vollkommen. Nun habe ich mir darüber natürlich auch Gedanken gemacht. Im Onlinebereich generell weiss ich ja nicht, mit wem ich mich unterhalte. Es gibt ja nicht nur respektvolle Menschen. Online tummelt sich ja alles herum. Deshalb war meine Reaktion sicher übertrieben bzw. überflüssig. Ich habe schon meine Schlussfolgerung daraus gezogen. Danke für Deine Anregung, darüber mal nachzudenken, was mich da gepiekt hat. Und zu der Nichtreaktion hier im Forum. Es wird teilweise so viel geschrieben, dass die neuen Teilnehmer gar nicht nachkommen mit dem Lesen, geschweige denn mit der Reaktion auf die gelesenen Zeilen.

    Und zu der Nichtreaktion hier im Forum. Es wird teilweise so viel geschrieben, dass die neuen Teilnehmer gar nicht nachkommen mit dem Lesen, geschweige denn mit der Reaktion auf die gelesenen Zeilen.

    Nimm das nicht persönlich, das Gleiche ist mir schon oft passiert.


    Hallo Elly, danke für Deine Worte. Das ist verständlich. Ich nehme das nicht persönlich. Ich fand ein solches Verhalten respektlos aber ich habe schon darüber nachgedacht, es lohnt sich einfach nicht, sich Gedanken darüber zu machen. Mich piekt es nicht mehr.

    Jeder trauert auf seine weise, bei dem einen Menschen dauert es länger, bei dem anderen kürzer. Es gibt kein richtiges Zeitmaß und auch kein mengenmaß. Ich finde, es ist ein Zeichen von Empathie. Andersrum wäre es seltsam, wenn es dir am a******** vorbei gehen würde.

    Ich schreibe gleich noch einmal etwas zu meinen Stromer.

  • Puh 😅 Stromer, da bin ich aber froh, dass du wieder da bist! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht ich hätte irgendwas geschrieben was dich abgeschreckt haben könnte. Dann ist mir klar geworden wie co-mäßig dieser Gedanke ist. Und dann hätte ich am liebsten nochmal nachgefragt bei dir - und habe auch das als unangebracht verworfen... Selbsterfahrung pur! 😅

    und *zack* alles weg :(

    Damit mir das nicht passiert, klicke ich immer nach jedem Absatz auf 'Vorschau' und schreibe dann weiter. Dann ist es nämlich automatisch gespeichert. Und bis zu dem Punkt klappt dann auch die Wiederherstellung.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

  • KATZE ZU VERSCHENKEN! GARANTIERT NICHT STUBENREIN!

    Danke, ich habe kein Interesse

    Lieber Stromer,

    du hast eine ganze Weile nicht mehr geschrieben. Wie geht es dir?

    Du musst ja auch gar nicht antworten. Ich wollte nur sagen, dass ich an dich denke und deine Beiträge ein bisschen vermisse.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Hallo Jump!, vielen Dank, ich freue mich, von Dir zu lesen :) Wie geht es Dir? Bist Du in der Zwischenzeit umgezogen? Wie läuft es so bei Dir? Wie sind die Eiscafes? Schreib doch noch einmal etwas öffentlich.


