Solom - Trennung-trotzdem nicht frei

  • Hallo,

    ich bin neu hier (28,w, alleinerziehend).

    Seit über einem Jahr habe ich mich von meinem Ex (Alkoholkrank)getrennt. Die Zeit davor war sehr schwierig für mich, denn ich habe lange gar nicht bemerkt in was für eine Beziehung ich mich da manövriert habe. Als ich schon schwanger war, bin ich geblieben obwohl ich schon früher gehen wollte. Angefangen bei Beschuldigungen das er wegen mir jetzt kein weiteres Bier trinken konnte und er eigentlich lieber weiter getrunken hätte als auf mich zu warten und Launen,Lügen, Manipulationen über Bett einnässen als unser Baby neben uns lag und regelmäßigen Aufzügen,Beschimpfungen, Beleidigungen bis ich schließlich meinem psychischen Untergrund erreichte und nur noch überlebt habe. Die Trennung war dann meine Rettung. Und trotzdem leide ich noch immer, muss noch Kontakt wegen unserem Kind halten und schaffe es einfach nicht über alles hinweg zu kommen. Bis heute weiß ich nicht was seine normale Persönlichkeit ist und was in der Beziehung überhaupt echt war, immer wieder kommen mir Ereignisse hoch. Mein Selbstwert ist im Keller.

    Meine Tante war auch alkoholsüchtig,aber anders. Sie wurde nie aggressiv und sie tat mir immer leid als ich sie so sehen musste als Kind, mein Ex hat mich angeekelt weil er sich nur selbst bemitleidet hat,nie Schuld an irgendwas war, frech und nie für irgendwas Reue gezeigt hat,auch nicht im Nachhinein,selbst da war er noch der tolle Hengst in seinen Augen,oder hat so seine Selbstzweifel übertüncht,wer weiß.

    Ich erhoffe mir durch dieses Forum besser mit meiner Situation umgehen zu können und evtl.die Krankheit besser verstehen zu können.

    Viele Grüße🙂

  • Hallo Solum,


    Herzlich Willkommen bei uns. Es tut mir leid, dass Dein Selbstwert im Keller ist. Keine gute Voraussetzung, um eine Beziehung auch zukünftig auf Augenhöhe zu führen.

    Wie läuft es denn inzwischen aktuell? Kannst Du Dich inzwischen besser abgrenzen vom Vater Deines Kindes?

    LG Cadda

  • Es ist schwierig. Wir leben auf dem Dorf, sein Elternhaus in dem er nun wieder wohnt seitdem ich ihn "rausgeschmissen" habe ist nur 2 km entfernt. Seine Eltern sind vor 2 Jahren in ein Haus im selben Ort gezogen. Man wird immer wieder mit ihm oder seinen Eltern konfrontiert. Und dann kommt noch unser gemeinsames Kind hinzu. Er nimmt ihn nur einmal pro Woche wenige Stunden und selbst da gibt er ihn meist seinen Eltern. Die Übergabe mache ich schon lange nicht mehr selbst,das ist zum Glück möglich da ich im Haus meiner Eltern eine Wohnung habe.Mein Vater hat ihn ein paar Mal kurz vor Abgabezeit zu seinen Eltern fahren sehen damit er unseren Sohn hier pünktlich abliefern kann. Seine Eltern sind Co-Abhängig, räumen ihm alles aus dem Weg, nehmen ihn in Schutz, verteidigen ihn und dann schimpfen sie wieder über ihn. Als ich sie z.b auf das Thema angesprochen habe und gefragt habe warum sie den kleinen nehmen,soll doch sein Vater mal machen kommt "er geht da immer nur kurz heim zum Duschen,das macht er immer so" ob sie wirklich so naiv sind und das glauben oder ihn in Schutz nehmen weiß ich nicht,aber ich weiß sicher daß man keine Stunde duscht,zudem man das auch danach oder vor der Betreuungszeit machen kann.Ich komme damit nicht klar und habe deshalb zu ihnen den Kontakt abgebrochen. Ich habe nur noch schriftlich Kontakt zum Vater aber die Lügen, Manipulationen kann ich trotzdem heraus lesen.