    Der Stromer fehlt weiterhin an allen Ecken und Enden. Das ist so, weil er einfach wie die Faust aufs Auge passte. Ich hatte ja von meinen 55 Jahren die ich bin, 49 Jahre Katzen. Meine Frau mochte aber keine Katzen, im Gegenteil, aufgestachelt von ihren Katzenhassenden Eltern konnte sie Katzen nicht leiden und ich habe es mir schon abgeschminkt, jemals noch mal eine Katze zu haben. Bis Stromer kam. Der war ja anfangs unsichtbar, hat sich vollkommen ausgehungert über das Igelfutter hergemacht und ich hatte halt alles drangegeben, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Ich kann recht gut die Katzensprache, ich bin voll und ganz ein Katzenmensch und so dauerte es nicht lange, bis diese unsichtbare Katze mir um die Beine schlich. Ich habe die ganze Zeit auf jede Menge Bildern festgehalten. Der Tag vor der Kastration, als er vor der Kiste sass, in der ich ihn dann gefangen habe, der Tag der Kastration, als ich abends von der Arbeit kam und er in unserer Wohnung mir mauzend entgegen kam und der Tag danach, als meine Frau abends draußen rauchte und Stromer auf dem Schoß meiner Frau sass und sich durchkraulen ließ. Unglaublich! Es stellte sich schnell heraus, daß er meine Frau noch mehr liebte als mich und er sie auf allerbeste Katzenart um den Finger wickelte. Der passte einfach. Er war vollkommen unkompliziert, war von der ersten Minute an stubenrein, hat niemals irgendwo etwas angekratzt, war vollkommen pflegeleicht und problemlos. Dabei hat er aber nie seine rustikale Art abgelegt, er ist irgendwie ein wilder, freiheitsliebender Kater geblieben. Meine Frau ist ein grosser Katzenfan geworden - durch ihn. Stromer hat sehr gerne mit mir Musik gehört. Hifi ist ein grosses Hobby von mir, ich habe tolle Lautsprecher und höre gerne Musik. Dabei hat sich Stromer sehr oft genau im Stereodreieck vor die Lautsprecher gelegt, die Pfoten eingeklappt und hat mit mir mit gespitzten Öhrchen Musik gehört. Dabei hat er ruhige Musik wie John Denver "Leaving on a Jet Plane" besonders gerne gehört. Seit seinem Tot kann ich das Lied nicht mehr hören :( Er hat einfach gepasst. Wir sind ja beide den ganzen Tag arbeiten. Stromer war immer die ganze Nacht auf Tour, wenn wir morgens uns fertig gemacht haben, wollte er noch etwas essen haben, wenn die Mäusejagt die Nacht nicht so gut gelaufen ist. Dann hat er sich bei uns ins Bett gelegt, die Türe war angelehnt und wenn wir abends dann von der Arbeit kamen, war die Türe fast immer noch immer angelehnt und er gähnte uns immer noch im Bett liegend an. Dann wollte er 5 Minuten auf den Arm bei mir, Futtern und ab zu meiner Frau auf den Schoß bis es dann nachts wieder auf jück ging. Das hatte alles so gut gepasst mit dem ganzen Tagesablauf. Mit allem. So einen gibt es kein zweites Mal. Ich habe deshalb auch noch gar keine Ambitionen, die Tierheime zu durchforsten. Ich hatte noch nie ein Tier aus dem Tierheim. Die sind mir alle irgendwie durch Zufall wie vom Himel in die Arme gefallen. Alle immer selber gerettet. Ich warte ja irgendwie darauf, daß hier wieder durch Zufall....... Ich habe schon öfters einen Kater in der Wildkamera erwischt, immer der gleiche. Na ja, einen Waschbären hatte ich hier auch schon.... das wäre es doch :love: Ich warte einfach noch etwas. Stromer gibt es nun knapp 9 Monate nicht mehr. Die Erinnerung ist schon so fern, das ist erschreckend.

    Ansonsten geht es mir aber sehr, sehr gut. Ich hatte immer noch nicht ein mal Saufdruck und weiss somit immer noch nicht, wie sich das anfühlt. Wenn es soweit ist, habe ich aber meinen Notfallkoffer. Ich bin sehr gut vorbereitet. Es zahlt sich im Leben einfach aus, das ich alles mitgenommen habe, nicht nur um vom Alkohol wegzukommen sondern auch stabil abstinent zu bleiben. Meine innere Abneigung dem Alkohol gegenüber gefällt mir sehr gut. Es macht mir überhaupt nichts aus, wenn um mich herum getrunken wird. Sehr selbstbewußt beobachte ich die Menschen, wie sie sich verändern, wenn sie trinken, sehr oft immer peinlicher werden, albern und Schwierigkeiten bekommen sich auszudrücken. Ich gehe dann. Für mich macht es dann keinen Sinn mehr zu bleiben. Zufrieden fahre ich dann glücklich heim mit dem Gedanken: wenn die nur wüssten, was die gerade ihrem Körper antun. Die Leber ist ja gar nicht dafür gemacht, solche Mengen Alkohol durch Enzyme in pures Gift umzuwandeln. Das kann sie ja überhaupt nur, weil wir Menschen schon mal Obst essen welches gährig war und dadurch geringe Mengen Alkohol produziert hat. Für diese geringen Mengen ist die Leber ausgelegt aber doch nicht für literweise Alkohol. Das die Leber dabei kaputt geht, ist klar. Es gibt nicht einen Grund, Alkohol zu trinken.

    Was gibt es noch so neues? Meine Frau und ich sind viel Motorrad gefahren, haben uns tolle Städte angeschaut und waren sehr viel Eis essen :) Die Vögel im Garten machen uns so viel Freude. Wir haben eine ganze Rasselbande Spatzen, sicher 40 - 50 Stück sind das. Ich habe hinten im Garten eine Fläche die ich sich selbst überlasse. Da sind viele Büsche, Sträuche und Totholz mit entsprechendem Leben. Da wuselt es nur so. Und da habe ich auch die Vogelfutterstation. Unglaublich, was die wegfuttern. Und obwohl die da hinten vollkommen ungestört sind, kommen die regelmässig bis ganz nah ans Haus und untersuchen alles. Ich vermute, die suchen nach Spinnen etc. Total süß. Stromer hatte die übrigens in ruhe gelassen. Der war mehr auf Mäuse fixiert. Der war überhaupt vollkommen abgeklärt, dafür das er ja ein ganz junger Kater war. Man merkte, daß er seine Kindheit nicht mit spielen verbracht hat sondern in einem dauernden Überlebenskampf war. Gespielt hat er nie. Jetzt aber genug mit Stromer. Ich würde ja gerne ganz viele Bilder von ihm zeigen. Na ja, irgendwann mal, falls ich jemals mal aktiver werde... ;)

  • Puh 😅 Stromer, da bin ich aber froh, dass du wieder da bist! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht ich hätte irgendwas geschrieben was dich abgeschreckt haben könnte. Dann ist mir klar geworden wie co-mäßig dieser Gedanke ist. Und dann hätte ich am liebsten nochmal nachgefragt bei dir - und habe auch das als unangebracht verworfen... Selbsterfahrung pur! 😅

    Damit mir das nicht passiert, klicke ich immer nach jedem Absatz auf 'Vorschau' und schreibe dann weiter. Dann ist es nämlich automatisch gespeichert. Und bis zu dem Punkt klappt dann auch die Wiederherstellung.

    Alles Liebe, Jump! 🏵️

    Jetzt jabe ich eine ganze Dreiviertel Stunde geschrieben uns *zack* haben wir uns überschnitten :) Alles gut bei Dir? Ich würde mich an Deiner Stelle wegen dem Co nicht verrückt machen. Ich kenne mich mit dem Thema zwar überhaupt nicht aus, ich finde Dich aber bisher so wie ich Dich kennengelernt habe, voll ok. Kannst gerne so bleiben :)

    Das mit der Vorschau ist ein sehr guter Tip. Danke dafür. Ich habe extra ein mal früher abgeschickt, damit nicht wieder alles weg ist, wenn ich einen Fehler mache...

  • 🤔 Steht das eigentlich irgendwo, dass man eine ganz bestimmte Aktivitäts-Quote erfüllen muss, um sich auf grün bewerben zu dürfen?

    Ich muss an diesen Witz denken, wo jemand jeden Tag betet und betet: bitte lieber Gott, lass' mich im Lotto gewinnen. Irgendwann nach Jahren ruft Gott flehend vom Himmel: dann kauf dir doch endlich mal einen Lottoschein! 😂

  • Das was du von Stromer erzählst ist aber auch wirklich sehr besonders. Ihr wart quasi wie füreinander bestimmt. Und wie schnell er es geschafft hatte deine Frau um den Finger zu wickeln!

    Ich habe immer das Gefühl Katzen gehen absichtlich zu denjenigen, die eigentlich nix mit Katzen am Hut haben 😉.

    Ansonsten geht es mir aber sehr, sehr gut.

    Das freut mich so sehr für dich! Und das hört man auch zwischen jeder Zeile, die du schreibst.

    Ich hatte ja früher auch mal so einen ganz besonderen Kater. Wir hatten ihn von Leuten übernommen, die ihn weggeben haben mit den Worten: das ist eine Monster-Katze. Weil er nur gefaucht und gekratzt hat.