  • Hallo Solom,

    willkommen bei uns in der Selbsthilfegruppe.

    Es ist immer schwierig, wenn Kinder involviert sind. Hier gibt es einige Angehörige, denen es ähnlich geht. Deswegen ist ein Austausch für Dich bestimmt gut und hilfreich.

    Hier ist der Bewerbungslink für den offenen Bereich:

    https://alkoholiker-forum.de/bewerben/

    Anklicken und kurz etwas dazu schreiben. Dann wirst Du freigeschaltet und Dein Thema zu den "Erste Schritte für Angehörige" verschoben.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Solom,

    ich habe Dich für den offenen Bereich freigeschaltet und Dein Thema direkt dorthin verschoben. Du kannst jetzt überall schreiben, bitte jedoch nicht in den ersten 4 Wochen bei den neuen Usern im Vorstellungsbereich.

    Ich wünsche Dir einen guten Austausch :)


    LG Cadda

  • Hallo,

    ich habe jetzt schon ein paar Mal hier im Forum gelesen,dass sich die Betroffenen im Nachhinein dann für ihr Verhalten geschämt oder entschuldigt haben. Hat auch jemand mal das Gegenteil erfahren?

    Mein Partner hat nie Reue gezeigt,im Gegenteil, war ja zu erwarten dass er Abstürzt und wurde eher frech und undankbar.

  • Hallo Solom,

    Deine Themen habe ich zusammengefügt, damit es übersichtlicher bleibt.

    Bitte eröffne keine neuen Themen für Dich, sondern schreibe einfach hier unten drunter weiter.

    Danke!

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Solom,

    ja, du kannst deine Überschrift ändern. Schreib einfach eine Nachricht an einen von uns Moderatoren.

    Liebe Grüße Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Ich merke selbst dass ich immer wieder über Situationen der Vergangenheit mit meinem Alkoholkranken Partner nachdenke. Durch mitlesen wird mir schon einiges klarer,doch vieles auch wieder nicht. Mir ist bewusst dass ich auf Manches nie eine Antwort erhalten werde aber vielleicht kann mir ein Co oder Alkoholiker weiterhelfen um etwas besser nachvollziehen zu können.

    Man liest hier oft vom aggressiven Verhalten während einer nassen Phase aber gibt es auch das Gegenteil "über freundlich, super nett"? Mein Partner hatte das auch öfters,kam mir aber unnatürlich vor, vielleicht eine andere Stufe von Nass?! Manchmal frage ich mich wann er nüchtern war,ich weiß es einfach nicht obwohl wir schon eine ganze Zeit miteinander verbracht haben.

    Alkoholiker isolieren sich ja auch oft, sind nicht gern unter vielen Leuten. Aber wieso ist das so? Liegt es an den vielen Fremden oder kommt es auch in der eigenen Familie vor,wenn viele Personen bei einer Familienfeier zusammen treffen?

    Danke für eure Hilfe

  • Hallo Solom,

    ein paar Zeilen von Dir habe ich gesammelt und will Dir Deine Fragen beantworten. Aus der Sicht einer Alkoholikerin.

    mein Ex hat mich angeekelt weil er sich nur selbst bemitleidet hat,nie Schuld an irgendwas war, frech und nie für irgendwas Reue gezeigt hat,auch nicht im Nachhinein,selbst da war er noch der tolle Hengst in seinen Augen,oder hat so seine Selbstzweifel übertüncht,wer weiß.

    Ich habe nur noch schriftlich Kontakt zum Vater aber die Lügen, Manipulationen kann ich trotzdem heraus lesen.

    Es liegt nicht alles am Alkohol. Natürlich verändert der Alkohol die Persönlichkeit. Aber die Grundzüge bleiben trotz allem.

    Aus Deinen Zeilen lese ich heraus, dass Dein Ex einfach ein unangenehmer Mensch ist. Völlig von sich überzeugt und dann noch von seinen Eltern in allem bestärkt wird.

    Und vielleicht hast Du ihn auch nie wirklich nüchtern erlebt. Wenn man säuft, hat man noch einen gewissen Restpegel am nächsten Tag.