    Unser anderer Kater wollte ihn freudig mit Nasenkuss begrüßen und war völlig perplex, als er gefaucht hat. Er war immer in irgendwelchen Verstecken, hat sich kaum anfassen lassen. Jedenfalls kam dann eines Tages (das ist über 20 Jahre her) meine Mutter zu Besuch, die Krebs hatte und nicht mehr lange zu leben. Es war ihr letzter Besuch bei uns, sie konnte nicht mehr gut laufen. Und ich traute meinen Augen nicht: dieser Kater ist zielsicher zu meiner Mutter gelaufen, ist auf ihren Schoß gesprungen und dort die ganze Zeit ruhig liegen geblieben! ❤️ Sie war so beseelt. Es hatte ihr so viel bedeutet.

    Es hatte dann noch eine Weile gedauert, aber dann wurden er und ich unzertrennlich. Ich kann auch Katzensprache 😉.

    Bei uns war es übrigens auch so, dass mein Mann der eigentliche Katzenmensch war. Aber ich war sofort Feuer und Flamme.

    Aus dir spricht so viel Güte und Herzlichkeit und du scheinst so ein beeindruckend buntes vielfältiges Leben zu haben. Mit der Fähigkeit das alles auch voll und ganz zu genießen. Das ist einfach klasse! Ich denke wer so viel spürt, spürt eben nicht nur die Freude so unmittelbar, sondern auch die Trauer.

    🏵️

  • 🤔 Steht das eigentlich irgendwo, dass man eine ganz bestimmte Aktivitäts-Quote erfüllen muss, um sich auf grün bewerben zu dürfen?

    Na ja, in den Regels steht es so, das ich mich aktiv in der Selbsthilfegruppe einbringen soll. Anders macht es ja auch gar keinen Sinn. Ich schreibe ja schon quer Beet, wenn ich mal aktiv bin und wenn, dann gebe ich mir auch echt mühe, etwas auch verständlich und überzeugend rüberzubringen. Aber ich vermute, das wird in meinem Fall nicht reichen. :( Na ja, in 10 Jahren habe ich die Rente durch und mehr Zeit. Vielleicht wird es dann etwas :)

  • Ich hatte ja früher auch mal so einen ganz besonderen Kater. Wir hatten ihn von Leuten übernommen, die ihn weggeben haben mit den Worten: das ist eine Monster-Katze. Weil er nur gefaucht und gekratzt hat.

    Unser anderer Kater wollte ihn freudig mit Nasenkuss begrüßen und war völlig perplex, als er gefaucht hat. Er war immer in irgendwelchen Verstecken, hat sich kaum anfassen lassen. Jedenfalls kam dann eines Tages (das ist über 20 Jahre her) meine Mutter zu Besuch, die Krebs hatte und nicht mehr lange zu leben. Es war ihr letzter Besuch bei uns, sie konnte nicht mehr gut laufen. Und ich traute meinen Augen nicht: dieser Kater ist zielsicher zu meiner Mutter gelaufen, ist auf ihren Schoß gesprungen und dort die ganze Zeit ruhig liegen geblieben! ❤️ Sie war so beseelt. Es hatte ihr so viel bedeutet.

    Es hatte dann noch eine Weile gedauert, aber dann wurden er und ich unzertrennlich. Ich kann auch Katzensprache 😉.

    Aus dir spricht so viel Güte und Herzlichkeit und du scheinst so ein beeindruckend buntes vielfältiges Leben zu haben. Mit der Fähigkeit das alles auch voll und ganz zu genießen. Das ist einfach klasse! Ich denke wer so viel spürt, spürt eben nicht nur die Freude so unmittelbar, sondern auch die Trauer.

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    Huhu liebe Jump!,

    meine Katzen waren eigentlich immer ganz umgänglich. Die waren aber auch fast alle immer sehr jung als sie zu mir kamen und alle wild, haben also noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht. Wer weiss, was Dein Kater damals vor Dir alles mitmachen musste.

    Deine Mutter ist schon seit über 20 Jahre tot? Da war sie aber noch nicht so alt? Das tut mir leid. Hattest Du ein gutes Verhältnis zu Deiner Mutter?

    Danke für Deine Komplimente. Das kann ich aber auch zurück geben. Wir Tiermenschen haben einfach einen anderen Blickwinkel auf die Umwelt.

    Ich bin aber auch ein ziemliches Sensiebelchen mit allen Vor - und Nachteilen. Darunter habe ich lange Zeit gelitten. Ich glaube das dies auch ein Grund von vielen war, warum mein Alkoholkonsum zu hoch wurde. Gefühle ausschalten. Das wäre aber wieder mehr ein Thema für den internen Bereich.

  • Ich hatte die letzten beiden Wochen Urlaub. Wir sind nicht weg geflogen sondern haben Tagesausflüge gemacht. Ich weiss, daß meine Frau sehr gerne weggeflogen wäre und ich weiss, daß sie erst gar nicht gefragt hat, ob wir wo hin fliegen weil ich die ganze Fiegerei und den Übertourismus in diesen Urlaubsfabriken ablehne. Dennoch wäre ich normalerweise mit ihr wo hin geflogen, würde ich noch trinken. Ihr zuliebe. Mir war das aber zu früh. Ich bin erst seit etwas über 1 Jahr und 7 Monate trocken. Damals bestand der Urlaub bei mir natürlich hauptsächlich aus Trinkerei. Jeden Abend schön das All Inclusive Angebot ausnutzen. Und heute? Ich weiss noch gar nicht, was ich abends im Urlaub anstellen würde. Jeden Abend den romantischen Spaziergang barfuß am Strand? Jeden Abend? Was kann ich sonst noch so im Urlaub abends machen? Ich bin davon überzeugt, daß mir vor Ort ganz tolle Dinge einfallen würden. Aber ich fühle mich einfach nicht so weit. Das habe ich dann mit meiner Frau auch so besprochen. Da ich schon lange wieder ein ganz normales Leben führe, war sie sehr erstaunt, das dies überhaupt noch ein Thema für mich ist. Aber sie hat es sofort verstanden und fand es sehr gut, das ich ihr das so erklärt habe. Vielleicht bin ich ja nächstes Jahr so weit oder das Jahr darauf. Dieses Jahr mochte ich aber noch nicht. Ich bleibe lieber vorsichtig als irgend etwas zu probieren.

  • Ich finde es beeindruckend wie achtsam und konsequent du deine Trockenheit sicherst.

    In punkto Urlaub machen wir es so, dass wir eine Ferienwohnung oder Haus mieten, am besten mit schönem Blick und Terrasse. Da können wir dann abends sitzen und lesen, die Leute beobachten, die Atmosphäre genießen. Tagsüber sind wir sehr aktiv, wandern, erkunden die Gegend, erforschen die Städte, so dass wir abends auch angenehm müde sind.

    Fürs Essen lieben wir die Mittagstische. Da gibt es tolle Menüs, oft sitzen wir dann zwischen den berufstätigen Einheimischen und genießen deftige lokale Küche. Da wird auch kaum Alkohol getrunken um uns herum. Oder wir wohnen außerhalb, in einem Naturschutzgebiet. In vielen Ländern gibt es z.B. so Programme, durch die alte Bauernhäuser in Ferienunterkünfte umgebaut wurden, um sie zu erhalten.

    Abends essen wir "Zuhause" nur noch eine Kleinigkeit, weil wir von mittags satt sind. Oder es geht noch Eis essen, ein bisschen schlendern. In den südlichen Ländern trinken die Einheimischen ja eher Kaffee, nur die Touris sitzen da mit ihrem Bier. Es kommt natürlich sehr auf die Gegend an. Ich würde jetzt nicht zum Ballermann fahren oder nach Lloret, sondern in ruhigere Gegenden. Okay, ein reiner Strandurlaub wäre auch sowieso nichts für mich, das wird mir spätestens nach einer Stunde zu langweilig. Schwimmen ja. Aber rum liegen...nö. Um aktiv zu sein bietet sich natürlich auch eher die Nebensaison an, wenn es nicht so extrem heiß ist.

    Bei dir musste ich auch an solche Motorradreisen denken. Auf Sardinien und Korsika ist das ja sehr verbreitet. Da du so aktiv bist kann ich mir dich auch gar nicht in einem all-in-Hotel vorstellen.

    Aber Vorsicht!!! Das soll jetzt keine Aufforderung sein doch trotz ungutem Gefühl oder am Anfang der Abstinenz in Urlaub zu fahren. Das ist ja für viele ein heftiger Trigger und ein viel zu großes Risiko. Ich wollte nur anregen vielleicht auch mal über andere Formen des Reisens nachzudenken, die weniger Alkohol-lastig sind. (Bestimmt bekomme ich gleich was auf den Deckel dafür 😬).