    Alkoholiker isolieren sich ja auch oft, sind nicht gern unter vielen Leuten. Aber wieso ist das so?

    Bei mir war es so, dass ich nicht wollte, dass mich jemand besoffen sieht. Direkt mitbekommt, wie ich mich verändere. Mir persönlich war das peinlich.

    Ich war diejenige, die allein im Kämmerlein gesessen hat und sich hat volllaufen lassen.

    Das ist bei vielen Frauen ähnlich, wie ich mittlerweile mitbekommen habe.

    Dafür habe ich mich online so einige Male blamiert. Bis ich auch das sein gelassen habe.

    Aber auch bei mir habe ich im Laufe der Zeit bemerkt, dass ich immer aggressiver wurde. Meine Persönlichkeit hat sich immer mehr zum Schlechten verändert.

    Das war dann auch der Grund, warum ich aufgehört habe zu saufen. Ich konnte mein negatives Ich nicht mehr ertragen. Außerdem ging es mir körperlich immer schlechter.

    Deswegen wird auch von einem Tiefpunkt bei den Alkoholikern gesprochen. Aber nicht jeder Alkoholiker erkennt diesen Zeitpunkt und säuft sich tot.

    LG Elly

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    Mancher wird erst mutig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    - Trocken seit 06.01.2013 -

  • Hallo Elly,

    erstmal Danke für deine Antwort.

    Aus Deinen Zeilen lese ich heraus, dass Dein Ex einfach ein unangenehmer Mensch ist. Völlig von sich überzeugt und dann noch von seinen Eltern in allem bestärkt wird.

    ich bin mir auch ziemlich sicher,dass er eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat. Und tatsächlich können ihn viele,die ihn kennen, nicht wirklich leiden.

    Bei mir war es so, dass ich nicht wollte, dass mich jemand besoffen sieht. Direkt mitbekommt, wie ich mich verändere. Mir persönlich war das peinlich.

    Ich kann mich erinnern das wir zur Taufe vom Kind oder Weihnachten das Thema hatten und er immer genörgelt hat warum das so viele Leute sein müssen(wir waren ca.15, also nicht soo viele) aber es hat ihn total gestresst,schon im Vornherein. Aber er konnte sich ja darauf einstellen.

    Das war dann auch der Grund, warum ich aufgehört habe zu saufen. Ich konnte mein negatives Ich nicht mehr ertragen. Außerdem ging es mir körperlich immer schlechter.

    Deswegen wird auch von einem Tiefpunkt bei den Alkoholikern gesprochen. Aber nicht jeder Alkoholiker erkennt diesen Zeitpunkt und säuft sich tot.

    Er war sehr negativ,fast immer schlecht gelaunt. Ich konnte es nicht mehr ertragen,er selbst hatte die Einsicht nicht ganz. Er hat am Ende der Beziehung mal zu mir gesagt das er ja mit mir zu einem Paartherapeuten oder sonstiges gehen würde,damit er über sein Problem mit dem Alkohol spricht und ich über meine(ich hätte aber keine,mein Problem war er) nur er hat es immer so dargestellt als würde womit mir etwas nicht stimmen. Gleichzeitig hat er mir aber auch gesagt dass wenn ich nicht damit klar komme,dass er ab und zu mal ins Wirtshaus geht oder was trinkt,müsste ich mich trennen,denn er wird das nie sein lassen. Das war dann das Aus. Weil ich wusste das er nicht aufhören wird zu trinken und sich nie etwas ändern wird.

    Während der Beziehung hab ich mich immer gewundert dass er ständig auf dem Handy Kartenspiele online spielt mit Geld. Abends im Bett,bei Besuch von seinen Eltern. Ich habe gar nicht begriffen dass er süchtig war,bis meine Mutter ihm einmal Lose geschenkt hat und er gesagt hat "ihr schenkt einem Spielsüchtigen Lose,was stimmt mit euch nicht" er hat also wenn er nicht getrunken hat,gespielt. Und ich habe es nicht kapiert,mich hat es schon gestört natürlich aber soweit hab ich nicht gedacht, genauso wie sein 6 Liter Sprudelwasser trinken am Tag.

    LG

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