    Bei mir hat es früher auch "dazu gehört " beim Sonnenuntergang einen Rotwein zu trinken und so... Das ist mittlerweile völlig weg. Wir haben uns jetzt auf die Sonnenaufgänge spezialisiert 😂 , mit einem leckeren Kaffee im Nachthemd draußen, wenn alles noch so schön ruhig ist.

    Stromer, ich hab noch eine ganz andere Frage:

    Seit ich 18 Jahre alt bin habe ich Alkohol als einschlafhilfe mißbraucht.

    Wie schläfst du eigentlich mittlerweile ein? Hast du keine Probleme mehr damit?

  • Hallo Stromer,


    ich lese bei dir immer mit, weiß aber gar nicht, ob ich dir schon mal geschrieben habe. Bin auch Alkoholiker*in und seit ein paar Jahren trocken und hier im Forum. Ich war damals schon ein gutes halbes Jahr abstinent, als ich ins Forum kam, aber dass ich es seither geblieben bin, führe ich auf jeden Fall auch auf meinen Austausch hier im Forum zurück.

    Warum ich dir heute schreibe: Ich hab mich heute Morgen richtig gefreut, als ich gelesen habe, wie du mit deiner Frau über deine Vorbehalte bezüglich eines Urlaubs kommuniziert hast, und diese Vorbehalte (und damit dich und deine Trockenheit) dadurch ernstgenommen hast.

    Bei mir war und ist es auch so: Dadurch, dass ich meine Trockenheit an die erste Stelle setze, bleibe ich auch trocken und überhaupt in der Lage, meinen lieben Menschen ein liebevolles Gegenüber zu sein.

    Ihr findet bestimmt in der Zukunft Formen des Urlaubs, in denen ihr euch beide wohl fühlt.
    Mir hat in meinen ersten Jahren der Trockenheit mal jemand geschrieben, dass es ja immer weiter geht und ich mich weiter verändere, auch in Bezug auf meine Trockenheit, und das war und ist auch so.

    Einen schönen Sonntag dir! Schön, dass du hier im Forum bist.

    Viele Grüße

    Thalia

  • Ich finde es beeindruckend wie achtsam und konsequent du deine Trockenheit sicherst.

    Hallo Jump, anders hätte ich keine Chance zu überleben. Ich möchte aber leben. Das kann ich auch mit dieser Krankheit. Aber nur, wenn diese Krankheit immer und bei allem in meinem Leben so erster Stelle steht. Sonst wird da schneller als mir lieb ist wieder der Alkohol stehen. Es gibt keine Alternative.

    In punkto Urlaub machen wir es so, dass wir eine Ferienwohnung oder Haus mieten, am besten mit schönem Blick und Terrasse. Da können wir dann abends sitzen und lesen, die Leute beobachten, die Atmosphäre genießen. Tagsüber sind wir sehr aktiv, wandern, erkunden die Gegend, erforschen die Städte, so dass wir abends auch angenehm müde sin

    Das Thema Urlaub werde ich irgendwann mal ganz neu mit meiner Frau angehen. Die letzten Jahre waren ja leider nur vom Alkohol geprägt, gerade im Urlaub. Es wird auch im Urlaub alles anders werden müssen. Nun war ich, wie ich oben schon ausgeführt habe, noch nie der grosse Urlaubsflieger. Wandern ist da schon mehr meins. Mit 12 Jahren bin ich schon mit einer Gruppe - ohne Eltern und Angehörige - eine Woche über das Dachsteingebirge gekraxelt. Eine Woche von Hütte zu Hütte und dort oben dann geschlafen. Am frühen Nachmittag kamen wir in den Hütten an. Die alten haben dann ihren Jagatee getrunken und ich habe mich immer auf die Backerbsensuppe gefreut :) Morgens im 3:00Uhr war Wecken angesagt und gegen 4:00 Uhr ging es dann in den Sonnenaufgang wieder los - bis heute ist diese Tour für mich unvergessen und das hat mich geprägt. Das würde ich gerne noch einmal machen. Aber im Zuge des Wohlstands ist da oben sicherlich heute auch mehr Volksfeststimmung als Ruhe... Ich mache mir darüber aber irgendwann mal nächstes Jahr Gedanken und werde das mal mit meiner Frau besprechen. Offen und ehrlich und schaue mal, wo ihre Bedürfnisse liegen. Wir werden uns dabei ganz sicher wieder in der Mittetwiederfinden.


    Stromer, ich hab noch eine ganz andere Frage:

    Wie schläfst du eigentlich mittlerweile ein? Hast du keine Probleme mehr damit?

    Ich hatte ja mit einem Arzt ambulant entgiftet. Damit ich nicht krampfe und keine Entzugserscheinungen bekomme, hat er mir ein sehr starkes Beruhigungsmittel gegeben. Ich musste jeden Tag meine Tagesdosis persönlich bei ihm abholen. Dabei hat er mich dann auch jeden Tag untersucht. Das Mittel habe ich sehr deutlich gespürt, es hat mich auch sehr müde gemacht. So konnte ich alleine wegen diesem Medikament sehr gut und lange schlafen. Als ich es dann langsam absetzen, die Dosis wurde über mehrere Tage langsam immer weiter runter gesetzt, habe ich davon dann noch einen leichten Entzug bekommen. Aber das war echt nicht mehr wild und sowieso nicht mehr tödlich. Mein Körper war da entgiftet und das war ein ganz, ganz tolles Gefühl. Ich habe aber gemerkt, daß dies alles für meinen Körper doch sehr anstrengend war. So bin ich oft schon um 20:00 Uhr müde geworden und dann auch ins Bett gegangen. Das habe ich beibehalten, ich gehe heute ins Bett, wenn ich müde werde und das ist meist gegen 21:00 - 22:00Uhr. Daran war zu trinkzeiten nicht zu denken. Da war ja die Flasche erst halb leer. Dadurch, daß ich keinen Alkohol mehr trinke, kann ich natürlich viel besser schlafen. Ich habe ja auch nicht mehr die Probleme, die ich vor 40 Jahren hatte, weswegen ich nicht schlagen konnte. Was ich ab und zu noch habe, sind ganz schlimme Albträume. Das ist aber normal in dieser Phase und die werden auch wieder verschwinden.

  • Warum ich dir heute schreibe: Ich hab mich heute Morgen richtig gefreut, als ich gelesen habe, wie du mit deiner Frau über deine Vorbehalte bezüglich eines Urlaubs kommuniziert hast, und diese Vorbehalte (und damit dich und deine Trockenheit) dadurch ernstgenommen hast.

    Bei mir war und ist es auch so: Dadurch, dass ich meine Trockenheit an die erste Stelle setze, bleibe ich auch trocken und überhaupt in der Lage, meinen lieben Menschen ein liebevolles Gegenüber zu sein.

    Hallo Thalia1913

    Es war einer der ersten Dinge, die ich gelernt habe, meine Krankheit so ernst zu nehmen, wie mein Leben. Denn diese Krankheit entscheidet ja über mein Leben. Ich kann mit ihr früh und elendig sterben. Ich kann mit ihr aber auch ein unbeschwertes, gesundes und schönes, würdevoll Leben erleben. Es liegt nur an mir. An niemand anderen. Ich habe es ganz alleine in der Hand. Und das ist doch ganz toll, das ich diese Chance bei einer Krankheit habe!

  • Hallo Stromer,

    Ich finde es beeindruckend, wie du dich nach eineinhalb Jahren noch mit der Urlaubsfrage für Deine erste Urlaubsreise beschäftigst. Mein erster Urlaub war nach fünf Monaten und vom Charakter her so, wie ihn Jump beschrieben hat und das bewusst. Etwas mulmig war mir davor schon und das heißt, ich bin ein gewisses Risiko eingegangen. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, waren wertvoll.
    Danke fürs teilen deiner Haltung. Sie hat mich nachdenklich gestimmt.

    Viele Grüße

    Nayouk

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    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Und das ist doch ganz toll, das ich diese Chance bei einer Krankheit habe!

    Das finde ich so einen tollen Satz!

    So herum habe ich es noch nie gesehen. Es gibt ja wirklich so viele schwere Krankheiten, die unaufhaltsam sind, egal was ich mache. Und hier gibt es diese Möglichkeit: sie zu stoppen. Da höre ich so eine Dankbarkeit heraus, diese Chance zu haben. Und du hast sie ergriffen, und zwar hundertprozentig, ohne wenn und aber.

    Stromer, du verblüffst mich immer wieder!

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